DE922794C - Verfahren zum Verfilzen der Fasern von Textilware und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Verfilzen der Fasern von Textilware und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens

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DE922794C
DE922794C DEA3333A DEA0003333A DE922794C DE 922794 C DE922794 C DE 922794C DE A3333 A DEA3333 A DE A3333A DE A0003333 A DEA0003333 A DE A0003333A DE 922794 C DE922794 C DE 922794C
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Walter Baker
Richard Rhodes Walton
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L S ADAMS ENGINEERING
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04HMAKING TEXTILE FABRICS, e.g. FROM FIBRES OR FILAMENTARY MATERIAL; FABRICS MADE BY SUCH PROCESSES OR APPARATUS, e.g. FELTS, NON-WOVEN FABRICS; COTTON-WOOL; WADDING ; NON-WOVEN FABRICS FROM STAPLE FIBRES, FILAMENTS OR YARNS, BONDED WITH AT LEAST ONE WEB-LIKE MATERIAL DURING THEIR CONSOLIDATION
    • D04H17/00Felting apparatus
    • D04H17/10Felting apparatus for felting between rollers, e.g. heated rollers

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zum Verfilzen der Fasern von Textilware und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren nebst Vorrichtung zum Behandeln von Textilwaren, wodurch faserige Stoffe verfilzt, gehärtet, gewalkt, ausgewalzt oder in ähnlicher Weise fertigbehandelt werden können, und zwar wirksamer, mit höherer Geschwindigkeit und mit niedrigeren Kosten als bisher.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Textilmaterial, beispielsweise ein Strang von gekratzten Fasern oder eine gewebte oder gestrickte Ware, in fortlaufender Länge und von offener Breite zuerst z. B. mit Wasser saturiert und dann zwischen gegenüberliegenden Flächen, wie z. B. Walzen, vorgeschoben, zwischen denen das Material gepreßt wird. Eine der Flächen ist angetrieben, um das Material vorzuschieben, und die andere Fläche wird durch den Eingriff mit dem Material getrieben, wobei eine der Flächen gleichzeitig mit einer Frequenz von einigen tausend vollständigen Schwingungen je Minute in Schwingungen versetzt wird. In der Praxis ist z. B. festgestellt worden, daß bei einer go"-Maschine ein Wollstrang aus Fasern in der Ordnung, in welcher sie aus einer üblichen Wollkratze kommen, mit einer Geschwindigkeit von vielen linearen Fuß je Minute gehärtet und sogar wesentlich gewalkt werden kann, indem man ihn für eine begrenzte Dauer einer verfilzenden Wirkung unterwirft, wie sie dadurch eintritt, daß man den Strang zwischen einem einzigen Paar von wie oben beschrieben betätigten Walzen hindurchgehen läßt. Es ist ferner festgestellt worden, daß dieses Ergebnis sogar bei Zimmertemperatur erreicht werden kann.
  • In den Zeichnungen veranschaulicht Fig. i eine Aufsicht auf eine Vorrichtung mit zwei Arbeitsstellen, Fig.2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung, Fig.3 einen Teilschnitt durch einen Teil der Vorrichtung von Fig. i, Fig. q. eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Ausführungsform eines Schwingungsmotors, Fig.5 eine Stirnansicht auf den Motor von Fig. q., Fig. 6 ein Wicklungsschema des Motors 12, Fig. 7 eine Seitenansicht auf eines der in Fig. i gezeigten Aggregate, Fig. 8 eine Seitenansicht auf das andere Aggregat der Fig. i und Fig.9 einen Querschnitt nach Linie 9-9 von Fig. 7.
  • Die in Fig. i dargestellte Ausführungsform umfaßt ein Aggregat, um der Ware einen umlaufenden Druck, und ein Aggregat, um der Ware einen vibrierenden Druck in der Querrichtung zu erteilen. Die beiden Aggregate können in jeder gewünschten Folge angeordnet sein. Bei der in Fig. i dargestellten Ausführungsform wandert die zu behandelnde Ware laufend von links nach rechts und wird zuerst dem vibrierenden Druck in der Querrichtung und dann dem umlaufenden vibrierenden Druck ausgesetzt.
  • Die Vorrichtung besitzt Seitenrahmen io, die auf einer Grundplatte befestigt und mit Lagern für eine Walze i i versehen sind, die um eine waagerechte Achse drehbar ist und deren Welle vermittels einer geeigneten Kupplung mit dem Rotor eines Motors verbunden ist, der ein Außenlager 13 besitzt. Das Lager befindet sich in einem Stützbock 14., der an einem der Seitenrahmen io frei von dem Rahmen des Motors befestigt ist. An ihrem äußeren Ende ist die Motorwelle mit vier Kommutatorringen 15 versehen. Durch diese Ringe wird dem Motor die elektrische Energie zugeführt, so daß dem Rotor und der damit verbundenen Walze i i eine umlaufende oder hin und her gehende Vibration in der nachfolgenden Weise erteilt wird.
  • Um die Walze i i ist eine Anzahl von Walzen 16, 17, i8 und i9 in den Seitenrahmen in solcher Weise gelagert, daß sie einen Fördergurt 2o um einen wesentlichen Teilumfang der Walze ii herum führen. Die zu behandelnde Ware wird in die Öffnung des Förderbandes 2o oberhalb der Walze i9 eingeführt, läuft um die Trommel' unter dem Druck des Förderbandes, das eingestellt werden kann, und tritt unter der Walze 16 aus. Die Lager der Walze 17 können auf den Seitenrahmen vermittels Stellspindeln 21 eingestellt werden, und durch Verdrehen dieser Spindeln können die Spannung des Förderbandes 2o und der Druck der Ware auf die Walze ii geregelt werden.
  • Die Walze 16 wird durch ein veränderliches Geschwindigkeitsgetriebe 22 irgendeiner bekannten und handelsüblichen Art angetrieben. Die Rolle selbst ist an ihren Enden mit Flanschen 23 versehen, die mit Reibungsscheiben 2q. zusammenwirken. Diese sind frei drehbar auf der Welle der Trommel i i angeordnet und mit dem Förderband 2o in Berührung. Es ergibt sich hieraus, daß die Geschwindigkeit der Ware und der Walzendrehung durch die Geschwindigkeit gesteuert wird, die der angetriebenen Walze 16 durch das Getriebe 22 erteilt wird. Der Umdrehung der Walze ii, welche den Vorschub der Ware veranlaßt, wird eine Schwingung von hoher Geschwindigkeit durch den Motor i2 erteilt, so daß infolgedessen die Ware einer Vibration von einer für Vorrichtungen dieser Art ungewöhnlich hohen Frequenz erteilt wird. Die Frequenz ist in einer Ordnung von mehreren tausend vollständigen Vibrationen je Minute, etwa zwischen 2ooo oder 3000 bis io ooo Vibrationen je Minute oder sogar höher. Dies kann gemäß Fig.6 durch besondere Wicklung des Motors 12 erreicht werden. Der Rotor 29 hat zwei gegenüberliegende Wicklungen 3o, die an einem Wechselstromkreis angeschlossen sind. Der Stator des Motors ist ähnlich mit einem Paar von gegenüberliegenden Wicklungen 31 versehen, die an einem Gleichstromkreis angeschlossen sind. Infolgedessen schwingt der Rotor mit der Frequenz des Wechselstromes. Für gewöhnlich besitzt dieser 6o Perioden, die demnach dem Rotor 36oo vollständige Schwingungen je Minute erteilen. Die Frequenz des Wechselstromkreises kann jedoch wesentlich erhöht und die Geschwindigkeit der Schwingung z. B. auf io ooo je Minute erhöht werden. Die Schwingungsamplitude kann leicht dadurch geregelt werden, da.ß der den beiden Motorstromkreisen zugeführte relative Energiebetrag geändert wird. Die Intensität des dem Werkstück erteilten Vibrationsdruckes kann dadurch geregelt und eingestellt werden, daß die Stellspindeln 21 angezogen oder gelockert werden, und der Querschnitt des behandelten Werkstoffes kann dadurch geregelt und eingestellt werden, daß die Stellung der Walzen 16 und 17 geändert wird, so daß ein größerer oder geringerer Umfangsteil der Walze i i von dem Vorschubband 20 umfaßt wird.
