DE644060C - Anordnung zur Regelung der Phasenlage der Gitterspannung - Google Patents

Description

Für die Steuerung des Entladungsstromes von gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken, bei welchen bekanntlich, das Gitter nur das Einsetzen der Entladung bestimmt, verwendet man im allgemeinen Wechselspannungen. Unter den Steuerungsverfahren hat sich dabei die Verwendung einer phasen veränderbaren Steuerwechselspannung als besonders vorteilhaft erwiesen.

Bei der Untersuchung der Steuerungsverhältnisse ergibt sich, daß maßgebend für den Steuerungsvorgang der Verlauf der wirksamen Gitterspannung ist, d.h. derjenigen Spannung, die sich unter Berücksichtigung des Gitterstromes und sämtlicher Scheinwiderstände im Gitterkreis ergibt.

Vorliegende Erfindung betrifft nun eine Möglichkeit, eine Änderung der Steuerungsverhältnisse von gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken vorzunehmen, ohne daß die den Gitterkreisen zugeführte Steuerwechselspannung eine Änderung erfährt. .Erfindungsgemäß erfolgt die Änderung der Phasenlage der wirksamen Gitterspannung durch Verändern eines Scheinwiderstandes im Gitterkreis. Hierdurch wird in vielen Fällen eine Vereinfachung der Steuerbedingungen herbeigeführt und gleichzeitig in sicherer Weise der Steuerungsvorgang beherrscht.

Abb. ι zeigt die Anwendung, des Erfindungsgedankens bei der Steuerung einer gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecke 12. Der Hauptstromkreis dieser Entladungsstrecke wird von einer Wechselspannung 11 gespeist; der Verbraucher 10 liegt in Reibe mit der Entladungsstrecke an der Wechselspannung. Dem Gitterkreis wird mittels des Gittertransformators 14 eine Steuerwechselspannung zugeführt, die im wesentlichen um 18 o° der Anoden wechselspannung nacheilt. Ferner !enthält der Gitterkreis einen Ohmschen Widerstand 13 und eine Drosselspule 15 mit dem Kern 16 und einer zusätzlichen Wicklung 17, die mittels eines Schalters 18, 19 kurzschließbar ist. Gegebenenfalls kann auch noch in den Gitterkreis eine Parallelschaltung von Kondensator 23 und Widerstand 24 eingefügt sein.

Hinsichtlich der Wirkungsweise ergibt sich folgendes, wenn man zunächst annimmt, daß die Schalterkontakte 19 geöffnet sind: Das Gitter ist in Zeiten negativen Anodenpotentials positiv, und. es wird ein kleiner positiver Gitterstrom fließen, d.h. das Gitter wirkt wie eine Hilfsanode. Die Drosselanordnung 16 weist einen beträchtlichen induktiven Scheinwiderstand auf, der den Gitterstrom aufrechtzuerhalten sucht, wenn bereits das Vor-

zeichen der aufgedrückten Gitterspannung umgekehrt ist. Wenn also die Anodenspannung wieder positive Werte annimmt, wirkt das Gitter nicht sperrend, d. h. es wir·; Strom dem Verbraucher io zugeführt.
nun der Schalter 18, der beispielsweise ^ Bimetallelement in Abhängigkeit von änderet Betriebsvorgängen selbsttätig gesteuert werden möge, geschlossen, so bedeutet das, daß die "Drosselanordnung 16 praktisch kurzgeschlossen ist, d.h. die Drossel hat auf den Verlauf der wirksamen Gitterspannung keinen Einfluß mehr. Infolgedessen erlischt auch der Gitterstrom praktisch in dem Augenblick, in dem die mittels des Transformators 14 zugeführte Steuenvechselspannung das Vorzeichen wechselt. Das hat weiterhin die Wirkung, daß das Gitter wieder negatives Potential hat, wenn die Anodenspannung positive Werte annimmt. Mithin ist die Entladungsstrecke 12 gesperrt. Diese für im wesentlichen Ohmsche Belastung geltenden Betrachtungen bedürfen noch einer Ergänzung für den Betrieb mit stark induktivem Verbraucher. Da der Anodenstrom erst nach Nulldurchgang der Anodenwechselspannung zu Null wird, ist es notwendig, eine negative Gitterspannung bereit zu halten. Dies kann man beispielsweise mittels des Kondensators 23 erreichen, dem der Widerstand 24 parallel geschaltet ist, d. h. ohne eine besondere Vorspannungsbatterie.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Abb. 2 veranschaulicht. In diesem Falle wird zum Zwecke einer Regelung der Aussteuerung ein Ohmscher Widerstand 22 parallel zum

^.Kondensator 20 gelegt oder von ihm getrennt;

ijiiese Steuerung wird durch einen Schalter swirkt. Ferner ist im Gitterkreis eine

^; Drosselspule 25 vorhanden. Sind die Kontakte 21 geschlossen, so bewirkt die Induktivitat, daß die Entladungsstrecke 12 leitend gehalten wird, d.h. es ergibt sich dieselbe Steuerbedingung wie bei geöffneten Schalterkontakten 19 in Abb. 1. Sind jedoch die Schalterkontakte 21 geöffnet, so wirkt die Kapazität des Kondensators 20 dem Einfluß der Induktivität der Drosselspule 25 entgegen, und die Entladungsstrecke bleibt gesperrt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Anordnung zur Regelung der Phasenlage der Gitterspannung für die Gitterkreise von Dampf- oder Gasentladungsstrecken in Einweggleichrichterschaltungen, denen eine im wesentlichen konstante Steuenvechselspannung zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der Phasenlage der wirksamen Gitterspannung durch Regelung eines veränderbaren Widerstandes erfolgt, welcher mit einem oder mehreren konstanten Scheinwiderständen und mit der Steuerspannungsquelle sowie mit der Entladungsstrecke Gitter-Kathode in Reihe unmittelbar im Gitterkreis angeordnet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen