DE652007C

DE652007C - Klebemittel

Info

Publication number: DE652007C
Application number: DEI51807D
Authority: DE
Inventors: Dr Karl Daimler; Dr Heinz Thron
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1935-03-02
Filing date: 1935-03-02
Publication date: 1937-10-23

Description

Klebemittel Als Klebemittel für das Aufbringen von Linoleum und ähnlichen Stoffen auf die üblichen Unterlagen sind Kopalharzkitte, d. h. flüssige Lösungen von Kopal in Sprit und spritartigen Lösungsmitteln, bekannt. Die Klebekraft dieser Kitte versagt indessen, wenn, wie dies beispielsweise in noch nicht ausgetrockneten Neubauten der Fall ist, die Unterlage, z. B. die Betonschicht, noch feucht ist.
Es wurde nun gefunden, daß sich aus Cumaronharz, das auf Zechen in großen Mengen und sehr billig anfällt, ein sehr wirksames Klebemittel in der Weise herstellen läßt, daß man das Cumaronharz in einem Gemisch aus einem wasserlöslichen und einem wasserunlöslichen Lösungsmittel auflöst.
Lösungen von Cumaronharz in wasserunlöslichen Lösungsmitteln allein, z. B. in Xylol, Solventnaphtha, Terpentinöl, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, ergeben zwar auf trockenen Flächen eine gute Klebewirkung, versagen indessen auf feuchten Unterlagen. Setzt man ihnen ein wasserlösliches Lösungsmittel, wie Isopropylalkohol, Methanol, Äthylalkohol, Amylalkohol, Aceton o. dgl., zu, beispielsweise im 'Verhältnis r Teil wasserlösliches Mittel auf q. Teile wasserunlösliches Lösungsmittel, so erhält man eine balsamartige Klebemasse, die auf feuchter oder geradezu nasser Unterlage ein ausgezeichnetes Haften des aufzuklebenden Stoffes, z. B. des Linoleums, bewirkt.
Diese Wirkung war keineswegs vorauszusehen, denn die wasserlöslichen Lösungsmittel sind fast durchweg keine Lösungsmittel für Cumaronharz; andererseits lösen sie sich in wasserunlöslichen Lösungsmitteln restlos auf. Es war nun zu befürchten, daP an den Grenzflächen, wo Klebemassen und feuchte Unterlage zusammentreffen, eine allmähliche Diffusion des Wassers in die wasserlöslichen Bestandteile des Klebestoffes eintreten und eine Entmischung bewerkstelligen würde, was sich ähnlich wie bei den Kopalharzkitten in einer starken Beeinträchtigung der Klebekraft hätte auswirken müssen. Letzteres ist indessen nicht der Fall: die Klebemittel bleiben vielmehr, auch wenn sie auf nasse Unterlagen aufgestrichen werden, unverändert wirksam.
Es ist bereits ein Klebemittel für Linoleum bekannt, welches aus einer Lösung von Cumaronharz in einem wasserlöslichen Lösungsmittel besteht, dem noch Zement zur Bindung des Wassers zugesetzt ist.
Demgegenüber besitzt das Klebemittel gemäß vorliegender Erfindung, bei dem ein Gemisch aus einem wasserlöslichen und einen wasserunlöslichen Lösungsmittel zur Lösung von Cumaronharz verwendet wird, den Vorteil, claß kein Zementzusatz zur Bindura etwa vorhandenen Wassers erforderlich--i.St Beispiele r. 85 Teile Cumaronharz wurden in einem Gemisch von 12 Teilen Leichtbenzin und 3 Teilen Isopropylalkohol gelöst. Mit der so entstehenden balsamartigen Masse wurde Linoleum auf frischem, noch feuchtem Estrich aus Schaumbeton aufgeklebt. Das Klebemittel blieb dauernd kleben, d. h. die Haftung des Linoleums auf dem Beton blieb unvermindert gut. 2, 85 Teile Cümaronharz wurden in einem Gemisch von 12 Teilen Solventnaphtha und Teilen Äthylalkohol gelöst. Das entstehende dickflüssige Produkt dient dazu, L,,inoleum auf frischem, z. B. nur einen Tag altem Beton haltbar aufzukleben. Statt Linoleum können auch ähnliche Belagmassen aufgeklebt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Klebemittel, bestehend aus einer Lösung von Cumaronharz in einem Gemisch aus einem wasserlöslichen und einem wasserunlöslichen Lösungsmittel.