DE6444C - Neuerungen in der Konstruktion von Schiffsschrauben - Google Patents
Neuerungen in der Konstruktion von SchiffsschraubenInfo
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-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63H—MARINE PROPULSION OR STEERING
- B63H1/00—Propulsive elements directly acting on water
- B63H1/02—Propulsive elements directly acting on water of rotary type
- B63H1/12—Propulsive elements directly acting on water of rotary type with rotation axis substantially in propulsive direction
- B63H1/14—Propellers
- B63H1/26—Blades
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Description
1878.
Klasse 65.
WILLIAM CHARLES HALLETT in LONDON. Neuerungen in der Construction von Schiffsschrauben.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. October 1878 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf die Construction von Schiffsschrauben und ähnlichen Gegenständen,
bei welchen die Anwendung von gewundenen Flächen erforderlich ist. Bisher wurden die Gufsmodelle für die Darstellung von
gewundenen Flügeln und dergleichen Gegenständen gewöhnlich mit Hülfe des sogenannten
Streichverfahrens dargestellt. Sollte als Begrenzungscurve für solche Flügel die Cycloide
benutzt werden, so waren besondere, an sich kostspielige und für jede Gröfse darzustellende
Schablonen nöthig. Diese besonderen Modelle oder Schablonen zu vermeiden, ist der Zweck
der vorliegenden Construction.
Fig. ι zeigt die Form der vom Erfinder angewendeten
»gemeinen Cycloide« und die Art ihrer Darstellung, sowie die Schraube in der Ansicht.
Fig. 2 giebt eine Seitenansicht der Schiffsschraube.
Fig. 3 ist der Durchschnitt eines Schraubenflügels in der Mitte.
Fig. 4 zeigt eine andere Art der Darstellung der Schraubenflügel.
Rollt man eine Kreislinie (den Grundkreis) vollständig auf einer geraden Linie ab, so beschreibt
ein Punkt A des Kreisumfanges die Curve AGA1 CA2, d. i. eine gemeine Cycloide,
Fig. i. Die Linie ABA2, auf welcher der
Grundkreis rollt (Basis der Cycloide), ist in ihrer Länge dem Umfange des Kreises gleich
und kann gleich dem Durchmesser der Schraube gewählt werden. Erwähnte Basis endigt, sowie
die Cycloide, im Centrum A der Schraube. Die Linie B A\ im Mittelpunkt der Linie ABA2
senkrecht stehend, ist die »Axe« der Cycloide. Zieht man um den Punkt A, durch welchen
die geometrische Axe der Schraube hindurchgeht, einen Kreis mit einem Radius gleich der
halben Länge der Grundlinie AA2, so erhält
man einen Kreis B χ z, dessen Durchmesser χ ζ den Durchmesser der Schiffsschraube abgiebt.
Die Breite der Flügel wird durch die Sehne w d bestimmt. Die beiden Seitencurven AGw
und A d sind, im Grundrifs gesehen, Cycloidenbögen. Die Flügelecken w und d erfahren eine
Abrundung.
Die Flügel der Schraube werden aus Eisenoder anderen geeigneten Platten dargestellt und
unter Benutzung von Lehren gekrümmt. Die erste dieser Lehren wird in gerader Linie vom
Mittelpunkt bezw. von der Nabe der Schraube bis zum änfsersten Umfang und dabei senkrecht
zu der Umdrehungsaxe des Flügels angelegt, und die übrigen Lehren den Formen entsprechend
dargestellt, welche sich für die Abgrenzung des Flügels durch Cycloidenbögen, wie vorbeschrieben,
naturgemäfs ergeben. Je nach den Umständen kann es mitunter erforderlich werden,
mit der Lage der erstbesprochenen, geradlinigen Lehre zu wechseln, sie also nicht durch die
Flügelmitte gehen zu lassen.
Eine weitere Eigenthümlichkeit dieser Construction ist, dafs sowohl eine sogenannte »gestreckte«
als auch eine »verkürzte« oder »verschlungene« Cycloide, und ferner ebenso die Epicycloide wie die Hypocycloide, je nach den
vorliegenden Umständen in Anwendung kommen können.
Mit Rücksicht auf die Zeichnung ist besonders zu bemerken, dafs diese Schiffsschraubenconstruction
sich nicht auf die Anwendung von drei Flügeln beschränken soll, sondern dafs irgend eine Anzahl von Flügeln, die seitlich
von Cycloidenbögen begrenzt sind, zur Anwendung gebracht werden können, und zwar entweder
durch Gufs hergestellt, oder durch Biegung, wie oben angedeutet. Ebenso können die Flügel einzeln als auch mit der Nabe aus
einem Stück hergestellt werden. Um für den Fall der Beschädigung eines Schraubenflügels
diesen Flügel beseitigen und durch einen neuen ersetzen zu können, sollen unter Umständen die
Schraubenflügel an der Nabe mittelst Schrauben zu befestigen sein. Endlich kann es zweckmäfsig
erscheinen, die Flügel mit der Schraubenwelle in einem Stück zu giefsen, indem bekanntermafsen
der Effect einer Schiffsschraube um so gröfser ausfällt, je kleiner die Nabe gehalten
werden kann. Selbstverständlich lassen sich unter allen diesen Verhältnissen die Flügel
je nach Befinden mehr nach vor- oder rückwärts geneigt stellen, und ebenso läfst sich die
Steigung oder Ganghöhe der cycloidischen Flügel beliebig ändern. Der Durchmesser, die
Länge und die Steigung cycloidaler Schiffsschraubenflügel hängt ab von der Gröfse des
Schiffes und der Leistung seiner Maschine.
Der Erfinder behält sich auch vor, event, statt der rechtwinkligen sich einer anderen Pro-
jection der Cycloide für die Darstellung der
Flügel zu bedienen.
Die Wellenlinie, welche der Erfinder zur Erzeugung derjenigen gekrümmten Flächen der
Flügel für gewöhnlich zu benutzen vorschlägt, mit welchen die Schraube gegen die Flüssigkeit,
in der sie sich fortbewegen soll, drückt, steht mit der Cycloide in gewissem, sich aus folgender
Betrachtnng ergebenden Zusammenhange:
Es sei A B in Fig. 4 der Durchmesser eines Halbkreises A C B; APD eine halbe Cycloide.
Durch einen beliebigen Punkt Q des Halbkreises ziehe man die Linie MOP senkrecht zu AMB,
und schneide auf dieser eine Länge Mp gleich dem Bogen A Q ab. Der Punkt P ist der dem
Cycloidenpunkt P entsprechende Punkt der gesuchten Wellenlinie. Zieht man die Mittellinie
C c senkrecht auf A B, so wird deren Halbirungspunkt O auch ein Punkt der Wellenlinie
sein, weil CO gleich dem Quadranten AQC*
ist. Zieht man ferner p m und Q η senkrecht zu Cc, so findet sich in O=CO — Cm =
Bogen AC — Bogen A Q, d. i. gleich dem
Bogen QC. Alsdann folgt: pm: Om= Qn:
Bogen Q C. Hiernach ist der Theil Af O
der der Cycloide zugehörenden Curve eine Sinuslinie. Der Theil O ρ1 D läfst sich analog
construiren, so dafs er dieselben Beziehungen zu der Linie O c hat, wie der Theil A p O zu
der Linie C O. Die Curve AOD ist demnach
eine Sinuscurve, deren Mittelpunkt O in den Mittelpunkt der Flügel fällt. Nur an der dem
Punkte O entsprechenden Stelle fällt eine Gerade in mehreren Punkten mit der Flügelfläche zusammen.
Eine Gerade, bei cycloidischen Flügeln in dem Punkte O angelegt, wird mit der
Oberfläche des Flügels in der Richtung von der Nabe bis zur Peripherie oder auch, je nach
der Form der cycloidischen Flügel, von Ecke zu Ecke zusammenfallen. Die erwähnte, der
Cycloide zugehörende Wellenlinie läfst sich auch zur Bildung sowohl der vorderen als auch der
hinteren Kanten der Schiffsschraube benutzen. Auch mag ein ganz beliebiger Theil der Cycloide
dazu genommen werden. In jedem Fall indefs wird ein horizontaler Durchschnitt durch den
Flügel, parallel zu seiner Rotationsaxe, eine Sinuslinie darstellen.
Claims (4)
1. Eine Schiffsschraube oder Schraube für Gebläse und dergleichen, deren Flügel als
seitliche Begrenzungslinien cycloidische Curven, nach Art der Darstellung in Fig. 1
verzeichnet, besitzen, und welche hergestellt ist, sei es aus Platten unter Benutzung des
Streichverfahrens oder durch Gufs, im wesentlichen wie erläutert.
2. Eine Schiffsschraube oder Schraube für Gebläse etc., deren seitlich durch cycloidische
Curven begrenzte Flügel nach Art der Darstellung in Fig. 2 mit ihren Mittellinien
nicht senkrecht auf der geometrischen Axe der Schraubenwelle stehen, sondern einen
stumpfen bezw. spitzen Winkel mit dieser bilden, wie beschrieben.
3. Eine Schiffsschraube oder Schraube für Gebläse etc., deren Flügel in zu ihrer Mittellinie
senkrechten Schnitten durch die in Fig. 4 verzeichnete Wellenlinie begrenzt sind,
wie erläutert.
4. Eine Schraube der mehrerwähnten Art, deren Flügel, seien sie nun auf irgend eine der
unter 1., 2. oder 3. angegebenen Arten gebildet, in einem normal zu ihrer Mittellinie
und parallel der Schraubenwelle geführten Schnitte die Form der in Fig. 4 dargestellten
Wellenlinie zeigen, im wesentlichen wie beschrieben.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE6444C true DE6444C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=284598
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT6444D Expired DE6444C (de) | Neuerungen in der Konstruktion von Schiffsschrauben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE6444C (de) |
-
0
- DE DENDAT6444D patent/DE6444C/de not_active Expired
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