DE641999C

DE641999C - Verfahren zur Regelung von Papiermaschinen-Mehrmotorenantrieben, bei denen ein Antriebsmotor einer Trockengruppe im normalen Betrieb die Leitgroesse zur Regelung der uebrigen Teilmotoren liefert

Info

Publication number: DE641999C
Application number: DES119587D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Ernst Weissker
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1935-08-31
Filing date: 1935-08-31
Publication date: 1937-02-19

Description

Bei Papiermaschinen-Mehrmotorenantrieben ging man ursprünglich davon aus, das richtige DretizaMverhältnis dadurch herzustellen, daß jeder Motor in Abhängigkeit von einer besonderen Leitgröße geregelt wird. Als besondere Leitgröße wurde vielfach ein besonderer Leitmotor vorgesehen. Man ging auch dazu über, unter Verzicht auf einen besonderen Leitmotor einen der Antriebsmotoren, insbesondere den Antriebsmotor 'einer Trockengruppe als Leitmotor zu verwenden, weil die Trockengruppe wegen der leingebauten Schwungmassen und der betriebsmäßig geringen Lastschwankungen ziemlich konstant läuft.

Nun kann es im Papiermaschinenbetrieb, besonders bei schnellaufenden Zeitungsdruckpapiermascbinen, vorkommen, daß infolge Papierbruches innerhalb der Trockenpartie oder infolge einer anderen Störung die Trockenpartie* stillgesetzt oder auf langsamen Gang gebracht werden soll, um beispielsweise den entstandenen Ausschuß zu entfernen. Eine derartige Stillsetzung der Trockenpartie führt aber dadurch, daß der Trockengruppenmotor als Leitmotor auch zur Aufrechterhaltung der Drehzahl der Antriebe der Naßpartie dient, dazu, daß auch innerhalb der Naßpartie der Gleichlauf gestört wird und Papierbrüche innerhalb der Naßpartie die Folge sind. Das Wiedereinziehen des Papieres in die Naßpartie . verursacht einen zusätzlichen Zeitverlust, der bei der hohen Produktionsgeschwindigkeit möglichst vermieden werden soll.

Aufgabe der Erfindung ist es, Vorsorge zu treffen,. daß bei Papiermaschinen-Mehrmotorenantrieben, bei denen ein Antriebsmotor einer Trockengruppe im normalen Betrieb die Leitgröße zur Regelung der übrigen Teilmotoren liefert, bei Störungen in der Trockenpartie der Papierfluß in der Naßpartie nicht unterbrochen wird. Diese Schwierigkeiten können zwar dadurch behoben werden, daß statt des als Leitmotor dienenden Trockengruppenmotors im normalen Betrieb ein getrennter Leitmotor vorgesehen wird. Das hat aber den Nachteil, daß die schwere Trockengruppe besondere Differentialregelvorrichtungen. erfordert.

Erfindungsgemäß wird zur Regelung von Papiermaschinien-Mehrmotorenantrieben, bei denen ein Antriebsmotor einer Trockengruppe im normalen Betrieb die Leitgröße zur Regelung der übrigen Teilmotoren liefert, die Leit,-größe bei Störungen innerhalb der Trockengruppe nicht von dem Antriebsmotor der Trockengruppe, sondern von einem zusatz-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Ernst Weißker in Berlin-Charlottenburg.

lichen Leitmotor geliefert. Der Antriebsmotor der Trockengruppe ist zweckmäßig während, des normalen Betriebes mit dem zusätzlichen Leitmotor gekuppelt. Die Kupplung wird, aber bei Störungen und hiermit verbundenen Drehzahländerungen der Trockengruppe gelöst, so daß ein stoßfreier Übergang von einer Leitgröße zur anderen erzielt wird. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin,

ίο daß die Differentialregelung für den Trockengruppenantriebsmotor fortfällt, wodurch nicht nur eine erhebliche Kostenersparnis eintritt, sondern auch die schwierige Gleichlaufregelung der großen Trockenpartie vermieden wird. In dem Augenblick, wo die Trockenpartie nach Beseitigung der Störung wieder ihre volle Geschwindigkeit erreicht hat, wird der Antriebsmotor mit dem besonderen Leitmotor wieder gekuppelt und dadurch der ursprüngliche Regelzustand hergestellt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. 1 ist der Trockengruppenantriehsmotor, der dazu dient, die nicht dargestellte große Zahl von Trockenzylindern anzutreiben. 2 bis 5 sind die Antirebsmotoren für die Naßpartie. 6 ist der Kalanderantriebsmotor. Der Trockenzylinderantriebsmotor ist über die Kupplung 7 mit dem Leitmotor 8 gekuppelt und wirkt über die Leitwelle 9 auf die Differentialgetriebe

10 der einzelnen Antriebsmotoren. Diese Differentialregler wirken über die Feldregler

11 auf die Teilmotoren 2 bis 6 ein. Tritt jetzt' ein Papierbruch in der Trockenpartie ein, so daß die Trockengruppe abgeschaltet werden muß, so wird gleichzeitig mit der Abschaltung des Trockengruppenantriebsmotors ι die Kupplung 7 gelöst, so daß. nunmehr der Motor 8 allein als Leitmotor für die übrigen Einzelantriebe wirkt. Hierdurch wird erreicht, daß unabhängig von den Störungen in der Trockenpartie die Naßpartie gleichmäßig weiterläuft.

In dem Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß der Leitmotor auf eine Leitwelle einwirkt. Die gleiche Wirkung läßt sich auch erzielen, wenn statt des mechanischen Drehzahlvergleiches ein elektrischer Vergleich der Drehzahl erfolgt, z. B. unter Anwendung der an sich bekannten Leitgeneratoren und elektrischer Differentiale. Ebenso kann an Stelle der ausrückbaren Kupplung zwischen Leitmotor und Trockengruppenmotor 1 eine elektrische Abhängigkeitsschaltung vorgesehen werden, die bewirkt, daß nach dem Abschalten des Trockenzylindermotors der Hilfsleitmotor die erforderliche Leitgröße liefert.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zur Regelung von Papiermaschinen-Mehrrnotorenantriebenjbei denen ein Antriebsmotor einer Trockengruppe im normalen Betrieb die Leitgröße zur Regelung der übrigen Teilmotoren liefert, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitgröße bei Störungen innerhalb der Trockengruppe nicht von dem Antriebsmotor der Trockengruppe, sondern von einem zusätzlichen Leitmotor geliefert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor der Trockengruppe während des normalen Betriebes mit dem zusätzlichen Leitmotor gekuppelt ist und die Kupplung bei Störangen und hiermit verbundenen Drehzahländerungen der Trockengruppe gelöst wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen