DE641294C - Verfahren zur Herstellung einer Alkaliphotozelle - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer AlkaliphotozelleInfo
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- DE641294C DE641294C DEN33982D DEN0033982D DE641294C DE 641294 C DE641294 C DE 641294C DE N33982 D DEN33982 D DE N33982D DE N0033982 D DEN0033982 D DE N0033982D DE 641294 C DE641294 C DE 641294C
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J40/00—Photoelectric discharge tubes not involving the ionisation of a gas
- H01J40/02—Details
- H01J40/04—Electrodes
- H01J40/06—Photo-emissive cathodes
Description
Bekanntlich enthält eine photoelektrische Zelle eine ganz oder teilweise aus einem lichtelektrischen Stoff, häufig aus Alkalimetall,
ζ. B. Caesium, bestehende Elektrode. Bei der Herstellung einer solchen Zelle wird zu diesem
Zweck eine Menge Alkalimetall oder eines anderen lichtelektrischen Stoffes in die
Zelle eingeführt. In der Regel ist diese Menge Wesentlich größer als die zur Herstellung der
genannten Elektrode genau erforderliche Menge.
Es hat sich gezeigt, daß der Überschuß ■dieses Stoffes eine ungünstige Wirkung auf
die Eigenschaften der Zelle ausübt. Aus diesem Grunde hat man bereits, um diesen
Überschuß unschädlich zu machen, in die Zelle eine Menge Kohle eingeführt, die den
Alkalimetallüberschuß absorbiert. Kohle besitzt aber die unangenehme Eigenschaft, fast
sämtliche Gase, insbesondere Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenoxyd und auch Kohlenwasserstoffe,
in großen Mengen aufzunehmen. Demzufolge hält es sehr schwer, Kohle gasfrei in die Zelle einzubringen. Die im Kohlenstoff
absorbierten Gase werden in der fertigen Zelle unter bestimmten Bedingungen frei, wodurch
die Zelle in den meisten Fällen vollständig unbrauchbar wird. Überdies ist Kohle schwierig in zusammenhängender
Form zu behalten, da sie bei einer zu hohen Erhitzung sehr leicht auseinanderfällt.
Auch ist der Alkalimetallüberschuß mittels einer in die Zelle eingeführten chemischen
Verbindung beseitigt worden, die während der Herstellung der Zelle, nachdem die photoelektrische
Elektrode fertiggestellt worden ist, auf eine derart hohe Temperatur erhitzt
wird, daß die Reaktion einsetzt. Die chemische Verbindung kann gesondert in die Zelle
eingeführt werden, aber auch in dem Wandmaterial der Zelle vorhanden sein. Es ist
z. B. möglich, das Füßchen der Zelle aus Bleiglas herzustellen. Dieses Glas reagiert
dann bei hoher Temperatur mit dem Alkalimetallüberschuß. +5
Obwohl in vielen Fällen mit diesem Verfahren günstige Ergebnisse erzielt worden
sind, haften dieser Entfernungsart des Alkalimetallüberschusses einige Nachteile an. Bei
der Reaktion zwischen der chemischen Verbindung und dem Alkalimetall wird in vielen
Fällen Gas frei. Dieses Gas kann freilich, wenn die Zelle noch an die Vakuumpumpe angeschlossen
ist, durch diese Pumpe entfernt werden; jedoch wird hierdurch das Verfahren,
namentlich, wenn die Zelle bereits von der Pumpe abgeschmolzen worden ist, außerordentlich
umständlich und schwierig. Diese Schwierigkeiten treten besonders dann auf,
wenn die photoelektrische Elektrode erst gebildet wird, nachdem die Zelle von der
Vakuumpumpe abgeschmolzen worden ist. In
*) Van dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Jan Hendrik de Bo er und Dr. Marten Cornells Teves in Eindhoven, Holland.
diesem Falle bringt die Beseitigung des Alkalimetallüberschusses mittels einer chemischen
Reaktion, die nach der Bildung der photo elektrischen Elektrode erfolgen soll
Schwierigkeiten mit sich. Das dabei frei werdende Gas könnte ja in diesem Fall erst
durch Pumpen entfernt werden, wenn die Zelle wieder mit der Vakuumpumpe in Verbindung
gesetzt würde. Dies macht die Herstellung der Zelle umständlich.
