DE662143C - Verfahren zur Herstellung eines Spezialbieres mit niedrigem Zuckergehalt - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Spezialbieres mit niedrigem Zuckergehalt

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Spezialbieres mit niedrigem Zuckergehalt Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Spezialbieres mit niedrigem Zuckergehalt, insbesondere für Diabetiker und sonstige Personen, wie z. B. Korpulente, denen ein hoher Kohlehydratgehalt eines Getränkes nicht zuträglich ist.
  • Während normalerweise in i 1 Vollbier 40 bis 5o g Kohlehydrate bzw. Zucker enthalten sind, wird durch die vorliegende Erfindung ein Bier von einem Gesamtzuckergehalt von i o bis 15 g und weniger im Liter angestrebt.
  • Zur Herstellung eines Spezialbieres bzw. Diabetikerbieres mit .niedrigem Zuckergehalt hat man bereits vorgeschlagen, zur Vergärung außer Hefe solche Mikroorganismen, die auch Dextrine vergären, wie Schizosaccharomyces Pombe, zu verwenden. lm Zusammenhang mit diesen bekannten Verfahren hat man Maischverfahren, bei denen die Bildung von M.alt.ose zugunsten der Dextrinbildung begünstigt wird, mitverw endet. Aber nicht nur in Verbindung mit der Herstellung eines Diabetikerbieres wurden derartige Maßnahmen, die die Bildung von Malbosse begünstigen und die Bildung von Nichtzucker hintanhalten, benutzt, sondern :auch bei der Herstellung von Bieren mit niedrigem Zuckergehalt und einem hohen Endvergärungsgrad 'in dem ausgestoßenen Bier wurden derartige Maßnahmen schon seit langem angewendet. So ist aus der ieinschlägigen Fachliteratur zu entnehmen, daß die Einstellung des Verhältnisses des Zuckers zum Nichtzucker bei der Bierherstellung u. a. von dem angewandten Malz, von der Art der Durchführung des Maischverfahrens -und von der weiteren Sudhaus- -und Kellerarbeit abhängt. Durch Verwendung eines Malzes mit besonders hoher diastatischer Kraft und bei Durchführung der Verzuckerung bei niedrigen Temperaturen kann man Würzen erzeugen, die sehr viel Maltore, aber verhältnismäßig wenig Dextrine @enthalten. Aus ein und demselben Malz kann man lediglich durch die Führung des Maischens Würzen mit einem innerhalb sehr weiter Grenzen schwankenden Endvergärungsgrad erzielen, und es wird in der Literatur darauf hingewiesen, daß man derart biergestellte zuckerarme Würzen zur Herstellung von Spezialbieren verwenden soll.
  • Ferner ist es bekannt, zur Erzielung einer möglichst vollständigen Vergärung der Würze bei der Gärung Lösungen von Malzdiastasen zuzusetzen.
  • Im Gegensatz zu .den bekannten Verfahren arbeitet das erfindungsgemäße Verfahren nicht mit fremden Mikroorganismen, deren Verwen- Jung den Biersteuergesetzen zuwiderläuft. Es vermeidet auch die Zugabe von Dia.stasielösungen, die ein besonderes Herstelhuigs-. verfahren erfordern.
  • Erfindungsgemäß wird die aus dem von vornherein ,angewendeten Malz herstammende Diastase während des ganzen Bierherstellungsverfahrens so schonend behandelt, daß eine möglichst große Menge für den Gär- und Lagerprozeß erhalten bleibt. Hier ermöglichen die erhaltenen Enzymmengep einen weiteren Abbau der noch vorhandenen Würzzucker !und damit auch eine Vergärung derselben, so daß ein sehr zuckerarmes Bier resultiert. Die Schonung des Diastasekomplexes wird in erster Linie dadurch erreicht, daß das Kochen der Würze im@ Sudhaus bei Unterdruck und bei einer solchen Temperatur vorgenommen wird, daß der von dem verwendeten Malz her vorhandene Enzymkomplex nicht zerstört wird.
  • Während sonst die Bierwürze in offenen oder geschlossenen Pfannen unter Atmosphärendruck oder geringem überdruck gekocht wird, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Unterdruckkoch ung angewendet, und zwar derart, daß die Temperatur von 64 bis 66° nicht überschritten wird, eine gute Umwälzung aber trotzdem stattfindet. Zweckmäßigerweise erfolgt die Hopfengabe vor Beginn des Kochprozesses. Die Würze wird wohl zum Kochen gebracht, jedoch wird eine Überschreitung der Temperaturen, die für die verzuckernden Enzyme lebenswichtig sind, vermieden. Dadurch wird erreicht, daß die verzuckernden Enzyme in der fertigen Würze noch zum großen Teilerhalten sind, so daß sie auch während der Haupt- und Nachgärung weiter ihre Funktion beibehalten und dadurch die Vergärung des Würzzuckers im Vergleich zu normalen Bieren und früheren Spezialbieren wesentlich erhöhen. Die Nachverzuckerung durch die vorhandene sehr große und natürliche Diastasemenge ist intensiver und @einfacher ,als bei der nachträglichen Zugabe von Diastaseauszügen.
  • Bisher hielt man das Kochen der Würze als Abschluß des Sudverfahrens für eine unerläßliche Maßnahme, nicht nur um vor allem die Diastase zu zerstören, sondern auch um die Würze auf den gewünschten Extraktgehalt zu konzentrieren, bierschädliche Bakterien unwirksam zu machen, überflüssige Eiweißstoffe .auszuscheiden, die Bitterung der Würze durch Kochen und Auslaugung des Hopfens zu erzielen @usw. Es ist nun als durchaus überraschend zu betrachten, daß es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich ist, den Diastasekomplex zu schonen !und trotzdem die übrigen mit der Würzekochung angestrebten, vorstehend erwähnten Ziele zu erreichen. Auf diese Weise wird der Charakter und die Eigenart des erhaltenen Getränkes als Bier gewährleistet.
  • '5@, .Bei der Durchführung des erfindungsge; nnkn Verfahrens kann es zweckmäßig sein, beispielsweise durch biologische Säuerung, die Würze auf ein solches pii einzustellen, daß etwa vorhandenen bierschädlichen Bakterien die Möglichkeit der Entfaltung sowohl in der zu kühlenden Würze als auch während der nachfolgenden Gärung und Lagerung genommen wird. Zur Verhinderung der Entwicklung von bierschädlichen Bakterien ist es unter Umständen ,auch empfehlenswert, eine keimfreie Belüftung der Würze auf dem Kühlschiff anzuwenden, und ferner empfiehlt sich gegebenenfalls eine frühzeitige und reichliche Hefegabe. Die angewendete Vakuumkochung steht der erforderlichen Ausscheidung der Eiweißstoffe nicht im Wege, und durch die Verwendung eines gut gelösten Malzes und dadurch, daß die Würze bei der Kochung in starke Wallung gerät, wird die Ausscheidung begünstigt.
  • Die Bitterung der Würze erfolgt in der gleichen Weise wie beim normalen Brauverfahren, indem der Hopfen den Kochprozeß mitmacht. Durch bekannte Vorrichtungen, wie Zerreißmaschine oder Hopfenmühle, kann der Hopfen zerkleinert und damit einer besseren Ausbeute zugeführt werden. Auch die Digestion und das Brühen kann zur Erreichung der erforderlichen Bitterstoffausbeute hergenommen und beim Verfahren vor dem eigentlichen Kochprozeß angewendet werden. Auch die Verwendung des Hopfenentlaugers ist möglich oder die Verwendung eines Hopfenabsudes.
