DE647452C - Glaenzende, irisierende oder perlmutterfarbige Kunststoffe - Google Patents

Glaenzende, irisierende oder perlmutterfarbige Kunststoffe

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DE647452C
DE647452C DEH146149D DEH0146149D DE647452C DE 647452 C DE647452 C DE 647452C DE H146149 D DEH146149 D DE H146149D DE H0146149 D DEH0146149 D DE H0146149D DE 647452 C DE647452 C DE 647452C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/0015Pigments exhibiting interference colours, e.g. transparent platelets of appropriate thinness or flaky substrates, e.g. mica, bearing appropriate thin transparent coatings
    • C09C1/0018Pigments exhibiting interference colours, e.g. transparent platelets of appropriate thinness or flaky substrates, e.g. mica, bearing appropriate thin transparent coatings uncoated and unlayered plate-like particles

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Glänzende, irisierende oder perlmutterfarbize Kunststoffe Die Herstellung von Kunstperlmutter bzw. eines peilartigen Fabrikates gelang erstmalig unter Verwendung von Fischsilber, das bekanntlich aus feinkristallinem Guanin besteht. Durch Einbetten der Fischsilberkriställchen in Kunstmassen erhielt man schillernde Effekte, die durch die stark lichtbrechende und reflektierende Wirkung des Fischsilbers hervorgerufen wurden. Fischsilber ist aber ein sehr teueres Produkt, das überdies durch seine umständliche Herstellungsweise aus Fischschuppen u. dgl. immer eine größere Menge sehr unerwünschter Verunreinigungen enthält, was sich natürlich auch als nachteilig für das damit hergestellte Kunstperlmutter erwies. Es ist darum häufig der Wunsch nach einem anderen Kunstperlmutter geäußert worden, das sich preislich günstiger stellen und in seinen Eigenschaften dem mit Fischsilber behandelten Kunstperlmutter überlegen zeigen sollte.
  • So beschreibt z. B. das amerikanische Patent r 8o9 449 die Herstellung von Mercurochlorid und seine Verwendung als Fischsilberersatz. Ferner ist vorgeschlagen worden, Wismutverbindungen, z. B. Wismutoxychlorid, für denselben Zweck zu verwenden. Doch können die Produkte, wie nachstehend noch erläutert wird, den notwendigen hohen Ansprüchen nicht gerecht werden. Die Natur der Kunstmassen und ihre mechanische Verarbeitung verlangen eine bedeutende Widerstandsfähigkeit aller zugesetzten Farbstoffe, wobei auch die in ihnen gegebenenfalls enthaltenen Verunreinigungen mit zu berücksichtigen sind. So ist z. B. die Verwendung von Fischsilber nicht bloß zu teuer, sondern auch auf die Herstellung von Kunstperlmutter auf Basis von Celloloid und Acetylcellulose beschränkt, da z. B. in Phenol-Formaldehyd-Harz und Caseinkunsthorn das Guanin durch den Formaldehydhärtungsprozeß eine tiefgreifende Veränderung erfährt, die mit einem Verlust der kristallinen Struktur verbunden ist. Auch in Celluloid ergeben sich für die Verwendung des Fischsilbers bedeutende Nachteile, da das Fischsilber immer mit eiweißartigen und zahlreichen anderen Verunreinigungen vermischt ist, die in den Fertigfabrikaten mit der Zeit sehr unerwünschte Gelb- und Rotverfärbungen hervorrufen. Das Mercurochlorid konnte die gestellten Anforderungen ebensowenig befriedigen. Seine leichte Reduzierbarkeit zu Quecksilbermetall bedingt Dunkelverfärbungen, die in Proteinoplasten und Phenol-Tormaldehyd-Harz besonders augenfällig sind. Auch das vorübergehend besonders in der Kunsthornindustrie verwendete Wismutoxychlorid zeigte bedeutende Nachteile. Seine Lichtbeständigkeit läßt sehr zu wünschen übrig; schon nach eintägigem Aufbewahren bei zerstreutem Tageslicht sind die mit Wismutoxychlorid hergestellten Kunsthornplatten deutlich grau gefärbt, bei Sonnenlicht sind sie nur wenige Minuten haltbar. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoff zu finden, der nicht bloß glänzend, irisierend oder perlmutterfarbig ist; sondern auch in chemischer und physikalischer Hinsicht weitgehende Beständigkeit aufweist. Zur Lösung dieser Aufgabe enthält der glänzende, irisierende oder perlinutterartige Kunststoff gleichmäßig feinkristallines Bleiphosphat als Glanzpigment, das also der Kunstmasse (beispielsweise Massen auf Basis von Celluloid, AcetvIcellulose und Benzylcellulose, Phenol-Formaldehyd- und Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten, Casein u. dgl.) in üblicher Weise beigemischt ist. Die Beimischung des feinkristallinen Bleiphosphates bewirkt an der Kunstmasse eine durchweg gleichmäßige Lichtzerstreuung, während die Beimischung von grobkristallinen Bleiphosphaten, deren Kristalle grob sind und keine gleichmäßige Größe haben, all der Kunstmasse keine gleichmäßige Glanzwirkung ergibt und ein unruhiges Aussehen der Kunstmasse hervorruft, da diese grobkristallinischen Teilchen hinsichtlich der Lichtzerstreuung einzeln für sich zur Wirkung kommen. Die mit der Verwendung des Fischsilbers und der anderen vorhin angegebenen Glanzpigmente verbundenen Nachteile treten nicht auf, insbesondere auch nicht bei Kunstmassen aus Phenol-Formaldellyd-Varz, Kunsthorn o. dgl., die einem Forinaldehydliärtungsprozeß unterworfen werden.
  • Zu bemerken ist noch, daß als Ersatz für Fischsilber auch ganz allgemein Salze von Metallen mit hohem Atomgewicht und unter diesen auch Bleisalze vorgeschlagen worden sind, worin natürlich bei der großen Anzahl derartiger Salze kein brauchbarer Vorschlag zu erblicken ist. Unter den Bleisalzen wurde als Beispiel das Paraotybenzoat des Bleies angegeben, dessen Anwendung aber die nachteilige Eigenschaft entgegenstellt, daß es in heißem Wasser löslich ist. Die Kunsthornindustrie beispielsweise verlangt völlige Unlöslichkeit für von ihr verwandte Pigmentfarbstoffe, weil alle Kunstliornansätze nur unter Zusatz bedeutender Mengen Wasser hergestellt werden. Demgegenüber hat Bleiphosphat ein Löslichkeitsprodukt der Größenordnung io-5, ist also als praktisch völlig unlöslich zu bezeichnen. Damit wird in allen Fällen auch die bei der Verwendung von Bleisalzen immer zu beachtende Vergiftungsgefahr beseitigt.
  • Von den Kunststoffen sollen hier Anstrichstoffe und Anstriche ausgenommen sein. Nachstehend sei in einigen Beispielen angegeben, wie sich feinkristallines Bleiphosphat, das sich als Glanzpigment für Kunststoffe eignet, herstellen läßt. Beispiel i Man stellt eine Mischung her von 2 1 einer ,Stammlösung, die aus einer filtrierten Lösung von 3,8 kg Bleiazetat in io 1 destilliertem Wasser besteht, o,21 66°joiger Salpetersäure, io 1 destilliertem Wasser und 20 1 95°1oigem Alkohol. Hierzu gibt man in einem Guß 2,21 einer Lösung von 12 kg Phosphorsäure (spezifisches Gewicht 1,32) in So 1 95 °joigem Alkohol. Man erhält einen feinkristallinen, glänzenden Niederschlag von Bleiphosphat, ohne Zusatz der Salpetersäure dagegen ein so feinteiliges Material, daß dieses fast amorph erscheint.
  • Beispiel 2 1@Tan erhält ein Bleiphosphat, das den meisten Ansprüchen genügt, durch Fällung einer 5o° warmen Lösung von 33 kg Bleinitrat in 2501 Wasser mit einer Lösung von 12 kg Phosphorsäure (85 °joig) in 35 1 Wasser. Man läßt abkühlen und trennt das ausgeschiedene Phosphat durch Filtration oder Zentrifugieren von der Flüssigkeit.
  • Beispiel 3 An Stelle von Phosphorsäure kann man auch saure Phosphate zum Ausfällen des Bleiphosphates benutzen, wobei es sich empfiehlt, kleine Mengen einer starken Säure, z. B. Salpetersäure, zuzusetzen, um die Bildung von neutralem Bleiphosphat sicher zu vermeiden. Zu einer heißen Lösung von 33 kg Bleinitrat und 250 1 Wasser und 41 Salpetersäure fügt man eine heiße Lösung von 35 kg kristallinem, sekundärem Natriumphosphat unter gutem Umrühren hinzu. Nach dem Abkühlen und einigem Stehenlassen verfährt man wie in Beispiel 2.
  • Weiterhin seien nachstehend zwei Beispiele für die Herstellung eines perlmutterartigen Kunststoffes unter Verwendung von feinkristallinem Bleiphosphat angegeben.
  • Beispiel q.
  • Man mischt ioo Teile Casein mit 25 Teilen Wasser und 6 Teilen Bleiphosphat. Nach erfolgter Durchmischung und mehrstündigem Stehenlassen wird der Ansatz, wie üblich, durch die Strangpresse getrieben. Man erhält Stränge, in denen die Bleiphosphatteilchen parallel zur Fließrichtung orientiert sind. Die Stränge werden in kleine Stücke geschnitten und in der Rahmenpresse zu Platten verpreßt. Die fertigen Platten können nach dem Härten und Trocknen mechanisch auf Knöpfe, Kämme, Schnallen mit perlmutterartigem Aussehen verarbeitet werden. . Beispiel Bei der Verarbeitung von Bleiphosphat in. Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukteii empfiehlt es sich, ein gut getrocknetes oder. aber mit Alkohol bzw. Glycerin angeteigtes Material zu verwenden. Man verfährt im allgemeinen wie folgt: zoo Teile möglichst wasserhelles Gießharz werden mit 3 Teilen einer 5o°1oigen Bleiphosphatglycerinpaste so lange verrührt, bis die Bleiphosphatkriställchen völlig homogen verteilt sind. Die Masse wird dann in Formen gegossen und in bekannter Weise je nach Größe der Formen einige Tage bis mehrere Wochen bei etwa 8o° gehärtet. Man erhält perlmutterartige Stücke von sehr schönem seidigem Glanz.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCFI: Glänzende, irisierende oder perlmutterartige Kunststoffe, ausgenommen Anstrichstoffe und Anstriche, dadurch gekennzeichnet, daß sie gleichmäßig feinkristallines Bleiphosphat als Glanzpigment enthalten.
DEH146149D 1934-05-12 1934-05-12 Glaenzende, irisierende oder perlmutterfarbige Kunststoffe Expired DE647452C (de)

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