Die Abgabe von Gas ist besonders nachteilig, wenn die Zelle mit einer modernen
photoelektrischen Elektrode mit einer adsorbierten Caesiumschicht versehen ist. Es hat
sich herausgestellt, daß das entweichende Gas für einen großen Teil aus Wasserstoff
besteht. Dieser Wasserstoff bildet mit dem adsorbierten Caesium Caesiumhydrid, das
nicht photoelektrisch empfindlich ist, so daß die Empfindlichkeit der Zelle verringert wird,
ßei Beleuchtung fällt das Caesiumhydrid teilweise wieder auseinander, so daß sich beim
Betrieb der Zelle die Empfindlichkeit auch ändert. Der Wasserstoff kann auch mit dem
in diesen modernen Elektroden vorhandenen Caesiumoxyd reagieren, was durch die Formel
H2 + Cs2O — CsH + CsOH dargestellt
werden kann. Das CsOH fördert die Zusammensinterung der Elektrode. Auch hierdurch
wird die Empfindlichkeit verringert.
Außerdem erfolgt die chemische Bindung des Alkalimetallüberschusses nur bei höherer
Temperatur. Die dazu erforderliche Erhitzung hat bei vielen photoelektrischen Elektroden
einen erheblichen Nachlaß der photoelektrischen Empfindlichkeit zur Folge.
Die Erfindung bezweckt nun die Beseitigung der genannten Nachteile sowie eine
Vereinfachung des Herstellungsverfahrens. Erfindungsgemäß wird zu diesem Zweck der Alkalimetallüberschuß durch ein oder
mehrere außerhalb der photoelektrischen Elektroden angeordnete Metalle gebunden, die
bereits bei Temperaturen unterhalb 1500 C mit Alkalimetallen eine Legierung bilden. Es
hat sich gezeigt, daß die Metalle der zweiten und vierten Nebengruppe des periodischen
Systems besonders wirksam sind. Die zweite Nebengruppe wird durch die Metalle Zink,
Kadmium und Quecksilber gebildet; die vierte Nebengruppe besteht aus den Metallen
Zinn, Blei und Germanium. Namentlich die Metalle der vierten Nebengruppe können mit
großem Erfolg Anwendung finden. Da Germanium zu teuer ist, um in großem Umfange
verwendet zu werden, kommen namentlich die Metalle Zinn und Blei in Betracht. Diese
beiden Metalle bilden bereits bei Zimmertemperatur mit Alkalimetallen eine Legierung.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen unter anderem darin, daß die benutzten Metalle sehr leicht ganz gasfrei
gemacht werden können, so daß keine Gefahr besteht, daß diese Metalle in der Zelle Gase
abgeben. Auch wird kein Gas frei bei der 'Aufnahme des überschüssigen photoelektrisc'hen
Stoffs, so daß dieser Überschuß nicht entfernt zu werden braucht. Außerdem erfolgt
diese Aufnahme im allgemeinen bei niedrigerer Temperatur als beim bekannten mit einer chemischen Reaktion arbeitenden
Verfahren. Bei dieser niedrigen Temperatur wird die photoelektrische Elektrode nicht beschädigt.
Ferner können Metalle sehr leicht als ein zusammenhängendes Ganzes in die Zelle eingeführt werden, während eine chemische
Verbindung meist in Pulverform eingeführt werden muß, was eine unerwünschte
Ausbreitung der Reaktion in der Zelle fördert.
Die wirksame Oberfläche des zur Entfernung des Alkalimetallüberschusses verwendeten
Metalls kann vorteilhaft dadurch sehr groß gemacht werden, daß sie durch Verdampfung
in die Form einer dünnen Schicht gebracht wird.
Die Erfindung wird an Hand der Abbildung, die beispielsweise eine photoelektrische
Zelle nach der Erfindung darstellt, näher erläutert.
Die dargestellte Zelle weist eine zylindrische Glaswand 1 auf, an welche ein Füßchen
mit einer Quetschstelle 2 und einem Tellerröhrchen 3 angeschmolzen ist. Auf der Quetschstelle 2 ist die Anode 4 angeordnet, die
aus einem haarnadelförmig umgebogenen Metalldraht besteht, der an die Stromzuführungsdrähte
5 und '6 angeschlossen ist. Die Kathode der Zelle besteht aus einer Silberschicht
7, die mit einer Silberoxydschicht 8 bedeckt ist. Auf dieser Silberoxydschicht ist
eine sehr dünne Caesiumschicht aufgebracht. An dem Draht 10, der in die Quetschstelle
eingeschmolzen ist, ist ein Stückchen Zinn 11 befestigt, das zur Bindung des Caesiumüber-Schusses
dient. Selbstverständlich ist es auch möglich, das Zinn in irgendeiner anderen Weise in der Zelle anzuordnen. Es ist z. B.
