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Mehrstufiger Wäscher zur Behandlung von Gasen oder Dämpfen mit Waschflüssigkeiten
Die Erfindung bezieht sich auf solche turmartige, zylindrische Einrichtungen zur
mehrstufigen Behandlung von Gasen oder Dämpfen mit Waschflüssigkeiten, bei welcher
das zu behandelnde Gas nacheinander eine Reihe von durch radiale Trennwände gebildeten
sektorförmigen Waschräumen durchzieht; die mit einem geeigneten Verteilungsmaterial,
beispielsweise Holzhorden, ausgesetzt sind, über die von oben die Waschflüssigkeit
herabrieselt.
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Gegenüber den bekannten derartigen Einrichtungen besteht die Neuerung
gemäß der vorliegenden Erfindung darin, daß zwischen dem Außenmantel des Wäschergehäuses
und einem zu diesem in erster Linie gleichachsigen Innenmantel eine koaxial zu letzterem
angeordnete zylindrische Trennwand vorgesehen ist, und der Zwischenraum zwischen
dem Innenmantel und dieser Trennwand durch radiale Wände in sektorförmige Abteile
unterteilt ist, die als Gasumleitungskanäle dienen und zu diesem Zweck mit den beiden
hierzu versetzt angeordneten, benachbarten Wäscherabteilen am oberen bzw. unteren
Ende in Verbindung gesetzt sind.
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Ferner besteht die Erfindung darin, daß der mittlere, von dem Innenmantel
begrenzte freie Raum des Wäschers zur Aufnahme der Flüssigkeitsleitungen dient,
durch welche die Waschflüssigkeiten vom Boden der Wäscherabteile zu deren Decke
bewegt werden können.
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Ein wichtiger Vorteil des Erfindungsgegenstandes gegenüber den früher
bekannten mehrstufigen Wäschern mit sektorförmigen Wäscherabteilen besteht darin,
daß einzelne Wäscherabteile nach Bedarf leicht außer Betrieb genommen werden können,
ohne den Waschvorgang in den übrigen Abteilen zu stören oder zu unterbrechen. Bei
den bekannten Wäschern ist das nicht möglich, weil bei diesen die Gasumführungskanäle
in den radialen Trennwänden zwischen den Wäscherabteilen liegen und durch letztere
voneinander getrennt sind, so daß das Gas stets alle Abteile nacheinander durchströmen
muß.
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Beim Erfindungsgegenstand aber grenzen die Umleitungskanäle, die
in dem Ringraum um den Innenmantel des Gehäuses liegen, unmittelbar aneinander.
Man kann infolgedessen das Gas durch geeignete verschließbare Öffnungen in den Wänden,
welche die Kanäle voneinander trennen, aus dem einen Gasumführungskanal in den nächsten
unter Umgehung des zugehörigen Wäscherabteiles leiten.
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Dieser Vofteil des Erfindungsgegenstandes wirkt sich besonders dann
günstig aus, wenn der Wäscher mit stark unterschiedlichen Mengen Gas beaufschlagt
wird. Es wäre ungünstig,
wollte man eine verminderte Gasmenge in
ähnlicher' Weise durch alle Wäscherabteile führen, wie die Höchstmenge, für die
der Wäscher bestimmt ist, weil der Kraftbedarf für die Pumpen zum Umwälzen der-Waschflüssigkeit
vielfach praktisch konstant ist, weil eine bestimmte Strömungsgeschwindigkeit der
Flüssigkeit mit Rücksicht auf deren Zusammensetzung oder Verteilung aufrechterhalten
werden muß, unabhängig davon, wie groß ß die Menge des zu behandelnden Gases ist.
Beim Erfindungsgegenstand ist man in diesem Falle in der Lage, die Zahl der Wäscherabteile
stets der jeweiligen Gasmenge anzupassen und damit auch den Gesamtkraftbedarf der
Einrichtung.
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Die Anordnung der Rohrleitungen in dem mittleren freien Raum des
Wäschers bietet schließlich den Vorteil, daß der Wäscher an der der Atmosphäre ausgesetzten
Außenseite glatt gehalten werden kann und die Rohrleitungen auch gegen Temperaturschwankungen
geschützt in einem leicht abdeckbaren Raum liegen.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. 1 eine Seitenansicht und ein senkrechter
Schnitt durch einen gemäß der Erfindung ausgebildeten Wäscher dargestellt, während
Abb. 2 eine Oberansicht des in Abb. I dargestellten Wäschers zeigt. Der in Abb.
1 wiedergegebene Schnitt entspricht einem Schnitt nach Linie 1-1 der Abb. 2.
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Der auf der Zeichnung dargestellte Wäscher besitzt einen äußeren
Mantel I, der auf einem geeigneten : Fundament 2 angeordnet ist. In dem Außenmantel
I des Wäschers ist koaxial eine zylindrische Wand 3 angeordnet, zwischen der und
dem Mantel I ebenfalls koaxial zu letzterem eine zylindrische Trennwand 4 vorgesehen
ist. Der Zwischenraum zwischen den Wänden 3 und 4 und den Wänden 4 und I ist durch
eine Reihe von radial verlaufenden Trennwänden 5 bzw. 6 unterteilt, die die beiden
im Querschnitt ringfönnigen Räume in einzelne sekto, rförmige Abschnitte aufteilen.
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Wie aus Abb. 2 ersichtlich, sind die Trennwände 5 und 6 versetzt
zueinander angeordnet, so daß die von den Wänden 6 gebildeten inneren Abteile 7
zwei nebeneinanderliegenden äußeren Abteilen 8 benachbart sind.
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Die äußeren Abteile 8 dienen, wie aus Abb. I ersichtlich ist, als
Waschräume. Sie sind mit Holzhorden 9. oder einem anderen geeigneten Füllmaterial
ausgesetzt. Die Abteile 7 und 8 werden oben durch eine gemeinsame Decke 10 verschlossen,
in der eine Brause 11 für die Verteilung der Wascllflüssiglreit über die Holzhorden
angebracht ist. Die durch die Brauseneinrichtung II in den Waschraum 8 eingeführte
Flüssigkeit rieselt auf den Horden abwärts und sammelt sich unten bei I3 in dem
Wäscherabteil, das durch den Boden 12 verschlossen ist. Aus dem Flüssigkeitssumpf
13 fließt die Waschflüssigkeit durch die Rohrleitung I4 einer Pumpe 15 zu, mittels
der sie durch die Rohrleitung I6 zu der Brauseneinrichtung 1 1 zurückgefördert wird.
Die Waschflüssigkeit durchfließt also jedes Wäscherabteil im Kreislauf.
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Frische Waschflüssigkeit wird in eines der Abteile 8 aufgegeben,
beispielsweise durch eine an die Rohrleitung I6 angeschlossene Zuflußleitung I7.
Der überschuß an Waschflüssigkeit fließt von dem einen Abteil 8 in das benachbarte
durch eine geeignete Uberlaufvorrichtung, beispielsweise ein Siphonrohr, und von
dort in das nächste Waschabteil und so fort, bis alle Abteile durclllaufen sind
und det Uberschuß an Waschflüssigkeit, die schließlich gesättigt ist, aus dem Wäschersystem
abgezogen wird.
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Jedes Wäscherabteil 8 ist in der beschriebenen Weise mit Holzhorden
und Flüssigkeitsbewegungsorganen ausgestattet.
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Der Weg des zu behandelnden Gases durch die Wascheinrichtung ist
folgender: Das zu reinigende Gas wird durch die Rohrleitung I8 in eines der Wäscherabteile
8 in dem Raum zwischen den Holzhorden g und dem Flüssigkeitssumpf 13 eingeleitet.
Das Gas steigt dann innerhalb der Holzhorden hoch und kommt dabei in innige Berührung
mit der auf den Horden herabrieselnden Flüssigkeit. Aus dem Raum oberhalb der Holzhorden
g strömt das Gas dann durch eine Öffnung 19 in der zulindrischen Trennwand 4 in
das dem Wäscher benachbarte innere sektorförmige Abteil 7. Hier zieht das Gas abwärts,
um dann am unteren Ende des Abteiles 7 durch eine Öffnung 20 in das dem zuerst durchströmten
Abteil 8 benachbarte Wäscherabteil einzutreten. Die Öffnung 20 liegt, wie aus Abb.
I ersichtlich, in Höhe des freien Raumes zwischen Holzhorden und Flüssigkeitssumpf.
Das Gas durchzieht somit jedes der Wäscherabteile 8 in der Richtung von unten nach
oben, bis es aus dem letzten Wäscherabteil durch ein von dem oberen freien Raum
unter der Wäscherdecke ausgehendes Rohr 21 in gereinigtem Zustand abgezogen wird.
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Wie aus Abb. I und 2 der Zeichnung ersichtlich, besitzt der Wäscher
im Innern einen schachtförmigen, oben und unten offenen Raum 22. Dieser Raum wird
gemäß der Erfindung zweckmäßig dazu benutzt, die für den Umlauf der Waschflüssigkeit
erforderlichen Rohrleitungen 16 oder andere Vorrichtungsteile unterzubringen, so
daß der Wäscher außen eine glatte, widerstandsfähige Oberfläche erhalten kann.
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Schließlich sei noch erwähnt, daß die Flüssigkeitsbewegungsorgane
(Pumpen) zweckmäßig unterhalb des Wäschers angeordnet werden. Der in Abb. 1 dargestellte
Aufbau ergibt dann ein in sich geschlossenes Ganzes, das infolge seines geringen
Platzbedarfes und seiner einfachen Bauart erhebliche Vorteile bietet.