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Verfahren zur Herstellung von als Klebstoff geeigneten Mischungen
aus wässerigen Kautschukdispersionen und einem Kautschuklösungsmittel Die Erfindung
bezieht sich auf die Herstellung von als Klebstoff geeigneten Mischungen aus wässerigen
Kautschukdispersionen und einem Kautschukläsungsmittel.
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Die Produkte eignen sich zum Kleben faseriger Stoffe, insbesondere
von Leder an Kautschuk.
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Es ist bekannt, Kautschuklösungen und Kautschukmilch zur Herstellung
einer Verbindung zwischen Leder und vulkanisiertem Kautschuk zu verwenden. In solchen
Fällen werden die Kautschuklösungen gewöhnlich auf die Oberfläche des vulkanisierten
Kautschuks und die Kautschukmilch auf die Lederoberfläche aufgebracht und die beiden
Schichten nach teilweisem oder vollständigeinTrocknen in Berührung gebracht, um
das Ankleben des Kautschuks an dem Leder zu bewirken.
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Im allgemeinen wird ein gutes Anhaften zwischen einer Leder- und einer
Kautschukmilchschicht erhalten, aber ein schlechtes Haften zwischen einer Kautschukmilchschicht
und gewöhnlichem vulkanisiertem Kautschuk. Andererseifs kleben Schichten, die aus
Kautschuklösungen erhalten worden sind, gut an vulkanisiertem Kautschuk und nicht
so gut aii Lederoberflächen.
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Gemäß der Erfindung «erden unkoagulierte wässerige Dispersionen aus
Kautschuk durch Mischen der Dispersionen mit einer wässerigen Emulsion eines Kautschuklösungsmittels
in Gegenwart eines oder mehrerer flüssiger Destabilisierungsmittel, wie z. B. eines
Alkohols, insbesondere von Äthylalkohol, ferner von Aceton unter solchen Bedingungen
hergestellt, daß keine Koagulation stattfindet, z. B. in Gegenwart von genügend
Schutzkolloiden, die eine Koagulation durch das Lösungsmittel und das Destabilisierungsmittel
verhindern.
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Nach einem bekannten Verfahren erfolgt die Herstellung von Kautschukemulsionen
derart, daß ein Lösungsmittel für Kautschuk oder eine Kautschuklösung zu einer wässerigen
Kautschukdispersiön hinzugefügt wird unter anderem, um dadurch ein Klebemittel zu
gewinnen.
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Demgegenüber ergibt sich bei dem Verfahren gemäß der Erfindung durch
die Anwesenheit der Destabilisierungsmittel die vorteilhafte
Wirkung,
daß die Emulsion zur Inversion veranlaßt wird, bevor die dünne Auftragung tröcknet.
Auf diese Weise wird die Klebekraft verbessert. Wenn die gemäß der Erfindung hergestellten
Mischungen in Form eines dünnen Überzuges ausgebreitet werden, ergibt sich, daß
z. B. ein solches Destabilisierungsmittel,@ wie Alkohol, die Schwellung des Kautschuks
durch das Lösemittel fördert, wenn der Überzug trocknet. Die Benetzungsfähigkeit
des Klebemittels wird dadurch verbessert, und die Destabilisierungsmittel machen
die aus den Mischungen gewonnenen Überzüge klebefähiger, als solche Überzüge sind,
in denen Destabilisierungsmittel fehlen.
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Eine Abweichung von -dem bekannten Verfahren ist ferner, daß bei dein
Verfahren gemäß der Erfindung zu der wässerigen Kautschukdispersion eine wässerige
Emulsion eines Lösungsmittels für Kautschuk, also nicht einfach (las Lösungsmittel
selbst, ohne weiteres hinzugesetzt wird. Ferner ist in dem vorliegenden Verfahren
die Bedingung zu beachten, daß die Mischung in Gegenwart eines oder mehrerer geeigneter
Destabilisierungsmittel keine Koagulierung hervorbringt.
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Es wurde beispielsweise gefunden, daß Mischungen aus Kautschukmilch,
Kautschuklösungsmitteln, wie z. B. Kohlenteernaplitlia oder Kohlenstofftetrachl:orid,
und einem Alkohol, z. B. Äthylalkohol, und bzw. oder Aceton die guten Klebeeigenschaften
von Kautschukmilch und Kautschuklösungen zusammen bezüglich des Haftens von Oberflächen
von vulkanisiertem Kautschuk, von Leder und anderen faserigen Oberflächen haben.
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Die Emulsionen oder Dispersionen aus Kautschuk o. dgl. umfassen diejenigen,
die aus Kautschuk, Guttapercha, Balata oder dergleichen natürlich vorkommenden oder
künstlich erhaltenen Pflanzenharzen bestehen oder solche enthalten. Diese künstlichen
wässerigen Dispersionen können auch solche aus koaguliertem Kautschuk, synthetischem
Kautschuk, Abfall oder Regenerat einschließen.
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Gegebenenfalls kann eine der vorgenannten Dispersionen allein oder
in Mischung mit einer anderen verwendet werden.
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Eine der vorgenannten Dispersionen kann die üblichen bekannten Zusatzstoffe
und Vulkanisierungsmittel enthalten und bzw. oder sich in konzentrierter Form befinden.
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So können auch Konzentrate verwendet werden, wie man sie durch Zentrifugieren
beisehr hoher Umdrehungszahl der Zentrifuge oder dadurch erhält, daß mindestens
der größte Teil der nicht als Antikoagulantien oder Vulkanisationsstoffe wirkenden
Füllstoffe vor der Konzentrierung der zu konzentrierenden Dispersion zugemischt
und die weitere Konzentrierung unter sanftem Rühren ausgeführt wird. Diesen Konzentraten
können einer oder mehrere der üblichen Zusatzstoffe zugesetzt werden.
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Im nachstehenden sind Beispiele von Klebemitteln gemäß der Erfindung
gegeben. Beispiel i Eine Mischung aus Kautschukmilch und einer wässerigen Emulsion
eines Kautschuklösungsmittels finit einem Alkohol von der folgenden Zusammensetzung:
Kautschuk . . . . . . . . 3o Gewichtsteile |
Kohlenteernaplitlia .. 2o - |
Denaturierter Spiritus io - |
Wasser ............ .4o - |
wird dadurch hergestellt, daß 5o Teile durch Zentrifugieren konzentrierter Kautschukmilch,
die 5o o@o Kautschuk enthält, mit .1o Teilen einer wässerigen Dispersion von Kohlenteernaphtlia
finit einem Gehalt von 5o °/o, zu der zuvor io Teile denaturierter Spiritus zugesetzt
worden sind, zusammengemischt werden. Vorzugsweise wird dabei die wässerige Dispersion
des L ösungsinittels der Kautschukmilch zugesetzt.
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Die Kolilenteernaplitliadispersion wird durch Dispergierung der Naphtha
in Wasser in Gegenwart von Ölsäure, Gelatine und Ammoniak hergestellt.
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Eine geeignete Kolilenteernaplitliadispersion kann die folgende Zusaniinensetzung
haben:
Naplitlia . . . . . . . . . . . ioo Gewichtsteile |
Ölsäure .......... 1,5 - |
Gelatine .......... i,0 - |
Arnmoniak ....... 2,5 - |
Wasser .......... 95,0 - - |
Beispiel 2 Zu ioo Teilen Kautschuk, z. B. 6oo/oiger Kautschukmilch, werden zuerst
qo Teile 25°/oiger Natriumsilicatlösung (2o Teile mit dem gleichen Gewicht Wasser
verdünntes Wasserglas) zugesetzt und dann 5 Teile Casein als io°Joige Lösung in
verdünntem Ammoniak. In die so behandelte Kautschukmilch wird eine Mischung
von ioo Teilen einer 5oo/oigen Kohlenstofftetrachloriddispersion, die auf
ähnliche Weise wie die Kohlenteernaphtliadispersion hergestellt worden ist, und
2o Teilen denaturiertem Spiritus gerührt.