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Verfahren zur Herstellung eines Anstrichmittels Gegenstand der Erfindung
bildet ein Verfahren zur Herstellung eines Anstrichmittels aus einer Lösung von
Chlorkautschuk sowie bestimmten Füllstoffen; als Füllstoffe wird ein Gemisch verwendet,
das durch Vermahlen von festem, wasserlöslichem. Alkalisilicat mit einer festen
organischen Säure, z. B. Huminsäure, und einem schieferartigen Naturgestein, z.
B. Schieferton, erhalten ist.
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Durch Auftrag des neuen Anstrichmittels werden Überzüge erhalten,
die sich gegenüber Überzügen ähnlicher Zusammensetzung durch hohe Widerstandsfähigkeit
gegen chemische Angriffe auszeichnen. Offensichtlich sind diese überragenden Eigenschaften
auf die völlige Dichte des Überzugs zurückzuführen, die besonders bedingt ist durch
die Anwendung eines Stoffes von schieferartiger Struktur, dem wasserlösliches Alkalisilicat
und eine feste Säure zugesetzt ist. Gerade in dieser Mischung hat sich der Schiefer
bewährt. Gegenversuche, die mit Quarzmehl angestellt worden sind, zeigten, daß dieses
Anstrichmittel, welches unter sonst gleichen Bedingungen hergestellt wurde, sich
als nicht widerstandsfähig gegen den Angriff von Chemikalien erwiesen hat. Diese
OOuarz enthaltenden Überzüge wurden schon beim Angriff verdünnter Säuren und Laugen
rasch zerstört. Wenn erst einmal Poren und Blasen entstanden waren, riß der Film
sehr schnell auf und blätterte schließlich ab. Es sind bereits viele Vorschläge
gemacht worden, um haltbare und widerstandsfähige Überzugsmassen herzustellen. Gerade
die in letzter Zeit gemachten Vorschläge zeigen aber, daß man zur Lösung dieser
Aufgabenstellung die Anwendung sehr teurer Rohstoffe glaubte vorschlagen zu müssen.
So geht ein Vorschlag dahin, ein Überzugsmittel dadurch zu erhalten, daß man Kautschuk
und härtbares Kunstharz in Teeröl löst und fein verteilte Füllstoffe und gegebenenfalls
auch Schwefel und Vulkanisationsbeschleuniger zusetzt. Es ist ersichtlich, daß die
beanspruchte Arbeitsweise sich diesem Vorschlag gegenüber allein schon durch die
Verwendung sehr viel billigerer Rohstoffe als wesentlich überlegen erweist.
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Als Zuschlagstoffe von schieferartiger Struktur lassen sich beispielsweise
Schieferton und Tonschiefer, die Gesteine aus der Familie der Tongesteine, Porphyroide,
Porphyrschiefer und Fla.serporphyr, kristalline Schiefer, Gneisgesteine, Glimmerschiefer,Talkschiefer,
Chloritschiefer, Hornblendeschiefer, Serpentinschiefer verwenden.
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Es wurde ferner auch gefunden, daß mit einem kieselsäurereichen Alkalisilicat
eine gesteigerte Wirkung erzielt wird. So wurden besonders gute Ergebnisse erzielt
bei Anwendung eines Natronwasserglases, dessen Gehalt an Na., O und Si 02 mindestens
dem Molv erhältnis i : d. entspricht, während bei dem normalen Wasserglas dieses
Molverhältnis etwa
bei i :3,3 liegt. Die Alkälisilicate werden dein
zuzuschlagenden Gemisch in einer Menge von 151/" zugesetzt, während der Zusatz vmSäure
nur etwa i °% beträgt; man 7,erwendet eine organische Säure, die bei gew e Temperatur
in festem Zustand vorn besonders wirksam hat sich Huminsaiüre, di'd in Form von
fein zerteiltem Braunkohlenstaub zugesetzt wurde; erwiesen, und zwar empfiehlt es
sich, die zuzusetzende Braunkohle auf eine Mahlfeinheit zu bringen, daß auf einem
16 ooo-Maschen-Sieb nur ein Rückstand von 101, verbleibt.
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Das Gemisch von wasserlöslichen Alkalisilicaten, organischen Säuren
und den schieferartigen bzw. in Plättchenform aufspaltenden Stoffen wird in einer
Kugelmühle so fein vermahlen, daß auf einem 49oo-Maschen-Sieb nur ein Rückstand
von 5 °/° verbleibt.
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Dureh diese Zusätze erfährt die Schutzschicht nicht nur hinsichtlich
ihrer Haftfestigkeit und mechanischen Widerstandsfähigkeit, sondern auch in bezug
auf ihre Dichte eine bedeutende Verbesserung ihrer Eigenschaften. Der Zusatz anders
gearteter Gesteinsmaterialien hat stets, wie in den meisten Fällen beobachtet werden
konnte, eine Verschlechterung des Anstrichmittels hervorgerufen, während bei Verwendung
des beanspruchten Zuschlagstoffes eine außerordentlich günstige Auswirkung auf Widerstands
fäliigkeit, Haftfestigkeit und Dichte des Anstrichs festgestellt werden konnte.
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Offensichtlich legen sich infolge des besonderen physikalischen Aufbaues
des vorgeschlagenen schieferartigen bzw. in Plättchenform spaltenden Zuschlagstoffes
die einzelnen Teilchen plättchenförrnig auf die Fläche und dichten sie völlig ab,
wobei der Chlorkautschuk den Zusammenhang zwischen den einzelnen Teilchen herstellt
und somit als Bindemittel wirkt. Durch die Zugabe von Wasserglas wird infolge seiner
Klebkraft die Haftfestigkeit noch weiter erhöht. Die Menge des zuzugebenden Zuschlagstoffes
wird sich im allgemeinen nach dem Verwendungszweck richten.
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Die Erfindung sei an folgenden Ausführungsbeispielen noch näher erläutert:
Einer Lösung von Chlorkautschuk, der noch ändere bekannte Zusätze, z. B. Weichmachungsmittel,
beigegeben sein können, werden 4o01, eines gemeinschaftlich vermahlenen Gemisches
von Natronwasserglasä Braunkohlenstaub und Tonschiefer, das auf dem -49oo-Maschen-Sieb
nicht mehr als 5110 Rückstand hinterlä ßt, -zugemischt, und zwar wurde als Tonschiefer
ein Material von folgender Zusammensetzung angewandt: Kieselsäure ..............
52298, Tonerde . . . . . . . . . . . . . . 33,10, `@ Eisenoxyd . ... . Spuren, Magnesiumoxyd
. . . . . . 0.55, Alkalien (Na, 0 + K, O) , , z,69, Glühverlust .............. i2,oR.
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Durch den fehlenden Gehalt an Kalk erweist sich ein solcher Stoff
als völlig säurebeständig. Diesem Tonschiefer wurde zunächst ein kieselsäurereiches,
festes Wasserglas, dessen Molverhältnis Na,0 und S102 den Wert von mindestens i
: 4. besitzt; zugegeben und ferner auch noch fein zerteilte Braunkohle in solcher
Menge zugemischt, daß das Gemisch etwa 1 °/° Huminsäure enthält. Die angewandte
Braunkohle war vor der Zumischung noch gesondert so fein vermahlen, daß sie auf
dein 16 ooo-Maschen-Sieb nur noch einen Rückstand von 11/, hinterläßt. Man erhält
auf die beschriebene Weise ein als Anstricliinittel verwendbares Erzeugnis von den
bereits vorstehend angegebenen Eigenschaften.