DE645919C - Verfahren zum Unschaedlichmachen von Kampfstoffen der Gelbkreuzgruppe - Google Patents

Verfahren zum Unschaedlichmachen von Kampfstoffen der Gelbkreuzgruppe

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DE645919C
DE645919C DEW96879D DEW0096879D DE645919C DE 645919 C DE645919 C DE 645919C DE W96879 D DEW96879 D DE W96879D DE W0096879 D DEW0096879 D DE W0096879D DE 645919 C DE645919 C DE 645919C
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DEW96879D
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Dr Ernst Sturm
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WUELFING J A FA
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WUELFING J A FA
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06DMEANS FOR GENERATING SMOKE OR MIST; GAS-ATTACK COMPOSITIONS; GENERATION OF GAS FOR BLASTING OR PROPULSION (CHEMICAL PART)
    • C06D7/00Compositions for gas-attacks

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zum Unschädlichmachen von Kampfstoffen der Gelbkreuzgruppe Man hat bereits auf Dichlordiäthylsulfid Amine und Phenole einwirken lassen und Verbindungen hergestellt, die ihre hautzerstörenden Eigenschaften verloren haben.
  • Die primären aliphatischen Amine bilden mit Dichlordiäthylsulfid Thiazane, die sekundären Bisdialkylaminoäthylsulfide, die tertiären die entsprechenden quaternären Salze. Die Kondensationen wurden stets in absolutem Alkohol, zum Teil in Gegenwart von wasserfreier Soda oder Natriumacetat unter Erwärmen auf dem Wasserbad durchgeführt.
  • Während die primären aliphatischen Amine sich glatt umsetzten, war die Reaktionsbereitschaft der aromatischen Amine schon geringer; so mußte das Reaktionsgemisch von Anilin und Dichlordiäthylsulfid 3 Tage stehen, ehe eine Umsetzung eingetreten war.
  • Die Kondensation mit Phenolen trat nach istündigem Erhitzen auf dem Wasserbad in alkoholischer Natronlauge ein.
  • Säurederivate der Amine, wie Säureamide und Harnstoffabkömmlinge, reagierten mit Dichlordiäthylsulfid unter gleichen Versuchsbedingungen nicht.
  • Diese Umsetzungen sind zur Unwirksammachung von Kampfgasen der Gelbkreuzgruppe also praktisch nicht verwertbar. Dazu kommt, daß die Amine schon an und für sich alkalisch reagieren und daß die Kondensationen stets in Gegenwart von Alkalien durchgeführt werden, deren Reaktionsbereitschaft zum Dichlordiäthylsulfid längst bekannt ist. So setzt sich das Dichlordiäthylsulfid mit alkoholischer Natronlauge, wie in Versuchen nachgewiesen wurde, bei Erwärmen auf dem Wasserbad in kurzer Zeit unter Bildung des gelblichen, festen Thiodiglykolnatriums quantitativ um.
  • In wäßrigen Lösungen dagegen ohne Alkalien, absolutem Alkohol und ohne Erwärmen auf dem Wasserbad, ist auch die Reaktionsbereitschaft der aliphatischen und aromatischen primären Amine und der Phenole erloschen.
  • Läßt man z. B. bei Zimmertemperatur auf die wäßrigen Lösungen der aliphatischen primären, sekundären und tertiären Amine Dichlordiäthylsulfid einwirken, so sind in den Reaktionsgemischen in den ersten 48 Stunden keinerlei Umsetzungen zu erkennen. Das Dichlordiäthylsulfid setzt sich in Form von dicken, öligen Tropfen auf den Boderi des Gefäßes ab. Im Verlauf der nächsten Tage geht allmählich das ölige Dichlordiäthylsulfid in Lösung und erst nach io Tagen ist der größte Teil verschwunden; gleichzeitig setzen sich geringe Mengen von weißen Kristallnadeln ab.
  • Die aromatischen Amine, deren Amincharakter durch Eintritt der aromatischen Gruppe in das Molekül stark geschwächt oder gar aufgehoben ist, lösen zum Teil das Dichlordiäthylsulfid, ohne_daß eine Umsetzung erfolgt .oder sich gar feste Reaktion, produkte ausscheiden.
  • Erst die sekundären und tertiären Aroma. tischen Amine zeigen Neigung, sich mit' chlordiäthyIsulfid umzusetzen und schmierig' feste Produkte zu bilden, die aber zum großen Teil noch unzersetztes Dichlordiäthylsulfid enthalten. So kann bei diesen Kondensationen nur von einer Teilreaktion gesprochen werden. Am brauchbarsten erweisen sich noch die Diphenylamine und Phenylendiamine.
  • Während die aliphatischen, aromatischen und heterocyclischen Alkohole Dichlordiäthyl-, Sulfid sofort lösen, ohne in den ersten :24. Stunden bei Zimmertemperatur zu reagieren, geht die Lösungsbereitschaft bei den Phenolen, bei Verbindungen also, die die Hydroxylgruppe im Kern enthalten, zurück. Mit steigender Zahl der Hydroxy lgruppen wird weder die Lösungsbereitschaft noch die Reaktionsfähigkeit erhöht.
  • Auch nach Zutritt der Carboxylgruppe (Oxy- und Phenolcarbonsäuren )werden die Verbindungen nicht reaktionsfähiger.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die Aminophenole, die aromatischen Aminoaldehyde und Aminoketone und deren Derivate durch ihre Reaktionsbereitschaft auszeichnen und sich sofort mit dem Dichlordiäthylsulfid, auch in wäßrigen Suspensionen ohne Erwärmen, ohne Alkalien und ohne Gegenwart von Alkohol, umsetzen. Die Kondensationsprodukte sind meistens feste, kristalline Verbindungen, die ihre hautzerstörenden Eigenschaften verloren haben. Ein Überschuß der Aminov erbindungen verhindert die Reaktion nicht. Die Umsetzung verläuft stets quantitativ; die Verbindungen sind stabil, bei Erwärmen treten bei den Aminophenol-Dichlor-
    ' iäthylsulfidverbindungen häufig Verharzun-
    n ein.
    Das neue Verfahren ist durch folgende
    ;Arbeitsweise gekennzeichnet: Auf eine io°/oige wäßrige Suspension von p-Aminobenzophenon läßt manDichlordi4thyl-Sulfid einwirken. Das p-Aminobenzophenon geht sofort in Lösung und im gleichen Maße verschwinden die Dichlordiäthylsulfidtropfen; es scheidet sich ein braunes, anfangs schmieriges, später festes, kristallines Reaktionsprodukt ab, das in heißem Wasser löslich ist und beim Erkalten wieder ausfällt.
  • Führt man die Reaktion mit p-Aminobenzaldehyd durch, so entsteht sofort ein rotbraunes kristallines Kondensationsprodukt.
  • Bei Verwendung von Aminoanisol wird das. Dichlordiäthylsulfid sofort gelöst und nach einigen Stunden scheidet sich das Reaktionsprodukt in Form rötlicher Kristallnadeln ab.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Unschädlichmachen von Kampfstoffen der Gelbkreuzgruppe durch Umwandlung derselben in nicht hautreizende Verbindungen mittels organischer Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß Aminophenole zur Einwirkung gebracht werden. a. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kampfstoffe mit aromatischen Aminoaldehyden kondensiert. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kampfstoffe mit aromatischen Aminoketonen behandelt.
DEW96879D 1935-07-12 1935-07-12 Verfahren zum Unschaedlichmachen von Kampfstoffen der Gelbkreuzgruppe Expired DE645919C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE974228C (de) * 1953-04-17 1960-10-20 Draegerwerk Ag Verfahren zur Entgiftung von Kampfstoffen

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