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Verfahren zum paßgerechten Anlegen blattförmiger Materialien Die Erfindung
bezieht sich auf eine verbesserte Ausgestaltung des Verfahrens zum paßgerechten
Anlegen blattförmiger Materialien,, wie Papier, Karton, Blech usw., an der Verarbeitungsmaschine
nach Patent 626639. Nach diesem früher angegebenen Verfahren wird der nach
einer Bogenkante ausgerichtete Bogen von ihn unnachgiebig festhaltenden Greifern
o. dgl. einer Zieheinrichtung erfaßt, worauf ein nachgiebig bewegter markenähnlicher
Teil, z. B. eine mit einer Anschlagleiste versehene Platte, an die noch unausgerichtete
Bogenkante unter leichtem Druck anstößt und nach Eintritt der Berührung ebenfalls
an der Zieheinrichtung festgeklemmt wird, worauf der nach einer Kante ausgerichtete
Bogen zusammen mit der Zieheinrichtung so lange parallel zu der bereits ausgerichteten
Kante verschoben wird, bis die Parallelverschiebung der Zieheinrichtung durch Anstoßen
der markenähnlichen Platte an einen Anschlag unterbrochen und hierdurch die Ausrichtung
des Bogens nach der zweiten Kante vollendet wird.
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Die Erfindung besteht vor allem darin, daß die mit einer Anschlagleiste
versehene Platte nicht an den ruhenden Bogen herangeführt wird, sondern daß umgekehrt
der unnachgiebig festgehaltene Bogen an die mit einer Anschlagleiste .-ersehene
ruhende Platte herangeführt wird, dann ohne Unterbrechung der Bewegung die Platte
mitnimmt und diese nach Herstellung einer unverschiebbaren Verbindung zwischen der
Platte und der Bogenfesthaltevorrichtung zur Berührung mit einem Anschlag gebracht
wird.
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Hierdurch werden der. Vorgang und die zu seiner Durchführung notwendige
Vorrichtung insofern vereinfacht, als die Teile für die Bewegung der Anschlagplatte
wegfallen. Außerdem wird durch die ununterbrochene Bewegung der Bogenfesthaltevorrichtung
eine Leistungserhöhung erzielt, während im übrigen die Vorteile des früher angegebenen
Verfahrens aufrechterhalten bleiben. Insbesondere bleibt der auszurichtende Bogen
gegen Einknicken gesichert, weil er nur mit einer leicht verschieblichen Anschlagleiste
in Berührung kommt, und ebenso ist es nach wie vor möglich, den unverschiebbar festgehaltenen
Bogen ohne Rücksicht auf die Papiereigenschaften mit großer Kraft seitlich bis an
einen festen Anschlag zu verschieben.
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Der Stand der Technik wird durch dieselben bekannten Vorrichtungen
gekennzeichnet wie bei dem Hauptpatent. .
Als ein Gegenmittel gegen
das Einknicken des Bogens beim Anstoßen an eine Marke sind im übrigen nach dem üblichen
Verfahrend:' arbeitende Vorrichtungen für die seitliche Ausrichtung angegeben worden,
die dem @o,-ee, gen eine oder mehrere wellenförmige Biegup-' gen parallel zur Vorderkante
geben und ihn' dadurch versteifen. Diese Maßnahme erhöht jedoch die Reibung der
den Bogen auf den Anschlag zu bewegenden Zange o. dgl., und da der Bogen entgegen
dieser Reibung innerhalb der Zange o. dgl. gleiten soll, sobald seine Kante die
Marke berührt, wird durch diesen Umstand die Einknickungsgefahr wieder nähergerückt.
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Ferner sind Ausrichtevorrichtungen bekannt, bei denen die auszurichtende
Blattkante bei ihrer Verschiebung abgetastet und hierdurch ihre Weiterverschiebung
unterbroche,n wird, so daß der abgefühlte Punkt dgr Bogenkante mit einem in der
Maschine festliegenden Punkt zum Zusammenfallen gebracht wird. Es hat sich jedoch
gezeigt, daß die Stillsetzung der Bogenbewegungsvorrichtung durch den bewegten Bogen
selbst, und sei es auch unter Zwischenschaltung von Tastern, elektrischen Kontakten
o. dgl., niemals plötzlich genug erfolgen kann, um auf diesem Wege einen genauen
Passer zu erhalten Weiter sind Vorrichtungen bekanntgeworden, die den Bogen unverschiebbar
festhalten. Bei diesen Vorrichtungen dient aber die gemeinsame Bewegung der Festhaltevorrichtung
und des Bogens nicht mehr dem eigentlichen Ausrichtevorgang, sondern sie bedeutet
eine dem Maß nach genau festgelegte Verschiebung des Bogens nach Vollendung der
Ausrichtung.
