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Vereinigter Entfernungs- und Belichtungsmesser Im Patent 641
784 wurde vorgeschlagen, iii den treppenförmigen Vertiefungen eines Basisentfernungsmessers
die lichtelektrische Zulle und das Drehspuleninstrument eines Belichtungsmessers
zu lagern. Dabei wurde die Zelle auf der Unterseite abklappbar angeordnet und das
Meßinstrument auf der Oberseite fest eingebaut.
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Uni nun derartige selbständige Geräte auch an photographischen oder
kinematographischen ILameras an- oder in photographischen Kameras einbauen zu können,
wird gemäß der Erfindung-die abklappbare Zelle auf der oberen Seite des Meßinstrumentes
gelagert und das Drehspuleninstrum.ent auf der Unterseite eingebaut. Um den Zeigerausschlag
beobachten zu können, ist das Zeigerende rechtwinklig umgebogen, so daß seine Spitze
in bekannter Weise in den Weg des Meßstrahlenbündels hineinragt. Die lichtdurchlässige
Meßskala ist auf der Stirnseite des Entfernungsinessergehäuses verschiebbar gelagert,
um das ' Instrument eichen und auf verschieden empfindliche Aufnahmematerialien
abstimmen zu können. Die Skala verc-leckt nur einen schmalen Streifen in der Mittelzone
des gesamten, von den beiden Negativlinsen und den beiden Prismen erzeugten Sucherbildes.
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Bei größeren, langbrennweitigen Entfernungsmessern befindet sich die
Deutlichkeitsebene - d. h. die Ebene, in der sowohl ein unendlich weit entfernter
Aufnahmegegenstand als auch ein sehr naher Gegenstand (Zeiger oder Skala) durch
das Okular scharf abgebildet wird - in unmittelbarer Nähe der Negativlinsen. Bei
solchen Geräten kann also die Ablesung des Meßinstruments und die Bestimmung des
Bildauschnitts oder der richtigen Entfernung gleichzeitig ohne l'beranstrengung
des Auges erfolgen.
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Bei kleineren Instrumenten finit kürzeren Brennweiten empfiehlt es
sich, den Entfernungsmesser nach Bestimmung des Sucherausschnittes und der Entfernung
etwas vom Auge abzusetzen und dann erst durch das Sucherokular die Skala zu betrachten,
die dann ohne anstrengende Akkomodation scharf erscheint. In Grenzfällen ist es
vielleicht auch zweckmäßig, zur Erleichterung der Akkomodation eine Positivlinse
vor das Sucherokular zu bewegen, die selbsttätig nach Ablesung der Skala wieder
aus dein Strahlengang entfernt wird. Auch ist es
möglich, einen
schmalen Linsenstreifen zwischen das Prisma und die Skala zu setzen. Im letzterwähnten
Falle sieht man sowohl den einzustellenden Gegenstand als auch cl.ze Meßskala ständig
scharf, ohne das Auge `-(im Okular entfernen oder eine Linse versch#.@;:@-ken zu
müssen.
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Der nach der Erfindung vereinigte Entfernungs- und Belichtungsmesser
läßt sich ohne Schwierigkeiten an photographischen Kameras anbringen oder in diese
einbauen. Auch kann man die Objektiveinstellung mit der Einstellvorrichtung des
Entfernungsmessers in an sich bekannter Weise kuppeln. Nachdem die Blende des Aufnahmeapparates
mit der Blende der '.L\Ießzelle in Übereinstimmung gebracht worden ist und die Empfindlichkeit
des Aufnahmematerials auf der Meßskala eingestellt wurde, sind die richtigen Belichtungszeiten
gleichzeitig mit oder unmittelbar hinter der Einstellung und Scharfstellung des
Bildausschnittes ablesbar.
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Die beschriebene Vorrichtung bildet einen weiteren Schritt vorwärts
in der Vereinfachung der Handhabung von komplizierten plhobographischen Kameras
und gewährleistet besonders bei Kameras mit verhältnismäßig langen Brennweiten unbedingt
scharfe und richtig belichtete Bilder. Deshalb eignet sich dieses Meßgerät besonders
für Farbenaufnahmen, wo der Belichtungsspielraum des Aufnahmematerials bekanntlich
nur einen Bruchteil desjenigen von normalen Filmen beträgt und farbwertrichtige
Bilder nur bei völlig richtiger Belichtungszeit und vollkornniener Bildschärfe erzielt
werden.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. i das auf einer photographischen
Kamera angebrachte Meßgerät von der Stirnseite (Skalenseite) aus gesehen, Abb. 2
eine schaubildliche Darstellung des Meßgerätes mit aufgeklappter Zelle in Blickrichtung
gesehen, Abb. 3 eine Draufsicht im Schnitt, Abb. 4 einen Querschnitt A-B in vergrößertem
Maßstabe (vgl. Abb. 3).
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Durch die verschiebbare Negativlinse i, das Prisma 3 und das Okular
5 einerseits und die feststehende Negativlinse a, das Prisma. und das Okular 5 anderseits
wird ein Bild des aufzunehmenden Gegenstandes erzeugt. Bei der Einstellung des Gegenstandes
wird die Linse i entgegen der Wirkung der Feder 6 mittels des Triebknopfes 7 so
lange verschoben, bis die untere Bildhälfte 5a sich mit der oberen Bildhälfte 5b
zu einem Bild ergänzt.
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Gemäß der Erfindung ist nun auf der oberen Seite des treppenförmigen
Entfernungsinessers eine lichtelektrische Zelle 8 im Boden eines topfförmigen Deckels
9 vorgesehen. Die Öffnung der Zelle ist durch eine ',4lende io einstellbar. Je nach
dem Bildwinkel des Aufnahmeobjektivs wird der Rand Fl,#s topfförmigen Deckels höher
oder nied-Tiger gewählt, um den Bildwinkel der Zelle dem des Aufnahmeobjektivs anzupassen.
Die obere Deckelwand 9a dient als Sonnenblende. um das starke Licht des Himmels
zurückzuhalten. Auf der Unterseite des treppenfÖrmigen Entfernungsmessers ist das
Drehspuleninstrument i i eingebaut. Das freie Ende 12a des Zeigers 12 ist rechtwinklig
umgebogen und ragt in den Lichtweg der durch die Negativlinse-2 gehenden Meßstrahlen.
Der Zeiger kann entweder zwischen der Negativlinse 2 und dem Prisma 4. oder vor
der Negativlinse 2 spielen. Die ersterwähnte Lagerung hat den Vorteil der absoluten
Staubsicherheit, während es die zweite Anordnung ermöglicht, den Zeiger in der gleichen
oder annähernd in der gleichen Ebene wie die Skala 13 abzubilden. Zur leichteren
Akkomodation des Auges kann bei kurzbrennweitigen Geräten ein Linsenabschnitt 4a
zwischen dem Prisma d. und der Negativlinse 2 vorgesehen oder eine Linse 5c vor
das Okular 5 bewegbar sein, die infolge Zuges der Feder 5d nach der Betrachtung
der Skala selbsttätig wieder das Okular freigibt. Die lichtdurchlässige Skala 13
ist auf der Stirnseite des Meßgerätes verschiebbar gelagert. Sie kann mittels des
Knopfes 13a leicht verschoben werden, um das Instrument eichen und für verschieden
empfindliche Aufnahmematerialien abstimmen zu können. Geeicht ist die Skala zweckmäßigerweise
nach Belichtungszeiten, damit nach Einstellung der Filmempfindlichkeit, des Filtcrfaktors
usw. und nach Übereinstimmung der Zellen- und der Objektivblende die richtige Belichtungszeit
unmittelbar ablesbar ist. Das Meßgerät kann entweder auf der oberen Schmalseite
von photographischen Kameras nachträglich angebracht werden, wie es Abb. 4 zeigt
(vgl. die Schwalbenschwanzführung 14), oder aber in die Kamera eingebaut werden.
Die Kupplung des Aufnahmeobjektivs mit der Einstellvorrichtung des Entfernungsmessers
ist nicht beschrieben und gezeigt, da. derartige Kupplungen zur Genüge bereits bekannt
sind. Der Meßstrom der Zelle kann auch noch durch Graukeile oder Widerstände beeinflußt
werden., um ein Filter vor dem Aufnahmeobjektiv zu berücksichtigen.