-
Kampfgasdichter, plattenförmiger, mehrschichtiger Baukörper Die Erfindung
betrifft einen kampfgasdichten, plattenförmigen, mehrschichtigen Baukörper, der
zur Herstellung von kampfgassicheren Räumen und Unterständen und zum Aufbau von
Aktenschränken, Kabinen und Lagerräumen zum Lagern von Lebensmitteln, Textilien,
-wie Kleidern, Stoffen, Rauchwaren, sowie kultur- und lebenswichtigen, durch .die
seßhaften Kampfgase verderb-baren Bedarfsartikeln dienen soll. Die Erfindung kennzeichnet
sich dadurch, daß als schützende Einlage zwischen den äußeren Plattenlagen eine
oder mehrere nachgiebige, kampfgassichere Zwischenschichten aus wasserfreiem-, mit
einem Gemisch aus Rohvaselin und Kaolin getränktem Stoffgewebe verwendet sind, die
in an sich bekannter Weise zwecks dichter Fugenabschlüsse mit benachbarten ähnlichen
Baukörpern allseitig über den Rand der äußeren Plattenlagen vorstehen und mit diesen
zu einem dichten und festen Gefüge verbunden sind.
-
Als Stoffgewebe für die Zwischenschicht. oder die Zwischenschichten
eignet sich zweckmäßig ein Baumwoll- oder ein Filzgewebe. Als Baustoff für die äußeren
Plattenlagen kommen sämtliche Werkstoffe in Betracht, die sich zu Platten formen
lassen, z. B. Eisenblech, Holz, Zellstoff, Kunstholz, Kunststein usw. Diese Baustoffe
würden, je nach ihrer Natur, mit der Zeit durchrosten, rissig oder brüchig werden
und daher gegen Kampfgase nur ungenügend Schutz bieten; in ihrer Verbindung aber
mit den mit einem Rohvaselin-Kaolin-Gemisch getränkten Zwischenschichten, die zugleich
in an sich bekannter Weise einen dichten Fugenschluß mit den benachbarten Bauelementen
vermitteln, bilden sie ein festes, kampfgassicheres Gebilde, das auf unbegrenzte
Dauer seine Schutzwirkung beibehält und so auch lagerfähig bleibt. Die Schutzwirkung
wird dabei besonders durch das Gemisch von Rohvaselin und Kaolin bewirkt. Ein solches
Gemisch -hat die Eigenschaft, auf lange Zeit hin Wasser, Gasen, Säuren und Basen
zu widerstehen und bis zu - q.o° C weich zu bleiben, wodurch man einen kampfgasdichten
Baukörper von langer Lebensdauer, ohne Gefahr des Rissig- oder Brüchigwerdens, -erhält.
-
Der neue Baukörper hat ein geringes Gewicht, ist leicht zu handhaben
und einfach zu verlegen zum Unterschied von den für den Bau von Luftschutzräumen
bisher empfohlenen eisernen Spundwänden, Stahlplatten, Spundwandprofilen, Bohlenwänden,
Betonschalen usw.; die zudem normiert und nach einem bestimmten Modell hergestellt
werden müssen und sich nicht ohne weiteres gegebenen Verhältnissen anpassen lassen.
-
Der Baukörper kann übrigens jede beliebige Größe haben, wobei die
Zwischenschicht oder Zwischenschichten an allen Kanten um etwa 2o cm vorstehen können,
so - daß sie an den
Kanten des Baukörpers umgefalzt werden können,
um bei der Montage eine Fugenabdichtung zu ermöglichen.
-
Bei der beispielsweisen Ausrüstung eines Kellerschutzraumes mit dem
vorliegenden kampfgas-dichten Baukörper kann zur Befestigung der einzelnen Körper
ein Eisengerippe o. dgl. verwendet werden.
-
Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes.
Fig. i zeigt beispielsweise einen Baukörper gemäß .der Erfindung, bei dem nur Holz
für die Außenschichten oder äußeren Plattenlagen . verwendet ist.
-
Fig. z und 3 sind ein senkrechter und waagerechter Schnitt hierzu.
-
a, b sind zwei Außenschichten aus verblatteten oder verfalzten
Holzriemen, von denen diejenigen der einen Schicht senkrecht verlaufen zu denen
.der andern Schicht. Zwischen den Holzschichten a, b ist eine nachgiebige,
kampfgassichere Zwischenschicht c eingelassen, die aus zwei Lagen eines Fasergewebes
besteht, das mit einer Mischung aus Rohvaselin und Kaolin getränkt bzw. imprägniert
ist. Zur Tränkung des Gewebes wird die ge= nannte Mischung durch Erhitzung auf ungefähr
So' C in schmelzflüssigen Zustand übergeführt. Die Tränkung kann im Tauchvorgang
erfolgen. Eine geeignete Imprägniermischung besteht z. B. aus 65 °/o Rohvaselin
und 35 °/o Kaolin. Die Zwischenschicht c ragt an allen Kanten .des Baukörpers zu
Falz- oder Überlappungszwecken an Stoßstellen etwas hervor. Die drei Schichten d,
b, c sind fest zu einem Ganzen zusammengepreßt und untereinander vernietet.
-
Die Holzschichten und die Zwischenschicht sind zweckmäßig auf den
einander benachbarten Seitenflächen geraubt, um beim Zusammenpressen ein gegenseitiges
Verfilzen der Schichten herbeizuführen und dadurch ihren dichten Zusammenschluß
zu sichern.
-
Vorteilhaft ist die aus Holz bestehende Außenschicht # mit einem Feuerschutzmittel
getränkt oder überzogen. Fig, q. zeigt einen. Endstoßschluß zweier solcher Baukörper.
Die vorstehenden Teile der Gewebelagen der Zwischenschichten c derselben sind um
die betreffenden Außenschichten bei, d nach außen umgefalzt, und die Stoßstelle
selbst ist zwischen zwei Eisenlaschen e, f, die zugleich zum Halten der Baukörper
dienen, gefaßt.
-
Ähnlich liegen .die Verhältnisse bei einem Eckstoß, wie aus Fig.5
ersichtlich ist; nur kommen hier zum Halt der Baukörper Winkeleisen zur Verwendung.
-
Beim endweisen Zusammenstoßen zweier solcher Baukörper kann, wie dies
z. B. in Fig. C dargestellt ist, die eine Außenschicht der Baukörper bei g zurückgesetzt
sein, und es können die Gewebelagen der Zwischenschichten desselben in ihren vorstehenden
Teilen so ausgebildet sein, daß die eine Gewebelage der Zwischenschicht c des einen
Baukörpers die dazu versetzte Gewebelage der Zwischenschicht c des andern Baukörpers
überlappt, um eine dichte Fugendeckung zu erzielen. An der Überlappungsstelle wird
zwischen die zurückgesetzten Außenschichtendengder Baukörper ein Füllstück h eingelassen.
-
Wird ein Raum mittels Baukörper der beschriebenen Art abgegrenzt,
so zeigt sich, daß der Schutzraum jahrelang vollständig luft-und gasdicht bleibt
im Gegensatz zu Eisen-und Zementbauwerken, wo zur Ritzen- und Fugendichtung gewöhnlich
Gummi-, Asphaltstreifen oder andere Dichtungsstoffe Verwendung finden, .die bald
Alterungserscheinungen aufweisen und dann undicht werden.