DE649183C - Als Absatzfuehrung am Ski dienende Aufstieg-, Stemm- und Bremshilfe fuer Schneeschuhlaeufer - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Schneeschuhläufer, die sich von den bisher bekannten dadurch unterscheidet, daß sie Absatzführung, Aufstieg-, Stemm- und Bremshilfe in sich vereinigt. Es sind bereits Rückgleitschutz- (Aufstieghilfen) und Bremsvorrichtungen (Bremshilfen) sowohl als auch Stemm- und Schwinghilfen bekannt. Diese bekannten Vorrichtungen sind derart beschaffen, daß sie entweder nur als Aufstieg- und Bremshilfe oder aber nur als Stemm- und Schwinghilfe

- zur Anwendung gelangen; hierbei stellt sich als nachteilig für erstere heraus, daß sie bei Abfahrten Stemmen und Schwingen beeinträchtigen, und für letztere, daß' sie keine Aufstieg- und Bremshilfe ermöglichen.

Der Erfindungsgegenstand hat gegenüber den bekannten Vorrichtungen folgende Vorteile: Er ist leicht an- und abschraubbar an den Stiefelabsatz beliebiger Größe. Durch die Führungsbügel, welche die Schneeschuhwangen U-förmig umfassen, ist die Absatzführung gesichert. Aufstieg- und Bremshilfe sowie Stemm- und Schwinghilfe wird durch die Stemm- und Bremsstollen, die je nach Bedarf ausgewechselt werden können, gewährleistet. Durch die am Stiefelabsatz befestigte neue Vorrichtung wird der Schneeschuhläufer gezwungen, eine gewisse nach vorn geneigte Haltung (Vorlage) einzunehmen. Diese Vorlage im Verein mit dem federnden Stand auf den Schneeschuhen gewährt beim Lauf im unebenen Gelände größere Sicherheit gegen Sturz.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiele dargestellt.

Es zeigt:

Fig. ι einen Aufriß des Erfindungsgegenstandes, Fig. 2 einen Grundriß desselben,

Fig. 3 die kurzen Stemmstollen,

Fig. 4 die Bremsstollen, ■

Fig. 5 eine Seitenansicht des Erfindungsgegenstandes an einem Stiefelabsätze.

Die Erfindung besteht darin, daß an dem an sich bekannten Absatzeisen 1, welches nach Art der Schlittschuhbefestigungen durch die mit Links- und Rechtsgewinde versehene Schraube i^a und durch die Klemmbacken i* und i^c an den Stiefelabsatz an- und abschraubbar ist, die U-Blattfeder 2 an einer mit den schrägen Schlitzen 3 und 4 versehenen Platte 4." befestigt ist, in welcher die beiden im Absatzeisen 1 befestigten Schrauben 5 und 6 verschiebbar angeordnet sind, so daß die Verstellbarkeit des Absatzeisens entsprechend der jeweiligen Absatzbreite durch die Schlitze 3 und 4 gewährleistet ist. An der Platte 4" ist der stärkere Führungsbügel 7 und der schwächere Hilfsführungsbügel 8 befestigt. Der Führungsbügel 7 ist an den Bügelenden mit Gewindebohrungen versehen; er dient zur Aufnahme der auswechselbaren Stollen 9 und 1 o. Der Hilfsführungsbügel 8 "65 ist nicht unbedingt erforderlich, daher an die Platte Sf nur angeschraubt, so daß er je nach Bedarf befestigt oder abgeschraubt wer-

den kann. Die Bügelenden sind meißelartig angeschärft. Die Stollen 9 (Fig. 3) sind die Stemmstollen und so kurz bemessen, daß sie. fest eingeschraubt im Führungsbügel 7 und bei zugedrückter U-Blattfeder nicht unter der Laufsohlenfläche des Schneeschuhes hervorragen. Am unteren Ende sind sie meißelartig angeschärft. Die längeren Stollen 10 (Fig. 4) sind die Bremsstollen. Diese ragen, eingeschraubt im Führungsbügel 7 und bei zugedrückter U-Blattfeder, etwa 10 mm unter der Lauf sohlenfläche des Schneeschuhes hervor; an den unteren Enden sind sie nach bekanntem Muster H-förmig ausgefräst. Die U-Blattfeder 2 ist mit der Platte 4··' durch eine Schraube befestigt: sie hebt und senkt sich während des Laufes abwechselnd mit Heben und Senken des Fußes: dadurch werden beim Gebrauch der Bremsstollen diese in ihre wirksame und unwirksame Stellung gebracht. Ferner verhindert die U-Blattfeder eine Schneebzw. Eisverkrustung zwischen Absatzführung und Kantenschutzplatte 11 des Schneeschuhes. Die Wirkungsweise ist folgende:

Der Erfindungsgegenstand ist so hergestellt, daß er verschiedenen technischen Anforderungen des Schneelaufes, namentlich des Tourenlaufes, die zumeist von der Schneeart, aber auch vom Gelände beeinflußt werden, gerecht wird. Bei solchen Schneearten oder beim Schneelauf im flachen und hügeligen Gelände, bei denen eine Aufstieg- und Bremshilfe nicht erforderlich ist, wird der Hilisführungsbügel 8 abgeschraubt, der Führungsbügel 7 mit den kurzen Stemmstollen 9 versehen. Dadurch wird eine reibungslose Absatzführung ermöglicht und das Stemmen und Schwingen erleichtert. Auch kann in diesem Falle die U-Blattfeder 2 abgeschraubt werden, um eine Gewichtsverminderung der Vorrichtung zu erzielen. Wenn der Schnee verharscht ist, das Gelände schwieriger wird, schraubt man die längeren Bremsstollen 10 in den Führungsbügel 7 ein; diese pressen sich beim Aufstieg; im Harsch ein, verhindern so ein Rückgleiten; -bei der Abfahrt erzielt man dagegen eine Bremswirkung, die durch »■mehr oder weniger starkes Zusammendrücken der U-Blattfeder mit dem Fuße geregelt werden, kann. Stemmen und Schwingen, bei kuryenreichen Abfahrten unbedingt erforderlich, wird nicht behindert, wenn die Bremsstollen infolge Verlegung des Körpergewichtes nach vorn durch die U-Blattfcder über die Laufsohlenfläche des Schneeschuhes gedrückt werden.

Der Hilfsführungsbügel S dient zur Aufstieghilfe und Verstärkung des Bremswiderstandes bei Abfahrten auf vereisten Wegen. Mit Führungsbügel 7 nebst Bremsstollen und Hilfsführungsbügel 8 versehen kann der Erfindungsgegenstand nicht nur beim Schneeschuhlaufen, sondern auch bei Gletscherwanderungen oder beim Gehen auf vereisten Wegen als wirksamer Ausgleitschutz verwendet werden.

Die U-Blattfeder könnte man beispielsweise auch durch Schraubenfedern ersetzen, oder aber die Druckkraft der ^-Blattfeder könnte durch eine zwischen den Schenkeln dieser Feder gelagerte Schraubenfeder erhöht werden.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Als Absatzführung am Ski dienende Aufstieg-, Stemm- und Bremshilre für Schnceschuhläufer, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekanntes anschraubbares und entsprechend der Stiefelabsatzbreite verstellbares Absatzeisen (1) mit einer U-Blattfeder (2) und mit über die Schneeschuhwangen greifenden Führungsbügeln (7 und 8) versehen ist. ·.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Führungsbügel (7) je nach Schneeart kurze oder lange Stemm- oder Bremsstollen (9 und 10), weiche unten H-förmig ausgefräst sind, eingeschraubt werden können. go

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen