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Vorrichtung zum Auskristallisieren von Zuckerfüllmassen Es sind Vorrichtungen
zum Auskristallisieren von Zuckerfüllmassen bekannt, bei denen entweder hintereinandergeschaltete
Maischen mit eingebauten Kühlvorrichtungen, welche aus Rohren, Schlangen oder rotierenden
Hohlplatten bestehen,- .angewendet werden, oder solche, bei denen die rotierenden
Kühlplatten einen Ausschnitt besitzen, durch den, wenn der Ausschnitt .an der tiefsten
Stelle sich befindet, die Füllmasse aus dem einen ili das andere Abteil überfließt.
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Diesen Vorrichtungen haften verschiedene Nachteile an. Der Füllmassefluß
ist keim vollkommener. Es bleiben immer Füllmasseteile zurück, welche nicht .am
Fluß teilnehmen, und besonders ü1 diesen Nestern backen, die Kristalle erfahrungsgemäß
zusammen und färben sich dunkel.
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Da ferner das Kühlwasser die rotierenden Scheiben hintereinander durchströmt
und für die Ausgangsfüllmasse eine bestimmte Schleudertemperatur verlangt wird,
so m.uß steit:s eine ,gleiche Kühlwassermenge die Scheiben passieren, die stets
so groß gehalten werden muß, d,aß die Temperatur der austretenden Füllmasse gleich
bleibt. Dies wird lediglich durch Regulierung der Kühlwassermenge am Kühlwassereintritt
bewirkt. Auf diese Weise ist eine ordnungsgemäße Entzuckerung des Muttersirups nicht
zu erreichen, denn die Sude, besonders die Nachprodukt-Füllmasse-Sude, sind stets
verschieden, d. h. :der Muttersirup hat immer eine andere Übersättigung. Bei hoher
üb,ersättigung darf -die eintretende Füllmasse wenig oder überhaupt nicht gekühlt
werden., während bei geringerer oder keiner Übersättigung eine stärkere Kühlung
nötig ist. Wenn z."$. der Muttersirup eine hohe übers.ättigung hat und er wird noch.
heruntergekühlt, dann scheidet sich @Feinkon i aus, welches für das Wachsen :der
Kristalle verloren;geht; denn dass Feinkorn wird beim Schleudern mit durch die Siebe
gerissen, erschwert mithin die Schleuderarbeit und .erhöht den Quotienten des Ablaufes.
Bei keiner oder geringer Übersättigung des Muttersirups soll durch :entsprechende
Kühlung die notwendige übersättigun.g erreicht werden, die für das Wachsen der Kristalle
erforderlich ist. Bei den bisher bekannten Kristallisationsvorrichtungen wurden
fernem zum Verrühren der Füllmasse Flacheisenarme benutzt, die das notwendige Verdünnungsmittel
nur schwer verrührten, so d,aß dieses auf der Füllinasiseoberfläche stehenblieb,
den Muttersirup untersättigte und demnach viel Kristall auflöste.
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Nach der Erfindung wird zur Errteichmig einer ,guten und schnellen
Kristallisation eine Maische geschaffen, in welcher eine Mehrzahl von mit Kühlwasser
zu beschickenden Kühlzellen vorgesehen sind, die einzeln oder gruppenweise zu- oder
abgeschaltet werden können. Außerdem sind Mittel vorgesehen, um der Füllmasse einen.
bestimmten, an den Kühlzellen vorüberführe:nden Weg aufzuzwingen,
damit
alle Flüssigkeitsteile am Fluß teilnehmen, urneinen gleichmäßigen, ununterbrochenen.
und fortlaufenden Füllmasseflu:ß zu ermöglichen, um Zusammenbackungen voa. Kristallen
zu vermeiden und um eine gleich: mäßige Kristallisation zu erreichen. Perricr, wird
erfindungsgemäß dafür gesorgt, ddb die Einwirkung des Kühlmittels .auf die Füllmasse
durch in unmittelbarer Nachbarschaft der Kühlzellen angeordnete Rührvorrichtungen
besonders unterstützt wird.
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Hierzu werden in. der Maische als Kühlzellen ausgebildete hohle Scheidewände
abwechselnd bis an den Boden der Maische oder nicht bis zum Boden, reichend ausgeführt,
während die Scheidewände oben sämtlich gleich hoch geführt werden., so daß die Füllmasse
die gebildeten Scheidewände schlangenförmig zu passieren gezwungen ist. Weitere
Einzelheiten. der Erfindung werden an Hand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
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Fig. i zeigt den Längsschnitt durch eine Maische, Fig. a stellt den
Grundriß und Fig.3 :den Querschnitt dar.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Maischtroga, senkrechten hohlen
Scheidewänden b und c. Die Wände c reichen bis auf dein Boden, die Wände b dagegen
sind nicht bis zum Boden- reichend ausgeführt. Die Füllmasse tritt bei d in den
Trog, durchströmst die Vorrichtung in der Pfeilrichtung schlangenförmig und fließt
bei e aus dem Trog heraus zur weiteren Verarbeitung in den Schleudermaschinen. Das
Kühlwasser strömt durch Stutzen h: in :die :erste Kammer am Austrittsende dies Troges,
durchfließt sämtliche hohle Wände, wie im Grundriß angegeben, im Gegenstrom zur
Füllmasse und tritt gen. i am Anfang der Maifische heraus. Rührarme i sorgen für
ein Umrühren der Füllmasse und Ablaßstutzen mit Schieber g dienen zum Leerlassen
der Maische.
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In den Verbindungsrohren für Kühlwasser zwischen den einzelnen hohlen
Scheidewänden sind Abzw igstutzen k1 bis ks angebracht, durch die das Kühlwasser,
wenn, es die Beschaffenheit der Füllmasse bzw. des Muttersirups verlangt, mehr oder
iv eisiger abgelassen wird.
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Wassereintrittsventile können auch noch an anderen Stellen des Wasserumlaufs
angeordnet sein.
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Die Arbeitsweise" der Vorrichtung erfolgt wie nachstehend dargestellt
Der Muttersirup der in die Maische bei d eintretenden Füllmasse wird untersucht.
Hat er eine hohe Übersättigung, so werden die Abzweige k1, wenn nötig auch ks, sogar
bis k5, mehr oder weniger geöffnet, so daß, in den betreffenden Maischenräumen
eine geringere oder am Eingang il überhaupt keine Abkühlung ;erfolgen kann.
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Die Füllmasse bzw. der Muttersirup behält mithin eine möglichst gleichmä,ßilge
holte Temperatur, und zwar so lange, bis die über-'sättigung etwa auf
1, 1 gesunken ist. Dann kann eine stärkere Kühlung der Füllmasse dadurch
.erreicht -werden, daß die Abzweige k gedrosselt evtl. am hinteren Ende der Ausgangsstelle
e der Füllmasse zu ganz- geschlossen werden.
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Die gute und gleichmäßige Kühlwirkung der neuen Vorrichtung wird ferner
dadurch unterstützt, daß Rührarme i in unmittelbarer Nachbarschaft der Scheidewände
angebracht sind. Die Rühr- und Transportwirkung wird noch erhöht, wenn Arme reit
schaufelartigen Taschenl vorgesehen sind. Dies bietet noch einen weiteren Vorteil.
Wenn in Fällen, in denen nie Übersättigung des Muttersirups so groß ist, daß eine
Feinkornbildung erfolgt, oder wenn die Füllmasse besonders gängig, also schleuderfähig
gemacht werden soll, Wasser oder verdünnte Melasse oder Sirup aufgelassen wird,
so bleibt erfahrungsgemäß die - Flüssigkeit meist auf der Oberfläche der Füllmusse
.stehen und wird erst nach Stunden durch die Arme mit der Füllmasse verrührt. Durch
das lange Stehenbleib@en der dünnen Flüssigkeit auf der. Oberfläche der Füllmasse
wird viel Zucker gelöst, dadurch steigt die Reinheit des Ablaufes. Durch die erfindungsgemäß
besonders ausgebildeten Rührarme, .die auf der unteren Seite schaufelförmig ,ausgebildet
bzw, finit Taschen versehen sind und beim Eintauchen in die Füll.-masse das Wasser
oder den verdünnten Sirup in das Innere der Füllnasse bringen, wird der geschilderte
Nachteil vermieden und ein inniges Vermischen der Flüssigkeit mit der Füllmasse
erreicht.