DE644177C - Motorschutzschaltung, welche bei Phasenbruch in Taetigkeit tritt - Google Patents
Motorschutzschaltung, welche bei Phasenbruch in Taetigkeit trittInfo
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- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/26—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to difference between voltages or between currents; responsive to phase angle between voltages or between currents
- H02H3/32—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to difference between voltages or between currents; responsive to phase angle between voltages or between currents involving comparison of the voltage or current values at corresponding points in different conductors of a single system, e.g. of currents in go and return conductors
- H02H3/34—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to difference between voltages or between currents; responsive to phase angle between voltages or between currents involving comparison of the voltage or current values at corresponding points in different conductors of a single system, e.g. of currents in go and return conductors of a three-phase system
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- Protection Of Generators And Motors (AREA)
Description
Es sind bereits zahlreiche Versuche gemacht worden, Motoren gegen einphasigen Betrieb
etwa infolge Durchbrennens einer Sicherung oder einer sonstigen Ursache für die Unterbrechung
eines Phasenleiters zu schützen. Man hat zu dem Zweck beispielsweise die drei Ströme des Motors vermittels dreier
Stromwandler Relaisanordnungen zugeführt und zwei wattmetrische Relaissysteme mit-
xo einander durch eine Welle, die zugleich ein Kontaktorgan trägt, gekuppelt, wobei das
eine wattmetrische System ein Drehmoment proportional dem Produkt der Differenz zweier Phasenströme mit dem Strom der
dritten Phase und das zweite System in zyklischer Vertauschung das Produkt der geometrischen Differenz zweier anderer
Phasenströme mit dem dritten Phasenstrom entwickelt. Solange die drei Ströme symmetrisch
sind, d. h. in ihrer Größe gleich und in der Phasenlage je um 120° voneinander abweichen,
ist das wattmetrische Drehmoment in jedem der beiden gekuppelten Systeme gleich Null, weil die Differenz zweier Phasenströme
im Vektordiagramm senkrecht zum Strom der dritten Phase gerichtet ist.
Erfindungsgemäß wird bei einer Motorschutzschaltung, die bei Phasenbruch in
Tätigkeit treten soll, das Produkt der geometrischen Differenz und der geometrischen
Summe zweier Phasenströme mittels eines Ferrarisrelais überwacht, welches1 dann sein
größtes Drehmoment entwickelt, wenn, das der Differenz und das der Summe der
Phasenströme entsprechende Feld 900 Phasenverschiebung besitzt, und auf dessen Welle
ein weiteres Drehmoment einwirkt, welches entgegen dem von den Strömen hervorgerufenen
Drehmoment den Relaiskontakt zu schließen sucht. Für die Erregung des Relais werden im Gegensatz zu der bekannten Anordnung
nur zwei Phasenströme benutzt, so daß also, wenn Stromwandler vorgesehen werden müssen, auch nur zwei Stromwandler
erforderlich sind. Solange die in die Phasenleiter etwa eingebauten Sicherungen nicht
durchgebrannt und infolgedessen die Phasenströme gleich groß sind, wird im Relais ein
kräftiges Drehmoment entwickelt, so daß der Relaiskontakt nicht geschlossen wird. Die
Phasenlage der Kraftfelder der Triebmagnete ist in diesem Zustand der Phasenleiter deshalb
günstig für die Entwicklung eines kräftigen Drehmomentes, weil die geometrische Summe und Differenz zweier gleich großer
Ströme Vektorgrößen mit einer Phasenverschiebung von 900 darstellen. Man kommt
mit der Anwendung eines einzigen Relais aus, weil in jedem Fehlerfall, mag der Drahtbruch
nun einen der Phasenleiter betreffen, So dessen Strom für die Drehmomentbildung
benutzt wird, oder mag er in der dritten
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-lng. Dr.-Ing. Karl Hammers in Berlin-Siemensstadt.
