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Genaue Beschreibung der
Erfindung
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Technisches Gebiet, zu
dem die Erfindung gehört
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf die Kristallisation von Raffinose durch Kühlung einer
raffinosehaltigen Lösung;
insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein System, das besonders
geeignet ist für die
industrielle und großtechnische
Kristallisation von Raffinose durch Kühlen einer Lösung, die
Raffinose in einer hohen Konzentration enthält, wodurch Raffinose effizient
kristallisiert wird, ohne starke Anhaftung von Raffinosekristallen
an die Wand eines Behälters
oder dergleichen.
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Insbesondere von einem industriellen
Standpunkt ist die Erfindung sehr nützlich, z.B. zum Trennen und
Konzentrieren einer raffinosehaltigen Fraktion von Rübenmelasse
und dergleichen und nachfolgenden Kristallisieren von Raffinose
unter Kühlung.
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Stand der Technik
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Ein Verfahren zum Kristallisieren
von Raffinose, das umfasst, Abfallmelasse einem chromatographischen
Trennungsverfahren zu unterziehen, um den Raffinosebestandteil zu
isolieren, ist aus JP-B-56-39640 bekannt. Dies sieht vor das Zuführen von
Rübenmelasse
einer chromatischen Trennung und das Konzentrieren einer Raffinosefraktion
(bei einem Sucrose/Raffinose-Verhältnis kleiner oder gleich 2)
auf rBx (das heißt refraktometrischer
Brix) von 60,8 bis 70, um eine Raffinose-konzentrierte Lösung zu gewinnen,
und Stehen lassen der Lösung über Nacht
bei leichter Durchmischung, um zu kristallisieren, und Abtrennen
der Kristalle. Das Raffinosekristallisationsverfahren ist jedoch
nicht geeignet, eine große
Menge von Raffinosekristallen effizient zu erzeugen.
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G. Vaccari et al. (Proceedings of
the Conference on Sugar Processing, Savannah, März 1998, S. 93-108) beschreiben
eine Kühlungskristallisation,
die auf die Extraktfraktion eines chromatographischen Trennungsprozesses
von Melasse angewandt wird. Ein dreistufiges Kühlungskristallisationsverfahren
wurde angewandt. Kommerzieller weißer Zucker wurde erhalten aus
dem ersten Kristallisationsschritt und durch Wiederverwerten der
aus dem zweiten und dritten Schritt gewonnenen Kristalle. Erhöhte Pegel
von Betain und Raffinose ermöglichen
die Wiedergewinnung von Melasse, die zu –93% aus dem Kristallisationsverfahren
erschöpft
waren.
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Durch die Erfindung zu
lösende
Probleme
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Um effizient eine große Menge
von Raffinosekristallen industriell herzustellen, sollte das Kristallisationsverhältnis notwendigerweise
erhöht
werden. Wie in 1 gezeigt,
ist reine Raffinose typischerweise von niedriger Löslichkeit
bei niedrigen Temperaturen, und durch Ausnutzen dieser Eigenschaften
wird Raffinose in einem Kristallisationsverfahren unter Kühlen kristallisiert.
Insbesondere wird die Löslichkeit
von Raffinose deutlich reduziert, wenn die Temperatur einer Lösung, die
Raffinose enthält,
auf 50°C
oder weniger gesenkt wird, so dass gesagt werden kann, dass der
Temperaturbereich bevorzugt beibehalten wird, um so die Kristallisationseffizienz
zu erhöhen.
Außerdem
ist die effiziente Übertragung
der Temperatur innerhalb des Bereichs auf eine Lösung, die Raffinose in hoher
Konzentration enthält,
ein Schlüsselfaktor
für die
Erhöhung
der Kristallisationseffizienz.
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Demgemäß wird ein Kristallisationsverfahren
verlangt, das in der Lage ist, die Bedingungen zu erfüllen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
einen Graphen, der die Beziehung zwischen Raffinoselöslichkeit
und Temperatur und die Beziehung zwischen Sucroselöslichkeit
und Temperatur wiedergibt;
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2 ist
ein Flussdiagramm des Raffinoseherstellungsverfahrens; und 3 zeigt eine Anlage zum Kühlen und
Kristallisieren.
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Mittel zum Lösen der
Probleme
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Die Erfinder haben ihre Aufmerksamkeit
auf den Ausgleich zwischen der Geschwindigkeit der Temperaturabnahme
und der Kristallwachstumsgeschwindigkeit gerichtet, wenn eine Lösung, die
Raffinose in hoher Konzentration enthält, gekühlt wird, wobei die Erfinder
ihre Aufmerksamkeit außerdem
auf die hocheffiziente Übertragung
der Temperatur zum Kühlen
auf die Lösung,
die Raffinose in einer Konzentration, deren Übersättigungsgrad 0,5 bis 1,0 bei
50 bis 70°C,
deren Raffinosereinheit 60 bis 99 TS% (SD%) und deren refraktometrischer
Brix (rBx) 60 oder weniger bei 20°C
beträgt,
gerichtet haben.
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Wenn die Geschwindigkeit der Temperaturabnahme
in einer Lösung,
die Raffinose in hoher Konzentration enthält, zu groß ist, können möglicherweise falsche Kristallite
oder Konglomerate entstehen; wenn die Geschwindigkeit zu klein ist,
wird das Wachstum der Kristalle verlangsamt. Wenn eine Lösung, die
Raffinose in hoher Konzentration enthält, gekühlt wird, haften die Kristalle
außerdem
am Inneren der Anlage zum Kühlen und
Kristallisieren. Wenn die Kristalle einmal anhaften, wird die Temperaturübertragung
verhindert; außerdem kann
eine genaue Flüssigkeitstemperatur
nicht schnell erfasst werden, und daher wird eine weit längere Zeit benötigt, bis
die vorgegebene Flüssigkeitstemperatur
erreicht ist; oder eine empfindliche Temperaturkontrolle kann nicht
erreicht werden.
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Außerdem können Kristalle, die einmal
anhaften, nicht mehr auf einfache Weise entfernt werden, und eine
große
Menge mühseliger
Arbeit ist nötig,
um die Kristalle vom Inneren der Anlage zum Kühlen und Kristallisieren abzulösen; und
solche Kristalle wirken als ernsthaftes industrielles Hindernis.
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Die Kristallanhaftung kann nicht
durch bloßes
Durchmischen einer Raffinose enthaltenden Lösung verhindert werden, sondern
die Kristalle haften auch am Rührer
an. Daher kann der beabsichtigte Zweck nicht erreicht werden.
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Vom Standpunkt der Entwicklung einer
neuen Technik zur Raffinosekristallisation unter Kühlung im Hinblick
auf industrielle Aspekte, um die Kristalladhäsion zu verhindern, haben die
Erfinder daher Versuche unternommen, ein Verfahren zum Verhindern
der Kristallanhaftung zu entwickeln, wobei das Verfahren für ein Verfahren
im industriellen Großmaßstab geeignet
sein sollte. Die Erfinder hatten das Ziel, ein Verfahren zum effizienten
Herstellen von Raffinosekristallen zu etablieren.
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Als Resultat der Untersuchungen in
verschiedenen Bereichen haben die Erfinder völlig unerwartet die nützliche,
erstaunliche und neue Feststellung gemacht, dass Raffinosekristalle
nicht an der Anlage zum Kühlen und
Kristallisieren von Raffinose anhaften, wenn eine Raffinose enthaltende
Lösung
aus einem Behälter
abgezogen wird und dann durch eine Umwälzpumpe in den Behälter zurückgeführt wird,
so dass die Raffinose enthaltende Lösung umgewälzt wird.
