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Kontaktanordnung für elektrische Schalter mit Lichtbogenlöschung durch
ein strömendes Löschmittel Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung für elektrische
Schalter mit Lichtbogenlöschung durch ein strömendes Löschmittel, insbesondere Druckgas,
mit einem aus mehreren Teilen zusammengesetzten, die Düse zur Führung des Löschmittels
tragenden feststehenden Kontakt. Bei derartigen Kontaktanordnungen wurden in der
Regel zum Anpressen der feststehenden Kontaktteile an den beweglichen Kontakt besondere
federnde Halteglieder und zum Anschluß der feststchenden Kontaktteile besondere
biegsame Strombänder verwendet, welche erhebliche Übergangswiderstände bedingen.
Die zum Befestigen der Strombänder an dein die Tulpe tragenden ringförmigen Zwischenstück
und an den Kontaktteilen dienenden Schrauben o. dgl. bilden hierbei eine zusätzliche
Quelle für Übergangswiderstände, da sie nach dem Abkühlen der durch den. Stromdurchgang
erwärmten Schalterteile locker werden. Wollte man statt Schrauben die Befestigung
der Strombänder durch Löten vornehmen, so würden sich folgende Nachteile ergeben.
Die Lötschicht bedingt an und für sich zusätzliche Ül)ergangswiderstände. Die Verwendung
von Hartlot scheidet hierbei. von vornherein aus, da es zum Überführen in den flüssigen
bzw. dickflüssigen Zustand erhebliche Temperaturen erfordert, welche die aus dünnen
Metallstreifen bestehenden Bänder nicht vertragen können. Wird ein' weiches Lot
verwendet, so wäre es kaum zu .vermeiden, daß das Lötmaterial zwischen die Metallbänder
bildenden einzelnen Streifen fließt und somit beim Erhärten den Bändern die erforderliche
Elastizität nimmt, so daß der Zweck der Strombänder überhaupt nicht erfüllt wird.
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Gleichartige Nachteile haften auch den Kontaktanordnungen an, bei
denen besondere halbkreisförmige Federn vorgesehen sind, welche ausschließlich die
Kontaktteile gegen den beweglichen Kontaktstift pressen, da hierbei die Befestigung
der,cinzelnen Federn mittels Nieten erfolgt.
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Es sind zwar an und für sich Kontaktanordnungen bekannt, bei denen
Halteglieder verwendet werden, die sowohl die Kontaktteile in .einem Kontaktträger
festhalten als auch an den beweglichen Kontakt anpressen. Hierbei bandelt es sich
jedoch um Kontaktanordnungen, die für Schalter mit ßeblasung der Unterbrechungsstelle
mittels strömender Medien weder bestimmt noch geeignet sind, da ein Durchlauf des
Löschmediums bei derartigen Konstruktionen überhaupt nicht möglich ist. Solche Konstruktionen
sind z. B. auch nicht als Düse oder Schleifkontakt zu verwenden. Da hierbei außerdem
keine durchgehende Federung vorgesehen ist, so ermögliehen
solche
Konstruktionen keine. gleichmäßige Anpressung der festen Kontaktstücke an den beweglichen
Kontaktstift. Durch derartige Kontaktanordnungen werden ferner ver hältnismäßig
lange Bauarten bedingt, zumal die festen Kontaktstücke parallel zu dem beweglichen
Kontaktstift verlaufen.
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Demgegenüber wird durch die Erfindung eine Kontaktanordnung eingangs
angegebener Art geschaffen, die nicht nur einen ungehinderten Durchlaß für das strömende
Löschmedium beim Trennen der Kontakte, darunter auch infolge der geeigneten Ausbildung
des Kontaktträgers, zuläßt, sondern zugleich die Übergangswiderstände sowie die
Erwärmung der stromführenden Teile auf .ein Mindestmaß herabzusetzen ,gestattet.
Neben der zuverlässigen Kontaktbildung und dem einfachen Irin- bzw. Zusammenbau
können zugleich Kontaktteile verwendet werden, die in einfacher Weise z. B. durch
Pressen hergestellt werden. Darüber hinaus ist der Erfindungsgegenstand sowohl für
Leistungs- als auch für Schleifkontakte verwendbar. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß die einzelnen winklig zu der Löschmittelströmung angeordneten Kontaktteile
paarweise mittels lösbarer Halteglieder zusammengefügt sind, derart, daß sie die
Kontaktteile sowohl an den beweglichen Kontakt als auch .an den festen Stromanschluß
anpressen, der zugleich als ein gemeinsamer, die Löschmittelströmung nicht hindernder
Kontaktträger ausgebildet ist.
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Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungen der Kontaktanordnung
nach der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen: Abb. i die Kontaktanordnung an einem
im Längsschnitt teilweise dargestellten Druckgasschalter, Abb. 2, 3 und 4. verschiedene
Ausführungsformen des feststehenden Kontaktes in Drauf-Sicht.
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I n9 dem mit einer metallischen Auskleidung i ausgerüsteten Schaltraumgehäuse
2, insbesondere aus Isolierstoff, ist ein Träger 3 für den feststehenden K ontakt
4 vorgesehen. Der Träger] dient zugleich zum Zuführen des elektrischen Stromes und
ist insbesondere in Form eines Bügels ausgebildet. Die Bügelschenkel werden von
den den feststehenden Kontakt q. bildenden Teilen umschlossen, die einen tulpenfölmiben
Kontakt entstehen lassen und paarweise durch lösbare Halteglieder 7 zusammengehalten
sind. Die Anordnung ist hierbei erfindungsgemäß so getroffen, daß die Halteglieder
? nicht nur die Kontaktteile an dem jeweiligen Bügelschenkel festhalten, sondern
zugleich im eingeschalteten Zustand die Kontaktteile gegen den beweglichen, insbesondere
stiftförmigen, in der Zeichnung in Abb. i angedeuteten Kontakt 6 anpressen. Die
Halteglieder bestehen aus durchgehenden, abgeflachten Bolzen, die gegen jeden Kontaktteil
abgefedert sind. Hierzu .'Ftl@den die Federn 8 Verwendung, die sich ät.äerdem gegen
eine Kappe g abstützen, die Äffin Schutz der Feder gegen Beschädigungen >dient und
eine kreisförmige, mit zwei hänglichen gegenüberliegenden Aussparungen versehene
Öffnung zum Durchführen des Kopfes des Haltegliedes 8 aufweist. Nach dem erfolgten
Durchführen des jeweiligen. Haltegliedes werden die Kappen etwa um 9o° gedreht,
so daß der Kopf des Haltegliedes an der Oberfläche der Kappe seine Auflagefläche
findet.
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Der feststehende tulpenförmige Kontakt wird, wie die Abb. 2 bis ¢
zeigen, aus mindestens zwei gleichförmigen Kontaktteilen zusammengesetzt. Danach
richtet sich im wesentlichen auch die Ausbildung des bügelförrnigen Kontaktträgers
3. Hierbei wird die Zahl der Kontaktteile im wesentlichen durch die bei ihrem Anpressen
gegen den beweglichen Kontakt 6 entstehenden bzw. zu erwartenden mechanischen Beanspruchungen
sowie mit Rücksicht auf .eine möglichst einfache Bauart begrenzt.
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Der Kontaktträger 3, der als Stromführung dient, ist an einem Bolzen
io befestigt, der gegebenenfalls aus einem rund demselben Werkstoffstück mit dem
Träger 3 bestehen kann. Der Bolzen io ist .in seinem oberen Teil mit einem Gewinde
ausgerüstet, das zur Aufnahme einer Befestigungsmutter i i dient. Die Befestigungsmutter
legt sich gegen die Innenfläche eines schalenförmigen Druckgasführungsteils 12,
das sich wiederum auf eine auf dem Bolzen io aufgesteckte Buchse 13 abstützt, die
bis zuln bügelförmigen Träger 3 reicht. Auf diese Weise -wird die Befestigungsstelle
des Kontaktträgers außerhalb des Schaltraumes gelegt, so daß dadurch sich ein besonders
einfacher Aufbau ergibt. Der Kontaktträger 3 nimmt ferner einen Schalldämpfer 14
auf, der beispielsweise aus Raschigringen besteht, die meinem durch zwei durchlochtü
Bleche begrenzten Raumuntergebracht sind.
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Wie in Abb. q. unten angedeutet, kann auch der Träger 3' für den an
sich bekannten Schleifkontakt ebenfalls' bügelförmig ausgebildet sein. Hierbei wird
die Ausführung zweckmäßigenveise so getroffen, daß der Träger 3' als Führung für
den beweglichen Kontakt 6 dient. Zu diesem Zweck kann der Träger 3' beispielsweise
eine dem Querschnitt des beweglichen Kontaktes 6 entsprechende Bohrung 15
aufweisen, durch die der bewegliche Kontakt 6 hindurchgeführt wird.
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Die Stromführung erfolgt somit von einer elektrischen Leitung zu dem
Bolzen i o über den Träger 3 zu dem feststehenden Kontakt 4
und
von diesem über den beweglichen Kontakt 6 zu der Schleifkontaktvorrichtung und somit
zu der anderen Leitung. Die Beblasung und der Antrieb des Schalters erfolgt in der
bei den Druckgasschaltern üblichen Weise.
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Die beschriebene und dargestellte Kontaktanordnung kann sinngemäß
auch bei anderen Schaltern, insbesondere bei Flüssigkeitsschaltern mit Lichtbogenlöschung,
durch strömendes Löschmittel. Verwendung finden.