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Walzwerk, bestehend aus Vor-, Mittel- und Fertigstraße Die Anforderungen
an -die Walzenstraßen gehen heute .dahin, daß man auf ein und derselben Walzwerksanlage
die Herstellung von Draht oder Band- oder Feinleisen von wahlweise verschiedenen
Endquerschnhten in verschiedenen Größenstufen verlangt. Zudem erfordert der Markt
diese verschiedenen Größen in kleinsten Meergen.
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Das bedeutete bislang eine mehr oder weniger große Umstellung der
Einrichtungen. und -der Walzgeschwindigkeiten, wie auch öf-terer Walzenwechsel und
demgemäß eine Einbuße an Leistungsfähigkeit der Anlage und eine entsprechende Erhöhung
der Gcstehungskosten. Der Erfindungsgegenstand beseitigt diesen Mangel durch ,entsprechende
Gerüstanordnung der aus Vor-, Mittel- und Fertigstraße bestehenden Walzwerksanlage
in Verbindung mit Kalibergruppen in jedem Einzelgerüst. Ihre Kaliberpaane können
deswegen mit gleichen Walzgeschwindigkeiten erbeten,, weil die Kalibrierung, Querschnittsabnahme
und wirksame Ger üstzahl in bezug auf Walzgeschwindigkeit gegen5'eitig in Einklang
gebracht ist. Zur Klarstellung sei der Erfindungsgedanke an Hand der Zeichnung erläutert,
die beispielsweise anzeigt, mit -#velchen gewIngsten Abänderungen eine vorhandene
Straße auf eine wesentliche Erweiterung des Arb:evtsgebietes umgebaut werden, kann,
um ihre LeistungsfäMgkeit ohne wesentliche Betriebsunterbrechung auszunutzen. Eine
möglichst uniterbrechungslose Beschäftigung der Straße erfordert die Berücksichtigung
des Marktes in der Weise, daß man mit einfachsten Mitteln in einer zusammenhängenden
Anlage ein möglichst vielseitiges Arbeitsfeld herstellt.
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Die Abb. r zeigt eine bestehende Straße. Sie soll so geändert «-erden,
daß mit möglichst geringsten Kosten die an Größe und Gestalt verschiedenen Querschnitte
an ein und demselben Fertiggerüst austreten können mit denkbar höchster Temperatur.
Die Handarbeit ist dabei auf ein Beringst mögliches Maß zu beschränken. Umführungen
und Zwischenführungen sind daher in Anwendung zu bringen. Die ersteren erfordern
insofern Beachtung für die Kalibrierurig, als sie den Quadratquerschnitt bestimmen,
der die größte Gewähr für eine störungsfreie Umführung bietet.
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Bei der WaInverksanlage nach Abb. r wird ein 5o-rnm-Onadrat in dein
Gerüst r zum Anstich gebracht und erhält hier einen Ovalquerschnitt, i11 dem zweiten
Gerüst einen Quadratquerschnitt, der mittels Umführung zum Gerüst 3 gebracht wird,
in welchem ein. weiterer Ovalstich erfolgt, während aus Gerüst q. ein Quadratquerschnitt
von etwa 23,5 mm ausil-äuft und mittels Umführung zum Gerüst 5 befördert
wird. Aus Gerüst 5 läuft ein weiterer Ovalquerschnitt aus., aus Gerüst 6 ein Quadrat
von 16,25 und aus
Gerüst 8 ein solches von 11,25 mm. Auf den nachfo:;genden
Gerüsten wird ixt gerader Hintereinanderfo'ge gearbeitet, so daß die Quersdhnittsabnahme
von Gerüst zu Gerüst dadurch festgelegt ist, wenn aus Gerüst 16 ein 5-anin-Rund
auslaufen soll.
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Will man einen stärkeren Querschnitt walzen, beispielsweiseein ro-unn-I@und,
so müßte dieser ungefähr auf Gerüst to auslaufen. Die Geschwindigkeit ist hier aber
entsprechend geringer, weshalb auch die Leistungsfähigkeit für den dickeren ()tterschnitt
voni Io-nnli-Run.d sich entsprechend klein ergehen würde.
