DE651881C - Mittel zur Bekaempfung von pilzlichen Pflanzenkrankheiten, insbesondere der Braunfleckenkrankheit von Tomaten - Google Patents

Mittel zur Bekaempfung von pilzlichen Pflanzenkrankheiten, insbesondere der Braunfleckenkrankheit von Tomaten

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DE651881C
DE651881C DEP70190D DEP0070190D DE651881C DE 651881 C DE651881 C DE 651881C DE P70190 D DEP70190 D DE P70190D DE P0070190 D DEP0070190 D DE P0070190D DE 651881 C DE651881 C DE 651881C
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Description

  • Mittel zur Bekämpfung von pilzlichen Pflanzenkrankheiten, insbesondere der Braunfleckenkrankheit von Tomaten Fungicid wirkende Mittel sind in der Literatur wiederholt genannt worden. Es handelt sich bei diesen besonders um kupfer-, quecksilber- oder schwefelhaltige Stoffe oder um Verbindungen. organischen Charakters, wie Salicylsäure, Arylamide der Salicylsäure, Nitroso- öder Nitroverbindungen der Phenole.
  • Alle diese Fungicide sind jedoch nicht allgemein anwendbar, da sie beispielsweise bei der Bekämpfung der Braunfleckenkrankheit der Tomaten (Erreger: Cladosporium fulvum) völlig versagen bzw. von nur geringem Erfolg sind, so daß mit ihnen dieser schweren Schaden anrichtenden Krankheit bisher nicht wirksam begegnet werden konnte.
  • Nach R i p p e 1 (Arch. f. Mikrobiologie Bd.3, S.543/548, 1932) hat zwar die Anwendung von Quecksilber- oder Kupferverbindungen in gelöster Form eine Abtötung der Sporen des Pilzes Cladosporium fulvum an Tomaten im Gefolge, die hierfür erforderlichen wirksamen Konzentrationen liegen jedoch derartig hoch, daß dabei die Tomatenpflanze selbst schwer geschädigt, ja sogar abgetötet wird. Durch Versuche mit kupferhaltigen Stäubemitteln wurde bei der Bekämpfung der Braunfleckenkrankheit der Tomaten ein völliges Versagen dieser praktisch unlöslichen Fungicide gegen diese gefährliche Krankheit festgestellt.
  • Die Anwendung von Schwefel oder schwefelhaltigen Stoffen zur Bekämpfung der Braunfleckenkrankheit führt, wie Versuche an ausgedehnten Tomatenkulturen in Deutschland ergaben, ebenfalls zu keinem sicheren Erfolg. In diesem Sinne äußern sich auch ausländische Fachleute, daß die Bekämpfung mittels Schwefeldampfes in der Praxis wenig angewandt wird, weil der Erfolg meistens nicht genügt. (Ziekten en Beschadigingen van Tomaten. Verslagen en Mededeelingen van den Plantenziektenkundige Dienst te Wageningen. 2. Aufl:, Sept i929.) Schwefelhaltige Mittel, wie kalifornische Brühe "oder die handelsüblichen (;alcium- bzw. Bariumpolysulfide, haben meist schädliche Blattverbrennungen im Gefolge und wirken selbst in zweiprozentiger Lösung noch nicht sicher abtötend auf die Sporen des die Braunfleckenkrankheit verursachenden Pilzes. Mit diesen gebräuchlichen Fungiciden ist also eine Bekämpfung der Braunfleckenkrankheit der Tomaten nicht möglich.
  • Das gleiche gilt für die Verwendung von Salicylsäure zur Bekämpfung von Meltauarten oder der Braunfleckenkrankheit. Salicylsäure ist zwar schon' zur Bekämpfung des Meltaues der Rosen empfohlen worden. Versuche mit einer . o,2 °/oigen Salicylsäurelösung ergaben aber, daß schon diese schwache Konzentration hinreichte, um die Tomatenblüten ganz empfindlich zu schädigen. Diese Schädigung erstreckte sich sogar auf den Fruchtknoten, so daß ein Fruchtansatz ausblieb.
  • Es wurde nun gefunden, daß durch wiederholtes Bespritzen .der von der Braunfleckenkrankheit befallenen Tomatenpflanzen mit einer Lösung eines Gemisches der 3-Nitroo -oxybenzoesäure und der isomeren 5-Nitroo-oxybenzoesäure oder deren löslichen Salze oder der Substitutionsprodukte dieser Verbindungen, wie Acetylnitro-o-oxybenzoesäure, Benzoylnitro-o-oxybenzoesäure, Nitro-o-oxy 4 benzoesäuremethylester oder deren lösliche Salze, und eines Netzmittels die Braunfleckenkrankheit der Tomaten sowie andere pilzliche Pflanzenkrankheiten, unter diesen besonders die echten und falschen Melfauarten, wie Wein-, Apfel-, Stachelbeer-, Rosen-, Chrysanthemum-, Gurken- und Getreidemeltau, wirksam bekämpft werden können. Als Netzmittel können z. B. saure Schwefelsäurederivate organischer Verbindungen oder Sulfosäuren von organischen Stoffen, auch Gelatine oder Schmierseife, zugesetzt werden. Ein Verstäuben ist auch möglich, wenn man beispielsweise das trockene Gemisch der Kalisalze der 3- und 5-Nitro-o-oxybenzoesäuren mit einem trockenen Netzmittel zusammenreibt; es ist jedoch nur in manchen Fällen praktisch.
  • Das erfindungsgemäße fungicide Mittel weist also im Gegensatz zu den bekannten Mitteln bei der Bekämpfung sowohl der Braunfleckenkrankheit der Tomaten als auch anderer pilzlicher Krankheiten, wie der echten und ;falschen Meltauarten, gegen die auch nur einzelne der bisher üblichen Fungicide wirksam sind, eine hervorragende. Wirkung auf, so daß es tatsächlich allgemein anwendbar ist. Zudem ist von ganz wesentlicher Bedeutung, daß das erfindungsgemäße Fungicid vollkommen ungiftig ist, wogegen die bisher zur Bekämpfung pilzlicher Pflanzenkrankheiten bestimmten handelsüblichen Stoffe zumeist entweder sehr stark giftig, wie z. B. die Quecksilbermittel, oder immerhin für den Warmblüter noch recht gefährlich sind, wie Bariumpolysulfide. Der üble .Geruch dieser letzteren Produkte macht sie darüber hinaus nicht empfehlenswert für die Bespritzung von zur Nahrung dienenden Früchten.
  • Einige Anwendungsbeispiele sollen das Wesen der vorliegenden Erfindung noch genauer kennzeichnen:
    Art der Krankheit Angewandter Stoff Konzentration Bemerkungen
    Braunfleckenkrankheit der 3- und 5-Nitro-o-oxy- o,18 bis 0,2'/, Abtötung des Pilzrasens
    Tomate benzoesäuregemisch bzw. Ausätzung des
    (Kalisalze) Pilzmycels. 4 bis 5
    mal spritzen in einer
    Vegetationsperiode
    Meltau an Weizen ...... das Acetylderivat dieses 0,211/0 Abtötung des Meltaues.
    Gemisches 2 bis 3 mal spritzen
    Chrysanthemummeltau . . I das Benzoylderivat des 0,--0 ; o Schnelle Abtötung des
    Gemisches
    Pilzbelages. 2 bis 3
    mal spritzen
    Apfelmeltau ....... . . .. . g- und 5-Nitro-o-oxy- 0,2 °?o Abtöttmg des Pilzrasens
    benzoesäuregemisch vollkommen nach 3- bis
    (Kalisalze) 4maligem Spritzen
    Weinmeltau . . . . . . . . . . . . desgl. 0,20/0
    wie bei Apfelmeltau
    Gegenüber Handelsmitteln vorgenommene Vergleichsversuche hatten bei der Bekämpfung fier Braunfleckenkrankheit der Tomaten folgende Ergebnisse:
    Angewandtes Mittel Konzentration Bemerkungen
    Gemisch der Kalisalze der 3- und 5-Nitro- 0,20/0 Wirkung ganz sicher. Abtötungs-
    o-oxybenzoesäuren ziffern bei sehr vielen Versuchen
    kaum schwankend und prak-
    tisch Zoo °/o. Keine Blatt-
    verbrennungen
    Angewandtes Mittel Konzentration Bemerltungen
    Im wesentlichen aus Bariumpolysulfid 10/0 Wirkung sehr unsicher bei starken
    bestehendes Handelsmittel Schwankungen der Abtötungs-
    ziffern. Verbrennungsschäden an
    den Blättern. Übler Geruch
    Kupferhaltiges Stäubemittel.......... --- Keine Wirkung. Abtötungsziffern
    bei mehreren Versuchen prak-
    tisch gleich Null
    Salicylsäure-Arylamid, Alkalisalz (Han- anfangs o,o8 0/0, Wirkung vorhanden, jedoch nicht
    delsmittel) . später o,16 0/0 ausreichend. Nur etwa 6o 0/0ige
    Abtötung des Pilzbefalles
    Auch eine o, 2 o!oige Anwendung des in. der Tabelle letztgenannten Mittels übte keine bessere Wirkung aus, bei welcher Konzentration überdies leicht Blattverbrennungen auftreten können.
  • Nitroverbindungen von Phenolen sind, wie bereits erwähnt, ebenfalls als Fungicide, jedoch vornehmlich zum Zwecke des Schutzes von Holz gegen Fäulnis vorgeschlagen worden. Fernerhin sind Arylamide der Salicylsäure zur Bekämpfung der Braunfleckenkrankheit der Tomaten verwendet worden. Abgesehen davon, daß diese Verbindungen keine einfachen Derivate bzw. Substitutionsprodukte der Salicylsäure, sondern vielmehr bicyclische Verbindungen, entstanden durch Kondensation unter Wasseraustritt, z. B. aus Salicylaldehyd und Anilin, darstellen, sind die erfindungsgemäßen Mittel weit einfacher lierzustellen und besitzen daher gegenüber den bekannten Mitteln den Vorzug äußerster Billigkeit. Überdies haben die praktischen Versuche ergeben (vgl. oben), däß die Wirksamkeit der Arylamide der Salicylsäure oder ihrer Salze bei der Bekämpfung der Braunfleckenkrankheit der Tomaten nicht ausreichend ist, denn es gelingt nicht, der Krankheit mit Sicherheit Herr zu werden, was jedoch mit den erfindungsgemäßen Mitteln durch dreijährige praktische Versuche in Großgärtnereien bewiesen wurde.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Mittel zur Bekämpfung von pilzlichen Pflanzenkrankheiten, insbesondere der Braunfleckenkrankheit von Tomaten (Erreger: Cladosporium fulvum), sowie der echten und falschen Meltauarten, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Gemisch der 3-I\Titro-o-oxybenzoesäure und 5-Nitro-o-oxybenzoesäure, ihrer löslichen Salze oder der Substitutionsprodukte mit Netzmitteln in Form einer wäßrigen Lösung oder eines v erstäubbaren Pulvers besteht.
DEP70190D 1934-10-27 1934-10-27 Mittel zur Bekaempfung von pilzlichen Pflanzenkrankheiten, insbesondere der Braunfleckenkrankheit von Tomaten Expired DE651881C (de)

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