DE659412C - Verfahren zum Walken und Filzen von Textilmaterialien - Google Patents
Verfahren zum Walken und Filzen von TextilmaterialienInfo
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- DE659412C DE659412C DEI52485D DEI0052485D DE659412C DE 659412 C DE659412 C DE 659412C DE I52485 D DEI52485 D DE I52485D DE I0052485 D DEI0052485 D DE I0052485D DE 659412 C DE659412 C DE 659412C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D04—BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
- D04H—MAKING TEXTILE FABRICS, e.g. FROM FIBRES OR FILAMENTARY MATERIAL; FABRICS MADE BY SUCH PROCESSES OR APPARATUS, e.g. FELTS, NON-WOVEN FABRICS; COTTON-WOOL; WADDING ; NON-WOVEN FABRICS FROM STAPLE FIBRES, FILAMENTS OR YARNS, BONDED WITH AT LEAST ONE WEB-LIKE MATERIAL DURING THEIR CONSOLIDATION
- D04H17/00—Felting apparatus
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
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Description
AUSGEGEBEN AM
3. MAI 1938
BiMicllieek
Bujt. Ind. Eigendom
Bujt. Ind. Eigendom
-9JUN.133B
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVs 659412
KLASSE 41 d GRUPPE 2
KLASSE 41 d GRUPPE 2
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt, Main*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Juni 1935 ab
Es ist bekannt, Wolle, Haare und andere Faserstoffe, z. B. Cellulosefasern, künstlich
gebildete Spinnfasern, durch Pressen, Rütteln und Schlagen zu walken und zu verfilzen,
wobei die Energieübertragung unmittelbar durch Platten, Hämmer, Walzen usw. auf die
mit Walkflüssigkeit (z. B. Wasser, Säure, Seife) imprägnierte Ware stattfindet und
wobei diesen Platten, Walzen o. dgl. auch schwingende Relativbewegungen parallel zur
Oberfläche des eingelagerten Faches durch Exzenterantrieb erteilt werden können, die
meist verhältnismäßig langsam sind und nur für besondere Zwecke, z. B. sehr dünne Filze,
gelegentlich Schwingzahlen bis etwa 2000/min erreichen. .
Es wurde gefunden, daß die Vorgänge des Walkens-und Filzens wesentlich beschleunigt
und in ihrem Ablauf verbessert werden kön-
ao nen, wenn man die Faserstoffe nach Imprägnierung mit Walkflüssigkeit oder in WaIkfiüssigkeit
oder in Färbe- oder Waschflüssigkeit frei schwimmend, in loser, gesponnener oder gewebter und gewirkter Form raschen
Schwingungen bis "zu einigen Millimetern Schwingungsweite und einigen hundert bis
zu einigen tausend Wechseln in der Minute aussetzt, die in kreisförmigen oder ähnlichen
Schwingungsbahnen in einer Ebene senkrecht zur Oberfläche des eingelagerten Faches verlaufen.
Zur Erregung dieser äußerst raschen Schwingungen eignen sich insbesondere sogenannte
Freischwingererreger.
Es handelt sich also bei dieser Betriebsweise um die Einwirkung von freien Schwingungsvorgängen
in bestimmter Richtung bei hohen Schwingungszahlen.
Durch die überaus raschen freien Schwingungen treten in solchen Schwingungsfeldern
so starke wechselnde Beschleunigungen auf, daß die einzelnen Faserteilchen nicht nur
grob mechanisch durcheinandergeschoben "■ werden, sondern von selbst . und dadurch
leichter und unbehinderter, ohne beengenden Druck von außen, durcheinanderdringen und
sich dadurch inniger und schneller miteinander verfilzen, als dies durch die bisherigen schlagenden,
rüttelnden oder pressenden Einwirkungen geschehen konnte. Es ist hierbei zu bedenken, daß die Beschleunigung durch die
Schwingbewegung mit der zweiten Potenz, mithin die Filzwirkung mit der dritten Potenz
der Schwingungszahl zunimmt, und daß auf diese Weise innerhalb des Faches selbst
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Siegfried Kießkalt in Frankfurt, Main-Höchst, Dr. Joseph Nüßlein in Frankfurt, Main,
und Dr. Karl Winnacker in Frankfurt, Main-Höchst.
