DE656895C

DE656895C - Presse zum Herstellen von mehrschichtigem, splittersicherem Glas

Info

Publication number: DE656895C
Application number: DEK139354D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1934-01-13
Filing date: 1935-09-22
Publication date: 1938-02-22
Also published as: GB452410A

Description

Presse zum Herstellen von mehrschichtigem, splittersicherem Glas Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse zum Herstellen von mehrschichtigem, splittersicherem Glas. Es ist bekannt, solche mehrschichtigen Verbundgläser in einem .entlüftbaren Raum zusammenzupressen, damit während des Preßvorganges keine Luftblasen mit eingeschlossen werden. Da die Entlüftung des entlüftbaren Raumes bis nahezu zur vollständigen Luftleere durchgeführt wird, so ergibt sich daraus, daß zusätzlich zu dem auf die Preßstempel durch ein gasföriniges, flüssiges oder mechanisches Druckmittel ausgeübten Druck während der Entlüftung noch der auf den beweglichen Preßstempel einwirkende atmosphärische Druck hinzukommt. Dieser atmosphärische Druck wird durch die Drosselung des auf die Stempel einwirkenden Preßmittels nicht mit erfaßt, wirkt sich also ungehemmt aus und ist erheblich. Um diesen atmosphärischen Druck auszugleichen, hat man schon vorgeschlagen, zwischen den beiden Preßstempeln Druckmittelzylinder anzuwenden, deren, Kolben sich zwischen den beiden Preßstempeln abstützen und deren Druckmittelquelle derart in Beziehung zur Unterdruckpumpe für die Entlüftung des entlüftbaren Raumes gesetzt wird, daß die Wirkung des einen die Wirkung des andern aufhebt. Der danach auf den Verbund ausgeübte Druck ist nur noch abhängig vom regelbaren Preßdruck des beweglichen Preßstempels.
Diese zusätzlichen Druckmittelzylinder sollen im Betriebe Mängel aufweisen. Die Dickigkeiten oder Flüssigkeitsgrade der Betriebsflüssigkeiten innerhalb ihrer Zylinder unterliegen infolge unvermeidlich auftretender unterschiedlicher Temperaturen erheblichen Schwankungen. Ein weiterer Mangel besteht darin, daß die durch die hohen Drücke und hohe Betriebswärme stark beanspruchten Dichtungsmanschetten .aus Leder oder Kautschuk sehr schnell unbrauchbar werden und dann Betriebsunterbrechung der Presse bis zur Beendigung der Auswechslung nötig machen.
Gemäß der Erfindung soll der durch den Unterdruck im entlüftbaren Rahmen erzeugte atmosphärische Druck unmittelbar zum Pressen des mehrschichtigen Verbundes dienstbar gemacht werden. Zu dem Zweck ist die Presse so ausgebildet, däß eine mit dem beweglichen Preßstempel verbundene Anschlagstange durch. einen außerhalb des Bewegungsweges des beweglichen Preßstempels liegenden ortsfesten Anschlagbalken o. dgl. hrndurchragt und in ihrer Länge veränderlich einstellbar ist. Die anfängliche Einstellung der Widerlagerfläche der Anschlagstange wird vorteilhaft so getroffen, daß sie mit dem Anschlagbalken in Berührung kommt und den beweglichen Preßstempel festhält, sobald der entlüftbare Rahmen zwischen den beiden PreBstempeln so weit zusammengedrückt ist, daß die Entlüftung des Innenraumes einsetzen kann. Die Einwirkung auf den beweglichen Preßstempel durch das Druckmittel wird dann zum Stillstand gebracht. Hat die Entlüftung einte ausreichende Größe erreicht und wird jetzt die Länge der Anschlagstange verändert, so beginnt im Maße dieser Veränderung der ,atmosphärische Druck auf den beweglichen Preßstempel zwecks Fortsetzung der Preßarbeit einzuwirken.
Eine weitere Ausbildung der Presse gemäß der Erfindung sind die Mittel zur Veränderung der wirksamen Länge der Anschlagstange.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i in einer Aufrißansicht eine doppelstempelige Presse mit der Vorrichtung nach der Erfindtnig, Fig. z eine Schnittdarstellung durch die Schraubengewindeverbindung der Anschlagstange und ihr Schraubengetriebe, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. z.
Die Presse besteht aus dem bekannt feststehenden Querhaupt a, dem beweglichen Preßstempel b und dem ortsfesten Querträger c am oberen Ende der Pressenzylinder, die nach der Erfindung als Anschlagbacke dienstbar gemacht ist. Zwischen den beiden Stempeln a und b ist ein an sich bekannter Rahmend aus nachgiebigem Werkstoff angeordnet, der beim Zusammenfahren der beiden Stempel unter dem Stempeldruck einen Innenraum luftdicht abschließt. Der mehrschichtige Glasverbund e wird auf den Tisch des beweglichen Preßstempels b gelegt.
Mit dem beweglichen Preßstempel b ist eine Anschlagstange f verbunden, die durch eine öffnung des Anschlagbalkens c hindurchragt und in einer Mutter g endet, durch welche die wirksame Länge der Anschlagstange geregelt wird.
Die Anschlagstange f ist mit dem beweglichen Prellstempel b durch eine Schraubverbindung f l, lt verbunden, deren Mutterteil lt am Preßstempel b befestigt ist. Oberhalb des Anschlagbalkens;c ist -ein. Schraubengetriebe 12,i angeordnet. Der Schraubengetriebeteil f2 ist axial gleitbar mit der Anschlagstange f verbunden., und der Getriebeteill, der als Getriebeschnecke ausgebildet ist, ruht in einem Lager k, das mit dem Querträger c verschraubt ist. Die Getriebeschnecke i endet nach außen in einer (nicht gezeichneten.) Handkurbel oder einem Handrad.
Oberhalb des Muttergewindeteiles lt ist im beweglichen Stempel b eine Kammer vorgesehen, in welche das Gewindeende der Anschlagstange f eintritt. Durch eine Drehung der Schneckenwelle i2 ist die Länge der Anschlagstange fzum beweglichen Preßstempel b veränderbar, indem die Schnecke i das Schnekkenrad f dreht, welches die Anschlagstange f dabei mitnimmt und die letztere in den Mutterteil lt des beweglichen Preßstempels b hineinschraubt.
Die Presse gemäß der Erfindung wirkt wie folgt: Nach dem Auflegen des Verbundes auf den Tisch des beweglichen Preßstempels b wird der letztere durch das auf die Preßkolben einwirkende Druckmittel gegen das ortsfeste Querhaupt a bewegt, bis der Rahmend aus nachgiebigem Werkstoff luftdicht zwischen beiden Preßstempeln ,eingespannt ist. Die Mutter g der Anschlagstange f wird so eingestellt, daß die Anhaltestellung für den beweglichen Preßsteznpel b durch die Anlage des Anschlages o, der Anschlagstange j gegen die Unterfläche des Anschlagbalkens c bestimmt wird. Es wird dann die Preßmittclzufuhr zu den Zylindern, der Preßkolben gesperrt und die erforderliche Preßeinwirkung auf den Verbunde mit Hilfe des atmosphärischen Druckeis dadurch herbeigeführt, daß im Maße der Luftverdünnung innerhalb des Rahmens die -wirksame Anschlaglänge der Anschlagstange f durch entsprechende Drehung der Schneckenwelle i vergrößert wird. Solange der atmosphärische Druck wirksam ist, wird der Preßstempel b weiter gegen den Preßstempel,a bewegt.
Eine wesentliche Folge der Erfindung besteht .darin, daß bei Hochvakuum im entlüftbaren Rahmen das -,Inschnellen des beweglichen Stempels gegen den unbeweglichen und als Folge dies Anschnellens die Zerstörung des Verbundes vermieden wird und daß die Vorrichtung nach der Erfindung in der Bauweisse und ihrer Bedienung erheblich einfacher ist und die Ausübung eines feinfühligeren Preßdruckes auf den Verbund .ermöglicht, als das mit den in der Einleitung geschilderten hydraulischen Abstützkolben durchführbar ist.

Claims

PATENTANSPRUciiE. i. Presse zum Herstellen von mehrschichtigem, splittersicherem Glas mit einem Anschlag für den beweglichen Preßstempel und einem zwischen den Preßstempeln angeardneten zusammendrückbaren Rahmen, der mit den Preßstempeln einen den Verbund während des Preßvorganges einschließenden entlüftbaren Behälter bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die 'mit dem beweglichen Preßstempel verbundene Anschlagstange (f, g) durch den .außerhalb des Bewegungsweges des beweglichen Preßstempels (b) liegenden ortsfesten Anschlagbalken (c) o. dgl. hindurchragt und in ihrer Länge veränderlich einstellbar ist, zum Zweck, nach der Entlüftung des Rahmens (d) die weitere Preßeinwirkung des beweglichen Stempels unter dem atmosphärischen Druck herbeizuführen. z. Presse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagstange (i) mit dem beweglichen Stempel (b) verschraubt ist und das Nachlassen; der Anschlagwirkung durch Herausschrauben des Stangenteiles (f1) aus dem Mutterteil (h) mittels eines Schraubengetriebes (f2, i) erfolgt, dessen einer- Teil (f=') axial gleitbar mit der Anschlagstange gekuppelt ist.