DE653049C - Sperrvorrichtung fuer ein Ausgleichgetriebe eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Sperrvorrichtung fuer ein Ausgleichgetriebe eines KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung einer Sperrvorrichtung für ein Ausgleichgetriebe
eines Kraftfahrzeuges mit einer doppelten Sperrkupplung zur unmittelbaren θ Verbindung einer Abtriebswelle mit der treibenden
Welle bei vorhandener Ausgleichwirkung oder zur unmittelbaren \rerbindung der
beiden Abtriebswellen bei ausgeschalteter Ausgleichwirkung bei Anordnung des Ausgleichgetriebes
zwischen zwei oder mehr angetriebenen Achsen.
Die Erfindung besteht in einer ungekuppelten Zwischenstellung einer im Zuge der die
Radwellen antreibenden Abtriebswellen angeordneten Sperrkupplung, in welcher bei
festgelegten Ausgleichgetriebegliedern die eine Abtriebswelle abgeschaltet ist.
Bei den bisher bekannten Ausgleichgetrieben kann bei vorhandener Ausgleichwirkung
die eine Abtriebswelle mit der treibenden Welle verbunden werden und können ferner
beide Abtriebswellen mit der Antriebswelle verbunden und dadurch die Ausgleichwirkung
gesperrt werden. Demgegenüber ermöglicht der Gegenstand der Erfindung auch eine
Fahrt mit einer abgeschalteten Abtriebswelle und festgestelltem Ausgleichgetriebe. Man
kann mit einem nach der Erfindung ausgerüsteten Fahrzeug mit zwei Treibachsen oder
nur mit einer derselben, z.B. nur mit vorderer oder hinterer Treibachse, fahren. Insbesondere
wird durch die Abschaltbarkeit der Lenkachse vom Antrieb eine Erleichterung der Lenkung erreicht, weil die Reibungswiderstände einer treibenden Lenkachse
größer sind als diejenigen einer solchen ohne Antrieb und auf einer langen ebenen und
geraden Fahrbahn auf den Antrieb beider Achsen, insbesondere auf den Antrieb der
Lenkachse ohne wesentliche Nachteile verziehtet werden kann. Beim Abschalten
einer Achse muß auch gleichzeitig die Ausgleichwirkung des zwischen den Achsen angeordneten
Ausgleichgetriebes gesperrt werden, damit eine zwangsläufige Verbindung zwischen der Antriebswelle und den getriebenen
Rädern sichergestellt wird.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und
zwar zeigt
Abb. ι einen Längsschnitt durch das zwischen einer nach vorne und nach hinten
führenden Abtriebswelle liegende Ausgleichgetriebe,
Abb. 2 einen Querschnitt durch das Ausgleichgetriebe.
Es bezeichnen α eine nach vorn, b eine
nach hinten führende Abtriebswelle für Fahrzeugachsen. Das Ausgleichgetriebe ist als
selbstsperrendes Ausgleichgetriebe ausgebildet und besteht aus dem Gleitsteinkäfig c, der mit
dem Antriebsrad d fest verbunden ist, dem Außenringe und dem Innenring f. Der Außenring
e ist mit der Welle b mittels einer Keilbüchse e' fest verbunden. Außen- und Innenring
sind mit üblichen Kurvenflächen g, g' versehen, die in ihrer Zahl an Außen- und
Innenring verschieden sind. Die Verbindung
zwischen Außenring e, Käfig c und Innenring/ wird durch im Käfige radial geführte
Rollen oder Gleitsteine h hergestellt. Die bisher geschilderte Anordnung ist bekannt.
Die Verbindung zwischen dem Innenring / und der Welle α ist über eine äußere Ver-,
zahnung i, ~i' hergestellt. Der Zahnkranz i gehört einer Schaltbüchse k an, welche in
einiger Entfernung vom Zahnkranz i einen ίο zweiten äußeren Zahnkranz?» aufweist, der
mit einer Verzahnung»' am Rollenkäfig c
zum Eingriff gebracht werden kann. Die Büchse k ist auf einem abgesetzten Ende α'
der Welle α verschiebbar gelagert und weist an ihrem vorderen Ende eine glockenförmige
Erweiterung η mit einer Schaltnut 0 auf, in welche der Hebel ρ eingreift. An der Mündung
des Hohlraumes der Schaltglocke μ ist eine weitere innere Verzahnung u vorgesehen,
welche entweder mit einer Gegenverzahnung r oder mit einer anderen Gegenverzahnung s
auf der Welle α in Eingriff gebracht werden kann. Der Zwischenraum oder die Lücke
zwischen den Zahnkränzen r und s ist ein wenig breiter als der Zahnkranz q breit ist.
Die Wirkungsweise des Ausgleichgetriebes ist bekannt. Das Ausgleichgetriebe arbeitet
in folgender Weise:
In Abb. ι nimmt die Schaltbüchse k ihre
mittlere Schaltstellung ein. Die Innenverzahnung q in der Glocke η liegt zwischen den
beiden Gegenverzahnungen r und j außer Eingriff. Es ist damit die Welle α abgeschaltet
und kann sich frei drehen. Der äußere Zahnkranz m an.der Büchse k steht mit der Verzahnung
m! am Rollenkäfig c und der Zahnkranz i mit der Verzahnung V am Innenring /
in Eingriff. Dadurch sind Rollenkäfig c und Innenring / starr miteinander verbunden;
d. h. die Ausgleichvorrichtung ist festgestellt und die über das Rad d zugeleitete Kraft
wirkt sich nur auf die Welle b aus.
Verschiebt man durch Verschwenken des Schalthebels p die Büchse k nach links, so
greift die Innenverzahnung q an der Schaltbüchsenglocke η in die Gegenverzahnung r an
der Welle α ein. Dadurch ist die Welle α
mit der Büchse £ starr verbunden. Gleichzeitig bzw. kurz danach ist aber die Verzahnung
m gegenüber der Verzahnung m' am Käfig c außer Eingriff gelangt. Dagegen
blieb die Zahnverbindung i, i' zwischen Büchsek und Innenring/ aufrechterhalten.
Da sich der Rollenkäfig c gegenüber dem Innenring/ nunmehr drehen kann, ist die
Ausgleicheinrichtung wirksam.
Bringt man die Schaltbüchse k aus der in der Abb. 1 dargestellten Mittelstellung nach
rechts, so gelangt die Innenverzahnung q an der Schaltbüchsenglocke h mit dem Zahn
kranz s in Eingriff. Dadurch ist die Welle» mit der Büchse k starr verbunden. Es bleiben
aber auch der Eingriff des Zahnkranzes» mit der Verzahnung m' am Käfigteil c und
der Eingriff der Verzahnung i, V zwischen Innenring / und Büchse k aufrechterhalten.
Es liegt somit eine festgestellte Ausgleichvorrichtung, d. h. ein durchgehend starrer
Antrieb nach beiden Richtungen vor. Zusammengefaßt ergeben sich, drei· Möglichkeiten:
1. Fahrt mit angeschalteter Abtriebswelle α
und wirksamem, selbstsperrendem Ausgleichgetriebe, 4
2. Fahrt mit angeschalteter Abtriebswelle α und festgestelltem Ausgleichgetriebe,
3. Fahrt mit abgeschalteter Abtriebswelle α und festgestelltem Ausgleichgetriebe,
Die Fahrmöglichkeiten 1 und 2 sind bekannt
und allgemein üblich, neu ist nach der Erfindung lediglich deren Vermehrung um die
Fahrmöglichkeit 3.
Als Ausgleichgetriebe kann jedes geeignete Getriebe dienen. Die Anordnung der übrigen
Ausgleichgetriebe zwischen den Rädern an den Fahrzeugachsen selbst bleibt bei Anordnung
der Vorrichtung nach der Erfindung unberührt und kann in der bekannten Art und
Weise vorgenommen werden.
