DE650280C - Verfahren zum Kuehlen eines mit geschmolzener Glasmasse gefuellten Hafens - Google Patents

Verfahren zum Kuehlen eines mit geschmolzener Glasmasse gefuellten Hafens

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DE650280C
DE650280C DES120376D DES0120376D DE650280C DE 650280 C DE650280 C DE 650280C DE S120376 D DES120376 D DE S120376D DE S0120376 D DES0120376 D DE S0120376D DE 650280 C DE650280 C DE 650280C
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glass
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cooling
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B25/00Annealing glass products
    • C03B25/02Annealing glass products in a discontinuous way

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)

Description

  • Verfahren zum Kühlen eines mit geschmolzener Glasmasse gefüllten Hafens Die bisherigen Kühlverfahren bei der Herstellung von optischem Glas ergeben eine verhältnismäßig geringe Ausbeute an optischem Glas I. Wahl, weil Verluste dadurch entstehen, daß man beim Abkühlen der geschmolzenen Glasmasse den Zufall walten läßt. Es wird der Hafen mit dem fertig geschmolzenen und geläuterten optischen Glas im Schmelzofen bis auf Zähflüssigkeit abgekühlt, dann aus dem Schmelzofen ausgefahren und unter eine Kühlhaube gesetzt, unter der er mit seinem Inhalt im Verlauf von etwa to Tagen langsam abkühlt. Nach Entfernen der Kühlhaube ist der Hafeninhalt erstarrt und in Stücke gesprungen, auf deren Größe man keinen Einfluß hat. Diese einzelnen Stücke werden auf Schlieren roh untersucht, die unbrauchbaren Stücke werden gleich ausgeschieden, die nach der Prüfung brauchbaren in rechteckige Senkformen gelegt und so weit erwärmt, daß die willkürlich geformten Stücke gerade zerfließen und die Form gleichmäßig ausfüllen. Dann werden die Senkstücke auf gegenüberliegenden Seiten angeschliffen und anpoliert und einer Feinuntersuchung auf Schlieren unterzogen, wobei nur ein verhältnismäßig kleiner Anteil des gesamten Hafeninhalts die letzte Prüfung besteht. Denn es kann vorkommen, daß sich oft eine Schliere durch eine ganze Reihe von einzelnen Rohglasbrocken hindurchzieht und diese für die weitere Verwendung uÜbrauchbar macht. Weiterer Verlust entsteht dadurch, daß die kohglasbrocken infolge des willkürlichen Zerspringens oft so unregelmäßig begrenzt sind, daß man gute Glasstücke von ihnen abschlagen muß, damit beim Senkvorgang nicht Luftwände eingeschlossen werden.
  • Mit diesen Ausschußmöglichkeiten will das neue Herstellungsverfahren aufräumen und sogar die Zahl der Schlieren herabsetzen. Das neue Verfahren will nicht ein Rohglas in Form von willkürlichen Stücken als Zwischenerzeugnis haben, sondern einen im ganzen erstarrten großen Glasblock. Das Erstarren des Hafeninhalts zu einem großen Glasblock wird heute noch gefürchtet, weil derartig große Glasblöcke meistens völlig verspannt sind, da bei ihnen zunächst die äußere Hülle erstarrt ist und nachher erst das Innere erkaltet und sich so zusammenzieht, daß die Außenhaut unter einer großen Druckspannung steht. Bei einer Verletzung der Außenhaut zerspringt dann der ganze Glasblock ähnlich wie die bekannten Glastränen.
  • Nach dem neuen Verfahren wird ein gefahrloses Erstarren des Hafeninhalts zu einem einzigen großen Glasblock in der Weise erreicht, daß der Hafen nach dem Ausfahren aus dem Ofen vom Boden und von den Seitenwänden her rasch künstlich abgekühlt wird, während man die Oberfläche des Glases durch eine darübergelegte Wärmesperr- oder Heizplatte möglichst bis zuletzt in erweichtem Zustande hält. Erforderlich ist dabei, daß der Abkühlungsvorgang so geführt wird, daß die Oberfläche des Glases im Hafen stets heißer ist als der übrige Hafeninhalt. Die Erstarrung des Glases findet also vom Rand und vom Boden her statt, die Glasoberfläche gibt infolge des Warmhaltens durch die Heizplatte nach und erhält in der Mitte allmäh-;_ lich eine' sehr starke Vertiefung. Wenn man; die Abkühlung des Glases derartig leitet, so vermeidet man auch, was überaus wesentlich ist, das Entstehen von Schlieren nach Entfernung ,des Glases aus dem Schmelzofen. Bei der heute noch gebräuchlichen Art der Abkühlung ist immer der Boden oder zumindest die Mitte des Schmelzhafens heißer als die Oberfläche. Das dort befindliche Glas ist also leichter als das an der Oberfläche befindliche, und es ergeben sich daher im Hafen während seines Aufenthalts unter der Kühlhaube zunächst noch Strömungen von oben nach unten, ähnlich wie bei einer sich abkühlenden Flüssigkeit. Durch diese Strömungen, die bis zur völligen Erstarrung des Glases anhalten, wenn auch sehr gebremst durch die Zähflüssigkeit des Glases, werden dauernd Schlierenschichten vom Boden in das Glas hineingezogen. Durch das neue Verfahren einer sehr raschen Abkühlung des Hafenrandes und -bodens frieren die tonerdereichen, aus der Hafenauflösung stammenden Glasschichten dort fest und können nicht mehr das im Schmelzofen fertig geläuterte Glas verunreinigen.
  • Das neue Verfahren läßt sich etwa folgendermaßen durchführen. Der Hafen wird zunächst in eine Eisenform gesetzt, damit beim Zerspringen des Hafens- kein Unheil geschehen kann. Über die Oberfläche des Glases wird die Heizplatte oder vorgewärmte Wärmesperrplatte gelegt, sodann wird der Eisenmantel schnell und stark gekühlt, etwa durch Wasser, bis die an der Hafenwand anliegenden Glasschichten auf die untere Entspannungstemperatur des Glases gekommen sind. Diese erste Kühlung kann man denkbar rasch vornehmen; denn solange das Glas oberhalb der Entspannungstemperatur ist, kann es keine Risse bekommen. Die Temperatur der Glasoberfläche wird dabei stets über der Temperatur der Hafenmitte gehalten. Zur Temperaturmessung kann man in das Glas eingetäuchte Platin - Platiniridium - Thermoelemente benutzen. Sobald die mit den Hafenwandungen in Berührung stehenden Glasschichten die Entspannungstemperatur erreicht haben, ist die Gefahr von aufsteigenden Schlierenschichten vorbei, und man kann das Glas nun langsam weiter abkühlen, wobei man die Temperatur der Heizplatte erheblich senken kann. Das Glas kommt dann zweckmäßig unter eine elektrisch beheizte Kühlhaube und wird für mehrere Stunden auf genau gleichbleibender Temperatur, nämlich seiner unteren Entspannungstemperatur, gehalten, damit sich die Temperatur innerhalb .des Glases ausgleicht. Dann läßt man den :Glasblock zunächst langsam, dann rascher :abkühlen. Man erhält so fast den ganzen ..Hafeninhalt als einen einzigen großen Glasblock mit verhältnismäßig wenig Spannung, kann diesen nun im ganzen, auf Schlieren untersuchen,und die Aufteilung so vornehmen, daß die etwa noch vorhandenen Schlieren günstig zu den Teilungsflächen liegen. Da man die Zerlegung dabei so vornehmen kann, daß ' die Teilungsflächen nicht willkürlich sind, sondern überwiegend eben, spart man auch den Senkvorgang und kann die auseinandergeschnittenen oder geschlagenen einzelnen Glasblöcke ohne Senkformen der Feinkühlung unterziehen, weil man ja nicht mehr die Erweichungstemperatur, sondern nur die obereEntspannungstemperatur erreichen muß. Das neue Verfahren gibt vor allen Dingen die Möglichkeit, den Hafeninhalt auf bestimmte Stückgrößen hin aufzuteilen, was für die Herstellung großer Linsen von besonderer Bedeutung ist. Das neue Verfahren ist weit einfacher als das bisherige, ergibt größere Ausbeuten, größere Einzelstücke und erspart Arbeit.
  • Man hört zweckmäßig mit der künstlichen schnellen Kühlung des Hafeninhalts erst dann auf, wenn eine etwa um 2 cm vom Hafenrand entfernte Glasschicht die untere Entspannungstemperatur erreicht hat, denn die äußerste Randschicht des Glases ist im allgemeinen schlecht.
  • Die Aufteilung des in einem Stück erstarrten Hafeninhalts kann entweder durch Zersägen geschehen oder billiger durch Schlag nach Anritzen der Oberfläche, wobei man die Sprungstellen führen kann durch Ansetzen bestimmter Druckpunkte und Kerben am Rande des Glasblocks. Man kann aber auch einen Glasblock durch langsames Hindurchführen eines auf Weißglut erhitzten Platindrahtes zerteilen und muß nur durch geeignete Mittel verhindern, daß die von dem Draht zerschmolzene Glasschicht wieder zusammenschmilzt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCFI; Verfahren zum Kühlen eines mit geschmolzener Glasmasse gefüllten Hafens zum Herstellen optischen Glases, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem mit geläutertem Glas erfüllten Schmelzhafen nach Entfernung aus dem Ofen zunächst der Hafenboden und die Hafenwandung so lange derartig künstlich abgekühlt werden, bis die dem Hafenboden und der Hafenwandung anliegenden Glasschichten die untere Entspannungstemperatur des Glases erreicht haben, wobei die Oberfläche des im Hafen befindlichen Glases während dieser Zeit durch eine aufgelegte, in ihrer Temperatur regelbare Heizplatte stets über der Temperatur des Glasinneren gehalten wird, die Temperatur der,-:Heizplatte dann langsam so weit gesenkt wird, bis die ganze im Hafen befindliche Glasmasse einen Temperaturausgleich erfahren hat, worauf der so erhaltene ganze Glasblock in bekannter Weise langsam fertiggekühlt wird.
DES120376D 1935-11-08 1935-11-08 Verfahren zum Kuehlen eines mit geschmolzener Glasmasse gefuellten Hafens Expired DE650280C (de)

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