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Schließlich sind auch Ausrichtevorr-ichtungen bekannt, bei denen nach
Anlegen der Vorderkante des Bingens an die Vordermarke der Bogen mit einer Lenkvorrichtung
verbunden wird, die ihn bei seiner Weiterbewegung durch die Bänder nach der Seite
zu gegen die Seitenmarke hin ausschwenkt. Wenn auch bei dieser Einrichtung der Bogen
nach der Vorderausrichtung unnachgiebig festgehalten und durch die Festhaltevorrichtung
weiterbewegt wird, so fehlt doch die markenähnliche Platte, durch deren Anstoßen
an einen Anschlag die zweite Ausrichtebewegung unterbrochen wird, so daß' mit einem
Stauchen des Bogens an der Seitenmarke zu rechnen ist. Vor allem aber führt eine
derartige Einrichtung überhaupt nicht zu einer passerhaltigen Ausrichtung, weil
der Bogen nach der Vorderausrichtung sich nicht parallel zur Vorderkante, sondern
auf einem Kreisbogen bewegt, so daß er infolge der in Förderrichtung vorhandenen
Bewegungskomponente immer um ein von der unausgerichteten Lage der Seitenkante abhängiges,
also veränderliches Maß über die Vorderkante hinaus ge-J_a.ngt.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Z'"erfahrens ist als Ausführungsbeispiel
in der beiliegenden Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. z einen Längsschnitt
durch die Einrichtung, während Abb. z, 3 und q. eine Einzelheit im Schnitt in Seitenansicht
und in Ansicht von oben darstellen.
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In der Zeichnung stellt z den anzulegenden Bogen dar, der in der Richtung
vom Beschauer weg gegen die Anlegemarken 2 vorgeschoben worden ist. Nach dem Berühren
dieser Anlegemarken hat Greifer 3 zwischen sich und der Bogenauflage q. das Blatt
fest und unverschiebbar gepackt. Nunmehr bewegt sich die gesamte Greifereinrichtung
mit dem festgehaltenen Bogen nach links.
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In dem sich mit der gesamten Festhaltevorrichtung nach links bewegenden
Körper 5 ist ein leichter Anschlagteil 6 leicht verschiebbar .gelagert. Dieser Anschlagteil
6 kann gleichzeitig in einem seitlich nicht verschiebbaren Körper 7 gelagert sein
oder auch sich ohne Führung an ihm entlang bewegen. Wesentlich ist dagegen, daß
zunächst durch eine in ihrer Größe einstellbare Reibung verhindert wird, daß sich
der Anschlagteil 6 zusammen mit dem Körper 5 nach links -verschiebt. Diese Reibung
wird in der Figur durch eine regelbare Feder 8 hervorgebracht.
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Trotz der Führung des Anschlagteiles 6 in dem verschiebbaren Körper
5 wird also der Teil 6 mit seiner Anschlagfläche 9 zunächst stehenbleiben, bis der
durch die Festhaltevorrichtung nach links verschobene Bogen z mit seiner Kante zo
die Anschlagfläche 9 berührt. Von diesem Augenblick an wird die Reibung zwischen
Körper 6 und 5 zusammen mit dem von dem Bogen .gegen die Anschlagfläche g ausgeübten
Druck die durch die Feder 8 hervorgerufene Reibung überwinden, so daß nunmehr der
Anschlagteil 6 zusammen mit der Festhaltevorrichtung z bis 5 und' dem Bogen nach
links verschoben wird.
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Um das zu erleichtern, kann die die federnde Reibung zwischen 6 und
7 hervorrufende Fläche so schräg gelegt werden, daß nach Eintritt der Bewegung von
6 relativ zu 7 die lkeibung sich allmählich vermindert oder ganz aufgehoben wird.
Oder es kann die Bremswirkung magnetisch erfolgen und durch die Bewegung von 6 der
den Magnetismus erzeugende Strom geregelt und unterbrochen werden.
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So kann z. B. gemäß den Abb. 2, 3 und q. an dem Teil 6 unten eine
Fläche 1q. angebracht sein, gegen die mit den Schuhen 15 zwei @ einstellbare Federn
16 drücken, und
zwar so, daß die Federn gegeneinander wirken. Die
Fläche 14 ist, wie insbesondere aus Abb.4 ersichtlich ist, keilförmig gestaltet,
was zur Folge hat, daß der Druck der Federn auf diese Fläche und damit die Reibung
bei der Vorwärtsbewegung des Teiles 6 allmählich geringer wird. Gleichzeitig wirken
die Federn durch die Keilfläche auch noch etwas schiebend auf den Teil 6. Nach Abgleiten
der Schuhe 15 von der Keilschneide fällt die Reibung ganz weg.
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Auch bei der Ausführung mit einer Feder gemäß Abb. i kann die Stützfläche
für die Feder an Teil 6 schräg ausgeführt werden, um eine allmähliche Abnahme der
Federwirkung bei der Vorwärtsbewegung des Teiles 6 zu bewirken. Damit der Druck
der Feder nicht gleichzeitig Teil 6 gegen seine Führung in Körper 5 preßt, wird
bei dieser Ausführung der Teil 6 auch in Körper 7 eine den Federdruck abfangende
Führungsfläche erhalten müssen.
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Wird die in dem vorstehenden Absatz -erwähnte Feder oder die im vorausgehenden
Absatz erwähnten Federn von dem Teil 6 mitgenommen, so sind die schrägen Stützflächen
an dem Teil 7 anzubringen.
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'Zu irgendeiner nicht näher festzulegenden Zeit wird während der Fortbewegung
von Körper 5 zusammen mit 6 durch den Exzenter i i oder eine andere Klemmvorrichtung,
magnetische Festhaltung usw. der Anschlagteil 6 fest auf den Körper 5 gepreßt, so
daß (las hintere Ende 12 des Teils 6 als fester Anschlag gegen den Anschlag
13 an Körper 7 anstoßen und so die unter Einschaltung einer Federung hervorgerufene
Bewegung der Festhaltevorrichtung nach links aufhalten kann, (oder so, da13 der
Anschlagteil 6 den Antrieb der Bewegung der Festhaltevorrichtung, gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung eines Relais, zu unterbrechen imstande ist.