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Folglich wird erstmals ein effizientes
Kristallisationsverfahren sogar in einem großvolumigen Tank realisiert,
indem die Temperaturabnahme in einer Raffinose enthaltenden Lösung empfindlich
gesteuert wird, obwohl die Lösung
Raffinose in hoher Konzentration enthält, so dass das Wiedergewinnungsverhältnis von
Raffinose aus Melasse im industriellen Maßstab deutlich gesteigert werden
kann. Auf diese Weise wurde die Erfindung erlangt.
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In anderen Worten wird in Übereinstimmung
mit der Erfindung die Raffinosekristallisation effizient beschleunigt,
indem eine Raffinose enthaltende Lösung, die mit Raffinoseimpfkristallen
versehen worden ist, in einem Behälter, der mit einer Kühlvorrichtung
ausgestattet ist, unter Durchmischung oder ohne Durchmischung gekühlt wird,
während
die Lösung
kontinuierlich oder intermittierend aus dem Behälter abgezogen und die abgezogene
Lösung
zur Umwälzung
in den Behälter
zurückgeführt wird,
während
die Lösung
im Behälter gekühlt wird.
Außerdem
kann eine weitere Raffinose enthaltende Lösung, die ähnlich hergestellt worden ist und
die mit Raffinoseimpfkristallen versehen worden ist, nach der Zugabe
der vorerwähnten
Impfkristalle in den Behälter
eingebracht werden, getrennt von oder nach Durchmischung mit der
oben erwähnten
abgezogenen Lösung,
und die entstandene Lösung
im Behälter
wird, ähnlich
wie oben erwähnt,
umgewälzt.
Auf diese Weise kann die Anhaftung von Raffinosekristallen an der
Anlage verhindert werden, und eine genaue und schnelle Steuerung
der Temperatur kann bewirkt werden, und dadurch kann eine effiziente
Kristallisation von Raffinose erreicht werden. Die weitere Raffinose
enthaltende Lösung
kann identisch mit, die gleiche wie oder verschieden von der vorerwähnten, mit
Impfkristallen versehenen Raffinose enthaltenden Lösungen sein,
die für
die Umwälzung
abgezogen wird. Ein Beispiel dieser weiteren Lösung ist eine Lösung aus
einem anderen Behälter
oder einer anderen Charge.
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Das hauptsächliche Verfahren der vorliegenden
Erfindung ist somit wie folgt:
Ein Verfahren zur Herstellung
von Raffinosekristallen, welches umfasst:
- (1)
Zuführen
einer Lösung,
die Raffinose enthält,
in einen mit einer Kühlvorrichtung
versehenen Behälter;
- (2) Kühlen
der Lösung;
- (3) Zugeben von Raffinoseimpfkristallen und
- (4) kontinuierliches oder diskontinuierliches Umwälzen der
geimpften Lösung
durch Abziehen aus dem Behälter,
Durchführen
durch eine Rohrleitung und Zurückführen in
den Behälter,
während
die geimpfte Lösung
gekühlt
wird.
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Und ein Verfahren der vorliegenden
Erfindung, das von dem Hauptverfahren abhängig ist, ist das Verfahren,
in dem außerdem
die oben erwähnte
weitere Lösung
in dem Hauptverfahren zugefügt
wird, wie oben erklärt.
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Der Begriff "Impfung" bedeutet eine
Flüssigkeit,
in der pulverförmige
Raffinose suspendiert ist; das heißt, Raffinose löst sich
darin nicht auf (z.B. kann dazu absoluter Ethylalkohol verwendet
werden).
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Die Erfindung wird nun im Einzelnen
beschrieben.
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Raffinose ist in Rübenmelasse
und dergleichen enthalten und man hat Raffinose für eine der
Verunreinigungen während
der Herstellung von Rübenzucker
gehalten. In den vergangenen Jahren hat man jedoch entdeckt, dass
Raffinose eine Wirkung besitzt, die Bewegung des Dickdarms rhythmisch
zu fördern
oder zu unterdrücken
sowie weitere Wirkungen. Dementsprechend hat sich die Aufmerksamkeit
nun auf die Nützlichkeit
der Raffinose konzentriert, aber es ist noch kein synthetisches
Verfahren dafür
entwickelt worden, das kein Problem im Hinblick auf das Sicherheitsprofil
aufweist; bis jetzt ist Raffinose durch ein Extraktionsverfahren
aus Rübenmelasse
als Rohmaterial (2)
hergestellt worden; aber die Melasse enthält einen extrem niedrigen Gehalt
an Raffinose. Daher ist, wie oben beschrieben wurde, in der Industrie
ein Bedarf für
ein Verfahren zum effizienten Kristallisieren von Raffinose entstanden.
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Gemäß der Erfindung können Raffinosekristalle
auf eine effiziente Weise aus einer Raffinose enthaltenden Lösung hergestellt
werden; die Raffinose enthaltende Lösung schließt jede beliebige Raffinose
enthaltende Lösung
ein; und als ein repräsentatives
Beispiel dafür
wird eine Lösung,
die aus Rübenmelasse
stammende Raffinose in hoher Konzentration enthält, angeführt, um die Erfindung im Einzelnen
zu beschreiben.
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In Übereinstimmung mit der Erfindung
bedeutet der Begriff Melasse grüner
Sirup (Rohsirup), der während
der Trennung von Zuckerfüllmasse
im Herstellungsverfahren von Rübenzucker
erzeugt wird; und der grüne
Sirup umfasst einen ersten grünen
Sirup, einen zweiten grünen
Sirup, einen dritten grünen
Sirup und Abfallmelasse. Um eine effiziente Kristallisation von
Raffinose zu erreichen, bedeutet eine Raffinose in hoher Konzentration
enthaltende Lösung
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Raffinose enthaltende Lösung mit hoher Konzentration,
deren Übersättigungsgrad
(bei 50 bis 70°C)
0,5 bis 1,0 beträgt,
deren Raffinosereinheit 60 bis 99 TS% beträgt und deren rBx (bei 20°C) 60 oder
weniger beträgt,
wie im Folgenden erklärt.
Der Begriff TS% bedeutet Gewichtsprozent von Raffinose, die in der
trockenen Festsubstanz der Lösung
enthalten ist. Der Übersättigungsgrad
einer Raffinose enthaltenden Lösung
bei einer Temperatur T wird durch die folgende Formel erhalten:
[Übersättigungsgrad]
= A/B
A = [Menge an Raffinose in der Lösung bei 20°C (Mengeneinheit: g)]/[Menge
an Wasser in der Lösung
bei 20°C (Mengeneinheit:
g)]
B = [Löslichkeit
von Raffinose bei Temperatur T (g von Raffinose/100 g von H2O)]/ 100.
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Die Löslichkeit von Raffinose ist
in 1 gezeigt. Die Beispiele
der Raffinose enthaltenden Lösungen mit
hoher Konzentration sind (1) ein Konzentrat eines Bestandteils ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus (a) der Raffinosefraktion, (b) dem Rohsirup
und (c) dem Produktsirup, (2) ein Konzentrat einer Mischung von mindestens
zwei Bestandteilen ausgewählt
aus dieser Gruppe, (3) eine Lösung,
die durch Auflösen
der Rohkristalle hergestellt wird, und (4) eine Lösung, die
durch Auflösen
der Raffinose auf dem Sieb (vgl. 2)
hergestellt wurde, usw.
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Um die Erfindung auszuführen, wird
die Raffinose in hoher Konzentration enthaltende Lösung vorzugsweise
unter Verwendung einer Anlage zum Kristallisieren von Raffinose
unter Kühlung
gemäß der Erfindung
behandelt; und ein Beispiel der Anlage zum Kristallisieren von Raffinose
unter Kühlung
gemäß der Erfindung
ist in 3 gezeigt.
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Die Raffinose in hoher Konzentration
enthaltende Lösung
wird in den Behälter 1 gegeben,
der mit einem Kühlteil
ausgestattet ist. Eines oder mehrere Systeme wie Mantelsystem, Trennrohrsystem
(calandria system), Schlangensystem und dergleichen kann geeigneterweise
als Kühleinrichtung
für die
Lösung
verwendet werden; im vorliegenden Beispiel wird ein Mantelsystem
verwendet; durch die Anordnung des Mantels 2 auf der Außenseite
von Behälter 1,
Zufuhr von Kühlwasser,
Kühl-Lösungsmittel,
Kühlluft
oder dergleichen unter Temperatursteuerung am Manteleinlass 3 und
Abziehen aus dem Mantelauslass 4 wird die Lösung auf
eine vorgegebene Temperatur gekühlt.
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Der Deckel 5 ist auf dem
oberen Teil von Behälter 1 angeordnet.
Auf dem Deckel 5 sind ein Motor 7 zum Antrieb
eines Rührers 6 und
ein Reduktionsgetriebe 8 angeordnet. Der Rührer 6 ist
mit Schaufeln PD ausgestattet. In der Figur sind drei Schaufel abgebildet,
aber die zufriedenstellende Anzahl, Anordnungsstelle und Form der
Schaufeln kann beliebig sein. Das Ende des unteren Teils einer jeden
Schaufel ist in zufriedenstellender Weise der Innenwand von Behälter 1 näher, aber
ein Abstreifer (nicht gezeigt in der Figur) kann in zufriedenstellender
Weise am Ende einer jeden Schaufel PD angeordnet sein, so dass Kristalle,
die möglicherweise
an der Innenwand anhaften, abgestreift werden können, falls notwendig.
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Auf dem Deckel 5 kann in
zufriedenstellender Weise ein Mannloch (nicht in der Figur gezeigt)
angeordnet sein, so dass die Lösung
dadurch eingeleitet werden kann oder eine Betriebsperson in den
Behälter ein-
oder aussteigen kann. 9 ist ein Einlass zum Zuführen der Lösung in den Behälter 1,
die aus dem Auslass 10, der am Boden des Behälters 1 angeordnet
ist, abgezogen wird. Auslass 10 und Einlass 9 sind
miteinander durch die Umwälzpumpe
P mit Rohr 11 verbunden.
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Zu der Raffinose in hoher Konzentration
enthaltenen Lösung,
die gekühlt
wird, werden Raffinoseimpfkristalle gegeben, und die mit Impfkristallen
versehen Lösung
wird weiter auf eine vorgegebene Temperatur mittels des Mantels
(Kühlteils)
abgekühlt.
Währenddessen
wird die Lösung
im Behälter
vom Auslass 10 abgezogen, durch das Rohr 11 geleitet
und durch den Einlass 9 in den Behälter 1 zurückgeführt, um
die Lösung unter Kühlung und
Rühren
intermittierend oder kontinuierlich umzuwälzen; es ist besser, den Rührer 6 ab
dem Beginn der Herstellung der Raffinosekristalle anzutreiben. Die
vom Behälter
abgezogene Lösung
wird zur Umwälzung
in den Behälter
gegeben, während
die Lösung
im Behälter
gekühlt
wird. Eine weitere Raffinose in hoher Konzentration enthaltende
Lösung,
die ähnlich
hergestellt worden ist und mit Raffinoseimpfkristallen versehen
worden ist, kann außerdem
nach der Zugabe der oben erwähnten
Impfkristalle in den Behälter
gegeben (zugeführt)
werden, getrennt von oder nach dem Mischen mit der oben erwähnten Lösung, die
vom Behälter abgezogen
wird, und die erhaltene Lösung
im Behälter
wird, ähnlich
wie oben erwähnt,
umgewälzt.
Die weitere Raffinose in hoher Konzentration enthaltende Lösung kann
mit der oben erwähnten,
mit Impfkristallen versehenen, Raffinose in hoher Konzentration
enthaltenden Lösung
identisch sein, die gleiche sein oder von ihr verschieden sein.
Ein Beispiel dieser weiteren Lösung,
die außerdem
zugegeben wird, ist eine Lösung
eines anderen Behälters
oder einer anderen Charge.
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Durch ein solches Umwälzverfahren
der Lösung
kann die Kristallanhaftung an die Innenwand des Behälters und
den Rührer
und dergleichen verhindert werden; außerdem kann der Effekt auf
die Vorbeugung des Kristallanhaftung durch Drehen des Rührers 6 weiter
verstärkt
werden. Wenn nur das Rühren
ohne Umwälzung
der Lösung
vorgenommen wird, haften die Kristalle an, so dass das beabsichtigte
Ziel nicht erreicht werden kann.
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Nach Beendigung dieses Kühl- und
Kristallisationsverfahrens wird der Auslass 10 geöffnet, um
eine Lösung,
die entstandene Raffinosekristalle (das heißt Füllmasse) enthält, aus
dem an dem Rohr 11 angebrachten Ablassanschluss 12 abzulassen.
Im Beispiel funktioniert ein einzelner Anschluss bifunktionell als
Auslass 10 und Ablassanschluss 12, aber die beiden
Anschlüsse
können
in vorteilhafter Weise auch getrennt angeordnet sein. Dabei kann
der Ablassanschluss 12 in vorteilhafter Weise aus Rücksicht
auf die Vorbeugung von Verkrustungen und Verunreinigungen am niedrigsten
Boden des Behälters 1 angeordnet
sein.
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Gemäß der Erfindung ist, wie oben
beschrieben, die Umwälzung
der Füllmasse
(eine Lösung
der Raffinosekristalle, die durch Kühlen der Raffinose in einer
hohen Konzentration enthaltenden Lösung im Gemisch mit der Mutterlauge
anhaften) unerlässlich,
da dann die Fließfähigkeit
der Lösung
erhalten werden kann, indem die Kristalle in einem solchen Zustand
der am Rande homogenen Dispersion mittels der Umwälzpumpe
in Lösung
gehalten werden, um so das Anhaften der Kristalle in der Kühlanlage
zu vermeiden; und der Rührer
dient gleichzeitig der Ergänzung
der Umwälzung.
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Um den geeignet dispergierten Zustand
beizubehalten, beträgt
die Rotationsgeschwindigkeit des Rührers geeigneterweise 5 bis
20 Umdrehungen pro Minute und die Flussgeschwindigkeit der Umwälzungspumpe beträgt 1 bis
3 BV/h (BV/h bedeutet eine Flussgeschwindigkeit, bei der eine Lösung im
Inneren einmal pro Stunde ausgetauscht wird).
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Die Kristallisation der Raffinose
unter Kühlung
wird diskontinuierlich oder kontinuierlich bewirkt. Gerade wenn
die Flüssigkeitstemperatur
der Raffinose in einer hohen Konzentration enthaltenden Lösung 35
bis 50°C
erreicht, werden Raffinoseimpfkristalle (im Folgenden als Impfkristalle
bezeichnet) zu der Lösung
hinzugefügt,
und durch nachfolgendes Absenken der Temperatur in ungefähr umgekehrten
Verhältnis
zur Zeit über 10
bis 50 Stunden wird die Temperatur schließlich auf 18 bis 22°C eingestellt.
Insbesondere aus Rücksicht
auf die Verhinderung von Ablagerungen auf dem Kühlteil sind die vorerwähnten Bedingungen
angemessen.
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Der rBx der Raffinose in hoher Konzentration
enthaltenden Lösung
in der Kühleinrichtung
beträgt
maximal 60 und ihr Übersättigungsgrad
beträgt
ungefähr
0,5 bis 1,0. Oberhalb rBx 60 steigt deren Viskosität in der
Anlage zum Kühlen
und Kristallisieren an, was zu einer deutlichen Verringerung der
Fließfähigkeit
führt,
so dass örtlich
Kristallisation auftritt. Oberhalb eines Übersättigungsgrades von 1,0 ist
die Kristallwachstumsgeschwindigkeit zu groß, um ein Gleichgewicht mit
der Geschwindigkeit der Temperaturabnahme zu halten. In jedem Fall
bringt das Ablassen der Füllmasse
aus der Anlage zum Kühlen
und Kristallisieren viele Schwierigkeiten mit sich; und außerdem führt der Übersättigungsgrad
dazu, eine Zunahme von Ablagerungen in dem Kühlteil zu bewirken.
