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. Kolbenspinnpumpe Die Erfindung betrifft eine Kolbenspinnpumpe mit
im Kreise angeordneten parallelen Kolben und einer umlaufenden, den Ein- und Auslaß
steuernden Kolbentrommel sowie einer axial wirkenden Hubh-urvenscheibe zur Bewegung
der Kolben, wobei die Kolben gegen die Kurvenscheibe gedrückt werden und zwischen
den Saug- und Druckhubkurvenstrecken noch zur Kolbenachse senkrechte gerade Strecken
eingeschaltet sind. Die Pumpe ist indessen nicht nur zur Förderung der Viscose zu
den Spinndüsen in der Kunstseidefabrikation geeignet, sondern auch zur Förderung
von Öl und anderen Flüssigkeiten.
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Es sind bereits solche Pumpen bekannt, bei welchen jede Kolbenbohrung
abwechselnd mit einem im Gehäusiedeckel oder in der Mantelfläche des Gehäuses befindlichen
Saug-und Druckkanal in Verbindung kommt, wobei die Kolben durch eine im Gehäuse
feststehende und zur Pumpenachse geneigte ebene Hubscheibe und zugehöriger Taumelscheibe
mit Kugelgelenken oder kinematisch gleichwertigen Organen angetrieben werden.
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Es sind auch Pumpen bekannt, bei welchen die Kolben so angetrieben
werden, daß ihre Köpfe unmittelbar zwischen zwei axialen Kurvenhubscheiben gleiten.
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Bei allen bekannten Kolbenpumpen führen die Kolben eine Sinus-Versus-Bewegung
aus, so daß-die Kolbengeschwindigkeitskurve eine Sinuslinie ist. Der Druckhub schließt
sich ohne Unterbrechung an den Saughub an, d. h. jeder Kolben kommt nur in den Totlegen
bei der Umkehr seiner Bewegungsrichtung zur Ruhe. Infolgedessen muß jeder Zylinder
sofort nach Verlassen des Saugkanals mit dem Druckkanal in Verbindung kommen, damit
nicht große Unregelmäßigkeiten der Fördermenge entstehen. Praktisch ist das jedoch
nicht möglich, denn es ist eine gewisse Überdeckung zwischen dem Zylinder und den
Steuerkanälen nötig, damit die Flüssigkeit nicht durch den Zylinder hindurch vom
Druckkanal zum Saugkanal oder umgekehrt übertreten kann. Diese überdeckung muß aber
möglichst gering gehalten werden, um unzulässige Unregelmäßigkeiten der Fördermenge
zu vermeiden, bei Spinnpumpen höchstens i mm. Sie ist aber unvermeidlich und hat
zur Folge, da.ß die Kanaleröffnung zu spät und der Kanalabschluß zu früh erfolgt,
wodurch große Unregelmäßigkeiten der Fördermenge entstehen.
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Infolgedessen ist die Druckdichtigkeit der Steuerung solcher Pumpen
mangelhaft, weil die Überdeckung zwischen Zylinder und Steuerkanälen zu klein ist.
Das ist eingroßer Nachteil der Spinnpumpen mit Sinus-Versus-. Bewegung der Kolben.
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Ein anderer Nachteil dieser Pumpen ist die Ungleichförmigkeit. Einte
einigermaßen ges
rügende Gleichförmigkeit wird nur dadurch erreicht,
daß man die Kolbenzahl vergrößert, so daß die Kolbenwege sich überdecken, wodurch
ein gewisser Ausgleich erzielt wird. Immerhin beträgt z. B. bei einer Fünfkolbenpumpe
dieser Art die theoretische Ungleichförmigkeit im günstigsten Falle, -welcher aber
wegen der notwändigzn Überdeckiuig nie erreicht werden kann, 5 % der normalen Fördermpnge.
Um ganz gleichförmig zu sein, müßte eine derartige Pumpe unendlich viele Kolben
haben können, und sie dürfte keine Überdeckung haben.
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Es ist auch schon der Vorschlag gemacht worden, -zur Erzielung gleichbleibender
Fördergeschwindigkeit bei mehr als zweifach wirkenden Pumpen mit hin und her gehenden
oder umlaufenden Kolben die Hauptpumpe mit einer Hilfspumpe zu verbinden, deren
Druckraum mit dem. Saugraum der Hauptpumpe bzw. deren Saugraum mit dem Druckraum
der Hauptpumpe verbunden ist und deren Förderdiagramm die Schwankungen des Diagramms
ihrer Hauptpumpe ausgleicht. Die -Nachteile einer derartigen umständlichen Vorrichtung
brauchen nicht näher auseinandergesetzt zu werden.
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Nach der Erfindung werden die Mängel der bekannten Vorrichtung dadurch
beseitigt, daß die Kurvenstrecke des Druckhubes auf der Hubkurvenscheibe aus zwei
zueinander entgegengesetzt verlaufenden Kurvenstücken, deren Form von gewölbten
Ber ührungsfläcben an den Kolben vorgesehener Gleitstücke al?-hängig ist, besteht,
derart, daß die axialen Kolbenwege. für den Druckhub beim Kreislauf der Kolben um
die Trommelachse eine Kurve'ergeben, die aus zwei zueinander entgegengesetzt verlaufenden,
gleich langen Parabelstücken zusammengesetzt ist. Auf diese Weise wird erreicht,
daß die überdech-ung zwischen Zylinder und Steuerkanalenden viel größer gemacht
werden kann, -was eine bedeutende Erhöhung der Druckdichtigkeit zur Folge hat. Außerdem
ergibt die parabelförmige Bewegung der Kolben eine vollkommene Gleichförmigkeit
der Fördermenge. Drittens werden die durch verspätete Kanaleröffnung und verfrühten
Kanalschluß erzeugten Unregelmäßigkeiten der Fördermenge vermieden, weil die Kanaleröffnung
schon erfolgt ist, wenn der Kolbenhub beginnt, und noch besteht, wenn der Kolbenhub
zu Ende ist.
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Bei allen bekannten Kolbenpumpen ist ferner infolge schwieriger Herstellung
der Kugelgelenke und infolge Abnutzung des Kolbenantriebes ein gewisses axiales
Spiel der Kolben zwischen beiden Hubscheiben vorhanden. Dieses Spiel hat einen ungünstigen
Einfluß auf die Gleichförmigkeit der Pumpe und somit auf die Gleichmäßigkeit des
Fadens.
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Außerdem wirken seitliche Kräfte auf die Kolben. Diese Kräfte rühren
her von der Umwandlung der drehenden Bewegung der Kolbentrommel in die geradlinig
hin und her gehende Bewegung der Kolben. Sie bewirken. einen raschen Verschleiß
der Kolben und Zylinder.
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Erfindungsgemäß sind daher ferner auch die auf der Saughubscheibe
auflaufenden, für die Axialbewegung der Kolben vorgesehenen Gleitstücke lose in
der Kolbentrommel geführt, wobei jedes axiale Spiel der Kolben zwischen beiden Hubscheiben
z. B. durch Federn beseitigt ist. Zweckmäßig bewegen bei einer Kolbenspinnpumpe
nach der Erfindung mit die Kolben antreibenden Mitnehmern, welche in der Kolbentrommel
geführt sind, die Gleitstücke durch Vorsprünge die Mitnehmer, während die Kolbenköpfe
zwischen den Böden der becherartigen Mitnehmer und in diesen geführten Gleitstücken,
welche ebenfalls auf der Druckhubscheibe laufen, eingeklemmt sind.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Pumpe nach einer Ausführungsform im Längsschnitt,
Fig.2 eine Ansicht derselben, von rechts gesehen, bei abgenommenem hinterem Gehäusedeckel,
Fig. 3 die Steuerfläche des vorderen Deckels in Ansicht und Fig. q. eine andere
Ausführungsform hiervon in Ansicht.
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Fig. 5 zeigt eine Druckhubkurcengcheibe in Ansicht und Fig.6 einen
Schnitt derselben.
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Fig. 7 zeigt eine Saughubkurvenscbeibe in Ansicht und Fig. 8 einen
Querschnitt derselben.
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Fig. 9 und i o zeigen Ansichten eines Gleitbolzens und eines Gleitstückes.
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Fig. i i zeigt eine Pumpe nach einer zweiten Ausführungsform im Längsschnitt
und Fig.12 einen Querschnitt derselben, von links gesehen, nach Linie XII-XII in
Fig. i i. Fig. 13 bis 15 zeigen verschiedene Kurvendiagramme beim kinematischen
Vorgang der Kolbenbewegung einer Fünfkolbenpumpe.
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Fig. 16 zeigt die Abwicklung der Hubscheiben mit den entsprechenden
Kolbenstellungen schematisch.
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Die Pumpe nach der ersten Ausführungsform (Fig. i bis 3 .und 5 bis
io) weist ein Gehäuse i mit zwei aufgeschraubten Deckeln 2 und 3 auf, von welchen
der zuletztgenannte als Wellenlager dient und die Steuerkanäle enthält. In diesem
Gehäuse i dreht sich, von
der Welle 4 angetrieben, die raus zwei
Teilen 5 und 7 bestehende Kolbentrommel. Der Teil ? enthält die Kolbenbohrungen
und ist durch einen Stift 6 an der Drehung gegenüber 7 verhindert.
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In den parallel zur Drehachse liegenden Zylinderbohrungen des Trommelteils
7 bewegen sich die Kolben 8, und zwar im vor-_ liegenden Falle fünf Kolben, welche
von den im Teil 5 geführten Mitnehmern 9 durch die zylindrischen Kolbenköpfe mitgenommen
werden. Am hinteren Deckel 2 des Gehäuses befindet sich eine in Fig. 5 und 6 einzeln
dargestellte axiale Kurvenhubscheibe 28, auf welcher die Gleitbolzen 29 mit Linienberührung
gleiten. Diese Gleitbolzen 29 sind in den Mitnehmern 9 geführt und drücken auf die
Kolbenköpfe. Bei Drehung der Kolbentrommel werden also in bekannter Weise die Kolben
für den Druckhub vorwärts bewegt, indem die Gleitbolzen auf der Kurvenhubscheibe
28 auflaufen.
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Die Rückbewegung (Saughub) der Kolben wird durch eine axiale Kurvenhubscheibe
13 (Fig. 1, 7 und 8) bewirkt, denen Hub demjenigen der Kurvenhubscheibe 28 gleich
ist und welche durch die Stifte 14 (Fig. 7 und 8) gegen Drehung gesichert im Gehäuse.
gehalten ist.
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Auf dieser Kurvenhubscheibe gleiten die Enden der in Nuten des Trommelteils
5 geführten Gleitstücke 15, welche die Mitnehmer 9 antreiben, indem letztere mit
Nasen 16 versehen sind, welche in Bohrungen der Gleitstücke i 5 eingreifen. Im Saughub
drückt somit die axiale Kurvenhubscheibe 13 durch Vermittlung der Gleitstücke 15
und der Mitnehiner 9 die Kolben gegen die Bolzen 29 und letztere gegen die Kurvenhubscheibe
28. Somit ist jegliches AxWspiel zwischen Kolben und Druckhubscheibe vollständig
beseitigt. Die Saughubscheibe 13 kann durch die Schrauben 17 und die Stifte 18,
zwischen welchen Druckfedern 33 eingelegt sind, gegenüber der Kurvenhubscheibe 28
axial verstellt werden, um die Abnutzung auszugleichen.
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Die Welle 4 hat einen kugelförmigen Wellenansatz 2o, der durch die
Federig gegen den Trommeltei17, während dieser gegen die Steuerfläche des Deckels
3 angedrückt wird, wobei die Feder 19 mittels eines Federtellers und einer Kugel
am Decke12 abgestützt ist. Der Deckel 3 .enthält an der Steuerfläche einen SaVgkana124
und einen Druckkanal 25, und die einzelnen Zylinder des Trommelteils 7 werden bei
der Drehung abwechselnd mit diesen beiden Steuerkanälen in Verbindung gebracht.
Die Kolbentrommel ist also zugleich Steuerorgan.
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Die Flüssigkeit tritt bei 21 in die Pumpe ein und gelangt durch die
Kanäle 22 und 23 in den Saugkanal 24 und aus diesem in die Zylinder. Sie
wird dann durch die Kolben in den Druckkanal 25 gedrückt und tritt durch den Kana126
bei 27 aus der Pumpe aus.
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Dank der beschriebenen Anordnung des Kolbenantriebes werden die Kugelgelenke
für die Rückbewegung (Saughub), welche sonst erforderlich sind, überflüssig. An
deren Stelle sind die viel einfacheren Gleitstücke 15 vorgesehen, welche mit Linienberübrung
auf der axialen Kurvenscheihs 13 gleiten.
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Die Kolbenköpfe werden durch die in der Trommel geführten und auf
der Saug4ubscheibe auflaufenden Gleitstücke gegen die Druckhubscheibe mittelbar
angedrückt, derart, daß jedes axiale Spiel zwischen beiden Hubscheiben vermieden
ist, die Kolben aber nicht gehindert sind, sich radial, der Kolbenführung entsprechend,
frei einzustellen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. I I und 12 ist die Kolbentrommel37
einteilig. Die Mitnehmer sind als Gleitbolzen 3o ausgebildet, welche in gleicher
Achse wie die Kolben in der Trommel37 geführt sind. Die Gleitstücke 31 sind hier
mit Nasen 3i versehen, welche die Kolbenköpfe unmittelbar gegen die Gleitbolzen
3o und letztere gegen die Druckhubscheibe 28 andrücken. Im übrigen ist Anordnung
und Wirkungsweise der Pumpe gleich wie bei der ersten Ausführungsform. Die Gleitbolzen
3o könnten bei dieser Ausführung auch weggelassen werden; dann würden die Kolbenköpfe
unmittelbar auf der Druckhubscheibe 28 gleiten.
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Hier werden die Kolbenköpfe durch die in der Kolbentrommel geführten
und auf der Saughubscheibe auflaufenden Gleitstückegegen die Druckhubscheibe mittelbar
oder unmittelbar angedrückt, derart, daß jedes axiale Spiel zwischen beiden Hubscheiben-
vermieden ist, die Kolben aber nicht gehindert sind, sich der Zylinderbohrung entsprechend
radial frei einzustellen.-Bei allen beschriebenen Ausführungsformen können sich
die in ihrer Zylinderbohrung geführten Kolben zu den auf sie einwirkenden Antriebsorganen
radial nach allen Richtungen frei einstellen, weil die Kolbenköpfe z«nschen diesen
Organen nur mit der Kolbenkraft eingeklemmt und in radialer Richtung frei beweglich
sind. Sie sind somit durch die' in der Kolbentrommel geführten Gleitstücke, Gleitbolzen
und Mitnehmer von seitlichen Kräften entlastet, wodurch Kolben und @Zylinderbohrungen
geschont werden.
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Bei der Rückbewegung (Saughub) der Kolben kommt es nur darauf an,
daß die Kolben den ganzen Hub ausführen, damit die Fördermenge vollständig ist.
Nach welchem Gesetz die Saugbewegung der Kolben erfolgt,
ist nicht
wesentlich, weil die Kolbengeschwindigkeit im Saughub keinen Einfiuß auf die Gleichförmigkeit
der Pumpe hat. Es genügt somit, wenn die Kolben am Ende des Saughubes gegen die
Druckhubscheibe mittelbar oder unmittelbar angedrückt werden.
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Wenn die axialen Kurvenhubscheiben so ausgebildet werden, daß sie
den Kolben eine gleichmäßig beschleunigte und gleichmäßig verzögerte Bewegung erteilen,
dann wird der Nachteil der geringen Überdeckung beseitigt und die Druckdichtigkeit
bedeutend verbessert. Die Kolbengeschwindigkeitskurve ist dann eine zur Zeitachse
geneigte gerade Linie und die Kolbemvegkurve eine Parabel.
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Bei der Fünfkolbenpumpe z. B. stehen immer ein oder zwei Kolben zusammen
im Druckhub, während ein oder zwei Kolben zusammen saugen und ein oder zwei Kolben
stillstehen. Jeder Kolben wird hierbei über einen Umdrehungswinkel der Antriebswelle
von 72° gleichmäßig beschleunigt und über einen Winkel von 72° gleichmäßig verzögert.
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Die Summe der Geschwindigkeiten der beiden drückenden Kolben bleibt
immer gleich, so daß die Fördermenge leonstant ist. Der Druckhub erstreckt sich
über 14¢° und der Saughub ebenfalls über 1q.q.°, so daß zwischen Ende des Saughubes
und Beginn des Druckhubes sowie zwischen Ende des Druckhubes und Beginn des Saughubes
ein Spielraum (Entfernung der Kanalenden minus Zylinderdurchmesser) von je 36° verbleibt,
in welchem der Kolben stillsteht. Dieser Spielraum von 36° ermöglicht eine sehr
große Überdeckung, so daß die Druckdichtigkeit der Steuerung ganz bedeutend erhöht
wird im Gegensatz zu den Pumpen mit Sinus-Versus-Bewegung der Kolben, bei welchen
die überdeckung so klein wie möglich sein muß, um große Unregelmäßigkeiten der Fördermenge
zu vermeiden.
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Der Spielraum zwischen den Kanalenden kann noch vergrößert werden,
indem man die Saugkurve verkürzt, was ohne weiteres möglich ist, denn die Saugkurve,
d. h. die Saugdauer, hat keinen Einfluß auf die Regelmäßigkeit der Fördermenge,
und sie kann bei der Ausführung der axialen Kurve beliebig lang gemacht werden.
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In den Fig.3 und q. bezeichnet der Winkel a bzw. a1 und a2 die Überdeckung,
d. h. den Abstand zwischen Zylinderöffnung und Steuerkanalenden bei einem in der
Mitte zwischen den beiden Steuerkanälen stehenden Zylinder. Bei einer Pumpe mit
ebener Schrägscheibe, welche den Kolben eine Sinus-Versus-Bewegung erteilt, müßbe
nun diese Überdeckung möglichst klein gehalten werden, um Undichtigkeiten und hieraus
resultierende Unregelmäßigkeiten zu vermeiden. Wenn die axiale Kurvenscheibe 28
so ausgebildet wäre, daß sie den Kolben eine Sinus-Versus-Bewegung erteilen würde
in gleicher Weise wie eine ebene Schrägscheibe, so wäre auch hier die Überdeckung,
wie Fig. q. zeigt, sehr klein und die Druckdichtigkeit dementsprechend gering. Wenn
aber die Kurvenscheibe so ausgebildet wird, daß sie den Kolben eine gleichmäßig
beschleunigte und verzögerte Bewegung erteilt, so daß die Kolbenwegkurve eine Parabel
ist, so kann die Überdeckung a., wie Fig. 3 zeigt, viel größer sein, und zwar bei
einer Fünfkolbenpumpe 18°, wodurch die Druckdichtigkeit erheblich erhöht wird. Bei
einer derartigen Ausbildung der axialen Druckkurvenscheibe ist jedoch eine zwangsläufige
KolbenbeNvegung in beiden Richtungen nur dann möglich, wenn für die Rückbewegung
der Kolben ebenfalls eine axiale Hul)kurvenscheibe gemäß Fig. 7 und 8 verwendet
wird.
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Wenn jedoch in bekannter Weise die golben durch Federn, also -nein
kraftschlüssig zurückbewegt würden, so käme dies, von den durch die Verwendung der
Federn bedingten Nachteilen abgesehen, grundsätzlich auf das gleiche heraus, da
hierbei ebenfalls der Vorteil einer solchen Hubkurvenscheibe mitverwendet würde.
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Die axiale Druckkurvenhubscheibe mit gleichmäßig beschleunigter Bewegung,
durch welche sich somit eine parabelförmige Zeitwegkurve der Kolbenbewegung ergibt,
bringt außerdem noch den großen Vorteil mit sich, daß die Regelmäßigkeit der Fördermenge
vollkommen wird, und zwar einerseits weil das Bewegungsgesetz der Kolben in sich
eine vollkommene Regelmäßigkeit ergibt, wie aus den beiliegenden Diagrammen (Fig.
13 bis 16) ersichtlich, und anderseits weil jeder Zylinder im Augenblick, wo der
Druckhub beginnt, schon mit dem Druckkanal in Verbindung ist und nicht erst eine
gewisse Zeit nach dem Beginn des Druckhubes.
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Auch wenn Iran auf die parabelförmige Bewegung der Kolben verzichtet
und für den Druckhub eine gewöhnliche eben geneigte Hubscheibe verwendet, so ergeben
die konstruktiven Einzelheiten, welche ebenfalls Gegenstand der Erfindung bilden,
einen bedeutenden technischen Fortschritt, nämlich die Beseitigung des axialen Spieles
der Kolben zwischen beiden Hubscheiben und der seitlichen Kräfte auf die Kolben.
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Zu den Diagrammen Fig.13 bis 16 sei folgendes erklärt: Die Geschwindigkeiten
der Kolben im Druckhub sind für die Fördermenge maßgebend, und zwar muß die Summe
der Geschwindigkeiten der zusammendrückenden Kolben unveränderlich sein, damit die
ausfließende
Flüssigkeitsmenge unveränderlich ist. Das ist der
Fall, wenn die Geschwindigkeitskurve leine zur Zeitachse geneigte Gerade ist, denn
die Summe der Geschwindigkeit von je zwei zusammendrückenden Kolben ist unveränderlich.
Es arbeiten immer nur ein bis zwei Kolben im Druckhub und' ein bis zwei Kolben im
Saughuh, während ein bis zwei Kolben stillstehen.
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Da die Geschwindigkeit der Kolben gleichmäßig zunimmt, so ist die
Beschleunigung p unveränderlich, d. h. eine mir Zeitachse parallele - Gerade.
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Die gleichmäßig zu- und abnehmende Geschwindigkeit kann somit nur
durch die Parabel als Zeitwegkurve erreicht werden. Die kinematischen Grundbedingungen
für die Kolbenbewegung sind also i. Parabelbewegung, 2. gleichmäßige Beschleunigung,
3, gleichmäßig zu- und abnehmende Geschwindigkeit.
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Daß diese Bedingungen, verbunden miteinander, beim Erfindungsgegenstand
erfüllt süid, zeigen di,e beiliegenden Diagramme.
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Die @Fig. 13 zeigt die Zeit-Weg-, Zeit-Geschwindigkeits- und Zeit-Beschleunigungs-Kurven
für das gewöhnliche Kurbelgetriebe mit unendlicher Stangenlänge. Fig. 14 zeigt in
kleinerem Maßstabe die Zeit-Beschleunigungskurve der Fig. 13, wobei die negativen
Werte von p, wie es sein soll, unterhalb der Zeitachse gezeichnet sind, was in Fig.
13 und 15 wegen Platzmangels nicht möglich ist. In Fig. 13 und 15
sind die positiven und negativen Werte von p durch -f-- bezeichnet.
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Die Fig. i 5 zeigt die Kurven für die gleichförmig zunehmende rund
abnehmende Geschwindigkeit, welche für den Erfindpngs.-gegenstand in Frage kommt.
In Fig. 13 sind ZGl( und ZBI( nur für den Druckhub gezeichnet, auf den es allein
ankommt. Die ZWI( ist ganz dargestellt, also Druck- und Saughub. Die ZWI( und die
ZBI( sind nur für einen Kolben gezeichnet, während die ZGI(, auf die es ankommt,
für die anderen vier Kolben gestrichelt gezeichnet sind. Nach je 72° beginnt ein
neuer Kolben zu .drücken. Man sieht, daß jeder Kolben von o bis 36o° in Bewegung
ist (ZWI(), also ohne Unterbrechung in den Totlagen, was die sehr kleine Überdeckung
der Steuerung bedingt. Man sieht auch, was übrigens allgemein hekannt ist, daß die
Geschwindigkeiten der zusammendrückenden Kolben zusammenaddiert (rankinisiert) einte
Wellenlinie ergeben müssen, also eine ungleichförmige Fördermenge.
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In Fig. 15 ist die ZWI( für Druck- und Saughub gezeichnet.
ZBI( und ZGI( sind nur für den Druckhub gezeichnet. Die ZGI(, auf die es ankommt,
ist wie bei Fig. 13 füi vier Kolben- gestrichelt gezeichnet, und ZBI@, welche
parallel zur Zeitachse ist, kann für alle Kolben gelten. Nach je 72° beginnt
ein neuer Kolben zu drücken, während der vorhergehende seine größte Geschwindigkeit
hat.
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Man sieht, daß in beiden Totlagen jeder Kolben während 36° stillsteht,
was die in der Beschreibung erwähnte große Steuerüberdeckung ermöglicht.
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Man sieht auch, daß die Addition der Geschwindigkeiten je zweier zusammendrückender
Kolben eine gleichförmige Geschwindigkeit ergibt, deren Kurve in der Zeichnung mit
der ZB[( zusammenfällt, weil der Maßstab entsprechend gewählt ist. Das schraffierte
Dreieck, welches von den sich überdeckenden Geschwindigkeiten meier Kolben gebildet
wird, füllt genau das darüber befindliche leere Dreieck aus.
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In beiden Fig. 13 und 15 sind die Maßstäbe so gewählt,
daß sa,ax, pniax und caiax für einen Kolben gleich groß sind.
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In Fig. 13 ist s =r (L- cos u) Sinus-Versus-Bewegung.
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In Fig. 15 muß die Parabel punktweise konstruiert werden.
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Die ZWI( ergibt in beiden Figuren die Kolbenstellungen. Übrigens sind
nur die Geschwindigkeiten und nicht die Kolbenstellungen für die Fördermenge maßgebend.
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In Fig. i 6 ,ist die Abwicklung der Druckkurve 1, der Kolbentrommel
II und der Steuerkanäle D und S im Körper III schematisch dargestellt. D ist der
Druckkanal und S der Saugkanal. Darüber ist das Kolbengeschwindigkeitsdiagramm gezeichnet.
Die Saugkurve I(s verläuft naturgemäß genau so wie die Druckkurve I(9, d. h. äquidistant
zu derselben. I und III stehen still, 1I bewegt sich auf der Zeichnung nach rechts.
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Bei o° hat der Kolben i die Geschwindigkeit o, bei 72° hat der Kolben
2 die größte Geschwindigkeit c, welche der normalen Fördermenge entspricht. Bei
i44° hat der Kolben 3 die Geschwindigkeit o. In dieser-Stellung der Kolbentrommel
fördert also nur ein Kolben in die Druckleitung, nämlich Kolben 2. Wenn sich die
Trommel II weiter dreht, dann fördern zusammen die Kolben i und 2, und zwar so,
daß die Summe ihrer Geschwindigkeiten immer konstant und der Geschwindigkeit c gleich
ist, weil die beiden GeschwindigkeitsdreieckeA und B kongruent sind. Wenn z. B.
Kolben i bei 36° steht, so steht Kolben 2 bei io8°, und beide fördern mit der Geschwindigkeit
c/2. Die Geschwindigkeit eines jeden Kolbens nimmt in demselben Verhältnis ab, wie
die Geschwindigkeit des anderen zunimmt. Der Zwischenraum (doppelte Überdeckung)
zwischen den
Steuerkanälen ist 36°. Bei o° hat der Kolben i schon
eröffnet.
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Bei Pumpen nach der Erfindung muß dafür gesorgt sein, daß wenigstens
am Ende des Saughubes die Kolben -oluleaxiales Spiel zwischen den beiden Hubscheiben
geführt sind, damit der ganze unveränderliche Kolbendruckhub gesichert ist. Werden
die bekannten Mitnehmer und Gleitbolzen verwendet, so müssen dieselben wenigstens
am Ende des Saughubes durch die beiden Hubscheiben mit den Kolben ohne gegenseitiges
Spiel zu§ammenb halten werden.
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Die Verwendung der bekannten Steuerung durch Steuerkanäle in der Mantelfläche
des Gehäuses anstatt in der Planfläche des Lagerdeckels würde an dem Wesen der Erfindung
nichts ändern.