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Die Erfindung bezieht sich auf ein Filter für nach aussen führende Öffnungen von Schutz- räumen, insbesondere solchen gegen radioaktiven Niederschlag.
Bei Schutzräumen zum Schutz vor radioaktivem Niederschlag ergibt sich stets das Problem, einerseits eine ausreichende Luftzufuhr zu ermöglichen und anderseits das Eindringen von Staub- partikeln, bei denen mit einer Verstrahlung gerechnet werden muss, zu verhindern.
Die bisher bekannten derartigen Einrichtungen sind meist sehr kompliziert aufgebaut, so dass die dadurch bedingten hohen Kosten einer wünschenswerten weiten Verbreitung von derar- tigen Schutzräumen im Wege stehen und die derzeit bestehenden Vorschriften, die den Bau von
Schutzräumen bei grösseren Neubauten vorsehen, häufig nur unzureichend erfüllt werden. Das
Problem des Schutzes von Bewohnern von Altbauten wird durch diese Bestimmungen aber überhaupt nicht gelöst.
Gerade Altbauten mit ihren meist sehr dicken Mauern und grossen Kellerräumen bieten gute
Voraussetzungen für die Einrichtung von Schutzräumen, wenn es gelingt, das Problem der Lüftung bei gleichzeitiger Verhinderung des Eindringens von Staub od. dgl. zu lösen. Insbesondere gegen eine Bedrohung durch einen radioaktiven Niederschlag mit relativ kurzer Halbwertzeit und geringer
Strahlung könnten solche Räume ausreichenden Schutz bieten, wenn es gelingt, das Problem der
Lüftung zu lösen.
Ziel der Erfindung ist es daher, ein Filter vorzuschlagen, das es ermöglicht, Räume auf einfache Weise zu Schutzräumen auszubauen. Dabei soll der Einbau eines solchen Filters rasch und einfach durchführbar sein.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass zwischen zwei zur Anlage an der Aussen- bzw. der Innenseite des Mauerwerkes vorgesehene, mit Öffnungen versehene Endplatten, versetzt angeordnete Lamellen aus dichtem Material vorhanden sind, wobei in die Zwischenräume zwischen den Platten und den Lamellen ein plattenförmiges Filtermaterial eingebracht ist und die Öffnung der an der Aussenseite des Mauerwerkes zur Anlage kommenden Endplatte von einer Ventilplatte überdeckt ist, die mittels Federn im Abstand von der Aussenseite der äusseren Endplatte gehalten und beweglich angeordnet ist.
Auf diese Weise wird erreicht, dass die Luft erst nach mehrmaliger Umlenkung in den geschützten Raum gelangt und die Staubpartikel in dem Filtermaterial sicher zurückgehalten werden.
Als Material für die Endplatten und die Lamellen kann jedes dichte Material verwendet werden, doch ist es vorteilhaft, dafür Metall zu verwenden, wie z. B. Stahl od. dgl., wobei zumindest für die äussere Endplatte auch eine Beschichtung mit Blei vorgesehen werden kann. Durch die Ventilplatte wird ein Schutz des Filters gegen eine Beschädigung durch Druckwellen erreicht, wobei insbesondere die Lamellen und das emfindliche Filtermaterial geschützt werden.
Dabei kann die Ventilplatte an in der äusseren Endplatte gehaltenen Bolzen geführt sein, welche die Ventilplatte durchsetzen und von den Federn umgeben sind, wodurch sich eine sehr einfache Konstruktion ergibt.
Dabei können auch die Endplatten des Filters sowie dessen Lamellen von Bolzen durchsetzt sein und mittels Muttern zusammengespannt sein. Dadurch ist es auch möglich, das Filter im zerlegten Zustand in Bereitschaft zu halten und bei Gefahr in Fensteröffnungen einzubauen. Dabei genügt es, die äussere Endplatte an die Aussenwand des Mauerwerkes, vorzugsweise unter Zwischenlage einer Dichtung, anzulegen und die Lamellen samt dem Filtermaterial in Form eines Paketes auf die Bolzen aufzuschieben und nach dem Aufschieben der inneren Endplatte das Filter mittels der Muttern zusammenzuspannen. Auf diese Weise können auch z. B. moderne Betonbauten kurzfristig zu Schutzräumen adaptiert werden.
Um eine besonders hohe Sicherheit gegen das Eindringen von Staubpartikel zu erzielen, kann weiters vorgesehen sein, dass in der Öffnung bzw. den Öffnungen der an der Innenseite des Mauerwerkes zur Anlage kommenden Endplatte Stutzen gehalten sind, an denen in einen teilweise mit Flüssigkeit gefüllten dichten Behälter mündende Schläuche angeschlossen sind, wobei die Schläuche unterhalb des Flüssigkeitsspiegels einmünden und oberhalb des Flüssigkeitsspiegels eine zu der Saugseite einer Pumpe führende Leitung angeschlossen ist.
Dabei ist der Behälter zweckmässigerweise innen mit Blei beschichtet oder überhaupt aus Blei hergestellt, um eine Ausbreitung einer durch in die Flüssigkeit gelangten Partikel verursachten Strahlung zu verhindern.
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Ausserdem ermöglicht es die Pumpe, einen leichten Überdruck im Inneren des Schutzraumes auf- recht zu halten, wodurch das Eindringen von Staub durch Ritzen od. dgl. zuverlässig verhindert wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist weiters vorgesehen, dass an der äusseren Endplatte eine die nach aussen vorragende, die Ventilplatte überdeckende und vorzugsweise dachartig abge- stützte Schutzplatte angeordnet ist, wodurch ein Schutz des Filters vor herabfallenden Trümmern und vor einem Verlegen der Öffnung der äusseren Endplatte erreicht wird.
Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 schema- tisch eine erfindungsgemässe Filteranordnung, Fig. 2 einen Schnitt durch ein in eine Maueröffnung eingesetztes Filter nach der Erfindung und die Fig. 3 und 4 die äussere bzw. die innere End- platte.
Wie aus Fig. l ersichtlich, ist in eine Maueröffnung z. B. in einen Fensterstock, ein
Filter --2-- eingesetzt. Dieses Filter weist zwei an der Aussen- bzw. der Innenseite des Mauer- werkes anliegende Endplatten auf, die mit-3 bzw. mit 4-bezeichnet sind. Wie aus Fig. 2 deutlich erkennbar ist, sind zwischen den beiden Endplatten --3, 4-- Lamellen --5-- angeordnet, wobei die Lamellen gegeneinander versetzt und voneinander beabstandet sind. Zischen den Lamel- len --5-- ist ein plattenförmiges Filtermaterial --6-- angeordnet, das z. B. in Form von Platten eingebracht sein kann. Der Zusammenhalt der Lamellen --5-- ist durch die Rahmenelemente --7-- sichergestellt, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel durch Winkelprofile gebildet sind.
Mit diesen sind die Lamellen --5-- auch an ihren vor und hinter der Schnittebene der Fig. 2 befind- lichen Stirnseiten verbunden.
Als Material für die Endplatten und die Lamellen eignet sich besonders Metall, doch bestehen gegen eine Verwendung von z. B. Holz oder Kunststoff keine Bedenken. Aus Gründen eines ver- besserten Strahlenschutzes ist es jedoch zweckmässig, zumindest die äussere Endplatte mit einem radioaktive Strahlung abschirmenden Material, wie z. B. Blei, zu beschichten.
Die innere Endplatte --4-- weist eine oder mehrere Öffnungen --8-- auf, durch die die
Luft in das Innere des Schutzraumes strömen kann. Wie aus Fig. l ersichtlich, können in den Öffnungen --8-- Stutzen --9-- gehalten sein, an denen Schläuche --10-- angeschlossen werden können, die zu einem mit einer Flüssigkeit, z. B. Wasser, gefüllten Behälter führen. Dabei münden die Schläuche --10-- unterhalb des Flüssigkeitsspiegels in den Behälter --11--. Dieser Behälter - ist dicht und nur teilweise gefüllt und vorteilhafterweise mit Blei ausgekleidet.