  • Der Ware kann Feuchtigkeit durch jede geeignete Vorrichtung zugeführt werden, z. B. durch das quer angeordnete Rohr 25 (vgl. Fig. 1 und 2), welches mit Löchern versehen ist, " so daß dieses einen Strahl von gewünschtenfalls -warmer Flüssigkeit gegen die Walze spritzt, und zwar nahe bei der Stelle, an welcher die Ware an die Walze gelangt. Die Maschine kann Material von jedem Feuchtigkeits;grad behandeln. Es ist aber festgestellt worden, daß eine hochgradige Sättigung zu einer stark vergrößerten Verfil.zungsgeschwindigkeit und einer gründlicheren Verfilzungswirkung beiträgt. Ein Strang aus gekratzten Fasern kann beispieIsweise viele hundert Male mehr Wasser als sein eigenes Gewicht halten, und zwar wegen der Wasseroberflächenspannung, und wird auf diese Weise zu einer halbfesten Masse. Die inten=sive Schwingung schafft eine schnelle, vibrierende Wand aus Wasser, welche die doppelt: Wirkung besitzt, sowohl die Fasern durch Treiben oder/und Ziehen miteinander zu verbinden als auch die Fasern zu erweichen un=d ihreBerührungsstellen zu schmieren.
  • Gemäß Fig. 3 ist die Walze i i an einem Ende mit einer länglichen Innen:rnab- 33 versehen, diz auf der Walzenwelle 32 befestigt ist, welche ihrerseits mit der Welle des Motors 12 gekuppelt ist. Die Welle 32 ist mit einer Schulter versehen und besitzt jenseits der NabC 33 einen verjüngten Durchmesser. Ferner trägt dieWelleeine Gewichtsmasse in Form eines zylindrischen Gewichtes 34, welches auf der Welle fest ist. Wenn die Walze und ihre Welle in schnelle Schwingungen versetzt werden, so hat das Gewicht infolge seines Trägheitsvermögens die Neigung, einer Drehbewegung der Welle entgegenzuwirken. Das Gewicht ist in der Längsrichtung verstellbar auf der Welle einstellbar und in einer genügenden Entfernung der Nabe 33 angeordnet, um in Resonanz mit der Walze zu wirken, d. h. bei jeder Schwingung der Welle 32 absorbiert das Gewicht 34 Energie und überträgt sie zurück auf die Walze, wodurch eine Resonanzschwingung hoher Geschwindigkeit des ganzen Systems gewährleistet wird. Zweckmäßig dreht sich das in Fig. 3 nicht gezeigte Ende der Walze frei auf der Welle 32 und beeinflußt nicht die Resonanzwirkung der Walze und des Gewichtes 34.
  • Gemäß Fig. 2 ist dicht bei der Walze i i und gerade unter der Austrittsstelle der Textilware 27 aus Förderband 20 und Walze i i ein Trog 35 angeordnet. Dieser kann; in Berührung mit der Walze oder sehr dicht. bei der Walze angeordnet sein und dient dazu, die; aus der Ware unterhalb der Vorschubwalze 16 ausgequetschte Flüssigkeit zu sammeln.
  • Das Werkstück 27 kann. aus einem Strang von verfilzbareni Fasern oder aus einem Fasergemisch bestehen, welches verfilzbare und unrverfilzbare Fasern enthält, die nicht vorher behandelt zu sein brauchen. Die Ware kann verfilzt, gewalzt oder verhärtet werden. Es ist auch möglich, einen vorgeformten Strang der Walze zuzuführen und lose Fasern dem Strang an der Stelle, an welcher er in den Bereich des Walzendruckes gelangt, beizufügen und dadurch mit dem Material zu vereinigen, um z. B. eine Oberfläche von wertvollerem Material zu erhalten als dasjenige, aus welchem der Körper der Ware gebildet ist.
  • Nachdem die behandelte Ware 27 die Walze 16 verläßt, kann sie einer Arbeitsstelle 26 zugeführt ,verden, auf welcher sie gefärbt, getrocknet oder getrimmt oder irgendeiner anderen gewünschten Behandlung unterworfen werden kann, bevor sie bei 28 aufgewickelt wird. Wie bereits erwähnt, wird die Ware in Fig. i zuerst einem vibrierenden Druck in der Querrichtung und dann einem oszillierenden Druck durch die Trommel i i unterworfen. Vibrierender Druck in der Ouerrichtung wird der Ware durch eine Walze 41 erteilt, die um eine waagerechte Achse in den Seitenrahmen io dreh=bar ist. Einer der beiden Seitenrahmen trägt einen Bock 43, auf welchem ein Vibrationsmotor 42 angeordnet ist, dessen Welle 44 mittels einer Kupplung 45 mit einer Welle der Trommel 41 verbunden ist.
  • Walzen 46, 47, 48 und 49 sind in den Seitenrahmen so angeordnet, daß sie ein Förderband 5o um einen wesentlichen Teil der Walze 41 herum führen und dabei die Ware unter Druck vorschieben. Die Ware wird durch Flansche der Walze 46 vorgeschoben, die mit losen, auf der Walzenwelle drehbaren Scheiben 5 i zusammenwirken. Die Spannung des Förderbandes 5o und der auf die Ware ausgeübte Druck können durch Stellschrauben 52 eingestellt und geregelt werden, durch welche die Stellung der Lager der Walze 47 geändert werden kann. Die Walze selbst wird vermittels eines veränderlichen Geschwindigkeitsgetriebes 53 bewegt. Das eintretende Material wird durch ein mit Öffnungen versehenes Querrohr 54 angefeuchtet, welches Dampf oder heiße Flüssigkeit auf die Eintrittsstelle der Walze 41 spritzt.
  • Gemäß Fig. 4 sitzt der Vibrationsmotor auf einfern Bock 43 und ruht auf einem elastischen Kissen 55. Er besteht aus einem kastenförmigen Rahmen 56 mit einer Innenwanid 57 und senkrecht geschlitzten Stirnwänden 58 und 59. An der Wand 57 ist ein-Elektromagnet 6o befestigt, der an einem Wechselstromkreis angeschlossen ist. Ein beweglicher Anker 61 ist an einem Arm 62 befestigt, der von einer Platte- 63 nach unten ragt, die den Deckel eines umgekehrten Kastens 64 mit Seitenwänden bildet, die den ortsfesten Kasten 56 einschließen. Der Kasten 64 wird weiterhin als primäre Gewichtsmasse des Systems bezeichnet. Dieser Rahmen wird durch ein, Paar von senkrechten Blattfedern, 65 getragen, die einstellbar an den Stirnseiten 58 und 59 des ortsfesten Rahmens b°-festigt sind. Infolgedessen wird bei Erregung des Magneten 6o der Kasten. 64 gegen den Zug der Federn 65 vibriert werden.
  • An dem oberen Ende der Federn 65 ist ein zweites Paar von Blattfedern 66 und 67 befestigt. Diese sind ihrerseits einstellbar an ihren oberen Enden an senkrechten Wänden68 eines Kasten@-rahmens 69 befestigt, der eine waagerechte Zwischenwand 70 ibesitzt, mit welcher die Welle 44 der Trommel 41 verbunden ist. Der Kasten besitzt Seitenwände und wird im folgenden: als sekundäre Gewichtsmasse des Systems bezeichnet.
  • Es ergibt sich aus vorstehendem, daß jedesmal, wenn der Magnet 6o erregt wird, der Anker 61 und der Kasten 64 nach rechts bewegt werden und da.ß jedesma,l, wenni die Erregung des Magneten aufhört, die Federwirkung diese Teile wieder nach links bewegen wird. Die Geschwindigkeit der Schwingung kann in der Ordnung von mehreren tausend vollständigen Schwingungen je Minute sein, beispielsweise von 3 6oo bis 15 000 oder darüber je Minute. Wenn der Kastenrahmen 64 nach rechts bewegt wird, so hat die sekundäre Gewichtsmasse, nämlich der Kastenrahmen 69, infolge seines Trägheitsvermögens das Bestreben, in Ruhe; zu bleiben, und infolgedessen werden die Federn 66 und 67, welche den Rahmen unterstützen, nach links gebogen. Infolgedessen sind diese Federn bestrebt, die primäre Gewichtsmasse nach links zurückzubewegen. Es ergibt sich daraus, da.ß bei geeigneter Einstellung der Länge der Federn der zwei Gewichtsmassen diese veranlaßt werden, in Resonanz zu schwingen, so. da.ß die volle dem Magneten 6o mitgeteilte Energie auf die Welle 44 als eine sehr schnelle und sanfte Vibration in einer Richtung quer zu der Ware, auf welche die Walze 41 wirkt, übertragen wird.
  • In Fi.g. 7 'bis 9 ist eine abgeänderte Ausführungsform dargestellt, um der Ware schnell oszillierenden Druck zu erteilen. Diese Vorrichtung besteht aus einem Paar von Druckrollen 72 und 73, die in Seitenrahmen io gelagert sind und die Ware unter Druck zwischen sich erfassen. Die untere Walze 73 läuft um eine feste Achse um und kann in irgendeiner geeigneten Weise angetrieben werden, z. B. durch Kettenräder 74, um die behandelte Ware vorzuschieben. Die obere Walze 72 ruht in Lagern, die senkrecht verstellt werden können, um den Druck auf die Ware zu regeln. Sie ist an einem Ende mit einem Motor 12, ähnlich dem schon beschriebenen, verbunden, der so gewinkelt ist, da.ß er der Walze Schwingungen von hoher Geschwinrdigkeit erteilt. An dem anderen Ende ist die Walzenwelle 75 verlängert und mit einem zylindrisehen Gewicht 76 verbunden. Das Gewicht ist auf der Welle 75 längs einstellbar und in einer genügenden Entfernung von der Walze 72 befestigt, um in Resonanz mit der Walze zu wirken, d. h. das Trägheitsvermögen des Gewichtes 76 hat das Bestreben, die Welle bei jeder Oszillation der Walze zu verdrehen, und die Elastizität der Welle hat immer das Bestreben, die Walze in der entgegengesetzten Richtung zu bewegen. Ein mit Löchern versehenes Querrohr 77 dient zur Anr feuchtung der Ware bei deren Eintritt zwischen die Walzen 72 und 73 (vgl. Fig. 9).
  • Bei der Vorrichtung nach Fig. 8 sind die Walzen 82 und 83 wiederum in Seitenrahmen io gelagert. In diesem Fall ist die Walze 82 an einem Ende durch eine Kupplung 84 mit dem Vibrationsmotor 85 der bereits für Fig. 4 und 5 beschriebenen. Art verbunden. Auch in diesem Fall ist die untere Walze 83 mit einem Kettenrad 86 versehen, durch welches sie gedreht werden kann, und es ist ferner ein Querrohr 87 mit Öffnungen zum Anfeuchten der Ware bei ihrem Eintritt zwischen die Rollen vorgesehen. Die Ware ist der Quervibration der Walze 82 unterworfen.
  • Blei dem oben beschriebenen System bildet die Walze einen zwangläufig in Schwingung versetzten Teil des Systems, und die Gewichtsmasse des Vihrationsmotors ist ein frei vibrierendes oder oszillierendes Element, welches Energie aufspeichert und diese dann auf die Walze überträgt. Durch Auswahl, Bemessung und Einstellung der federnden Verbindungen der Gewichtsmasse kann das System auf die gewünschte Resonanzfrequenz abgestimmt werden. Auf diese Weise wird ein arbeitendes Element vorgesehen, welches mit einer viel höheren Geschwindigkeit vibriert, als dies jemals in der Textilindustrie verwendet worden ist, und die erzielten Ergebnisse sind gänzlich unbestreitbar und von großem praktischem Wert.
  • Es ist festgestellt worden, daß es in der Frequenz der Vibration einen kritischen Punkt gibt; an und über welchem die Fasern in einer verschiedenen Weise ansprechen gegenüber demjenigen, bei welchem sie der Behandlung bei einer niedrigeren Frequenz ansprechen. Diese kritische Frequenz ist offenbar der Punkt, bei welchem die einzelnen Fasern keine Zeit haben, um zwischen aufeinanderfolgenden Vorschubbewegungen zurückzugehen.
  • In der Filzindustrie wird denn Herstellungs-, Verhärtungs- und Walkhehandlungen eine Geschlvindigkeit in einem Grade erteilt, die nie vorher erreicht worden ist, und diese Behandlungen werden mit der Entstehung von geringer oder keiner Flockenbildung ausgeführt. Bisher sind die Flocken von den Filzmaschinen weggeschaufelt worden und stellen einen sehr ernsten Abfall dar, der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren praktisch nicht vorhanden ist. Falls gewünscht, kann die Ware oder der Strang den Walzen 72 und 73 oder den Walzen 82 und 83 zwischen Bändern aus Leinen, Gummi oder anderen Stoffen zugeführt werden, und die oszillierenden oder in der Querrichtung erfolgenden Vibrationen der oberen Walze können auf das oberste Band in irgendeiner gewünschten Weise übertragen werden, z. B. dadurch, daß Walze und Band miteinander gewissermaßen verriegelt sind, wie z. B. durch zusammentwitkende Rillen, die, sich in der Längsrichtung des Bandes und in der Umfangsrichtung der Walze erstrecken. Auch dadurch, daß die Bänder um die vibrierende Walze mit' mehr oder weniger großer Umfassung geleitet werden, kann die Arbeitsfläche geändert und in ihrer Ausdehnung geregelt werden. Andererseits kann die Anzahl von Arbeitsflächen. dadurch vervielfältigt werden, daß eine Mehrzahl von Druakwulzen um den Umfang der vibrierenden Walze angeordnet wird und daß die Ware in einer kreisförmigen Bahn zwischen ihnen und der vibrierenden Walze geleitet wird.
  • Ein wichtiger und unerwarteter Vorteil, der sich aus :dem vorliegenden. Verfahren ergibt, besteht darin, daß ein verfilzter Strang, welcher dem Vibrationsdruck von hoher Geschwindigkeit ausgesetzt wurde, sofort und vollständig durchfeuchtet wird, wenn der Arbeitsfläche Feuchtigkeit zugeführt wird. Dieses vermeldet die Notwendigkeit, den Strang durch ein Flüssigkeitsband zu führen, wie dies bisher getan worden ist, und eine einzige Linie von Strahlöffnungen, wie in denn Zeichnungen veranschaulicht, liefert eine völlig ausreichende Befeuchtung. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann vorteilhafterweise beim Walken von Filz verwendet werden, wenn es gewünscht wird, das Wandern der Fasern beispielsweise beim Walkerl eines Filzes zu verhindern, der auf einer Seite weiß und auf der anderen :Seite gefärbt ist. Durch die Verwendung von oszillierenden Vibrationen mit einer Geschwindigkeit von 7200 je Minute und einer Amplitude von etwa 0,75 mm kann eine befriedigende Walkbehandlung ausgeführt werden, ohne daß eine einzige gefärbte Faser auf der weißen Seite der Ware erscheint. Im allgemeinen soll die Amplitude zunehmen, wenn die Frequenz abnimmt.
  • Die Beschaffenheit der Oberfläche der oszillierenden Walze kann geändert werden, um der behandelten Ware verschiedene Fertigbehandlungen zu erteilen. Sie kann beispielsweise geglättet, gerillt oder mit Sandpapier versehen sein, je nachdem, ob gewünscht wird, eine lange Noppe auf der Ware hervorzubringen oder ein dichtes Oberflächengefüge. Die verschiedenen, oben beschriebenen Einstellungen gestatten eine Regelung der Tiefe und der Stelle in dem Filzband, in welchem das Walken stattfindet. Es kann eine größere Arbeitsfläche in der Ware auch dadurch gesichert werden, daß der Durchmesser der vibrierenden Walze vergrößert wird.
  • Andere unerwartete Vorteile des neuen Verfahrens bestehen darin, daß bei Filz eine ausgesprochene und sehr wünschenswerte Erhöhung der Streckfestigkeit in der Querrichtung des Filzes erzielt wird im Vergleich zu der Festigkeit von Filz, der nach bisherigen Verfahren hergestellt und verdichtet worden ist. Das vorliegende Verfahren hat den weiterenVorteil, daß der verdichtete und gewalkte Filz keine Spur von Reiben oder Walzen auf den oberflächigen Fasern zurückläßt, wie man dies gewöhnlich bei der Beschädigung von Filzen findet, die nach früher bekannten Verfahren behandelt worden sind.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Verfilzen der Fasern von Textilware, welche wenigstens teilweise aus verfilzbaren Fasern besteht, dadurch gek eninzeichnet, daß die Ware in den zwischen einem Walzenpaar gebildeten Spalt eingeführt wird, daß die Walzen zwecks Vorschubs der Ware durch diesen Spalt hindurch in Umlauf versetzt werden, daß die Ware erhitzt und angefeuchtet wird und daß wenigstens eine der Walzers Vibrationen von hoher Frequenz in der Größenordnung von einigen tausend vollständiger Vibrationen je Minute ausgesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, .daß die Vibrationen aus Walzen:-drehungsoszillationen bestehen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der Vibrationen im Bereich von etwa 3ooo bis io ooo vollständiger Vibrationen je Minute liegt. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude der Vibrationen im Bereich von annähernd 1,6 bis 3,2 mm liegt. 5. Verfahren nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibrationen, denen die Ware unterworfen wird, einander folgend in der gleichen Richtung, in welcher die Ware gefördert wird, und quer zu dieser Richtung zur Anwendung kommen. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ware ständig in offerier Breite durch Erfassen lediglich ihrer Randteile gefördert wird. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einer Oberfläche der Ware ständig lose, anders geartete Fasern als diejenigen der Ware selbst zugeführt werden. B. Vorrichtung zum Verfilzen der Fasern von Textilware in offener Breite, welche wenigstens teilweise aus verfilzbaren Fasern besteht, gekennzeichnet durch Mittel zum Anfeuchten der Ware, durch zusammenwirkende Druckelemente, zwischen welchen die Ware zwecks Zusammenpressung hindurchläuft und welche eine Walze umfassen, sowie durch eine Einrichtung, mit welcher der Walze schnelle Vibrationen erteilt werden. und welche ein Gewicht, eine elastische Verbindung zwischen der Walze und dem Gewicht und Mittel zur Erzeugung von Vibrationen in der Einrichtung enthält, so, daß die Walze sich in Resonanz mit dem Gewicht ,bewegt, um die an der Walze vorbeilaufenden Fasern miteinander zu verfilzen. g. Vorrichtung nach. Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen Motor, mit welchem der Walze Drehungsoszillationen erteilt werden, sowie durch eine derartige Anordnung des mit der Walze elastisch verbundenen Gewichtes, daß es auf die Walze in Resonanz mit den ihr erteilten Oszillationen wirkt. io. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder g, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze um eine waagerechte Achse umläuft und mit einer Welle verbunden ist, mittels deren die Walze schnellen Vibrationen unterworfen werden kann, und daß an beiden Enden der Walze Vorschubscheiben frei drehbar auf der Welle angeordnet sind, welche unabhängig von der Walze angetrieben werden. i i. Vorrichtung nach Anspruch io, dadurch gekennzeichnet, daß der Welle und der Walze Umlaufoszillationen erheblicher Größenordnung erteilt werden. 12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckelemente ein Paar umlaufender Walzen. umfassen, welche so, angeordnet sind, daß die Ware zwischen ihnen zusammen gepreßt werden kann, und daß einer dieser Walzen: eine ständige Umlaufförderbewegung erteilt wird und der anderen Walze schnelle Vibrationen erteilt werden, wobei das Gewicht elastisch mit letztgenannter anderen Walze verbunden ist, um mit derselben in Resonanz zu vibrieren. 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die der Walze erteilten schnellen Vibrationen als Oszillationsbewegung der Walze um ihre Achse ausgeführt werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 659 412, 689 63o.
DEA3333A 1948-03-02 1950-08-30 Verfahren zum Verfilzen der Fasern von Textilware und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens Expired DE922794C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE659412C (de) * 1935-06-02 1938-05-03 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zum Walken und Filzen von Textilmaterialien
DE689630C (de) * 1936-04-25 1940-03-29 I G Farbenindustrie Akt Ges Vorrichtung zum Nassbehandeln von Textilgut, insbesondere laufender Gewebebahnen

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