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Bei einem Übersättigungsgrad niedriger als
0,5 erfolgt weniger Kristallisation mit daraus folgender niedriger
Kristallausbeute, was zu einer Verringerung der Verarbeitbarkeit
führt.
Die meisten der Raffinose in hoher Konzentration enthaltenden Lösungen in
der vorliegenden Erfindung weisen einen rBx von 30 bis 60 auf. Auch
wenn der rBx einer Raffinose enthaltenden Lösung weniger als 30 beträgt, ist
eine Lösung
mit einem Übersättigungsgrad
von 0,5 bis 1,0 und einer Raffinosereinheit von 60 bis 99 TS% noch
als Raffinose in hoher Konzentration enthaltende Lösung gemäß der vorliegenden
Erfindung anzusehen.
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Konstruktiv sollte der Ablassanschluss
der Füllstofflösung notwendigerweise
am niedrigsten Boden der Anlage zum Kühlen und Kristallisieren angeordnet
sein. Durch die Gegenwart des Ablassanschlusses an einem solchen
niedrigsten Boden wird die Restlösung
in der Anlage zum Kühlen
und Kristallisieren auf ein Minimum verringert. Dadurch kann eine
Vermeidung von Ablagerungen und Vermeidung von Verunreinigungen am
Anschluss erreicht werden.
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Beispiel
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Eine genaue Beschreibung erfolgt
im folgenden Beispiel.
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Eine Melasse (rBx 80), die bei der
Herstellung von Rübenzucker
durch einen Demineralisierungsprozess erzeugt worden war, wurde
verwendet. Ihre Konzentration wurde auf rBx 60 verdünnt und
dann wurde sie durch eine simulierte Fließbettanlage, die ein Mehrkomponententrennsystem
bei einer Temperatur von ungefähr
80°C einsetzt,
hindurchgeleitet, um die vielen Bestandteile (Raffinosefraktion,
Süß-Oligo-Fraktion,
Sucrosefraktion, Betainfraktion und weitere Fraktionen) voneinander
zu trennen.
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Die Raffinosefraktion, auf die hier
Bezug genommen wird, bedeutet eine raffinosereiche Fraktion, deren
Feststoffgehalt 5 bis 8 und deren Raffinosereinheit
60 bis 70 TS% beträgt.
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Eine Mischlösung mit einem Mischungsverhältnis (Feststoffverhältnis) von
Raffinosefraktion : Rohsirup : Produktsirup gleich 12 : 7 : 1 wurde
hergestellt, die dann in einem Fallschichttyp-Eindickungsspaltrohr
auf einen endgültigen
rBx von 58 konzentriert wurde.
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Dabei sind die Bestandteile der einzelnen
Materialien wie folgt.
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Als Behälter zum Kühlen und Kristallisieren wurde
ein zylindrischer Behälter
verwendet, der mit einem Kühlmantel,
wie in 3 gezeigt, ausgerüstet ist.
Der Behälter
besitzt eine Konstruktion, die mit einem Rührer mit Schaufeln und einer
Umwälzpumpe
zum Umwälzen
einer Lösung
vom untersten Teil des Behälters
zum Oberteil des Behälters
ausgerüstet
ist. Während
des Antriebs des Rührers
wurde die oben erwähnte,
Raffinose enthaltende, konzentrierte Lösung (rBx: 58, Raffinosereinheit:
57 TS% und Übersättigungsgrad:
0,9 bei 50°C) mit
einer Zufuhrgeschwindigkeit von 250 1/h in den Behälter mit
einem Innenvolumen von 6,5 m3 bis zu einem Pegel
von ungefähr
80% des Volumens zugeführt.
Nach Zufuhr der Lösung
wurden Raffinoseimpfkristalle (Impfkristalle 2 L/5,0 m3 der
Lösung)
gerade dann zur Lösung
zugefügt,
als die Lösungstemperatur
37°C erreichte.
Der Begriff Impfkristalle bedeutet hierbei Impfkristalle, die durch
Dispergieren von 1 kg Raffinosekristalle, die mit einer Kugelmühle für 3 Stunden
pulverisiert worden waren, in 2 Liter 99%igem Ethylalkohol erhalten.
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Dann wurde die Lösungstemperatur in ungefähr umgekehrtem
Verhältnis
zum Zeitverlauf über
40 Stunden auf eine Endtemperatur von 20°C abgesenkt. Bei einer Rührgeschwindigkeit
des Rührers
von 10 min-1 und der Umwälzgeschwindigkeit mittels der
Umwälzpumpe
von 2 BV/h wurde der Zustand des Raffinosekristallfeststoffs in
Dispersion in der Mutterlauge beständig beibehalten.
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Durch nachfolgendes Trennen der Rohfüllmasse
(bei einer Raffinosereinheit von 57 TS%) mittels eines Abscheiders
in Kristalle und Sirup wurden rohe Raffinosekristalle (bei einer
Raffinosereinheit von 98 TS%) wiedergewonnen.
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Das Kristallisationsverhältnis der
Rohkristalle wurde unter diesen Bedingungen berechnet. Als Ergebnis
betrug das Verhältnis
41%.
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Die Rohkristalle wurden erneut in
warmem Wasser aufgelöst,
gefolgt von Rekristallisation unter Kühlung, um eine Produktfüllmasse
(bei rBx 58 und einer Raffinosereinheit von 98 TS%) wiederzugewinnen.
Durch nachfolgende Trennung mit einer Trennzentrifuge wurden Produktkristalle
(bei einer Raffinosereinheit von 99,5 TS%) und ein Produktsirup
(bei einer Raffinosereinheit von 93 TS%) wiedergewonnen. Das Kristallisationsverhältnis der
Produktkristalle wurde mit 78% berechnet. Das Kristallisationsverhältnis wurde
durch folgende Formel berechnet.
Verhältnis der Raffinosekristallisation
= [Kristallreinheit × {(Reinheit
der Füllmasse) – (Reinheit
des Sirups)}] × 100/[Reinheit
der Rohmasse × {(Kristallreinheit) – (Reinheit
des Sirups)}]
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Vorteile der Erfindung
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Kristallisationsverfahren unter Kühlung sind
herkömmlicherweise
zur Raffinosekristallisation eingesetzt worden, aber bis jetzt ist
keine genaue Beschreibung der Kristallisationsverfahren veröffentlicht
worden; und solche Verfahren sind auf die Herstellung von Raffinose
in einem kleinen Maßstab
angewandt worden. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Wiedergewinnung von Raffinosekristallen in einem industriellen großen Maßstab und
auf eine Anlage dafür
und diese sind dafür
gedacht, das Kristallisationsverhältnis anzuheben. Ein niedriges
Kristallisationsverhältnis
bedeutet die Rückfuhr
eines großen
Volumens einer Mutterlauge in die Anlage zum Kühlen und Kristallisieren, was
eine Zunahme der umlaufenden Raffinose im Herstellungssystem nach
sich zieht, wodurch die Verarbeitbarkeit einer Ausgangslösung verringert
wird, was zu einer Abnahme der letztendlichen Produktivität und zusätzlich zu
einer längeren
Verweilzeit der Lösung
mit einer daraus folgenden Verschlechterung der Produktqualität führt. Daher
ist manchmal ein Verfahren zur Auflösung und Rekristallisation
notwendig, um eine vorgegebene Qualität zu erreichen. Ein niedriges
Kristallisationsverhältnis
ist vom Standpunkt der Produktionskosten unvorteilhaft, was durch
ein Verfahren zur Herstellung von Raffinosekristallen gemäß der vorliegenden
Erfindung überwunden
wird.