DE645105C - Verfahren zur Vermeidung der Grobkristallisation bei der Erstarrung von Gussstuecken aus technischen Metallschmelzen - Google Patents

Verfahren zur Vermeidung der Grobkristallisation bei der Erstarrung von Gussstuecken aus technischen Metallschmelzen

Info

Publication number
DE645105C
DE645105C DEV28164D DEV0028164D DE645105C DE 645105 C DE645105 C DE 645105C DE V28164 D DEV28164 D DE V28164D DE V0028164 D DEV0028164 D DE V0028164D DE 645105 C DE645105 C DE 645105C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mold
germ
solidification
melt
pieces
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEV28164D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Erich Scheil
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kohle und Eisenforschung GmbH
Original Assignee
Kohle und Eisenforschung GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Kohle und Eisenforschung GmbH filed Critical Kohle und Eisenforschung GmbH
Priority to DEV28164D priority Critical patent/DE645105C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE645105C publication Critical patent/DE645105C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D27/00Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
    • B22D27/20Measures not previously mentioned for influencing the grain structure or texture; Selection of compositions therefor

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Prostheses (AREA)
  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

  • Verfahren zur Vermeidung der Grobkristallisation bei der Erstarrung von Gußstücken aus technischen Metallschmelzen Die Kristallisation eines Metalls bzw. einer Legierung geht bekanntlich von einzelnen Punkten aus, die Keime genannt werden. Beim Erstarren des Metalls oder der Legierung bedingt die Anzahl dieser Keime die Korngröße. Die Anzahl der vorhandenen und der spontan entstehenden Keime ist in iel,en Legierungen so gering, daß sich ein grobes Korn ausbildet. Das grobe Korn verringert die Fähigkeit der Legierung zur spanlosen Formgebung oder macht sie sogar gänzlich unmöglich und schädigt auch sonst die mechanischen Eigenschaften der Legierungen.
  • Als Maßnahmen gegen diese Grobkörnigkeit sind beschleunigte Abkühlung und eine niedrige Gielkemperatur verwendet worden. Die erste Maßnahme ist aber natürlich nur bei geringen Querschnitten der Gußblöcke wirksam. Die Wirksamkeit der zweiten. Maßnahme ist nicht in allen Fällen ausreichend. Ferner macht die Einhaltung dieser Maßnahme, insbesondere beim Vergießen großer Hinheitc n, beträchtliche Schwierigkeiten.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, durch impfen. mit Kristallen die Bildung bestimmter Kristallisationskerne zu erzwingen. _ Das Impfen soll dabei durch das Bestreuen der Form mit Kristallpulver oder durch Einführung von Kristallpulver in die Form währ' des Gusses geschehen. Es ist auch bekannt, daß eine Kernbildung in Metallen durch Einführung kleiner Körnchen oder Splitter der zu erzielenden Kristallarten künstlich erreicht werden kann.
  • Die vorliegende Erfindung geht von dem gleichen Grundgedanken aus, unterscheidet sich jedoch von dem älteren Vorschlag in der Art des Impfens. Durch Versuche ,an verschiedenen Legierungen zeigte sich nämlich, daß eine Impfwirkung durch Einführen von Kristallpulver nicht zu erzielen ist. Gemäß der Erfindung werden daher als Keimträger größere feste Stücke von mindestens i mm -Querschnitt eines dem zu vergießenden Metall, entsprechenden Metalls verwendet, die vor dem Guß in der Gießform befestigt werden. Diese werden durch die verfügbare Wärine der aufsteigenden Schmelze so weit .aufgeschmolzen, daß nur noch kleine, aber zahlreiche Reste in der Schmelze verbleiben. Diese Stücke, die als Keimträger bezeichnet werden können, müssen sich in der Schmelze so weit auflösen, daß nach dem Erstarren keine ungeschmolzenen Teile zu erkennen sind, weil sonst im Gußstück Fehlstellen entstehen. In der Schmelze bleiben dann noch sehr viel Schwieriger schmelzbare Keime zurück, die beim Erstarren zu Kristallen auswachsen und so ein feines Korn erzeugen. Es bleiben um so mehr Keime zurück. je feinkörniger das Material des Keimträgers ist. Allmählich schmelzen aber auch diese Keime auf, so daß die Keimzahl um so größer ist, je kürzer die Zeit zwischen Zusatz des Keimträgers und der Erstarrung ist. Ist die Aufschmelzgeschwin= digkeit der Keime von Stücken der gleichen Legierung zu groß oder kann die Zeit zwischen Zusatz des Keimträgers bis zur Erstarrung der Legierungen aus irgendwelchen Gründen nicht genügend kurz gewählt werden, um ein genügend feines Korn zu erreichen., so kann die Zusatzlegierung auch etwas von der Zusammensetzung der Schmelze derart abweichen, so daß sie einen höheren Schmelzpunkt erhält, der bis etwa 50° über dem Schmelzpunkt der Hauptlegierung liegt.
  • Die schädliche Keimzerstörung ist um so geringer, je niedriger die Temperatur der Schmelze beim Zusatz des Keimträgers ist. Daraus ist die Regelung der Gießtemperatur ohne weiteres abzuleiten. Sie mu13 möglichst niedrig sein, aber doch noch so hoch, daß die Keimträger noch einwandfrei gelöst werden..
  • Ebenfalls wirkt auch jede Bewegung der Schmelze nach Zugabe des Keimträgers keimzerstörend. Am geringsten sind die Bewegungen, wenn der heimträger sich gemäß der Erfindung bereits in der Guliforni (Kokille oder Sandform # befindet und erst beim Eingie13en des flüssigen Metalls in die Form beim Erreichen des -Flüssigkeitsspiegels bis zu Restkeimen aufgeschmolzen wird. Der Keimträger ist daher z. B. in Stab- oder Drahtform in der Gußform so befestigt, daß er erst beim Erreichen des Flüssigkeitsspiegels aufschmilzt. Die Anzahl der Stäbe und ihre Dicke ist so groß zu wählen, da13 die Bewegung der Schmelze in der Form ausreicht, um die Keime gleichmäßig zu verteilen. was von Fall zu Fall durch einfache \-ersuche festzustellen ist. In der Nähe der abküh'.enden Wand muß gegebenenfalls die Stabdicke geringer gewählt %%-erden. Die Dicke der Stäbe des Keimträgers ist der Wandstärke des Bockes in der Weise anzupassen, daß sie um so gröl:)er sein mu15, je gröber der (Querschnitt des Blockes ist, cla #onst die Keimträger zu rasch aufschmelzen und bei der langen Erstarrun.gszeit auch ein grouer Teil der Restkeime zerstört wird.
  • Bei dieser Anordnung des Keimträgers kann auf die rasche Abkühlung von den S,--en durch cIie bei Sc-lin7ic-cleh;öckeii übliche j,t.:!`: ('77@11tI17 CIIIer lltiklilt' ,.e'@@15el@enfalls verzichtet und an ihrer Stelle eine Sandform verwendet werden. Damit werden die inneren Spannungen, die in schnell erstarrten größeren Blöcken sehr groß sind, sehr viel geringer. Es kann auch vorteilhaft sein, den Blockdurchmesser zur Vermeidung des Lunkers oben breiter zu wählen als unten. Die Menge des als Keimträger zugesetzten Materials ist verschieden und kann nur anhaltsweise angegeben werden; die untere Grenze der Wirksamkeit liegt bei etwa o, I % des Gußstückes. Die zugesetzte Keimmenge kann aber wesentlich größer sein und beispielsweise bis zu etwa 50!o betragen.
  • Falls das Keimträgermaterial leicht korrodiert oder beim Erwärmen in stärkerem Ausmaß zundert, so da13 bei der Berührung mit der Schmelze Gase oder wenigstens unganze Stellen entstehen, so kann es mit einem Schutzüberzug versehen werden.

Claims (1)

  1. PATEN TAN SPRÜC1IL: i. Verfahren zur Vermeidung der Grobkristallisation bei der Erstarrung von Gußstücken aus technischen Metallschmelzen, die einer spanlosen Verformung unterworfen werden sollen, durch Einbringen von. Keimträgern in die Schmelze, dadurch gekennzeichnet, daß als Keimträger feste - vorzugsweise stabförmige - Stücke von mindestens _r mm Querschnitt des bleichen Xletalles vor dem Guß in die Form (z. B. Sandform oder Kokille) gebracht und dort so befestigt werden, daß Sie erst beim Erreichen des Flüssigkeitsgels aufschmelzen. -2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des Einbringens von Stücken des gleichen Metalls solche ähnlicher Zusammensetzung, aber mit einem höheren Schmelzpunkt, der im allgemeinen bis etwa 5o° höher liegen kann, in die Gußforrn eingebracht werden. ,;. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet. dal3 der Keimträger in der Nähe der abkühlenden Wand dünner gewählt wird als in der Mitte der Gul3form. .l. Verfahren nach Anspruch t bis 3, dadurch 1-ekennzeichnet, daß die Keimträger zur Vermeidung des Zunderns beim hnvärmen auf Schmelztemperatur oder eines korrodierenden Angriffs beim LagLagern mit einer Schutzschicht iersehen !i-Vrdcn sind.
DEV28164D 1932-05-03 1932-05-03 Verfahren zur Vermeidung der Grobkristallisation bei der Erstarrung von Gussstuecken aus technischen Metallschmelzen Expired DE645105C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEV28164D DE645105C (de) 1932-05-03 1932-05-03 Verfahren zur Vermeidung der Grobkristallisation bei der Erstarrung von Gussstuecken aus technischen Metallschmelzen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEV28164D DE645105C (de) 1932-05-03 1932-05-03 Verfahren zur Vermeidung der Grobkristallisation bei der Erstarrung von Gussstuecken aus technischen Metallschmelzen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE645105C true DE645105C (de) 1937-05-22

Family

ID=7583947

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEV28164D Expired DE645105C (de) 1932-05-03 1932-05-03 Verfahren zur Vermeidung der Grobkristallisation bei der Erstarrung von Gussstuecken aus technischen Metallschmelzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE645105C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1160574B (de) * 1957-06-24 1964-01-02 Herbert E Scholz Verfahren zur Herstellung von Gussstuecken aus Grauguss
EP2859968A1 (de) * 2013-10-08 2015-04-15 Honeywell International Inc. Verfahren zum Gießen eines Turbinenrades

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1160574B (de) * 1957-06-24 1964-01-02 Herbert E Scholz Verfahren zur Herstellung von Gussstuecken aus Grauguss
EP2859968A1 (de) * 2013-10-08 2015-04-15 Honeywell International Inc. Verfahren zum Gießen eines Turbinenrades
US9352391B2 (en) 2013-10-08 2016-05-31 Honeywell International Inc. Process for casting a turbine wheel

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2228841C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum schnellen Abkühlen und Erstarrenlassen einer Schmelze aus feuerfestem Oxydmaterial
DE4436481C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Schmiedestücks aus einer Aluminiumlegierung
DE102009015316B4 (de) Metallbehandlung zur Eliminierung von Warmrissdefekten in Aluminiumlegierungen mit niedrigem Siliziumgehalt
DE2119516A1 (de) Verfahren zur Herstellung einer Vorlegierung, die einer Aluminiumschmelze zum Zweck der Kornfeinung zugesetzt wird
DE645105C (de) Verfahren zur Vermeidung der Grobkristallisation bei der Erstarrung von Gussstuecken aus technischen Metallschmelzen
DE1953716C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Gußblocks
DE3312205C2 (de)
DE69233286T2 (de) Verfahren zur Kornfeinung von Aluminium
AT145088B (de) Verfahren zur Vermeidung der Grobkristallisation bei der Erstarrung von metallischen Gußstücken.
DE891725C (de) Verfahren zum stetigen Giessen metallischer Werkstoffe
CH545850A (en) Nodular cast iron containing nodular - graphite
DE387992C (de) Herstellung von Schrot
DE3012398A1 (de) Verfahren zur minderung der seigerungen beim stranggiessen von stahl
CH626450A5 (en) Method and crucible for determining the solidification characteristics of melts, and application of the method
DE349687C (de) Verfahren zur Veredelung auszuwalzender Gussbloecke
EP0164002B1 (de) Verfahren zum Herstellen von Verschleisskörpern
DE669514C (de) Blockgiesskokille
DE673743C (de) Verfahren zum Herstellen von Hohlkoerpern aus Stahl
DE2160705B2 (de) Schleifmittel mit hoher Kornzähigkeit und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1558322A1 (de) Schreckplatte fuer Giessformen
DE2926020A1 (de) Verfahren zur herstellung eines gusseisens mit vermicular-grafit und verwendung des gusseisens
DE1483637A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Giessen von ueberhitzten Metallschmelzen
DE877656C (de) Verfahren und Vorrichtung zum ununterbrochenen Giessen von Straengen aus Stahl
DE658212C (de) Verfahren zum Vermeiden des Losloesens von Teilen der Auskleidungsmasse am Boden einer Kokille beim Herstellen von Hohlbloecken mittels des Sturzgussverfahrens
DE2506882C1 (de) Verfahren zur Herstellung von Hochbrisanz-Sprengestofformkoerpern durch Giessen