Phase entstanden sein, deren Strom nicht für die Relaiserregung herangezogen ist, das
Drehmoment des Relais bei Drahtbruch gleich XuIl wird, so daß also die zusätzliche, im,
Sinne einer Kontaktschließung wirkende Kraft den Kontaktschluß herbeiführen, kann:
Da normalerweise das Drehmoment des Relais erheblich ist, jedenfalls nicht unter
einen Betrag sinken kann, der im Leerlauf ίο entsteht, dessen Wert aber bekannt ist, erhält
die Relaisachse beispielsweise eine dementsprechend bemessene Federkraft, welche
im Sinne einer Kontaktschließung wirkt. Bei Leerlauf oder geringer Belastung ist der
Motor selbst bei Unterbrechung einer Phase nicht durch Übererwärmung gefährdet, so
daß man die Überwachung auf den Bereich oberhalb etwa 20 % der Nennlast beschränken
kann. Zu dem Zweck kann etwa durch Unterbrechung des Gleichstromkreises das
Unsymmetrierelais unwirksam gemacht werden, wenn ein von der Summe oder der Differenz zweier Phasenströme erregtes
Stromrelais, das auf den entsprechenden Bruchteil des Nennwertes dieser Stromkombination
eingestellt ist, seinen Kontakt noch nicht geschlossen hat. Man kann dann
die Federkraft entsprechend größer wählen. Man kann diese Federkraft auch durch eine
reine Spannungskraft ersetzen, welche etwa durch einen auf die gleiche oder eine andere
Ferrarisscheibe einwirkenden Triebmagneten ausgelöst wird, welcher mit den Motoranlagen
verbunden ist. Bei Abschaltung des Motors verschwindet dann die Spannungskraft gleichzeitig mit der Stromkraft. Da die
Spannungskraft aber erforderlich ist, um den Kontakt zu schließen, wird dann der Relaiskontakt
nicht geschlossen, was nötigenfalls durch Hinzufügung einer schwachen Federkraft
gesichert werden kann, welche während des Betriebes auf das Verhalten des Relais
keinen merklichen Einfluß ausübt. Diese Maßnahme ist zweckmäßig, um das Anschalten
des Motors zu erleichtern.
Wenn man es vorzieht, für die Kontaktschließung eine Federkraft anzuwenden, die
im Fehlerfall mit Sicherheit auch arbeitsfähig bleibt, kann man außer den Stromtriebmagneten
auch noch einen reinen Spannungstrieb vorsehen, welcher aber vor dem Schalter
für den Motor an das Speisenetz angeschlossen ist, so daß dieser Spannungsmagnet bei
abgeschaltetem Motor ein Drehmoment auf die Ferrarisscheibe ausübt, durch welches der
Relaiskontakt geöffnet wird. Dieses Drehmoment wirkt also in gleichem Sinne wie das
während des Betriebs von den Strömen hervorzurufende Drehmoment. Damit nun der Spannungstrieb nicht in unerwünschter Weise
das von den Strömen hervorzurufende Drehmoment während des Betriebs vergrößert, kann die Anordnung so getroffen werden,
daß die Spannungsspule bei Einschaltung des : Motorschalters erregungslos wird. Es sei
■noch erwähnt, daß der Spannungstriebfluß ' nicht notwendig einen besonderen Trieblnagneten
verlangt, sondern daß er auch durch Benutzung der Stromtriebkerne hervorgerufen werden kann, indem beispielsweise
eine Hilfserregerspule für die Spannung auf diesen Kernen angebracht wird.
In der Figur ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch wiedergegeben.
Ein Motor M wird über einen Schalter 5" gespeist
und soll gegen Gefährdung bei einphasigem Betrieb geschützt werden. Diesem
Zweck dient ein Phasenbruchrelais 1, welches ein Ferrarisrelais ist mit einer Ferrarisscheibe 2 und einer Welle 3. Auf der Welle 3
sitzt ein Kontaktarm 4, der bei Berührung eines Gegenkontaktes 5 einen Stromkreis für
eine Auslösespule 6 des Schalters S schließt. Auf die Welle 3 des Phasenbruchrelais 1 wirken
zwei Drehmomente ein, einerseits ein Drehmoment, das mit Hilfe der Ferrarisscheibe 2 und zweier Triebmagnete 7 und 8
zustande kommt, und ein Drehmoment, welches durch eine Feder 9 ausgelöst wird. Die
Ferrarismagnete 7 und 8 ergeben zusammen durch ihre Kraftflüsse ein wattmetrisches
Drehmoment, welches dem Produkt der Kraftflüsse und dem Sinus der Phasenverschiebung
zwischen diesen Kraftflüssen proportional ist. Die beiden Magnete werden gespeist von zwei Stromwandlern 10 und 11
in zwei Phasenleitungen des Motors M. Die Wicklungen sind so angeordnet und geschaltet,
daß der Kraftfluß des einen Magneten (7) der Summe der beiden Ströme in den Wandlern
I ο und 11 proportional ist, während der Kraftfluß des anderen Magneten (8) der Differenz
dieser beiden Phasenströme proportional ist. Bei symmetrischer Belastung stehen die beiden Kraftflüsse aufeinander senkrecht
und ergeben also ein kräftiges Drehmoment. Jede Verzerrung der Stromsymmetrie ergibt
selbst bei gleichbleibender Stromstärke in den Erregerwicklungen der Magnete 7 und 8 ein
kleineres Drehmoment, weil der Phasenwinkel zwischen den beiden Kraftflüssen bei jeder
Unsymmetrie von go° abweicht. Die Federkraft 9 wirkt im Sinne einer Schließung der
Kontakte 4, 5. Das Ferrarisdrehmoment der Magnete 7 und 8 wirkt einer Schließung dieser
Kontakte entgegen. Solange also die Strombelastung bzw. der symmetrische Anteil der Strombelastung über einer bestimmten
Grenze liegt, hält das Ferrarisdrehmoment die Kontakte 4 und 5 offen. Die Stärke der »ao
Feder 9 wird zweckmäßig so gewählt, daß sie etwas unter dem wattmetrischen Drehmoment
bei Leerlauf des Motors Hegt. Wenn man, wie in der Beschreibung angegeben, eine zusätzliche
Verriegelung des Relais bei allen Stromstärken, die etwa unter o,2fachemNennstrom
liegen, anwendet, dann kann die Feder entsprechend stärker, d. h. auf etwa diesen
Grenzwert des Drehmomentes des Ferraristriebes eingestellt werden.
In der Figur ist nebenbei noch ein Überlastschutz angegeben, welcher in einem thermischen
Relais besteht mit einem Bimetall? stab 12, zwei Heizwiderständen 13 und 14
und einem Kontakt 15. Außerdem ist für kurzzeitige Überströme kurzschlußartiger
*5 Größe ein Kurzschlußschutz durch zwei Überstromrelais
16 und 17 gebildet. Da alle diese Relais, sowohl das Phasenbruchrelais wie
auch das Überlastrelais und die Kurzschlußrelais, die Abschaltung der Maschine herbeiführen
sollen, wirken sie parallel auf die Auslösespule 6 des Hauptschalters S.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Motorschutzschaltung, welche bei Phasenbruch in Tätigkeit tritt, dadurch gekennzeichnet, daß das Produkt der gieometrischen Differenz und der geometrischen Summe zweier Phasenströme mittels eines Ferrarisrelais überwacht wird, dessen Drehmoment bei 900 Phasenverschiebung zwischen den der Differenz und der Summe der Phasenströme entsprechenden Kraftfeldern am größten ist und auf dessen Welle ein weiteres Drehmoment einwirkt, welches entgegen dem von den Strömen hervorgerufenen Drehmoment den Relaiskontakt zu schließen sucht.
- 2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch *■:·' gekennzeichnet, daß das zusätzliche, im Sinne einer Kontaktschließung wirkende Drehmoment durch eine Federkraft hervorgerufen wird, deren Größe entsprechend dem Drehmoment der Ströme bei Leerlauf des Motors gewählt ist.
- 3. Schaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß außer den Stromtriebsystemen auch noch ein Spannungstriebsystem vorgesehen ist, welches aber nur bei geöffnetem Motorschalter wirksam ist.
- 4. Schaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannungstriebsystem in zusätzlichen Erregerwicklungen auf den Stromtriebkernen besteht.
- 5. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche im Sinne einer Kontaktschließung wirkende Drehmoment von einem Spannungstrieb hervorgerufen wird,"so daß bei kleineren Spannungen ein kleineres Strommoment zur Verhütung der Motorabschaltung ausreicht.
- 6. Schaltung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirksamkeit des Phasenbruchrelais durch ein zweckmäßig von zwei Phasenströmen beeinflußtes zusätzliches Relais aufgehoben ist, solange die Stromaufnahme kleiner als ein vorher festgesetzter Bruchteil der Nennleistung ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES114693D DE644177C (de) | 1934-07-12 | 1934-07-12 | Motorschutzschaltung, welche bei Phasenbruch in Taetigkeit tritt |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES114693D DE644177C (de) | 1934-07-12 | 1934-07-12 | Motorschutzschaltung, welche bei Phasenbruch in Taetigkeit tritt |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE644177C true DE644177C (de) | 1937-04-26 |
Family
ID=7533334
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES114693D Expired DE644177C (de) | 1934-07-12 | 1934-07-12 | Motorschutzschaltung, welche bei Phasenbruch in Taetigkeit tritt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE644177C (de) |
-
1934
- 1934-07-12 DE DES114693D patent/DE644177C/de not_active Expired
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