-
Vorrichtung zum Heben und Kippen von Hochfrequenzöfen Es sind Vorrichtungen
zum Kippen von Schmelzöfen, Gießpfannen o. dgl. mittels Ketten und Seilzügen bekannt,
bei denen zwei Seilpaare unmittelbar an der gleichen Seite des Ofens angreifen,
und zwar das eine Paar oben, das andere Paar unten am Ofen. Diese Seilpaare werden
durch- voneinander unab-.hängige Antriebsvorrichtungen betätigt und gestatten das
wahlweise Meben und oder Kippen des Gesamtofens. Es ist zwar bei der bekannten Anordnung
berücksichtigt, daß inan die durch sie bewegten Öfen auswechseln kann, doch kann
dieses Auswechseln der Ofen nur nach der Lösung verschiedener Verbindungen erfolgen,
wodurch unter Umständen erhebliche Zeitverluste auftreten können. L`berdies behindern
die vom Ofen nach oben führenden Seilzüge den Zugang zum Ofen für Zwecke der Beschickung
der Probeentnahme, der Beobachtung des Sclunelzzustanclcs u. dgl. m. . Es ist fernerhin
festzustellen, daß die Bedienung der bekannten Vorrichtung s(`.hr sorgfältig durchgeführt
werden muß, da z. 13. beim Heben ein völlig synchroner Lauf der Hubmotoren eingehalten
werden inuß, um die Gefahren einer unbeabsichtigten Schrägstellung des Ofens. die
zu unabsehbaren Unfällen führen können, zu vermeiden. :\lmiich ist auch im lalle
der gewünschten Kippung das gleichzeitige Ansprechen beider Motoren sorgfältig zu
vermeiden. Schließlich ist die bekannte Einrichtung nachteiligerweise bei Induktionsöfen,
vorzugsweise bei Hochfrequenzöfen, nicht anwendbar, da die notwendigerweise aus
festen Werkstoffen, also praktisch aus Eisen oder Stahl, bestehenden Stifte, Haken,
Segmente und Konsole der Hubvorrichtung im halle induktiver Beheizung zu scluiell
thermisch korrodieren würden.
-
Man hat sich daher bei Hochfrequenzöfen mit der Atibringung des Ofens
in einem Gestell beholfen, das entweder runde oder viereckige Form hat und je nach
dem Abstand zwischen Gestell und Spule gegen diese finit Kupfer abgeschirmt sein
kann. Dieses Gestell ist in Zapfen drehbar aufgehängt und wird entweder durch eine
Winde gekippt, oder es ist am Ofen selbst ein besonderes Kippwerk vorgesehen, durch
das der Ofen in die Kippstellung gebracht und der geschmolzene Inhalt in Pfannen
oder Kokillen ausgeäossen wird. Jedes Gestell, sei es mit Kupfer abgeschirmt oder
so weitläufz- gebaut, daß die Kraftflüsse der Spule das Eisengestell kaum noch erreichen,
wird durch die Kraftlinien erwärmt und bringt Verluste finit sich, die den Kraftverbrauch
ungünstig beeinflussen. .1ul3er-
,dem ist die Bauart eines derartigen
Ofens aber auch verwickelt und teuer wegen der großen Abmessungen, die ein derartiges
Gestell bei größerem Fassungsvermögen haben muß.
-
Die Einrichtung nach der Erfindung gestattet es, diese Schwierigkeiten
in einfacher Weise zu vermeiden. Die neue Vorrichtung besteht aus einem Tragzylinder,
der während des Betriebes des Ofens einen unter dem Ofen befindlichen Sockel umgibt,
also währenddes Betriebes außerhalb des Kraftflusses der Spule liegt. Zwischen Ofen
und Sockel befindet sich eine Fußplatte, während der untere Rand des Tragzylinders
nach innen umgebogen ist.
-
Hat die Schmelze im Induktionsofen den genügenden Grad der Verflüssigung
erreicht, .um vergossen zu werden, so wird erfindungsgemäß der Tragzylinder angehoben,
kommt mit seinem unteren umgebogenen Rand finit der Fußplatte in Eingriff und trägt
bei weiterem anheben den gesamten Ofen nach oben. Dieser Tragzylinder schützt alle
elektrischen Einrichtungen des Ofens vor der beim Fördern unvermeidbaren rauhen
Behandlung, und es gelingt leicht, den Ofen an jede beliebige Stelle zu befördern
und dort um eine Achse des Tragzylinders zu kippen. Selbstverständlich muß der zur
Kühlung der 'Spule vorgesehene bewehrte Wasserschlauch eine entsprechende Länge
.aufweisen, um den Bewegungen des Ofens folgen zu können. Durch diese neue Einrichtung-ist
also die Benutzung eines Hochfrequenzofens als Gießpfanne ermöglicht. -In der Abbildung
ist eine Ausführwigsform der Erfindung im Aufrißschnitt dargestellt. Der Hochfrequenzinduktionsofen
i steht auf einer Fußplatte 2, die ihrerseits auf einem Sockel3 ruht. Um den Socke13
liegt während des Ofenbetriebes ein Tragzylinder dessen untere Kante 5 nach innen
umgebogen ist. Soll der Ofen gehoben werden, so wird der Tragzylinder 4 an den Tragstücken
6 von einer Kette 7 erfaßt und nach oben gezogen. In der links oben strichpunktierten
Stelltuig kommt der Tragzylinder 5 mit der Fußplatte 2 in Eingriff. Bei weiterem
Anheben des Tragzylinders wird nun der ganze Ofen mit gehoben. Er schwebt frei von
der Unterlage auf der durch die Umbiegungen des unteren Zylinderrandes getragenen
Fußplatte. Es bereitet auch keine Schwierigkeiten mehr, ihn um die Tragstücke 6,
die gleichzeitig als Kippachse wirken, zu kippen. Bei S ist der Zylinder geschlitzt,
um an dem bewehrten Wasserschlauch zur Kühlung der Induktionsspule vorbeigehen zu
können.