  • Es ist zweckmäßig, mit der Durchführung der Würzekochtmg im Vakuum die in .der Brauerei bekannten Maßnahmen, die die Bildung von Maltose gegenüber der Dextrinbildung begünstigen, zu vereinigen. Man verwendet beispielsweise ein entsprechend vorbereitetes Malz mit besonders hoher diastatischer Kraft und verarbeitet dasselbe im Sudhaus bei einer hauptsächlich die Maltosebildung fördernden Temperatur. Insbesondere auch das Abmaischen wird bei einer derartigen Temperatur vorgenommen. Auch das Läutern der Würze wird bei die Diastasen schonenden Temperatunenbewirkt. Beim.Sudprozeß werden alle Mitteloder Verfahren, die die Bildung leicht vergärbarer Zucker begünstigen und auch sonst zur Würzeherstellung verwendet werden und zu ihrer Verbesserung beitragen, in Anwendung gebracht.
  • Man hat zwar bereits zur Herstellung von diastasereichen Malzextrakten eine Konzentrierung der Malzauszüge im Vakuum vorge,-schl:agen. Bei der Herstellung von Malzextrakten müssen erhebliche Wassermengen verdampft werden, und die Anwendung von Vakuum verfolgt in erster Linie den Zweck, Heizdampf zu ersparen. Die Herstellung von Malzextrakten und die Herstellung eines zuckerarmen Bieres sind ,als technisch ziemlich verschiedene Verfahren zu betrachten, und aus den bekannten Verfahren war keinerlei Hinweis zu entnehmen, daß die Schonung des Diastasekomplex@es die Herstellung .eines zuckerarmen Bieres ermöglichen würde.
  • Es ist auch bereits bekannt, das Maischekochen, um' gleichzeitig mit der Verkochung eine Verzuckerung zu erzielen, im Vakuum derart durchzuführen, daß das Kondensat in die Maische zurückgeführt wird, um deren Konzentrierung zu verhindern. Auch hieraus war kein Hindernis auf das erfindungsgemäße Verfahren zu entnehmen, denn die Durchführung der Maischekochung im Vakuum ermöglicht nicht die Herstellung seines zuckerarmen Bieres, wenn nicht zur Schonung des Diastasekomplexes das Kochern der Würze ebenfalls im Vakuum vorgenommen wird.
  • In Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird beispielsweise folgendermaßen gearbeitet Das zur Verwendung gelangende Braumalz wird aus .einer sich sehr gut lösenden Gerste mit höchster Keimfähigkeit hergestellt, wobei auf langes Gewächs !und vollkommene Lösung Bedacht genommen wird. Das Darren des Malzes wird sorgfältig vorgenommen, wobei das Ausdarren bei einer Höchsttemperatur von 55°C, im Malz gemessen, durchgeführt ,vird. Das so hergestellte Malz weist höchste diastatische Kraft auf.
  • Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, dieses Malz so fein zu schroten, als es die Arbeit mit der jeweiligen Läutervorrichtung zuläßt. Vor allen Dingen müssen die Spelzen gut ausgemahlen und der Gehalt an Grobgriesen im Schrot möglichst klein gehalten werden.