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Man, müßtc, tun eine günstige l'-rz.eugttngsmenge zu erzielen, sämtliche
Straßen in der Drehzahl erhöhen, uni eine gii:astigere Auslaufgcschtt-iat.digkcit
zti hallen. 1 'in nun diese Geschwi.adigkcitsregelung in einer halbwegs vorteilhaften
Grenze zu halten und andererseits einen nicht zu großen TRegclbercich der Motoren
zti erhalten, läßt nian zwischen Gerüst 2 und Gerüst 3 eine Scill;ingeailli1-du.ng
zti und nimmt damit den großen Nachteil einer Abkühlung <Ivs Walzgutes in Kauf.
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Nach der 1:r(inclung werden nun mit der -].eichen Gerüstzahl lcivlizeitig
zwei Adern fertig gctva.lzt auf ein' und demselben Fertiggerüst, bei verschiedenen
gro(:@cn Endquerschnitten aus gleich grof:)en Anfangsquerschnitten, indem jedes
Einzelgerüst Kalibergruppen besitzt, die deswegen paarweise mit gleichen, Walzgeschwindigkeiten
arbeiten können, weil man die Kalihrierung, die Querschnittsabnahine und die wirksame
Ger üstzahl in bezug auf @Valzgesclitvindigkeit in Einklang gebracht hat. Aus der
Abb.2 geht hervor, daß man die ersten vier Gerüste hintereinander arbeiten läßt,
von Gerüst 4 zu 5 in offener Aufstellung mittels Umführung arbeitet; Gerüst 6 steht
davon abweichend wieder hinter Gerüst 5 und von Gerüst 6 zu Gerüst 7 in offener
Aufstellung mittels einer zweiten Umführung. Die Gerüste 7 bis zum Auslaufgerüst
16 stehen in gerader Linie hintereinander ausgerichtet.
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Das Beispiel der Abb. 2 läßt gleichzeitig zwei Adern, nebeneinanderlaufen
mit 5 mm und 7 mm rundrein Auslaufquerschnitt aus dem gemeinsamen Endgerüst 16.
Bei beiden Adern gelangen 5o-mm-O-Knüppel zum Anstich.
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Auf der Kaliberreihe A wird der 5o-mm-fö-Knüppel in Gerüst r zu einem
Oval unigeformt. Auf dem Gerüst 2 wird wieder ein, Ovalstich gegeben, ebenso im
Gerüst 3, während am vierten Gerüst ein Quadrat gebildet; wird, welches mittels
Umführung umgeführt werden* kann. Der weitere Walzvorgang ist wie bei der Straße
nach Abb. t. Hinter Gerfist 8 läuft in diesem Falle ein t# t,a5-mrcn-Qluadrat. Neben
dieser KaliberreiheA ist eine weitere Kaliberbahn B vorgesehen, bei der beispielsweise
das erste Gerüst blind durchlaufen wird, d. h. daß der Querschnitt keine Abnahme
oder höchstens nur wenig Abnahme erfährt. In dem Gerüst 2 wird ein Ovalqucrschnitt
geformt, ebenso ihn Gerüst 3 und im Gerüst 4 ein Quadratquerschnitt, derart, daß
nach dein Geriist 8 ein 15,7-111111-Quadrat ausläuft. Das Qtirrsclinittsverliältnis
von Kalibcrrcilie A zu Kaliberreilie B beträgt 51:100, wslches
bis zum gemeinsamen AUS-tritt aus dein Endgerüst hesielien bleibt, so daß hier gleichzeitig
beide Walzadern, z. ß. mit 5 und 7m1110, mit vorteilhafter Geschwindigkeit austreten.
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Den gleichen Arbeitsvorhang kann man auch mit drei gleichzeitig laufvilKlen
Adern mit versclücdencn Fcrtigqucrschnittsgrüßcn vornelntien. Diese dritte Ader
würde bei spia#?@sw<#ise die Gerüste i und 2 blind dtircli laufen., so daß sielt
ein verhältnismäßig stärkerer l,crtig(ittersclitiitt ergibt. Als ein weiterer Vorteil
macht sielt bei diesem Arbeitsvorgang bemerkbar. da[.) er mir einen verhältnismäßig
kleinen hcgcllx#rcich der Antriebsinotoren erfordert, tt:ihrcad hei der Straße nach
Abb. t cüie nennenswerte Leistungsfäliirgkeit für kleine und große En:dquersclinntte
sich nur durch gt-oße Geschwindigkeitsu.nistellungcn in einem tvie im anderen Falle
erzielen läUt. Eine Sclilingeill)ildUng krnnmt bei der crfindungsgemüßen Anlage
nicht mehr in I#rage, und damit entfällt die damit verbundene nachteilige Abkühlung.