DE653367C - Sicherung gegen Geschosssplitter und Kampfstoffe fuer Kellerfenster mit vorgelagertem Lichtschacht - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherung für Kellerfenster mit vorgelagertem Lichtschacht, die oben sowohl kampfstoffdicht als auch splitter- und trümmersicher ausgebildet ist.
— 5 Es sind zur Herbeiführung der Luftschutzsicherung von Kellerfenstern gemäß ihrer üblichen senkrechten Anordnung viele Vorschläge gemacht worden, bei denen unter Verwendung von Gummi- und Filzdichtungen

ίο sowie Klemmvorrichtungen mittels Schraube und Hebel eine Abdichtung des Kellerfensters selbst erstrebt wurde.

Gegenstand der Erfindung ist eine Sicherung von Kellerfenstern mit vorgelagertem Lichtschacht durch die Abdeckung seiner oberen Öffnung. Die Sicherung ist aber nicht am Fenster selbst angebracht, sondern an der oberen waagerecht liegenden Lichtschachtöffnung des Kellerfensters, und zwar in Form

so einer Abdeckung der Öffnung mit Hilfe eines flachen, leicht abnehmbaren Tauchdeckels, dessen Rand in eine mit Sperrflüssigkeit gefüllte, im Mauerwerk ringsum laufende Rinne hineinragt, wobei die Splitter- bzw. Trümmersicherheit der Abdeckung entweder durch entsprechende Ausbildung des Deckels selbst durch Anbringung von Versteifungsrippen o. dgl. oder durch Anordnung eines Abdeckrostes über dem Tauchdeckel herbeigeführt ist.

Tauchglocken zur Abdichtung gegen Kampfstoffe sind an sich bekannt; es ist z. B. bereits vorgeschlagen, den Treppeneingang zu einem unterirdischen, bombensicheren und fensterlosen Unterstand mit Hilfe einer hohen, mit Gegengewichten anhebbaren Einsteigglocke kampfstoffdicht abzuschließen, die zur Abdichtung in eine Sperrflüssigkeitsrinne gestellt ist.

Bei der Ausführung der Erfindung ist eine mit dem Abdeckrost verbundene oder lose eingelegte Rahmenplatte vorgesehen, welche die Flüssigkeitsrinne auch bei herausgenom-' menem Tauchdeckel gegen Verschmutzung schützt und auf diese Weise immer gebrauchsfertig erhält. Bei Beendigung des Fliegerangriffs oder der Fliegergefahr können die Verschluß deckel leicht herausgenommen werden, um z. B. in den Lichtschächten selbst aufbewahrt zu werden, so daß man sie bei jedem neuen Fliegerangriff sofort zur Hand hat.

Mit der Einrichtung nach der Erfindung ist es möglich, jeden beliebigen Keller, z.B. eines Wohnhauses, dessen Fenster mit vorgelagerten Fensterlichtschächten versehen sind, in kurzer Zeit mit einfachen Mitteln einwandfrei zu sichern.

Abgesehen von der Herstellung der Flüssigkeitsrinne in der Umfassungsmauer der Lichtschächte sind keinerlei bauliche Arbeiten oder Veränderungen erforderlich. Die Splittersicherheit des neuen Lichtschachtverschlusses ist, insbesondere wenn der Tauchdeckel zusammen mit einem an sich bekannten Abdeckrost eingesetzt ist, eine sehr große. Sie kann außerdem noch z. B. durch auf den Rost aufgelegte Sandsäcke u. dgl. in beliebigem Maße erhöht werden. Explosionsstöße werden durch die Überdeckung des Tauchdeckels mit dem Abdeckrost auf die Umrandung des Rostes und auf den äußeren Teil des Umfassungsmauerwerks des Schachtes

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geleitet, so daß Rißbildungen und die Entstehung von Undichtigkeiten im Mauerwerk auch bei starken Beanspruchungen vermieden werden. Das Eindringen von Explosionsstoßen in das Innere der Flüssigkeitsrinne und das Herausschleudern von Flüssigkeit aus derselben werden wirksam durch das dichte Aufliegen des Rostes und der erwähnten Rahmenplatte auf der Rostzarge, wie ίο andererseits durch das Aufliegen der inneren Seite des Tauchdeckels auf dem Rand der Flüssigkeitsrinne verhindert.

Auf diese Weise bietet die Vorrichtung einen vollkommenen Schutz gegen das Eindringen von Kampfstoffen auch bei stärksten Explosionen. ·

Endlich bietet die Anordnung des erfindungsgemäßen Lichtschachtverschlusses den Kellerinsassen die Möglichkeit, jederzeit, z. B. wenn die Hauptkellereingänge verschüttet sind, durch Anheben der Schutzvorrichtung vom Innern des Lichtschachts aus den Keller zu verlassen.

In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.

Fig. ι zeigt die neue Abdeckvorrichtung in ihrer Anwendung bei einem Fensterschacht im Schnitt.

Fig. 2 zeigt dieselbe Einrichtung bei herausgenommenem - Tauchdeckel ebenfalls im Schnitt.

Fig. 3 zeigt die Abdeckung -nach Fig. 1 in Draufsicht.

Fig. 4 zeigt die Oberseite des Tauchdeckels nach fortgenommenem Deckrost.

Fig. 5 zeigt eine weitere abgeänderte Aus -führungsform im Schnitt.

Fig. 6 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform der Abdeckvorrichtung teilweise im Schnitt.

In Fig. ι bezeichnet 1 die Außenmauer eines Hauses, 2 die äußere Ausmauerung des vor der Hauswand 1 liegenden Fensterschachts oder Lichtschachts 3. Das in der Figur nicht dargestellte Fenster ist in üblicher Weise senkrecht in der Hauswand angeordnet. Erfindungsgemäß ist in der waagerechten Ausmauerung des Schachtes eine um die öffnung des Schachts 3 ringsum laufende Rille 4 angeordnet, die zur Aufnahme der Sperrflüssigkeit 5 dient. In die Sperrflüssigkeit taucht ein Tauchdeckel 6 mit seinem ringsum laufenden Rand 7 ein. Auf den Tauchdeckel ist ein an sich bekannter Abdeckrost 8 aufgesetzt. Der Rost kann wie üblich aus einem ringsum laufenden seitlichen Rahmen 9 und den diesen verbindenden Roststäben 10, 11 bestehen. Erfindungsgemäß kann außerdem auf der Unterseite des Rostes ein ringsum laufendes Rahmenblech 12 vorgesehen sein, das gemäß Fig. 2 auch bei herausgenommenem Tauchdeckel 6 die Rille 4 vollständig abdeckt.

'■' Die Oberseite des Tauchdeckels wird zweckmäßig gemäß Fig. 4 mit Handgriffen 13, 14 sowie mit Versteifungsrippen oder Wülsten 15, 16 versehen.

In den übrigen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile wie in Fig. 1 bis 4.

Nach Fig. 5 sind? der Rost 9, 10, 11 und die die Rille 4 bedeckende Platte 17 nicht in einem Stück, sondern getrennt hergestellt. Die Platte 17 ist an ihrem Außenrand 18 umgebördelt sowie am Innenrand 19 abgebogen. Sie greift mit dem Innenrand 19 in den Hohlraum eines ringsum laufenden Versteifungswulstes 20 .des Tauchdeckels ein.

Nach Fig. 6 wird der Flüssigkeitsabschluß durch zwei . oder mehrere hintereinanderliegende Rillen 21, 22 und in die Sperrflüssigkeit eintauchende, ringsum laufende Rippen 23, 24 der Abdeckplatte 25 bewirkt.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Sicherung gegen-Geschoßsplitter und Kampfstoffe für Kellerfenster mit vorgelagertem Lichtschacht, dadurch gekennzeichnet, daß als obere Abdeckung der waagerecht liegenden Lichtschachtöffnung ein leicht abnehmbarer armierter Tauchdeckel (6, 7) vorgesehen ist, dessen Rand in eine mit Sperrflüssigkeit gefüllte, im Mauerwerk ringsum laufende Rinne hineinragt und der durch Versteifungsrippen o. dgl. oder durch einen über ihm liegenden Abdeckrost splitter- und trümmersicher gemacht ist.

2. Lichtschachtabdeckung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine gegebenenfalls mit dem Abdeckrost verbundene Rinnenabdeckplatte.

3. Lichtschachtabdeckung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der armierte Tauchdeckel mehrere Tauchränder aufweist, die in entsprechend angeordnete Rinnen im Mauerwerk hineinragen.

4. Lichtschachtabdeckung nach An- »o spruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Tauchdeckels mit einem nach unten herausgedrückten, als Führung des Tauchdeckels in der Lichtschachtöffnung dienenden Wulst versehen ist, in" dessen Hohlraum der nach unten gebogene Rand (19) der Abdeckplatte eingreift.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen