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Bürstenkörper-Bohr- und -Stopfmaschine Es sind Bürstenkörper-Bohr-
und -Stopfmaschinen bekannt, bei welchen die Schablone nebst Werkstückträger in
einer Reihe neben-oder übereinander in einem in sich geschlossenen vierseitigen
Rahmen derart angeordnet sind, daß die einzelnen Werkstückträger nebst Schablone
um besondere Zapfen nach einstellbaren Radien in der Querrichtung geschwenkt werden
können, während durch die doppelseitige verstellbare Verlagerung des vierseitigen
Tragrahmens jeder gewünschte Radius in der Längsrichtung der Werkstückträger eingestellt
werden kann.
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Um auch mit derartigen Maschinen nicht nur radiale Schwenkbarkeit
nach zwei sich kreuzenden Ebenen, sondern auch parallele Verstellbarkeit nach zwei
sich kreuzenden Richtungen zu erzielen, hat man den eigentlichen vierseitigen Bürstenkörpertragrahmen
an vier symmetrisch zueinander liegenden Punkten mittels Kreuz- und Kugelgelenks
in Verbindung mit verstellbaren Zwischenmitteln an die Tragkonstruktion des Rahmenwagens
aufgehängt und durch Gegengewichtshebel ausgewogen. Durch wahlweise Feststellung
der parallelen Verstellbarkeitnach irgendeiner Richtung wird die radiale Schwenkbarkeit
in der sich kreuzenden Ebene erzielt.
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Die Anordnung der Kreuz- und Kugelgelenkaufhängung bedingt jedoch
eine an sich sperrige Bauweise des gesamten Rahmensystems Lind erfordert infolge
der mehrfachen Gelenkverbindung -und Lagerstellen erhöhte Wartung und sachgemäße
Bedienung. Andererseits sind die stark beanspruchten Lager-und Gelenkstellen starkem
Verschleiß unterworfen.
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Um dem Bestreben Rechnung zu tragen, die Bauweise dieser Rahmensysteme
einfacher zu gestalten, ohne auf die Vorzüge der parallelen als auch radialen Beweglichkeit
des Rahmens bzw. der Werkstückträger verzichten zu müssen, ist ein Rahmensystem
entstanden, welches an Stelle der Kreuz- -und Kugelgelenkaufhängung mit kreuzweise
angeordneten Doppelsupporten ausgestattet ist. Das Wesen der Erfindung besteht darin,
daß an zwei gegenüberliegenden Stellen des Rahmenwagens je ein prismenförmiger Schenkel
mit einem verstellbaren Kreuzsupport drehbar gelagert ist und letztere in starrer
Verbindung miteinander ,nach einstellbaren Radien mit den Lagerschenkeln an deren
Drehachse schwingen. Die beiden Kreuzsupporte selbst dienen infolge der doppelseitigen
Anordnung von zueinander parallel gerichteten Quersupporten gleichzeitig zur Aufnahme
zweier Gleitschienen, welche, unter sich starr verbunden, wiederum mit Quersupporten
ausgestattet sind, die zur Aufnahme der Gleitschienen des eigentlichen Bürstenkörpertragrahmens
eingerichtet sind.
Auf der Zeichnung ist eine Form des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt. Es zeigt Abb. i die Gesamtanordnung des Bürstenkörpertragrahmens
von der Seite gesehen, Abb. 2 einen Querschnitt des Rahmens nach der LinieA-A der
Abb. i.
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An dem Maschinenständer sind in bekannter Weise zwei parallel geformte
Gleitstangen i befestigt, auf welchen die Gleitschuhe 2 des Rahmenwagens, welcher
durch die starre Verbindung der Gleitschuhe mit einer Strebe 3 gebildet wird, durch
das Antriebsgestänge q. hin und zurück bewegt werden. An besonderen Drehzapfen 5
der Gleitschuhe 2 sind prismenförmige Schenkel 6 angelenkt, welche zur Aufnahme
je eines Kreuzsupports 7 eingerichtet sind. Dieselben sind unter sich mittels der
Strebe 8 starr verbunden und können nach. einstellbaren Radien auf den Schenkeln
6 festgestellt werden. Die quer gerichteten Doppelsupporte 9 der Kreuzsupporte 7
dienen zur Führung zweier parallel gerichteter Gleitschienen i o, welche unter sich
mit Streben i i starr verbunden sind und jeweils zwei Quersupporte 12 aufnehmen,
in denen der eigentliche Bürstenkörpertragrahmen 13, 1.1 und 15 mittels der Gleitschienen
16 verschiebbar gelagert ist. Zum Ausgleich des senkrecht nach unten ziehenden Rahmens
samt Anhang wird derselbe zweckmäßig mittels eines Bügels 17 an einem zweiarmigen
Hebel 18 aufgehängt, welcher an seinem freien Ende unter dem Einfluß des Gegengewichts
19 steht. Die Anordnung dieses Gewichtsausgleichs gilt für Bürstenkörpertragrahmen
mit senkrecht übereinander angeordneten Werkstückträgern. Werden dieselben jedoch
in horizontaler Richtung nebeneinander angeordnet, so wird der Bügel 17 mit den
Gleitschienen 16 verbunden. Durch die Feststellung der Gleitschienenbewegung io
mittels der Arretierung 2o an einem der Doppelsupporte 9 wird die Parallelbewegung
dieser Gleitschienen abgestellt bzw. die Parallelbewegung der Werkstückträger 25
nach der Breite. Diese werden bei ausschließlicher Parallelarbeit des Rahmens nach
zwei sich kreuzenden Richtungen durch eine Arretierung 23 in bekannter Weise an
der Rahmenstrebe 13 festgestellt. Durch Lösen dieser Arretierung schwenken die NVerkstückträger
25 nach einstellbaren Radien um ihre Drehzapfen 22. Ebenso kann durch die Feststellung
der Gleitschienen 16 mittels der Arretierung 21 an einem der Quersupporte i z die
Parallelbewegung dieser Gleitschienen bzw. die der Werkstückträger nach der Länge
abgestellt werden. Um dafür die radiale Schwenkbarkeit der Werkstückträger nach
der Länge zu ermöglichen, wird die Arretierung 2¢ zwischen einem der prismenförmigen
Schenkel 6 und dem zugehörigen Gleitschuh 2 gelöst, so daß das ganze Rahmensystem
nach einstellbaren Radien mittels der Schenkel 6 um deren Achsen 5 geschwenkt werden
kann.
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Für die Einstellung und Wirkungsweise des Rahmensystems beim Bearbeiten
von Bürstenkörpern ergeben sich folgende Möglichkeiten: i. Hat man Bürstenkörper
mit allseitig parallel und senkrecht zur Bürstenkörperoberfläche gerichteten Bohrlöchern,
so sind die Arretierungen 23 und 2,1 festgestellt und die Arretierungen 20 und
21 gelöst, so daß durch Handhabung der Schablonengriffe parallele Beweglichkeit
des Rahmens nach zwei sich kreuzenden Richtungen mittels der Gleitschienenführung
10 und 16 Herbeigeführt wird.
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2. Handelt es sich jedoch um die Bearbeitung von Bürstenkörpern mit
Bohrlöchern, welche nach der Seite radial, nach der Länge senkrecht und parallel
gestellt sind, so werden die Arretierungen 2o und 2.1 festgestellt und die Arretierungen
21 und 23 gelöst.
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3. Müssen aber z. B. Besenhölzer, welche ein gerades Mittelstück und
an den beiden schmalen Seiten sog. Bärte mit längs und quer radial gestellten Bohrlöchern
besitzen, bearbeitet werden, so muß die Einstellung des Rahmens für das Mittelstück
nach Fal12 erfolgen, während für die Herstellung der Bärte die Arretierungen 23
und 24 gelöst und die Arretierungen 20 und 21 festgestellt werden, so daß die Werkstückträger
in der Breite um ihre Drehzapfen 22 und in der Länge der gesamte Rahmen um die Drehzapfen
5 geschwenkt werden.
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Der Rahmen gemäß der Erfindung kann auch in Verbindung gebracht werden
mit einer mehrfachen Bohrmaschine, indem nur Bürstenkörper gebohrt werden, oder
in ebensolcher Weise mit einer mehrfachen Stopfmaschine, indem nur Bürstenkörper
gestopft werden. Dabei ist es gleichgültig, ob die Schablone und mehrere Werkstückträger
in einer Reihe nebeneinander oder übereinander angeordnet sind und in bekannter
Weise gleichartig und gelenkig miteinander in Verbindung stehen.
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Auch ist es für das Wesen der Erfindung nicht von Bedeutung, ob die
Teile 9, 1 o und 11 wegfallen und dafür Teil 12 samt Anhang mit den Teilen 7 ein
gemeinsames Ganzes bilden. Da in diesem Fall auch die Arretierung 20 sich erübrigt,
hat man eine Rahmenkonstruktion zur Verfügung, welche, ohne überflüssige Nebeneinrichtungen
zu besitzen, ausschließlich zur Bearbeitung von Besenhölzern geeignet ist.