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Papier- oder Kartonmaschine Um ein besseres Verfilzen der Fasern in
der Naßpartie der Papier- und Kartonmaschinen zu erzielen, werden bekanntlich entweder
das Langsieb selbst mit seinen Registerwalzen oder der Papierstoffbehälter in seitliche
Schwingungen versetzt. Da diese Teile aber große Massen .darstellen, so werden nur
verhältnismäßig langsame Schwingungen erreicht, was zur Folge hat, daß in vielen
Fällen das Verfilzen der Fasern unzulänglich ist, d. h. die Fasern sind im Papier
doch noch im wesentlichen längs gerichtet, so daß die Festigkeit des Papiers in
der Querrichtung in allen Punkten geringer ist als die Festigkeit@in der Längsrichtung.
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Es ist nun auch eine Vorrichtung bekanntgeworden, bei der innerhalb
der Stoffauslaufdüse des Stoffkastens eine Reihe von . Prall- oder Widerstandskörpern
-angeordnet ist, die in hin und her gehende Bewegungen versetzt werden, um eine
stärkere Querlagerung der Fasern zu erreichen. Diese Anordnung besitzt jedoch den
Nachteil, daß die Widerstandskörper den Durchfiußquerschnitt der Düse ganz erheblich
verengen und damit die Strömungsgeschwindigkeit des. Papierstoffs gerade an dieser
Stelle sehr stark erhöhen, was durchaus unerwünscht ist. Außerdem besteht die Gefahr,
daß bei raschen Schwingungen der Prallkörper die Düse verstopft wird. Ferner erfordert
die Erzeugung solcher Schwingungen der Widerstandskörper in dem Papierbrei einen
erheblichen Leistungsaufwand. Um eine schnellere Siebschüttelung zu erzielen, wurde
sodann der Vorschlag gemacht, das Sieb mittels einer mit Gummi o. dgl. überzogenen
Walze zu schütteln, die unter dem Sieb, zwischen Brustwalze und .den Saugkästen
vorgesehen ist und in ihrer Achsenrichtung rasch hin und her bewegt wird. Aber auch
mit dieser Anordnung sind keine derartig schnellen Schwingungen des Siebes erreichbar,
daß starke Querverlagerung der Fasern eintritt. Schließlich ist es bekanntgeworden,
das Langsieb durch Anordnung von Längsleisten an den Registerwalzen in schnelle
senkrechte Schwingungen von etwa gooo in der Minute zu versetzen. Dies hat jedoch
den Zweck, den Entwässerungsvorgang zu beschleunigen.
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Um nun ein gutes Verfilzen der Fasern, d. h. auch eine starke Querverlagerung
von Fasern, zu erzielen, ohne daß hierbei große Massen geschüttelt zu werden brauchen,
ist bei der Papier- oder Kartonmaschine gemäß der Erfindung eine von der Faserstoffaufschwemmung
vor
ihrem Auftreffen auf das Langsieb zu überfließende, parallel zu diesem angeordnete
Fläche vorgesehen, der mit Hilfe von Wechselstromvibratoren eine seitlich. schwingende
Bewegung von mindesten§ iooo Schwingungen in der Minute erteilt. wird. Eine solche
Fläche besitzt keine große Masse und läßt sich daher leicht in Schwingungen hochfrequenter
Art versetzen, so daß ein gutes Verfilzen der über die Fläche fließenden Fasern
eintritt. Die Wirkung läßt sich noch dadurch steigern, daß auf beiden Seiten des
Siebes kurz vor dem Stoffauflauf Rollen angeordnet «-erden, die mit Wechselstromvibratoren
verbunden sind, welche mindestens iooo Schwingungen in der Minute ausführen. Infolgedessen
wird auch das Sieb in Schüttelbewegungen versetzt.
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Es ist zwar bekannt, das im Braunkohlentagebau gewonnene Material
vor seiner Brikettierung durch eine Siebklassierung aufzubereiten, und zwar mit
Hilfe eines Siebes, dessen Fläche durch Wechselstrommagneten in viele kleine Schwingungen
senkrecht zur Siebfläche versetzt wird. Schließlich erfolgt das Sieben und Sortieren
von Mahlgut vielfach mit Hilfe von Schüttelsieben, die durch mit unterbrochenem
Gleichstrom gespeiste Elektromagneten in Bewegung gesetzt werden. Der Zweck dieser
bekannten Vorrichtungen ist jedoch ein anderer als beim Gegenstand der Erfindung.
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In der Zeichnung ist nun der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt.
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In -dieser bedeutet: Fig. i einen Grundriß und Fig.2 den Aufriß des
Siebteils einer gewöhnlichen Langsiebpapierinaschine mit der Schwingungsfläche,
Fig@3 eine andere Ausführungsform mit zusätzlich in der Achsenrichtung hin und her
bewegten Rollen, Fig. q. in vergrößertem Maßstab die Vorrichtung zum Schwingen einer
Rolle, Fig. 5 in vergrößertem Maßstab eine Einrichtung, bei welcher das Gehäuse
einer Rolle in Schwingungen versetzt wird.
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Das Langsieb ist mit i bezeichnet, der Boden des Stoffauflaufkastens
mit 2 und der Deckelriemen mit 3. Mit 4 ist die Fläche bezeichnet, welche zwischen
dem Boden und dem Sieb liegt und die zwischen Federn 5 gespannt ist. Diese Fläche
wird durch einen Wechselstromvibrator 6 in starke Schwingungen versetzt. Die Stauwände,
die man auch bei den gewöhnlichen Langsiebpapierinascliinen findet, sind mit 7 bezeichnet.
Die Walzen, die das Sieb tragen, sind mit 8 bezeichnet. Die Fläche .I kann glatt
sein oder mit Aussparungen oder anderen Flächenunregelmäßigkeiten versehen sein,
um dadurch eine heftige Bearbeitung des Stoffes zu erzielen. Es ist gegebenenfalls
zweckmäßig, eine breite Fläche, beispielsweise i m breit, zu verwenden.
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.Bei der Ausführungsform nach Fig.3 ist wiederum die seitlich schwingende
Fläche vorgesehen, und die Faserstoffaufschwemmung wird aus dem Stoffkasten i i
durch ein Mundstück 12 zum Sieb i geleitet. In diesem Fall werden auch dem Sieb
Schwingungen durch Rollen 13 und 14 erteilt, die über und unter dem Sieb angeordnet
sind. Diese Rollen erhalten in der Achsenrichtung rasche Hinundherbewegungen und
können mit Gummi bezogen sein. Die Entfernung zwischen der Mündung des Mundstückes
i z und den Rollen 13 und 14 soll so kurze wie irgend möglich sein. Die Brustwalze
9 führt keine Schwingungen aus, und die Entfernung zwischen dieser und den Rollen
13 und 14 soll möglichst groß sein.
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In Fig. 4 ist in vergrößertem Maßstab eine Vorrichtung gezeigt, die
beispielsweise zum Schwingen der Rollen benutzt werden kann. Es sei angenommen,
daß die in Axialbewegungen zu versetzende Rolle die Rolle 14 der Fig. 3 ist. Die
Endzapfen 15 der Rollenachse sind in Lagern 16 geführt, derart, daß sie sich hin
und her bewegen können, und die Enden der Zapfen stehen mit Federn 17 in Berührung.
Die eine Federgruppe ist mittels eines Stabes 18 mit dem Wechselstromvibrator verbunden,
der nur schematisch dargestellt und mit i9 bezeichnet ist. Die Federung ist so bemessen,
daß die Anzahl der Schwingungen der Rolle mit der Schwingungsperiode des Vibrators
übereinstimmt. Falls große Rollen benutzt werden, kann der Druck zwischen den Federn
und den sich drehenden Zapfen mittels passender, nicht dargestellter Axiallager
übertragen werden. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, zwei oder meherere
Rollen durch denselben Vibrator in Schwingungen zu versetzen.
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Die F49. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher nur das Gehäuse
2o der Rollen in Schwingungen versetzt wird, während der Kern 21 weder eine Schwingung
noch eine Umlaufbewegung ausführt. Das Gehäuse 2o, das mit Gummi überzogen sein
kann, ruht unter Vermittlung von Trägern 22 auf dem Kern 21. Die Träger 22 gleiten
auf dem Kern 21, wenn das Gehäuse umläuft. An einem der Endzapfen 15 der Achse des
Kernes ist ein Axiallager 23 vorgesehen, in dessen Aussparung die Blöcke 24 eingreifen,
die von den Federn 25 getragen werden. Die Blöcke 24 sind mittels der Glieder 26
mit dem Wechselstromvibrator i9 verbunden.
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An Stelle der Träger a2, die auf dem Kern gleiten, können natürlich
auch rollende Tragglieder
verwendet werden, in welchem Fall der
Kern ebenfalls umläuft. Der Vibrator ig braucht nicht außerhalb der Rolle angeordnet
zu werden; er kann auch innerhalb der Rolle angebracht sein.
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Bei den beschriebenen Einrichtungen müssen die Schwingungen der Fläche
4 und der Rollen 13, 1q. hochfrequenter Art sein, d. h. es müssen mindestens iooo
bis 6ooo Schwingungen pro Minute erteilt werden.