Die Erfindung ist bei Anwendung von selbstsperrenden Ausgleichgetrieben der dar- go
gestellten Art, bei denen die Lenkachse mit der einen Abtriebswelle α verbunden ist, von
besonderem Vorteil, da derartige Ausgleichgetriebe die Lenkung ganz besonders erschweren.
·
Claims (4)
1. Sperrvorrichtung für ein Ausgleichgetriebe eines Kraftfahrzeuges mit einer
doppelten Sperrkupplung zur unmittelbaren Verbindung einer Abtriebswelle mit
der treibenden" Welle bei vorhandener Ausgleichwirkung oder zur unmittelbaren
Verbindung der beiden Abtriebswellen bei ausgeschalteter Ausgleichwirkung bei Anordnung
des Ausgleichgetriebes zwischen zwei angetriebenen Achsen, gekennzeichnet durch eine ungekuppelte Zwischenstellung
(q) der im Zuge der die Radwellen antreibenden Abtriebswellen (λ, b)
angeordneten Sperrkupplung (q, r, s, m, m' und i, V), in welcher bei festgelegten Ausgleichgetriebegliedern
die eine Abtriebswelle (α) abgeschaltet ist.
2. Sperrvorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Ausbildung der
Sperrkupplung als axial verschiebbare Schaltbüchse (h), welche durch eine
äußere Verzahnung (i) mit dem Innenring (V f) des Ausgleichgetriebes dauernd
verbunden ist, und welche (k) durch eine
zweite äußere Verzahnung (m) mit dem Rollenkäfig {mf, t) des Ausgleichgetriebes
verbunden werden kann, und welche weiterhin durch eine innereVerzahnung (q)
mit zwei Gegenverzahnungen (r, s) an der einen Abtriebswelle (α) verbunden oder
in der Lücke zwischen den beiden Gegenverzahnungen (r, s) eingestellt werden
kann.
3. Sperrvorrichtung nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Verzahnung (q) der Schaltbüchse (k) in einer glockenartigen
Erweiterung der Schaltbüchse angeordnet ist, welche die zwei auf der einen Abtriebswelle
(α) angeordneten Gegenverzahnungen (r, s) umhüllt.
4. Sperrvorrichtung nach den Ansprüchen ι bis 3, gekennzeichnet durch
die Verbindung * der einen Abtriebswelle mit der vorderen Treibachse des Kraftfahrzeuges.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED72090D DE653049C (de) | 1936-02-13 | 1936-02-13 | Sperrvorrichtung fuer ein Ausgleichgetriebe eines Kraftfahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED72090D DE653049C (de) | 1936-02-13 | 1936-02-13 | Sperrvorrichtung fuer ein Ausgleichgetriebe eines Kraftfahrzeuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE653049C true DE653049C (de) | 1937-11-12 |
Family
ID=7061012
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED72090D Expired DE653049C (de) | 1936-02-13 | 1936-02-13 | Sperrvorrichtung fuer ein Ausgleichgetriebe eines Kraftfahrzeuges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE653049C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE920465C (de) * | 1953-01-21 | 1954-11-22 | Otto Riemann | Vorrichtung zum Ausschalten des Allradantriebes bei Kraftfahrzeugen mit Frontantrieb |
DE1074351B (de) * | 1960-01-28 | Maag-Zahnräder und -Maschinen Aktiengesellschaft, Zürich (Schweiz) | Ausgleichgetriebe mit zwei gleichachsigen Schubkurvenkörpern | |
WO1994027065A1 (en) * | 1993-05-07 | 1994-11-24 | Automotive Products Plc | A differential mechanism |
-
1936
- 1936-02-13 DE DED72090D patent/DE653049C/de not_active Expired
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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GB2284454A (en) * | 1993-05-07 | 1995-06-07 | Automotive Products Plc | A differential mechanism |
GB2284454B (en) * | 1993-05-07 | 1997-04-16 | Automotive Products Plc | A differential mechanism |
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