DE648106C

DE648106C - Ein- oder Mehrphasenwechselstrommotor

Info

Publication number: DE648106C
Application number: DEA74530D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hans Lund
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1934-11-10
Filing date: 1934-11-10
Publication date: 1937-07-22

Description

Die durch, den Wechsel von Nut und Zahn hervorgerufenen magnetischen Widerstandsschwankungen im Luftspalt von. Asynchronmaschinen sind die Ursachen, eines Teiles S der Maschinengeräusche. Um diese zu vermeiden, baut man die Motoren häufig mit geschlossenen Nuten, eine Bauart, die bei geringer Stegbreite wegen der Sättigung· der Stege nur wenig wirksam ist, bei graßepr

ίο Stegbreite dagegen eine starke Minderung des Drehmomentes und Leistungsfaktors zur Folge hat.

Um die dutch den Wechsel von Nut und Zahn hervorgerufenen. Rieluktanzschwankungen im Luftspalt zu kompensieren, ist nun bereits vorgeschlagen worden, die Kurzschlußläufer mit verteilter Wicklung in axialer Richtung durch Einfügung· eines oder mehrerer Kurzschlußringe in zwei oder mehrere

λο Teilläufer aufzuteilen, die durch Schrägen oder Versetzen der Nuten elektrisch gegeneinander versetzt sind. Zu dem gleichen Zweck hat man auch bereits vorgeschlagen, in ähnlicher Weise die Ständernuten gegeneinander zu versetzen. Durch diese Versetzung der Läufernuten gegeneinander wird erreicht, daß sich die- Reluktanzschwankungen im Luftspalt der Maschine vollkommen gegenseitig kompensieren, sofern die Versetzung der Nuten gegeneinander symmetrisch ist, d. h. sofern die Nuten jeweils um gleiche Teilbeträge gegeneinander versetzt sind, derart, daß beispielsweise eine Nut des einen" Läuferteiles genau in der Mitte zwischen zwei Nuten des anderen Läuferteiles liegt. Es liegt jedoch auf der Hand, daß diese Ausführungsform nur dann brauchbar ist, wenn der Läufer oder der Ständer der betreffenden Maschine mit Spritzgußwicklung ausgeführt wird, da nur dann ein einwandfreies Einfühnen der Wicklung in die paketweise gegeneinander versetzten Nuten, möglich ist.

Es ist nun zwar auch schon eine Ausführungsficjrm bekanntgeworden, die ebenfalls die Kompensation der Reluktanzschwankungen im Luftspalt der Maschine anstrebt. Zu diesem Zweck werden bei der bekanntgewordenen Lösungsform -die einzelnen Bleche paketweise geschichtet, wobei die jeweils zu verschiedenen Paketen gehörenden Bleche gegeneinander versetzte Nutschlitze aufweisen. Es befinden sich also beispielsweise bei dem einen Paket die Nutschlitze genau in der Mitte der einzelnen Nuten, während bei,, denbenachbarten Paketen die Nutschlitze einmal nach links und das andere Mal nach rechts, in axialer Richtung gesehen, versetzt sind. Die paketweise Versetzung der Nutschlitze gegen-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Hans Lund in Berlin-Schöneberg.

einander erfolgt jedoch bei der bekanntgewordenen Ausführungsform wahlweise, d. h. unsymmetrisch, es war also nicht die oben gestellte Bedingung erfüllt, daß die Nut·: öffnungen bzw. Nutschlitze des einen Blechpaketes genau, in der Mitte zweier Nutschlitze eines benachbarten Blechpaketes liegen müssen. Denn nur dann wird eine Verschiebung der einzelnen Reluktanzschwankungen gegen-ίο einander um genau i8o° und damit eine vollkommene Kompensier ung der Reluktanzschwankungen erzielt. Die diese Tatsache erläuternde Theorie ist beispielsweise von Dr. Lund in dem Patent 611478 und in der Zeitschrift »Archiv für Elektrotechnik« 1932, S. 8ii ff.j entwickelt worden. Zum Verständnis der im nachfolgenden beschriebenen, vorliegenden Erfindung wird ausdrücklich auf diese Literaturstellen verwiesen. »•0 Die vorliegende Erfindung beseitigt alle den vorstehend beschriebenen. Lösungsformen anhaftenden Nachteile dadurch, daß sämtliche Ständer- und Läufernutenschlitze um genau eine viertel Nutteilung außerhalb der Nutenmitte angeordnet und die Bleche derart geschichtet sind, daß die Nutenschlitze wechselnd auf der einen oder anderen Seite der Mittellinie der Nuten liegen. Die Bleche können dabei in bezug auf die Lage der so Nutenschlitze paketweise wechselnd geschichtet werden, sie können jedoch auch blechweise wechselnd geschichtet sein.

Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird einesteils eine vollkommen symmetrische Versetzung der einzelnen Nutschlitze verschiedener Bleche gegeneinander und damit auch eine vollkommene Kompensation der im Luftspalt auftretenden Reluktanzschwankungen erreicht, ohne daß der mit der Versetzung der Nuten selbst gegeneinander eintretende Nachteil, daß die Nuten nicht mehr in axialer Richtung genau hintereinanderliegen, in Kauf genommen werden muß. Die gemäß vorliegender Erfindung geschichteten Blechpakete können also mühelos sowohl mit einer Spritzgußwicklung als auch mit einer Wicklung im eigentlichen Sinne des Wortes ver- !

sehen werden, da die einzelnen Nuten selbst, in axialer Richtung gesehen, alle genau hintereinanderliegen.

Die Erfindung ist in der Zeichnung in beis.pielsweiser Ausführungsform dargestellt.

Die Bleche 1 sind derart geschichtet, daß blechweise oder paketweise abwechselnd der Nutenschlitz 2 auf der einen oder anderen Seite der Mittellinie 3 der Nut liegt, wie das aus der Abb. 1 ersichtlich ist. Da die Abstände der gegeneinander versetzten Nutenschlitze überall gleich sind (Abb. 2 und 3), bleiben die Reluktanzschwankungen des Einzelbleches oder Blechpaketes zwar die gleichen wie bei der üblichen Nutenform, sie werden aber in ihrer Wirkung durch das Versetzen der Bleche bzw. Blechpakete vollständig ausgeglichen.

Gegenüber den geschlossenen Nuten hat die _t Anordnung den Vorteil geringerer Streuung und besseren Ausgleiches.

Die Erfindung ist sowohl auf ein- als auch auf mehrphasige Wechselstrommotoren und sowohl auf den Ständer als auch auf. den Läufer solcher Motoren anwendbar.

Claims

Patentansprüche:

i. Ein- oder Mehrphasenwechselstrommotor, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Ständerr oder Läufernutenschlitze um genau eine viertel Nutteilung außerhalb der Nutenmitte angeordnet und die Bleche derart geschichtet sind, daß die Nutenschlitze wechselnd auf der einen oder anderen Seiten der Mittellinie der Nuten liegen.
2. Ein- oder Mehrphasenwechselstrommotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche in bezug auf die Lage der Nutenschlitze paketweise wechselnd geschichtet sind.
3. Ein- oder Mehrphasenwechselstrommotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche in bezug auf die Lage der Nutenschlitze blechweise wechselnd geschichtet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen