DE65654C - Verfahren um Vorgespinnst von Flachs oder ähnlichen Gespinnstfasern zu feinsten Garnen zu verspinnen - Google Patents
Verfahren um Vorgespinnst von Flachs oder ähnlichen Gespinnstfasern zu feinsten Garnen zu verspinnenInfo
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren, um Flachs oder ähnliche Gespinnstfasern
zu verspinnen, und bezweckt dasselbe die Herstellung eines gleichmäfsigen und
festen Garnes, welches frei von den als Knöpfchen oder Knötchen bekannten Unregelmäfsigkeiten
in der Dicke ist. Im wesentlichen besteht die Erfindung darin, dafs man das Vorgespinnst
oder Vorgarn durch eine Lösung gehen läfst, welche ein Emulsioniren der
natürlichen OeIe bewirkt, jedoch die gallertartigen Bestandteile nicht merklich angreift.
In der Flachsspinnerei bezeichnet man die Fasern, nachdem sie die Zug-, Streck- oder
Doublirmaschinen passirt haben und auf der Vorspinnmaschine zusammengedreht sind, mit
Vorgespinnst oder Vorgarn. Es ist gegenwärtig allgemein üblich, bei der Umwandlung
des Vorgarns in Feingarn das erneute Strecken des ersteren und Ertheilen der bleibenden
festen Drehung an die Fäden dadurch zu erleichtern, dafs man die Vorgarnfäden, ehe sie
zu den Einzugswalzen gelangen, durch heifses Wasser zieht. Eine noch vortheilhaftere Wirkung
läfst sich aber erzielen, wenn die Fäden durch eine Alkalilösung gezogen werden. Dieselbe
mag aus einer stark verdünnten Lösung eines kaustischen Alkalis hergestellt werden
oder aus einer Lösung einer Verbindung eines Alkalis mit einer schwachen Säure, wie insbesondere
Essigsäure, Phosphorsäure, Borsäure oder schweflige Säure, oder auch aus einer Mischung von zwei oder mehreren dieser
Säuren bestehen. Die so gebildete Alkalilösung bewirkt ein Emulsioniren der natürlichen
OeIe, dagegen ist dieselbe doch nicht stark genug, um ein gänzliches Auflösen des
die Elementarzellen der Flachsfasern zusammenhaltenden klebrigen Bindemittels herbeizuführen,
sondern erweicht dasselbe nur so weit, dafs ein gröfstmögliches Auseinanderziehen der
Elementarzellen ohne Abreifsen der Fasern ermöglicht ist.
Derartig behandelte Vorgarnfäden gestatten eine bedeutend gröfsere Verringerung der
Distanz des Streckwerks, als dies bei Fäden möglich ist, die nur mit heifsem Wasser erweicht
sind, wodurch die Herstellung fehlerfreien Garns von gröfster Feinheit maschinenmäfsig
ausgeführt werden kann. Für die Praxis empfiehlt es sich, in dem Trog der Spinnmaschine eine phosphorsaure Natronlösung
herzustellen, welche aus 0,5 kg krystallisirtem phosphorsauren Natron und 54 bis 68 1
Wasser besteht, welche Mischung eine 0,5 bis 0,75 procentige Lösung ergiebt. Mit Hülfe
eines durch den Trog geleiteten Dampfrohrs wird die Lösung auf einer bestimmten Temperatur
gehalten, welche jedoch nicht so hoch zu sein braucht, wie bei einem reinen Wasserbad.
Versuche haben ergeben, dafs Flachs mittelst der Alkalilauge bis zu No. 90 verarbeitet
werden kann bei einer Distanz von nur 38 mm, was eine Verminderung bedeutet
von etwa 40 pCt. der gebräuchlichen geringsten Distanz.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren, um Flachs und ähnliche Gespinnstfasern zu höheren und höchsten Nummern auf Nafsspinnmaschinen verspinnen zu können, darin bestehend, dafs die Vorgarnfäden durch eine Alkalilösung gezogen werden, welche dieselben bis zur äufsersten Grenze ausdehnbar macht, so dafs die Anwendung der möglich kleinsten Distanz des Streckwerks ermöglicht ist.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE65654C (de) |
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