auf die kleinsten Faserteilchen sehr starke und häufige Kräfte zur Einwirkung gelangen,
die bei den sonst üblichen Vorrichtungen von der Oberfläche her nach dem Inneren des
Faches zu abnehmen. Der Unterschied zwischen den rasch aufeinanderfolgenden Schwingungen
gemäß der vorliegenden Erfindung und den bisher üblichen Maßnahmen des Rütteins,
Pressens usw. zum Filzen und Walken ίο ist etwa derselbe wie in der Wirkungsweise
der heute in der Mahltechnik entwickelten Schwingmühlen (vgl. z. B. Patent 619662,
620 721, 620 722, 628 736 und 635 659) gegenüber den früher üblichen Kugel- oder Ringmühlen.
In diesen Schwingmühlen wird die Älahlwirkung der einzelnen Mahlkörper durch
die große Zahl der Schwingungen vervielfältigt, so daß ohne Anwendung übermäßiger
Kräfte eine besonders-feine Vermahlung, und zwar vor allem durch eine stark reibende
Wirkung selbst ziemlich kleiner Körper, erreicht wird. In ähnlicher Weise, wird gemäß
vorliegender Erfindung auch eine besonders starke Wirkung innerhalb des Faches durch.'
die auftretenden Schwingungen senkrecht zu der Ebene des Faches erreicht. Dabei werden
erfindungsgemäß die Vorgänge der Verfilzung noch durch die ausgelöste geringe Reibung
der bewegten Faserteilchen miteinander begünstigt, und gleichzeitig tritt zu der Verfilzung
noch die Verwalkung infolge der Beschleunigungskräfte der schwingenden Wände
o. dgl. senkrecht zum Fach und zur Flotte, also durch einen Druck·, der noch durch einen
feststehenden Teil der Gesamtvorrichtung verstärkt werdenkann. ;;. ■.:/.■■
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden,
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden,
·■· auf kreisförmigen Bahnkurven schwingende Rütteltische zur Verfilzung anzuwenden. Es
handelt sich hierbei um Schwingungen parallel zürn Fach, das im allgemeinen horizontal
eingelagert war. Durch eine derartige par-. allel zum Fach verlaufende Schwingung werden
jedoch keine Druckkräfte, auf die Einzelfasern ausgeübt. ν '':>■■■■■.·:".
• Man kann Schwingungen, z.. B. mit der in
•Abb. ι schematisch, dargestellten Vorrichtung
. erzeugen: α ist eine perforierte Trommel, in
deren. Inneres lockere Wollfaser b eingebracht ist; die Trommel ist in ein Bad c eingehängt, das
mit einer Flotte aus Seifenlösung oder sonst geeigneter Walkflüssigkeit' gefüllt wurde. Die
Trommel ist dabei an Federn? aufgehängt. Die am Trommelgestell befestigte Welle/, die
z. B. mit 2900 Umdrehungen in. der Minute durch Elektromotor angetrieben wird, trägt
eine Unbalance, d.h. eine einseitige Masseg, die so "bemessen -ist, daß das ganze System
kreisförmige Schwingungen von etwa 3 mm Durchmesser, die an jedem Punkt kongruent
und gleichlaufend sind, ausführt.
Beim Betrieb einer derartigen Anlage, die sich durch einfachen Aufbau, geringen Energieverbrauch
und geräuschloses Arbeiten auszeichnet, ist nun zu beobachten, daß sich die
Wolle am Innenumfang des Trommelmantels in Form eines dichten Filzes in kurzer Zeit
anschlägt. Man kann auch in den Trommeln einen nicht mit dem schwingenden System
verbundenen zweiten Zylinder h anordnen.
Es -ist natürlich möglich, die relative Schwingbewegung, .auch umgekehrt wirken
zu lassen, d. h. den zweiten Zylinder h schwingen zu lassen und die perforierte Trommel a
feststehend anzuordnen; wesentlich ist nur die rasche Schwingungsbewegung von einer
Seite her senkrecht zur Oberfläche des eingelagerten Faches.
Dieses Prinzip läßt sich nach Bedarf für die Herstellung von Filzen aller Formen,
z. B. Hüten oder Filzunterlagen aller Art, durch entsprechende Formgebung der Maschinen
anwenden.
Die Anordnung kann insbesondere auch so ausgestaltet werden, daß man die Faserschicht
etwa mittels eines Leitbandes durch « einen obenliegenden Schlitz der Trommel
einzieht und mit dem Band nach dem Verfilzen wieder herauslaufen läßt.
Man kann auch in verhältnismäßig langen Flüssigkeitswegen arbeiten oder die Faserstoffe
nur mit den Walkflüssigkeiten imprägnieren. Ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens
ist darin zu sehen, daß es gelingt,' auch gewebte oder gewirkte oder ähnlich hergestellte
Stückware in langer Flotte' sehr stark zu verfilzen, ohne daß eine Energieübertragung
mittels Platten, Hammer, Rollen, Zylindern usw.· erforderlich ist.' ■
Durch die Schwingung einer Seifen- oder Säurelösung, in der solche Stückware z. B.
in der in der Färberei üblichen Form in Umlauf gesetzt wird, erfolgt eine so intensive
Verfilzung,' daß ein Effekt erzielt wird, ·. der
sonst nur durch langes Laufen auf Waschmaschinen
oder den üblichen Walkprozeß er- . ■-reicht werden kann.- Da auf diese Weise
das Material wesentlich weniger mechanisch und chemisch beansprucht zu werden braucht,
werden bei dieser Arbeitsweise die Waren sehr geschont. ' ·
Dieser Prozeß kann auch mit dem Färbevörgang
selbst verknüpft werden. Die Prüfung bzw. Aufhängung der Ware erfolgt nach
Belieben, besonders aber auch außerhalb des schwingenden Systems.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Walken und Filzen von Textilmaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß nicht flüssigkeitsdicht verschlosseneBehälter mit der mit Walkfiüssigkeit imprägnierten oder der in Walkflüssigkeit oder Entfärbe- oder Waschflotte schwimmenden Ware als frei schwingende Systeme bis zu einigen tausend Wechseln pro Minute und Amplituden bis zu einigen Millimetern angeregt werden, die in kreisförmigen oder ähnlichen Schwingbahnen in einer Ebene senkrecht zur Oberfläche des Faches verlaufen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI52485D DE659412C (de) | 1935-06-02 | 1935-06-02 | Verfahren zum Walken und Filzen von Textilmaterialien |
FR806991D FR806991A (fr) | 1935-06-02 | 1936-06-02 | Procédé de foulonnage et de feutraqe de matières textiles et appareils propre à l'exécution de ce procédé |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI52485D DE659412C (de) | 1935-06-02 | 1935-06-02 | Verfahren zum Walken und Filzen von Textilmaterialien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE659412C true DE659412C (de) | 1938-05-03 |
Family
ID=7193360
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI52485D Expired DE659412C (de) | 1935-06-02 | 1935-06-02 | Verfahren zum Walken und Filzen von Textilmaterialien |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE659412C (de) |
FR (1) | FR806991A (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE746031C (de) * | 1939-01-07 | 1944-04-25 | Nikolaus Wahl | Plattenfilzmaschine |
US2470453A (en) * | 1946-11-06 | 1949-05-17 | Wolsey Ltd | Treatment of materials composed partly or wholly of wool or similar fibers |
US2699592A (en) * | 1950-08-30 | 1955-01-18 | Du Pont | Treatment of fabrics |
DE922794C (de) * | 1948-03-02 | 1955-01-24 | L S Adams Engineering | Verfahren zum Verfilzen der Fasern von Textilware und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens |
US2708303A (en) * | 1953-03-09 | 1955-05-17 | Bess Swenson Clifford | Felting manufacture |
US2730786A (en) * | 1949-09-17 | 1956-01-17 | Claes A Kindstrand | Method of eliminating strain in fabric |
-
1935
- 1935-06-02 DE DEI52485D patent/DE659412C/de not_active Expired
-
1936
- 1936-06-02 FR FR806991D patent/FR806991A/fr not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR806991A (fr) | 1936-12-30 |
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