  • Bei der Sudhausarbeit hat sich gezeigt, daß die Maischarbeit zweckmäßig am besten mit einer längeren Digestion eingeleitet wird, da hierdurch einerseits besonders gute Ergebniss@e und anderseits eine gute wirtschaftliche Ausbeute gesichert wird. Als Maischverfahren kommt beispielsweise das sog. Infusionsverfahr.en in Betracht, wobei auch die optimalen Eiweißumwandlungstemperaturzn von 5o bis 52'C entsprechend berücksichtigt werden. Der Hauptguß wird zweckmäßig so gehalten, daß die Konzentration der Vorderwürze nicht mehr .als 16 % an der amtlichen Zuckerspindel aufweist. Das Wasser wird, wenn nötig, enthärtet. Die Verzuckerungstempieratur beträgt 64 bis 66° C und findet zweckmäßig bei einer Wasserstofionenkonzentnation der Maische vom PH 5,4 statt. Sofern diese Konzentration nicht bereits durch den Säuregrad des Malces herbeigeführt worden ist, wird eine geeignete biologische Säuerung angewandt. Das Ziel dieser Arbeitsweise ist die Erreichung eines möglichst hohen Maltosegehaltes. Die Verzuckerung wird bei der angegebenen Temperatur bis zur Jodnormalität durchgeführt. Im Gegensatz zum üblichen Infusionsverfahren wird bei dem sog. Abmaischen die Temperatur nicht über 64 bis 66'C erhöht. Auch das sog. Anschwänzwasser beim Abläutern hat eine Temperatur von 64 bis 66° C und wird, wenn erforderlich, mittels einer biologischen Säuerung auf ein pH von 5,4 gebracht. Während der Abläuterung wird die Würze in der Sudpfanne auf 64 bis 66° C bis zum Kochprozeß gehalten.
  • Die Erfindung weicht b@ewußt von der üblichen Würzebehandlung ab, um den Endzweck, nämlich die weitgehendste Verzuckerung rund äußerste Vergärung der vorhandenen Zuckerarten zu erreichen. Während bei den bisher üblichen Sudverfahren und Sudarbeiten eine bestimmte Fixierung des Zuckerverhältnisses Maltose : Dextrine, bzw. leicht vergärende Zucker : schwer vergärbare Zuckerarten und Nichtzucker, angestrebt wurde und zur Erhaltung eines bestimmten Biertyps notwendig war, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren schon durch die Auswahl der Rohstoffe, .die Art und Weise des Maischverfahrens und durch die bewußte Weglassung des sonst zum teilweisen Fixieren des Zuckerverhältnisses bei 75 bis 78° C stattfindenden Abmaischens .die Erhaltung des zuckerbildenden Diastase-Enzym-Komplexes angestrebt und erreicht. Während bei der bisherigen Sudhausarbeit das Kochen der Würze bei Siedetemperatur unter normalem atmosphärischem Druck oder unter Überdruck bei entsprechenden Temperaturen erfolgt und dadurch die endgültige Fixierung des Zuckerverhältnisses durch Abtötung der verzuckernden Enzyme stattfindet und absichtlich angestrebt wird, wird beim vorliegenden Verfahren der Kochprozeß so gehandhabt, daß. deinerseits der Zweck des K.ochens mit Ausnahme der Zerstörung-der Enzyme erreicht wird und anderseits die verzuckernden Enzyme gleichwohl für Gärung und Lagerung erhalten bleiben.
  • Die Durchführung der Gär- und Lagerkellerarbeit hängt in erster Linie davon ab, ob ein @obergäriges oder untergäriges Bier hergestellt werden soll.
  • Im folgenden soll die Anwendung des neuen Verfahrens bei der Herstellung eines obergärigen Bieres beispielsweise näher erläutert werden.
  • Obergärig@es Bier kann bekanntlich unter Verwendung von Brauzucker hergestellt werden. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, eine nach den obererwähnten Maßnahmen hergestellte 6%ige Würze mit der erforderlichen Brauzuckermenge auf einen Vollbierstammwürzegehalt von i i, 5 % zu bringen und.. mit hochvergärender @obergäriger Hefe (ijs je Hektoliter) anzustellen. Die Gärtemp,eratai-,> beträgt i 5° C. In den meisten Fällen wird die Vergärung bis auf o % am Saccharometer schon am sechsten Tage der Gärung angelangt sein. In diesem Falle wird das Bier ins Lagerfaß gebracht und mit obergäriger Nachgärungshefe versetzt (1/2 1 je Hektoliter) und bei einer Kellertemperatur von i o bis 15' C gelagert und nach dem Ausstoßen gespundet. Es hat sich hierbei ergeben, daß unter Anwendung des vorliegenden Verfahrens bei einer zwei- bis dreimonatlichen Nachgärung der Zuckergehalt des Bieres bis auf i o g im Liter und weniger vergoren ist. Es kann also ein wirklicher Vergärungsgrad von über .9o% erreicht werden.
  • In ähnlicher Weise ist auch ein obergäriges Einfachbier mit seinem Stammwürzegehalt von 3 bis 6,5% herzustellen, bei dem noch in kürzerer Lagerzeit die gleiche Wirkung erzielt werden kann. Diese gutem. Ergebnisse hinsichtlich der Vergärung sind zweifellos auf die Erhaltung der Enzyme vom Sudhaus her und auf die weitere Verzuckerung bei der Gärung und Lagerung zurückzuführen.
  • Schließlich soll im folgenden auch noch die Herstellung eines untergärigen Bieres nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, beschrieben werden.
  • Untergäriges Bier wird für den beabsichtigten Zweck gleichfalls nach einer vorhergehenden erfindungsgemäßen Sudhausarbeit, wie sie oben beschrieben ist, in der Haupt-und Nachgärung folgendermaßen behandelt: Der Stammwürzegehalt beträgt zweckmäßig für Vollbier i i, 5 %, für Einfachbier 3 bis 6,5% beim Anstellen im Gärkeller. Die Anstelltemperatur beträgt zweckmäßig 6 bis 7° C, die höchste Gärtemperatur in der Regel i o" C. Je i hl Würze werden i bis i12 1 untergärige Hefe gegeben. Die Vergärung findet in bekannter Weise statt. Das Bier wird, nachdem, am Saccharometer gemessen, ein Zuckergehalt von o % erreicht ist, gefaBt, d. h. in den Lagerkeller gebracht. Nach Zusatz von untergäriger Nachgärungshefe werden die Fässer iR üblicher Weise gespundet. Die Lagerkeller-.@mp,eratur liegt über der sonst normal einge-2itenen Temperatur.
  • fit selbstverständlich, daß bei der untergärigen Gärung und Lagerung bis zur Erreichung des für den Endzweck vorgesehenen Gärungseffektes infolge Fehlens von Brauzucker, wie er beim obergärigen Bier zugegeben worden ist, reine längere Zeit notwendig ist als beim obergärigen Bier. -Die Anwendung von Vakuum beim Kochren der Würze hat neben der Schonung des Diastasekomplexes ,auch zur Folge, daß bei der erforderlichen Konzentrierung der Würze erhebliche Dampfkosten erspart werden können. Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, hat die Anwendung von Unterdruck beim Kochen der Würze auch Bedeutung bei der Herstellung normaler Biere, bei denen die Würzekochung bei höheren, die Diastasen zerstörenden Temperaturen durchgeführt wird.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Spezialbieres mit niedrigem Zuckergehalt, dadurch gekennzeichnet, daß das Kochen der Würze im Sudhaus im Vakuum bei einer solchen Temperatur vorgenommen wird, daß der von dem verwendeten Malz vorhandene Diastase-Enzym-Komplex nicht zerstört wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Würze, z. B. durch eine an sich bekannte biologische Säuerung, auf ein die Entwicklung bierschädlicher Bakterien hemmendes pH eingestellt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Hopfen ,der Würze ein Hopfenauszug verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i oder 2, dadurch geküuizeichnet, daß das Abmaischen bei einer hauptsächlich die Maltosebildung fördernden Temperatur erfolgt.
DEW100336D 1937-01-23 1937-01-23 Verfahren zur Herstellung eines Spezialbieres mit niedrigem Zuckergehalt Expired DE662143C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE965692C (de) * 1952-02-13 1957-06-13 Dipl Br Ing Alfons Quatz Verfahren zur Herstellung eines Spezialbieres fuer Diabetiker und Korpulente

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE965692C (de) * 1952-02-13 1957-06-13 Dipl Br Ing Alfons Quatz Verfahren zur Herstellung eines Spezialbieres fuer Diabetiker und Korpulente

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