Der über der Flüssigkeit befindliche Raum des Behälters ist über eine Leitung --12-- mit der Saugseite einer Pumpe --13-- verbunden. Für den Antrieb der Pumpe --13-- ist ein Motor - vorgesehen, wobei jedoch noch ein nicht dargestellter Notantrieb, z. B. ein Hand- oder Fussantrieb, vorgesehen ist, der z. B. durch ein Fahrrad gebildet sein kann, das auf den Sattel gestellt ist und dessen Kettentrieb mit der Pumpe --13-- verbunden ist.
Wie aus Fig. l und 2 ersichtlich ist, ist die Einlassöffnung --15-- der äusseren Endplatte - -3--, welche als Schlitz ausgebildet ist (Fig. 3), von einer Ventilplatte --16-- überdeckt. Diese Ventilplatte --16-- ist von vier, in die äussere Endplatte --3-- eingeschraubten Bolzen --17-durchsetzt, die gleichzeitig als Führung dienen. Diese Bolzen --17-- sind von Federn --18-- umgeben, die die Ventilplatte --16-- gegen die als Anschlag dienenden Muttern --19-- drücken und so für den nötigen Abstand zwischen der Endplatte --3-- und der Ventilplatte --16-- sorgen.
Der durch das Ansaugen der Luft im Bereich der Öffnung --15-- entstehende Unterdruck reicht nicht aus, um die Ventilplatte --16-- zur Anlage an der Endplatte zu bringen. Dies tritt nur dann ein, wenn ausserhalb des Gebäudes eine Druckwelle auftritt, wobei durch das Anlegen der Ventilplatte --16-- das Filter geschützt wird.
Der Einbau eines Filters --2-- in eine Maueröffnung-l-ist sehr einfach. Dabei genügt es, die äussere Endplatte --3-- an der Aussenseite des Mauerwerkes zur Anlage zu bringen, wobei zweckmässigerweise eine nicht dargestellte Dichtung beigelegt wird und danach die Lamellen - samt dem Filtermaterial --6-- und den Rahmenelementen --7--, die alle eine Einheit bilden, auf die Bolzen --20-- aufzuschieben bzw. in die Maueröffnung-l-einzuschieben.
Danach kann das Filter --2-- durch Anziehen der Muttern --21-- verspannt werden, wodurch die innere Endplatte-4-zur Anlage an der Innenseite des Mauerwerkes kommt.
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An der Aussenseite der äusseren Endplatte --3-- ist, wie aus der Fig. l ersichtlich ist, eine
Schutzplatte --22-- angeordnet, die die Ventilplatte --16-- oben überdeckt und so vor herab- fallenden Trümmern schützt. Diese Schutzplatte --22-- ist über Streben oder seitlich angeordnete
Stützbleche dachartig abgestützt.
Bedingt durch die oftmalige Umlenkung der angesaugten Luft auf Grund der versetzten Anordnung der Lamellen --5--, ergibt sich eine sehr weitgehende Reinigung der angesaugten Luft, wobei die Rückhaltung von Partikeln im Filter --2-- durch Benetzen des Filtermaterials, z. B. mit Öl, noch weiter verbessert werden kann. Um das Eindringen von Staubpartikeln in den Schutzraum sicher zu verhindern, wird die Luft durch die im Behälter-c-H-befindliche Flüssigkeit hindurch angesaugt, wobei gleichzeitig mittels der Pumpe --13-- im Schutzraum ein leichter Überdruck aufrechterhalten wird, der das Eindringen von Staubpartikel durch Ritzen od. dgl. hindurch verhindert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Filter für nach aussen führende Öffnungen von Schutzräumen, insbesondere solchen gegen radioaktiven Niederschlag, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei zur Anlage an der Aussenbzw. der Innenseite des Mauerwerkes (1) vorgesehene, mit Öffnungen (8,15) versehene Endplatten (3,4), versetzt angeordnete Lamellen (5) aus dichtem Material vorhanden sind, wobei in die Zwischenräume zwischen den Platten (3,4) und den Lamellen (5) ein plattenförmiges Filtermaterial (6) eingebracht ist und die Öffnung (15) der an der Aussenseite des Mauerwerkes (1) zur Anlage kommenden Endplatte (3) von einer Ventilplatte (16) überdeckt ist, die mittels Federn (18) im Abstand von der Aussenseite der äusseren Endplatte (3) gehalten und beweglich angeordnet ist.