DE453541C - Schraubensicherung - Google Patents

Description

Beim gegenseitigen Drehen der Teile einer zweiteiligen Mutter, bei welcher die zwei Teile sich in einer gegen die Achse des Schraubenbolzens geneigten Ebene berühren, wird der Schraubenbolzen einer Biegung und Streckung über die Elastizitätsgrenze hinaus ausgesetzt, wenn die Verdrehung so weit gebracht wird, daß die zwei Muttemteile eine mechanische Verriegelungslage einnehmen,

ίο welche eintritt, nachdem der niedrigste Punkt des oberen Teiles den höchsten Punkt des unteren Teiles passiert hat. Für gewisse Zwecke ist eine solche Biegung und Strekkung des Bolzens erwünscht, da dadurch die Verriegelung gesichert wird. Wünscht man aber eine Biegung und Streckung des Schraubenbolzens über die Elastizitätsgrenze zu vermeiden, wenn die Teile der Mutter in mechanische Verriegelungslage gebracht werden, so ist die Mutter der vorliegenden Erfindung gemäß derart zu konstruieren, daß die Mutternteile sich in der Ausgangslage nicht berühren, indem zwischen denselben ein offener Zwischenraum vorgesehen ist, der sich nach der Steigung des Gewindes und der Neigung der Schnittebenen richtet, oder mit anderen Worten, von dem einen oder beiden Mutternteilen ist ein gewisser Abschnitt ihrer einander zugekehrten Flächen entfernt worden, wonach sich die beiden Teile wie die äußeren Teile einer einzigen, durch zwei gegen den Schraubenbolzen geneigte Ebenen geschnittenen Mutter verhalten, nachdem der mittlere, von den beiden Schnittebenen eingeschlossene Teil entfernt worden ist. Diese Konstruktion der Mutter hat, wie oben gesagt, den Zweck, während des Drehens der Mutternteile in die Verriegelungslage die Biegung und Streckung des Bolzens zu vermeiden.

Bei der erstgenannten Mutter mit sich unmittelbar berührenden Teilen muß das Drehen der Teile, um dieselben in Verriegelungslage zu bringen, etwas mehr als i8o° betragen, wogegen der Verdrehungsgrad laut vorliegender Erfindung mit Rücksicht auf das Material willkürlich gewählt werden kann, da beim Drehen die Mutternteile sich in einer Entfernung von weniger als i8o° treffen. Durch diese Konstruktion wird es möglich,. die Biegung des Bolzens zu begrenzen und innerhalb der Elastizitätsgrenze zu halten.

Die beiden die einfache Mutter schneidenden Ebenen sind als von einejm solichen Punkt auf der' Außenfläche der Mutter ausgehend gedacht, wo die beiden Endteile der Mutter beim Drehen gegeneinander sich treffen sollen, um nach Durchlaufen des gewünschten Bogens in die Verriegelungslage zu kommen. Diese Ebenen können in verschiedenen Richtungen verlaufen, wenn sie nur zur Achse des Schraubenbolzens geneigt

sind. Wenn die Mutternteile, nachdem si© in der obigen Weise geschnitten worden sind, auf den Schraubenbolzen derart aufgeschraubt werden, daß ihr höchster und ihr niedrigster Punkt diametral entgegengesetzt sind, so können die Ebenen entweder verschiedene WUv kel zum Schraubenbolzen bilden und einander in einer zum Bolzen rechtwinkligen Linie schneiden oder auch parallel sein, d.h. einander in einer in unendlicher Entfernung liegenden Linie schneiden oder beinahe gleiche Winkel zum Bolzen bilden. In jedem Falle ist die Neigung zwischen den Ebenen in dieser Lage kleiner als in jedem anderen Zeitpunkt während des Drehens der Teile von der Ausgangs- in die Verriegelungslage. Während ■ des Drehens berühren sich die Teile in einem einzigen beweglichen Punkt, wodurch das von dem Gewinde abhängige Strecken des Bolzens vermieden wird.

Für den Fall, daß die Ebenen verschiedene Winkel zum Bolzen bilden, können die Mutternteile niemals eine solche Lage einnehmen wie die Teile der eingangs angegebenen Mutter in ihrer Ausgangslage. Für den Fall, daß die Ebenen den gleichen Winkel zum Bolzen bilden, muß ihre achsiale Entfernung voneinander größer oder kleiner als die Höhe eines halben Schraubengewindes oder ein Vielfaches davon sein. Denn sollten die Ebenen ein halbes Gewinde oder ein Vielfaches 'davon umfassen, so könnten die Mutternteile jie nach der Neigung der Ebenen im Verhältnis zur Steigung des Gewindes entweder zusammen oder der eine nach dem anderen jauf den Bolzen aufgeschraubt werden, und in beiden Fällen würden sie sich entlang der genannten Ebenen berühren, wonach sie sich gleich einer durch eine einzige geneigte Ebene

4.0 geschnittenen Mutter verhielten.

Die Zeichnung stellt ein Beispiel der neuen Schraubensicherung dar, und zwar in Abb. ι in offenem Zustand ohne den Zwischenteil und in Abb. 2 die Endteile in Verriegelungslage.

Die beiden Endteile sind mit α und b bezeichnet. Gemäß Abb. 1 berühren sich die geneigten Ebenen c und d in einer zum Schraubenholzen rechtwinkligen linie. Abb. 2 zeigt, wie der niedrigste Punkt des Teiles b nach Drehen den höchsten Punkt des Teiles a. überschritten hat, wodurch die Teile in mechanische Verriegelungslage gelangt sind. Dieselbe Abbildung zeigt' auch, wie der BoI-zen während des Drehens aus der geradlinigen Richtung A-B in die Richtung A-C (innerhalb der Elastizitätsgrenze) gebogen wird.

Nachdem die Verriegelungslage erreicht ist, liegt kein Grund mehr vor, ein Berühren der Teile den geneigten Ebenen entlang zu vermeiden. Im Gegenteil ist es vorteilhaft, ein solches Berühren hervorzubringen, da dadurch die Verriegelung gesichert wird. Zu diesem Zweck werden die Ebenen so im Verhältnis zum Gewiade und zu der gewünschten Biegung des Bolzens geführt, daß sie ganz zusammenfallen, wenn die Mutternteile; in die Verriegelungslage eintreten. In diesem Falle können die Schnittebenen beispielsweise in der durch die gestrichelten Linien e und / angedeuteten Weise geführt werden.

Gemäß Abb. 2 sind die Ecken des Teiles b abgegratet, wodurch die Druckkurve zwischen den Teilen regelmäßiger wird. Auch der Teil ff. kann in derselben Weise behandelt sein.

Die Mutternteile können auch derart hergestellt werden, daß zwei Mutternstücke mittels einer zwischen denselben eingelegten Scheibe o. dgl. während des Gewindeschneidens in einer dem nötigen Zwischenraum entsprechenden Entfernung voneinander gehalten werden, oder in anderer Weise.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Schraubensicherung, bestehend aus zwei Muttern, deren einander zugekehrte Flächen zu den Mutternachsen geneigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn die Muttern mit den geneigten Flächen derart aneinander anliegen, daß ihre Gewinde sich unmittelbar aneinander anschließen, die Achsen der beiden Muttern Winkel zueinander bilden, damit die beiden Muttern beim Aufschrauben auf einen Schraubenbolzen und Drehen gegeneinander (wobei ihre Achsen zwangsweise zum Zusammenfallen mit der Achse des Bolzens gebracht werden) sich nur in einem einzigen Punkt treffen und/ bis sie in eine mechanische Verriegelungslage gelangt sind, sich auch fortwährend in einem einzigen (sich fortbewegenden) Punkt berühren, zum Zweck, eine Strekkung des Schraubenbolzens zu vermeiden und die Biegung desselben zu "begrenzen. ■■■-"--"
2. 2. Schraubensicherung nach Anspruch: 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ecken der einen oder beider Muttern abgegratet sind, um die Druckschwankungen beim Anziehen der Muttern zu verringern.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.