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Zählwerk zur Anzeige der Umläufe einer Seiltrommel Die Erfindung bezieht
sich auf ein Zählwerk, das zur Zählung der Umläufe einer Seiltrommel und damit zur
Feststellung der von der Seiltrommel abgeläufenen Seillängen dient, insbesondere
der von der Antennenseiltrommel eines Luftfahrzeuges abgelaufenen Antennenlängen.
Es ist an sich bekannt, die Feststellung von Seillängen durch ein die Umläufe der
Seiltrommel anzeigendes Zählwerk zu bewirken.
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Gemäß der Erfindung soll durch eine besondere Anordnung ein besonders
einfacher Aufbau des Zählwerkes erreicht werden, und zwar soll das Zählwerk aus
möglichst wenigen Teilen bestehen, damit die gesamte Vorrichtung möglichst wenig
Raum beansprucht, was insbesondere bei Antennenwindwerken von Luftfahrzeugen von
besonderer Wichtigkeit ist. Zur Erreichung dieses Zweckes wird eine bekannte Zählwerksbauart
benutzt, bei der auf der gleichen Welle zwei Zahnscheiben angeordnet sind, deren
Zähnezahl sich um einen Zahn unterscheidet, so daß ein voller Umlauf der einen Scheibe
die andere Scheibe lediglich um eine Zahnteilung fortschaltet. Bei allen bekannten
Ausführungsformen derartiger Zählwerke werden jedoch mindestens zwei parallele oder
sich kreuzende Wellen für den Betrieb des Zählwerkes benötigt, also eine Vielzahl
von Teilen und Lagerstellen. Der Zweck der Erfindung liegt aber gerade in einer
weitergehenden Vereinfachung des Aufbaus derartiger Zählwerke. Es wurde allmählich
gefunden, daß auf die Achse des Körpers, dessen Umdrehungen gezählt-werden sollen,
lediglich- zwei bewegliche Scheiben aufgesetzt zu werden brauchen, um ein vollständiges
Zählwerk mit einer Anzeigevorrichtung zu schaffen, die den bereits genannten Bedingungen
vollkommen entspricht. Außer den beiden Scheiben enthält das Zählwerk überhaupt
keine beweglichen Teile, es ist also in bezug auf seinen Aufbau von einer besonders
überraschenden Einfachheit.
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Die beschriebene Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
unmittelbar auf die Welle der Seiltrommel eine gegen Drehung gesicherte Taumelscheibe
aufgesetzt ist, welche ihre Taumelbewegung durch einen mit der Seiltrommel verbundenen
Nocken erhält. Die Taumelscheibe trägt auf der .der Seiltrommel abgewandten, Seite
einen Zahnkranz und bildet die eine Zählscheibe des bekannten Zählwerkprinzips.
Die zweite verzahnte Zählscheibe ist auf der gleichen Achse frei drehbar angeordnet
und wird durch die Taumelbewegung der ersten Scheibe angetrieben. Die - beiden Zahnkränze,
deren Zähne zweckmäßig einfach keilförmig gestaltet sind, erhalten entsprechend
dem bekannten Prinzip
auf dem Umfang eine möglichst hohe und voneinander
etwas abweichende Zahnzahl. Durch die Abweichung dex Zahnzahlen wird erreicht, -daß
`sich die zweite Scheibe gegen=: über der Taumülscheibe um so viel Za teilungen
verschiebt, wie der Unterschi'c°." zwischen den Zahnzahlen ausmacht. Erhält' also
beispielsweise der eine Zahnkranz i8o Zähne, der andere Zahnkranz 181 Zähne, so
verschiebt sich die drehbare zweite Scheibe bei jeder Umdrehung der Seiltrommel
um zwei Grad. Die Stellung der zweiten Scheibe zeigt also unmittelbar die Zahl der@Trommelumläufe
bzw. die Länge des ausgelassenen oder eingeholten Seiles an und kann daher ohne
weiteres zur Ablesung benutzt werden. Dadurch, daß für die ganze Vorrichtung lediglich
zwei auf der Trommelachse angeordnete Scheiben benutzt werden, paßt sich die Vorrichtung
eng an die 'Seitenfläche der Trommel an und beansprucht also kaum mehr Raum als
die Trommel selbst. Gleichzeitig ist es möglich, der Teilung einen Durchmesser zu
geben, welcher dem Durchmesser der Seitenfläche der Seiltrommel entspricht, so daß
eine bequeme Ablesung und eine hohe Genauigkeit erreicht wird.
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In den Zeichnungen ist durch ein Ausführungsbeispiel die erfindungsgemäße
Anzeigevorrichtung dargestellt.
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Abb. I zeigt einen Schnitt durch das Windwerk, welches mit der Anzeigevorrichtung
ausgerüstet ist. Mit i ist die Grundplatte bezeichnet, welche das Windwerk trägt
und zur Befestigung an einer Wandfläche o. dgl. dient. In der Mitte trägt die Grundplatte
ein Lager für die Welle 2, welche durch die Kurbel 3 angetrieben werden kann. Die
Seiltrommel 4 ist frei drehbar auf die Welle 2 äufgesetzt und kann mit der Welle
durch die Kupplungsscheibe 5 verbunden werden. Die Kupplungsscheibe 5 wird durch
einen Hebel 6 mittels einer Stellgabel betätigt, die in eine Ringnut 7 der Kupplungsscheibe
5 eingreift. Die Kupplungsscheibe 5 ist ferner mit einem Sperrwerk ausgerüstet,
welches lediglich eine Drehung im Hubsinne zuläßt. Das Sperrwerk ist durch eine
Klinke 8 angedeutet, -welche in eine Klinkenverzahnung 9 an der Grundplatte i eingreift.
Bei eingerückter Kupplung kann also das Seil durch die Kurbel 3 auf die Trommel
4 über ein selbstsperrendes Getriebe aufge-,vickelt werden, so daß bei einem Loslassen
der Kurbel 3 nicht ein Wiederablassen des Seiles erfolgt. Das Ausbringen des Seiles
kann nur durch Ausrücken der Kupplung, also durch eine Betätigung des Hebels 6,
erfolgen. Diese übliche Bauart der Windwerke bringt es mit sich, daß das Zählwerk
zur Feststellung der ausgebrachten Antennenlängen nicht von der Welle 2 angetrieben
werden kann, da diese Welle mit der Seiltrommel nicht formschlüssig verbunden ist.
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Das Zählwerk für die Trommelumläufe besteht aus der Taumelscheibe
io und der zwei--kten Scheibe ii, welche beide auf der Antriebsseite der Seiltrommel
auf die Welle geschoben sind. Die Scheibe i i ist mit einer Nabe 12 verbunden, gegen
die sich die Taumelscheibe abstützt; diese erhält ihren Antrieb von dem federnden
Nocken 13, der an 'der Seiltrommel angebracht ist. per Nocken 13 bewirkt also, daß
sich die Taumelscheibe in der Mitte gegen die Nabe 12 legt, während der äußere Anlagepunkt
mit dem Nocken 13 im Kreis herumwandert. Die Scheibe io trägt an einer Stelle ihres
Umfanges einen Stift 14., welcher in einem festen Schlitz. 15 gleitet, so daß die
Scheibe io gegen Drehung gesichert ist. Sie führt also lediglich unter dem Einfluß
des Nockens 13 eine Taumelbewegung aus, -welche sich durch die beiden Zahnkränze
an den Scheiben io und il infolge der unterschiedlichen Zähnezahl in eine Drehbewegung
der Scheibe ii umsetzt. Die Scheibe ,i ist an der Außenseite ihres Umfanges mit
einer Teilung versehen, so daß aus der Verschiebung dieser Scheibe gegen= über einem
Festpunkt die Zahl der Trommelumläufe bzw. die Antennenlänge abgelesen werden. kann.
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In Abb. II ist eine Seitenansicht des Windwerkes nach Abb._ I von
der Kurbelseite her dargestellt. Aus dieser Abbildung ist die Ableseeinrichtung
besonders deutlich ersic$tlich. Die beiden Scheiben io und ii sind bei dein dargestellten
Beispiel durch ein deckelartiges Gehäuse 16 verkleidet, welches durch einen Halter
17 an der Grundplatte i befestigt ist. In das Gehäuse ist an einer Stelle ein Fenster
18 eingeschnitten, das mit einer Marke i9 ausgerüstet ist.. Durch das Fenster 18
ist die auf der Scheibe ii angebrachte Teilung zum Teil sichtbar, und zwar so, daß
an der Marke i9 jeweils die gewünschte Zahl abgelesen werden kann, also entweder
die Zahl der Trommelumläufe oder die Länge des ausgebrachten Seiles. Aus Abb. II
ist also deutlich ersichtlich, daß durch die neue Zählvorrichtung eine völlige Einpassung
des Zählwerkes in die gegebenen Teile erreicht wird, wobei gleichzeitig eine besonders
genaue Angabe durch die Größe der Teilung erfolgt.
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Zu bemerken ist noch, daß in Abb. I lediglich schematisch das Zusammenwirken
der einzelnen Teile dargestellt ist- und daß aus diesem Grunde die einzelnen Teile
weit auseinandergezogen sind. Bei der praktischen Ausführung ist eine viel flachere
Anordnung der Teile des Zählwerkes erreichbar. Es kann
auch die
Scheibe i i mit einem Zeiger ausgerüstet werden, welcher sich über einer feststehenden
Teilung bewegt und dadurch die Ablesung ermöglicht. Ein besonderer Vorteil der beschriebenen
Einrichtung besteht im übrigen noch darin, daß auch vorhandene Seiltrommeln mit
dem Zählwerk ausgerüstet werden können, indem lediglich der Nocken 13 an
der Seiltrommel q. befestigt wird und die Zählwerksteile dann über die Trommelachse
übergeschoben werden. Falls die Trommelachse hierfür nicht ausreicht, kann ein Verlängerungsstück
auf die vorhandene Trommelachse aufgesetzt werden.