DE262406C - Verfahren zum Walzen von H- und I-Eisen mit breiten, neigungslosen Flanschen - Google Patents
Verfahren zum Walzen von H- und I-Eisen mit breiten, neigungslosen FlanschenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B1/00—Metal-rolling methods or mills for making semi-finished products of solid or profiled cross-section; Sequence of operations in milling trains; Layout of rolling-mill plant, e.g. grouping of stands; Succession of passes or of sectional pass alternations
- B21B1/08—Metal-rolling methods or mills for making semi-finished products of solid or profiled cross-section; Sequence of operations in milling trains; Layout of rolling-mill plant, e.g. grouping of stands; Succession of passes or of sectional pass alternations for rolling structural sections, i.e. work of special cross-section, e.g. angle steel
- B21B1/088—H- or I-sections
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metal Rolling (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE Ta. GRUPPE
WILHELM VASZEN in AACHEN-FORST.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. September 1909 ab.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von H- und T-Eisen mit breiten,
neigungslosen Flanschen mittels eines aus drei Vierwalzengerüsten und einem zwischen denselben
eingeschalteten Walzenpaar zur Kantenbearbeitung bestehenden Universalwalzwerkes,
dessen Vierwalzengerüste aus je einem Horizontal- und einem Vertikalwalzenpaar mit in
einer Ebene liegenden Achsen bestehen.
to Die Technik verlangt Profile mit neigungslosen
Flanschen und gleichgroßen Trägheitsmomenten nach den beiden Hauptachsen hin. Solche Profile lassen sich auf den bekannten
T-Eisen-Universalwalzwerken nicht herstellen. Die letzteren benutzen ein auf einem gewöhnlichen
Duo-Vorwalzengerüst hergestelltes I-förmiges Vorprofil. Da auf einem solchen
Gerüst nur eine beschränkte Anzahl Kaliber untergebracht werden kann, so muß man mit
sehr breiten, trapezförmigen Walzenballen in den rechteckigen Block einschneiden. Infolge
der geringen Stichzahl auf diesem Duogerüst kann man gleichzeitig die Flanschen kaum
nennenswert drücken und ausbreiten.
Es sind deshalb sehr große Blockquerschnitte zur Herstellung von breitflanschigen Trägem
erforderlich. Mit solchen Blockquerschnitten aber würden die Abmessungen des Vorwalzwerks derart gesteigert werden müssen, daß
deren Ausführung undurchführbar ist.
Wegen des geringen zur Verfügung stehenden Raumes auf der profilierten Vorwalze
können zur Erreichung des Gratwechsels keine überspringenden Ränder angewandt werden.
Der Kaliberschluß muß deshalb etwas aus der Mitte der Flanschen nach oben verlegt
40
werden, damit durch Wenden des Walzgutes die Gratbildung vermieden wird. Dieses Wenden
ist sehr zeitraubend und umständlich und bildet einen schweren Nachteil.
Für größere Profile bedingt der geringe zur Verfügung stehende Raum der profilierten
Vorwalze eine zu geringe Stichzahl, so daß die Walzarbeit auf Vorwalzen- und Vierwalzenfertiggerüst
sehr ungleich verteilt ist, wodurch die Leistungsfähigkeit des Walzwerks bedeutend
herabgemindert wird, was einen weiteren Nachteil darstellt.
Die angestrebte gleichmäßige Streckung aller Profilglieder wird in den bis heute bekannt
gewordenen Träger-Universalwalzwerken nicht erreicht, da in der profilierten Duovorwalze
der Steg überstreckt wird und die Flanschen zurückbleiben müssen. Sobald die Arbeit in
dem Universalgerüst beginnt, werden in umgekehrter Weise die Flanschen überstreckt, dagegen
der Steg fast gar nicht gestreckt, so daß das Material sehr starke Zerrungen erleidet,
welche in hohem Grade nachteilig sind.
Sollte auf den bisherigen Universalwalzwerken
ohne Anwendung einer profilierten Vorwalze direkt mit rechteckigen Blöcken gearbeitet
werden, so müßten sehr breite, flache brammenartige Blöcke verwendet werden. Diese brammenartige Blöcke lassen sich auf
normalen Blockstraßen nur mit großen Schwierigkeiten und Zeitverlust herstellen.
Die bisher bekannten Universalwalzwerke,
die die Träger mit aufgebogenen Flanschen in wechselseitig übergreifenden Kalibern bearbeiten,
erfordern ein Wenden des Walzgutes nach jedem Stich, so daß hierbei sowohl an
(2. Auflage, ausgegeben am ig. Mai igi4-)
der profilierten Vorwalze wie auch an dem Vierwalzgerüst nach jedem Stich gewendet
werden muß, was wieder einen großen Nachteil bedeutet. Wollte man das Wenden vermeiden,
so müßten zwei Vier walze ngerüste • hintereinandergestellt werden.
Die Universalträgerwalzwerke, die das Walzgut nicht aufgebogen, sondern in natürlicher
Trägerform verarbeiten, haben alle an den
ίο inneren Flanschseiten einen sehr starken
Walzen verschleiß, so daß wegen des letzteren keine Träger unter neun Prozent Flanschenneigung
hergestellt werden. Auch sind hierbei Führungseinrichtungen erforderlich.
Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren soll nun ermöglichen,
H-Profile und breitflanschige I-Träger mit neigungslosen Flanschen mit
großen Flanschbreiten herzustellen.
Bei diesem neuen Walzverfahren geht man von rechteckigen Blöcken aus; aus diesen werden
die Flanschsn unmittelbar im ersten Gerüst mit offenem, die Kanten nicht begrenzendem
Kaliber mit unter einem spitzen bis schwach stumpfen Winkel zueinander stehenden
Schenkeln vorgewalzt, hierauf im zweiten Gestell auf einen größeren stumpfen Winkel
aufgebogen neigungslos fertiggewalzt, während die Flanschkanten durch ein vor oder hinter
dem zweiten Gerüst angeordnetes Walzenpaar bearbeitet werden und schließlich im dritten
Gerüst geradegebogen.
Auf der Zeichnung ist ein zur Ausführung dieses Walzverfahrens geeignetes Walzwerk in
seinen wesentlichen Teilen dargestellt.
Im ersten Gerüst (Fig. 1) dieses Universalwalzwerks wird der Träger in der Weise vorgewalzt, daß die Vertikalwalzenballen C, D
unter einem Winkel von etwa 60 bis 100 ° in die Seiten des auszuwalzenden Blockes einschneiden,
während gleichzeitig die in derselben Ebene liegenden Horizontalwalzen A, B
in die obere und untere Seite des Blockes eindringen. Durch weiteres Anstellen der vier
Walzen in den aufeinanderfolgenden Stichen werden die Ecken des Blockes herausgetrieben
und wie Flacheisen ausgebreitet. Da dieses Vierwalzenkaliber an den vier Ecken offen
ist, so erhalten die Flanschkanten keine Bearbeitung. Die Flanschen können sich daher
ungehindert ausbreiten.
Während bei der eingangs erwähnten, profilierten T-Vorwalze sich das Material für die
Flanschen stark einzieht, breitet es sich bei diesem Vierwaizen-Vorwalzgerüst des Universalwalzwerks
aus, so daß größere Flanschbreiten als die ursprüngliche Blockquerschnittabmessung
erzeugt werden. Diese Vorwalzung ermöglicht es, aus verhältnismäßig kleinen, rechteckigen
Blockquerschnitten, wie sie die normalen Blockstraßen bequem erzeugen, den größten Teil dieser breitflanschigen Profile herzustellen.
Das umständliche und zeitraubende Wenden des Walzgutes bei der profilierten
Vorwalze fällt hierbei fort, und es werden die Flanschen von Anfang an mit dem Steg gleichzeitig
und gleichmäßig gestreckt.
Die vorgewalzten H-Profile gelangen zum
j zweiten Vierwalzengerüst E, F, G, H (Fig. 2) ■ und dem damit verbundenen Kanteöwalzgerüst
(Fig. 3) des Universaiwalzwerks. Die Vertikalwalzen G, H des Gerüstes (Fig. 2) schneiden
mit ihren Ballen unter einem stark stumpfen Winkel von etwa 120 bis 135° ein. Dieses
Gerüst (Fig. 2) läßt ebenso wie das erste Gerüst (Fig. 1) die Kanten offen, während die
Walzen des damit verbundenen Kantenwalzgerüstes (Fig. 3) die Flanschk'anten bearbeiten.
Der Kaliberteil dieses Walzenpaares /, K, der die Kanten bearbeitet, ist keilförmig. Da
erfahrungsgemäß in keilförmigen Kalibern das Walzgut nach der weiten Seite des Kalibers
getrieben wird, so werden die Flanschen an die Walzenballen herangetrieben; dieses Kaliber
wirkt also selbstführend. Die Flanschen des Walzgutes werden nun in diesen beiden
Gerüsten aufgebogen und neigungslos auf Maß fertiggewalzt.
Hierauf gelangt das Walzgut in das dritte Vierwalzengerüst (Fig. 4) mit zylindrischen
Vertikalwalzen N, O 'und zylindrischen Horizontalwalzen
L1 M, das die Flanschen des in seinen Abmessungen fertigen Profils geradebiegt,
richtet und poliert.
Dieses neue Universalwalzverfahren bietet gegenüber den bisherigen auch noch den Vorteil,
daß sich die Walzarbeit stets gleichmäßig auf Vor- und Fertiggerüst .verteilen läßt, da
man in dem universellen Vörwalzgerüst nicht an eine bestimmte Stichzahl gebunden ist,
was für die Leistungsfähigkeit des Walzwerks von größter Bedeutung ist. Infolge des selbstführenden
Kantenwalzkalibers sind mechanisch anzustellende Führungseinrichtungen, wie sie
an bisherigen Universalwalzwerken in Gebrauch sind, überflüssig, so daß man mit den an gewöhnlichen
Walzwerken üblichen Führungen, Linealen und Abstreifern auskommt. Die
Walzen sind einfache, symmetrische Rotationskörper, deren Herstellung und Reparatur
sehr einfach ist. Der Walzenverschleiß ist infolge des Auswalzens in aufgebogener Form
sehr gering und dürfte denjenigen von Flacheisen-Universalwalzwerken nicht übersteigen.
Claims (1)
115 Patent-Anspruch:
Verfahren zum Walzen von H- und I-Eisen mit breiten, neigungslosen Flanschen
im Universalwalzwerk mit drei aus je einem Horizontal- und einem Vertikalwalzenpaar
mit in einer Ebene liegenden
Achsen bestehenden, anstellbaren Vierwalzengerüsten, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flanschen im ersten Gerüst mit offenem, die Kanten nicht begrenzendem Kaliber unmittelbar aus einem rechteckigen
Block mit unter einem Winkel zueinander stehenden Schenkeln vorgewalzt, hierauf im zweiten Gerüst auf einen größeren
Winkel aufgebogen und neigungslos fertiggewalzt werden, während die Flansch- kanten durch ein vor oder hinter den
Wa1ZBn des zweiten Gerüstes angeordnetes
Walzenpaar bearbeitet werden, worauf die Flanschen des in seinen Abmessungen fertigen
Profils in dem dritten Gerüst geradegebogen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE262406T | 1909-09-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE262406C true DE262406C (de) | 1913-07-12 |
Family
ID=29557174
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1909262406D Expired DE262406C (de) | 1909-09-03 | 1909-09-03 | Verfahren zum Walzen von H- und I-Eisen mit breiten, neigungslosen Flanschen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE262406C (de) |
-
1909
- 1909-09-03 DE DE1909262406D patent/DE262406C/de not_active Expired
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