möglich, das Tellerröhrchen 3, bevor das Füßchen an dem Kolben der Zelle festgeschmolzen
wird, mit einer dünnen Zinnschicht zu überziehen, was durch Verdampfen und Kondensieren
des Zinns im Vakuum erfolgen kann. Bei der Herstellung der Zelle kann man wie folgt verfahren. Auf der Anode 4 wird
ein wenig Silber befestigt. Erst jetzt erfolgt die Anordnungen der Zelle. Nachdem die
Zelle entlüftet worden ist, wird ein Heizstrom durch die Anode 4 geführt, so daß das Silber
verdampft und sich auf der Wand der Zelle niederschlägt. Dabei wird auf bekannte Weise
mittels eines nicht dargestellten Schirmes ein
Teil der Zellenwand vor dem Silberniederschlag geschützt. Dieser nicht beschlagene
Teil der Zellenwand bildet ein Fenster, durch das die den Photostrom erregenden Lichtstrahlen
eindringen können.
Nach dem Anbringen der Silberschicht wird dieser an der Oberfläche oxydiert. Zu diesem
Zweck wird ein wenig Sauerstoff in die Zelle zugelassen und eine elektrische Entladung
ίο zwischen der als Kathode dienenden Silberschicht
und der Anode herbeigeführt. Nach Entfernung des Sauerstoffüberschusses wird durch das obere Ende der Zelle eine Menge
Caesium eingeführt. Ein Teil des Caesiums wird durch die Silberoxydschicht aufgenommen,
während der Rest durch die Zinnschicht 10 gebunden wird. Das Zinn bildet dabei
eine Legierung mit dem Caesiumüberschuß. Diese Beseitigungsart des Caesiumüber-
ao Schusses ist äußerst einfach, wodurch die Herstellungszeit der Zelle verkürzt werden
kann.
Statt des Zinns kann auch vorteilhaft Blei verwendet werden, das ebenso wie Zinn bereits
bei Zimmertemperatur mit Caesium in hohem Maße eine Legierung bildet.
Auch können als Fangstoff z. B. Metalle der zweiten Nebengruppe des periodischen
Systems, nämlich Zink, Kadmium und Quecksilber, Anwendung finden. Bei der Verwendung
von Quecksilber ist darauf zu achten, daß dieses derart angebracht wird, daß es
nicht über die Kathode fließen kann. Zu diesem Zweck kann man das Quecksilber, auf
besondere Weise in. der Zelle einschließen. Vorteilhaft kann das Quecksilber in Form
eines Amalgams, z. B. Kadmiumamalgam,, das nicht flüssig ist, in die Zelle eingeführt
werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer Alkaliphotozelle/ in der ein Alkalimetallüberschuß
durch einen außerhalb der photoelektrischen Elektrode angebrachten Fangstoff beseitigt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß als Fangstoff ein oder mehrere Metalle verwendet werden, die bei Temperaturen unterhalb von etwa 1500C
mit dem Alkalimetallüberschuß eine Legierung bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkalimetallüberschuß
durch ein oder mehrere der Metalle der zweiten oder vierten Nebengruppe des periodischen Systems gebunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkalimetallüberschuß
durch Zinn oder Blei gebunden wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,- daß das
Metall, das den Alkalimetallüberschuß bindet, durch Verdampfen in die Form
einer dünnen Schicht gebracht wird.
5. Photoelektrische Zelle, dadurch gekennzeichnet, daß die Zelle außerhalb der
photoelektrischen Elektrode ein Metall, vorzugsweise ein Metall der zweiten oder
vierten Nebengruppe des periodischen Systems, insbesondere Zinn oder Blei, enthält, das mit-Alkalimetall legiert ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN33982D DE641294C (de) | 1932-07-23 | 1932-07-23 | Verfahren zur Herstellung einer Alkaliphotozelle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN33982D DE641294C (de) | 1932-07-23 | 1932-07-23 | Verfahren zur Herstellung einer Alkaliphotozelle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE641294C true DE641294C (de) | 1937-01-27 |
Family
ID=7346662
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN33982D Expired DE641294C (de) | 1932-07-23 | 1932-07-23 | Verfahren zur Herstellung einer Alkaliphotozelle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE641294C (de) |
-
1932
- 1932-07-23 DE DEN33982D patent/DE641294C/de not_active Expired
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