DE1519223C3 - Verfahren zur Herstellung von Anstrichmassen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AnstrichmassenInfo
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- C04B28/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
- C04B28/24—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing alkyl, ammonium or metal silicates; containing silica sols
- C04B28/26—Silicates of the alkali metals
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- C09D1/04—Coating compositions, e.g. paints, varnishes or lacquers, based on inorganic substances alkali metal silicates with organic additives
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Anstrichmassen, wie sie insbesondere als
Isolieranstrich für Betonwände od. dgl. Verwendung finden.
Es sind bisher zahlreiche Anstrichmassen bekanntgeworden, von denen die wichtigsten kurz erwähnt
werden sollen:
Kalkanstriche oder Kalkfarben, die sich mit Kalk als Bindemittel ohne jegliche Veränderung mischen
lassen, besitzen den Vorteil, die Atmung der Mauer bzw. des Putzes nur in geringem Maße zu hemmen.
Nachteilig ist jedoch bei diesen Anstrichen die geringe Deckkraft und die relativ rasch eintretende
Versprödung. Es ist nur äußerst schwierig möglich, eine satte und gleichzeitig fleckenfreie Farbtongebung
zu erzielen, so daß mindestens drei Anstriche erforderlich sind, um eine genügende Deckkraft zu erzielen,
wobei die Haltbarkeit des Anstrichs auf wenige Jahre beschränkt bleibt.
Wasserglas-Anstriche sind seit langem bekannt und werden meist unter Zusatz diverser Füllstoffe
wegen ihrer guten Deckkraft geschätzt. Bei diesen Anstrichmassen treten jedoch gleichfalls einige erhebliche
Nachteile auf. So ist es erforderlich, Wasserglas-Anstrichmassen erst kurz vor der Verarbeitung anzurühren,
worauf diese im streichfertigen Zustand nur wenige Stunden haltbar sind. Oft ist ferner eine
bestimmte Vorbehandlung notwendig, und die Verarbeitung setzt eine große Erfahrung voraus. Auch
die in den letzten Jahren verwendeten Wasserglas-Talkum-Mischungen erwiesen sich nicht als völlig
befriedigend, da sie sich nach kurzer Lagerzeit oft so stark absetzen, daß sie nicht mehr vollständig aufgerührt
werden.könheh.
Latexes und Kunstoffdispersionen erfordern wiederum einen nahezu alkalifreien Untergrund, und
außerdem verhindern derartige Anstriche die Atmungsfähigkeit des Putzes in weit größerem Maße
als Kalk- und Wasserglasanstriche.
Die neuerdings häufig verwendeten lösungsmittelhaltigen Anstriche auf der Basis von Kunstharzen
besitzen eine hohe Deckkraft und Haftfähigkeit, verhindern aber praktisch jegliche Atmung der Mauer
und können nur wieder mit dem gleichen Material überarbeitet werden.
Aus der kanadischen Patentschrift 587 013 sind wasserabweisende Überzüge auf Außenwänden bekannt,
die aus Wasserglas, einem Latex-Binder und einem Hydrophobierungsmittel bestehen. Ein derartiger
Überzug ist nicht lagerfähig und muß unmittelbar nach seiner Herstellung aufgebracht
werden.
Auch die aus der belgischen Patentschrift 556 490 bekanntgewordenen selbsterhärtenden Anstrichmassen
aus Wasserglas und polymerisierbaren Estern sind nicht lagerfähig und erhärten bei Raumtemperatür
spätestens nach einigen Tagen (vgl. Beispiele 1 und 2).
Die flüssigen Massen gemäß der belgischen Patentschrift 635 515, die aus Harnstoffharz bzw. Melaminharz
sowie Formaldehyd und einer Wasserglaslösung bestehen und außerdem Glycerin und Äthylenglykol
sowie feuerfeste Füllstoffe enthalten, sind wiederum luftundurchlässig und würden die Atmungsfähigkeit
des Putzes verhindern, weswegen diese Massen hauptsächlich als hochtemperaturbeständige Anstriche
verwendet werden (vgl. S. 5/6).
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich Anstrichmassen auf der Basis einer Silikat-Bindemittelkombination
herstellen lassen, die die Nachteile der herkömmlichen Anstrichmassen nicht aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen von Anstrichmassen auf der Basis von
Wasserglas und -einem Butadien-Styrol-Latex und/ oder einer Vinylchlorid-Mischpolymerisat-Dispersion,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man diesem Gemisch bei einer Temperatur zwischen 0 und 30° C
Formaldehyd zusetzt und die Masse unmittelbar nach Eintritt der Gelbildung zentrifugiert.
Es ist überaschend, daß Produkte ähnlicher Zusammensetzung, die jedoch in anderer Weise hergestellt
werden, die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäß hergestellten Produktes nicht erreichen.
Das erfindungsgemäße Produkt wird beispielsweise erhalten, indem ein Weißpigment wie Rutil, Zinkoxyd
od. dgl. unter Zusatz von Füllstoffen wie Kalkspat, Speckstein oder Talkum mit Kali- und/oder
Natronwasserglas abgebunden wird, nachdem zuvor ein Anteigen in Wasser erfolgte, worauf die abg'ebundene
Masse mit einem Butadien-Styrol-Latex oder einer Vinylchlorid-Mischpolymerisat-Dispersion
so vermischt wird, daß das erhaltene Produkt noch saugfähig ist. Nunmehr wird Formaldehyd zugesetzt,
und zwar 1 bis 2 Gewichtsprozent. Sobald die Masse einen gallertartigen Zustand erreicht, wird sie zentrifugiert,
wobei die Temperatur 30° C nicht überschreiten darf. Die so erhaltene Masse weist thixotrope
Eigenschaften auf und ist in diesem Zustand über viele Jahre lagerfähig. Falls es erwünscht ist,
kann ein Abtönen bereits beim Anteigen des Weißpigments
durch Zusetzen alkalibeständiger Buntpigmente oder auch durch Zufügen von Abtönfarben
zur fertigen Masse erfolgen.
Das gemäß der Erfindung erhaltene Produkt bildet eine streichfähige,, fertige Anstrichmasse, die jahrelang
lagerfähig ist. Der Anstrich mit dieser Masse kann öfters nacheinander erfolgen, ohne daß Schälerscheinungen
auftreten, wobei auch keine Haut gebildet wird. Es ist ohne weiteres möglich, den Anstrich
erneut mit Kalk und Binder zu überarbeiten oder denselben auf alte Binderanstriche aufzutragen.
Mürber Putz wird dabei ohne Vorarbeit lediglich durch den Anstrich gehärtet.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele
erläutert.
B e i s ρ i el 1
125 g Zinkoxyd, das in Wasser angeteigt und auf einer Kugelmühle abgerieben wurde, wurde mit
500 g Talkum sowie 300 g Kaliwasserglas (SiO2: K2O
etwa 4) abgebunden. Durch ein Schnellrührwerk mit 3400 U/min wurde die so erhaltene Masse mit 75 g
eines handelsüblichen Butadien-Styrol-Latex sowie anschließend mit 2 °/o (bezogen auf die Gesamtmasse)
einer 40%igen Formaldehydlösung vermischt, bis ein gallertartiges Produkt entsteht. Die so erhaltene Masse wurde nun zentrifugiert, wobei die Temperatur
auf 20° C gehalten wurde.
Die Deckkraft der thixotropen Masse war ausgezeichnet, und die Atmungsfähigkeit des Untergrundes
war wie bei einem Kalkanstrich nicht gehemmt. Die Masse erwies sich als recht hitzefest und wetterbeständig
und konnte ohne Fachkenntnisse verarbeitet werden. Durch den Zusatz von Formaldehyd
wurde darüber hinaus ein insektizider, bakterizider und fungizider Anstrich erhalten, der bei der Anwendung
auf einem etwa 3 mm starken Pilzteppich einen einwandfrei pilzfreien Film ergab. Eine störende Geruchsentwicklung
konnte nicht festgestellt werden, und nach einer Lagerzeit von 3 Jahren war keine Abscheidung
oder Zersetzung zu beobachten.
Es wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 verfahren, nur daß 300 g Talkum, 300 g Titanoxyd,
200 g Kaliwasserglas, 4% Formaldehyd von 40% sowie 200 g eines handelsüblichen Vinylchlorid-)
Mischpolymerisats in Form einer Dispersion verwendet wurden.
Die Deckkraft der erhaltenen Masse war wiederum ίο ausgezeichnet, jedoch wies diese Anstrichmasse eine
geringere Wetterbeständigkeit auf. Durch den höheren Zusatz von Formaldehyd trat ein mäßig ausgeprägter
Geruch auf.
Es wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 verfahren, nur daß 400 g Talkum, 175 g Zinkoxyd,
200 g Kaliwasserglas, 3% 40%iges Formaldehyd so-
wie eine Mischung aus Butadien-Styrol-Latex und einer Dispersion eines handelsüblichen Mischpolymerisats
des Vinylchlorids der im Beispiel 1 und 2 beschriebenen Weise vermischt wurden und die Temperatur
auf 30° C gehalten wurde.
Die so erhaltene Masse zeigte eine gute Deckkraft, wobei allerdings der Film weniger dicht war und bei
Auftragsstärken über 5 mm eine schaumähnliche Blasenbildung auftrat.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen von Anstrichmassen auf der Basis von Wasserglas und einem
Butadien-Styrol-Latex und/oder einer Vinylchlorid-Mischpolymerisat-Dispersion,
dadurch gekennzeichnet, daß man diesem Gemisch
bei einer Temperatur zwischen 0 und 300C 1 bis
2 Gewichtsprozent Formaldehyd zusetzt und unmittelbar nach Eintritt der Gelbildung die Masse
zentrifugiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der Mischung vor der
Zugabe des Formaldehyds Pigmente und/oder Füllstoffe zusetzt:
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL0051342 | 1965-08-10 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1519223A1 DE1519223A1 (de) | 1970-03-19 |
DE1519223C3 true DE1519223C3 (de) | 1974-04-11 |
Family
ID=7273984
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651519223 Expired DE1519223C3 (de) | 1965-08-10 | 1965-08-10 | Verfahren zur Herstellung von Anstrichmassen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1519223C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2590564A1 (fr) * | 1985-11-28 | 1987-05-29 | Unitecta France | Latex d'impregnation neutralisant pour surfaces contenant du sulfate de calcium |
-
1965
- 1965-08-10 DE DE19651519223 patent/DE1519223C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1519223A1 (de) | 1970-03-19 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee | ||
EHV | Ceased/renunciation |