DE650836C

DE650836C - Vorrichtung zum selbsttaetigen Ausgleich der Zugspannungen bei der Verseilung von Fernmeldeadern zu Adergruppen

Info

Publication number: DE650836C
Application number: DEF76440D
Authority: DE
Original assignee: Furukawa Electric Co Ltd
Current assignee: Furukawa Electric Co Ltd
Priority date: 1932-10-26
Filing date: 1933-10-26
Publication date: 1937-10-04

Description

Bei der Herstellung von Telephon- und Telegraphenkabeln ist es bekanntlich von besonderer Bedeutung, die mechanische Beanspruchung der zu verseilenden Adern oder Adergruppen während des Verseilvorganges auszugleichen, damit die Adern bzw. Adergruppen des Kabels gleiche elektrische Werte erhalten. Beispielsweise müssen die ' zwei Adern, die ein Aderpaar bilden, die gleichen elektrischen Eigenschaften haben, ebenso die zwei Paare eines DM-Vierers. Ferner müssen die beiden in einem Sternvierer diagonal gegenüberliegenden Adern und die beiden aus diesen Adern gebildeten Paare gleiche elekirische Eigenschaften haben. Zur Erreichung dieses Zieles werden geeignete Leiter, Isolationsschichten und Isolierungs- bzw. Umspinnungsmaschinen gewählt, und es wird vor ihrer Verseilung große Sorgfalt darauf angewendet, die beiden Adern mit gleichen elektrischen Eigenschaften herzustellen. Ferner sind verschiedene Mittel und Maßnahmen vorgeschlagen worden, um den Adern bei ihrer A^erseilung die gleiche Zugspannung zu erteilen. Dies kann in bekannter Weise dadurch geschehen, daß die Zugspannung jeder Ader durch Bremsung jeder einzelnen Trommel eingestellt wird oder daß mit den Trommeln zusätzliche Vorrichtungen verbunden werden, die einen selbsttätigen Ausgleich der Zugspannungen der Adern herbeiführen. Ein selbsttätiger Ausgleich der Zugspannungen sollte beispielsweise dadurch herbeigeführt werden, daß man die Trommeln mit entgegengesetzter Drehrichtung laufen läßt und zwischen den in entgegengesetzter Richtung rotierenden Trommelachsen eine aus zwei Bremsscheiben bestehende Bremse anordnet. Die Vorteile einer derartigen zwischen den Trommelachsen angeordneten Bremsvorrichtung sind aber nur dann vorhanden, wenn die Trommelachsen in einer Ebene liegen. Wenn die Trommelachsen in verschiedenen Ebenen liegen, so ist es erforderlich, die Bremsscheiben durch zusatzliehe schlüpflose Konstruktionselemente, z. B. über Ketten, mit den Vorratstrommeln zu verbinden. Dies hat jedoch die Nachteile, daß einerseits die Bremsscheiben selbst gesondert gelagert werden müssen, wodurch zusätzliche Bremskräfte entstehen, und andererseits durch die Kettenübertragung Unterschiede in der Bremsung der Trommeln entstehen können.

Eine weitere bekannte Vorrichtung zum selbsttätigen Ausgleich der Zugspannungen bei der Verseilung von Fernmeldeadern bes'teht darin, zwischen den Vorratstrommeln,

deren Achsen in derselben Ebene liegen, eine Bremsvorrichtung anzuordnen, die aus einer mit der einen Trommel verbundenen Bremsscheibe und einem um den ganzen Umfangder Scheibe gelegten Bremsband besteht, das mit der anderen Trommel verbunden ist. Da₁S-hierbei benutzte Bremsband hat im wesent-¹ liehen die Form eines Ringes, dessen Innenseite auf der Außenseite der Bremsscheibe

ίο schleift. Eine derartige Bremsvorrichtung ist nur bei solchen Verseilmaschinen anwendbar, bei denen die Trommelachsen in derselben Ebene liegen.

Gemäß der Erfindung sind bei Vorrichtungen zum selbsttätigen Ausgleich der Zugspannungen bei der Verseilung von Fernmeldeadern zu Adergruppen bzw. von Adergruppen niederer Ordnung zu Adergruppen höherer Ordnung durch zusätzliche, mit den Vorratstrommeln verbundene Bremsmittel, die bei Änderung der Zugspannung der einen Ader bzw. Adergruppe die gleiche Än-

* derung" der Zugspannung der anderen Ader bzw. Adergruppe selbsttätig bewirken, die mit je einer besonderen Bremsscheibe ausgerüsteten Vorratstrommeln durch ihnen in gleicher Weise zugeordnete schlüpfende Riemen miteinander gekuppelt. Eine derartige Vorrichtung hat den bekannten Vorrichtungen gegenüber insbesondere den Vorteil, daß sie sowohl für Verseilmaschinen verwendbar ist, bei denen die Trommelachsen in derselben Ebene liegen, als auch'bei Verseilmaschine^ bei denen die Trommelachsen in verschiedenen Ebenen liegen, ohne hierbei weitere Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.

In den Fig. 1 bis .3 sind Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung dargestellt. Die Fig. ι und 2 zeigen die Vorrichtung in Vorder- und Seitenansicht, bei der die Achsen der Vorratstrommeln parallel nebeneinander angeordnet sind. Die Big. 3 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung, bei der die Achsen der Vorratstrommeln auf einer Geraden liegen.

Nach den Fig. 1 und 2 sind die mit einer Rille versehenen Bremsscheiben 3 und 4 auf der einen Seite der Vorratstrommeln 1 und 2 befestigt und durch einen Riemen 5 miteinander verbunden. Wenn in dem Augenblick, in dem die Bremsscheiben in Bewegung sind, eine der Adern, z. B. die Ader 7, eine größere Zugspannung als die normale Zugspannung •erhält, bewegt sich der Riemen 5 in der durch \ den Pfeil 6 angegebenen Richtung, wodurch : die Ader 7 sich lockert, während sich die Ader 8 spannt. Dies hat zur Folge, daß die Bremswirkung der beiden Vorrätstrommeln ausgeglichen wird und die beiden Adern von den Trommeln mit der gleichen Zugspannung abgewickelt werden. Die einstellbare Rolle 9 ist frei drehbar gelagert und trägt in weiterem Maße dazu bei, die durch ungleiche Bremsung der Adern entstehenden Zugspannungsdifferenzen zu vermindern bzw. auszugleichen, bevor die Adern den Verseilnippel erreichen. Die Achsen der beiden Vorratstrommeln können in einem Winkel zueinander befestigt sein.

Bei der in Fig. 3 dargestellten Bremsvorrichtung ist der Riemen zwischen den zu beiden Seiten der Vorratstrommeln 1 und 2 befestigten, mit Rillen versehenen Bremsscheiben 3 und 4 und den vorderen Rollen 10 und Ii einerseits sowie den hinter den Rollen 10 und ii liegenden, in der Zeichnung nicht dargestellten Rollen andererseits ausgespannt. Die Achsen der beiden Vorratstrommeln können in der gleichen Ebene in einem Winkel zueinander befestigt sein. ·

Claims

Patentanspruch:

Vorrichtung zum selbsttätigen Ausgleich der Zugspanungen bei der Verseilung von Fernmeldeadern zu Adergruppen bzw. von Adergruppen niederer Ordnung zu Adergruppen höherer Ordnung durch zusätzliche, mit den Vorratstrommeln verbundene Bremsmittel, die bei Änderung der Zugspannung der einen _r Ader bzw. Adergruppe die gleiche Änderung der Zugspannung der. anderen Ader bzw. Ädergruppe selbsttätig bewirken, dadurch gekennzeichnet, daß die mit je einer besonderen Bremsscheibe ausgerüsteten Vorratstrommeln durch ihnen in gleicher Weise zugeordnete schlüpfende Riemen miteinander gekuppelt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen