DE640957C - Anordnung zum Parallelbetrieb von gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken - Google Patents

Description

Die bereits vom 'angesteuerten Gleichrichter her bekannten Schwierigkeiten des Parallelbetriebes von Dampf- oder GasentLadungsstrecken vergrößern sich, wenn man den Einsatz der einzelnen Entladungsstrecken durch Gitter steuert. Es sind nun bereits Anordnungen vorgeschlagen worden, die einen Parallelbetrieb mehrerer Entladungsstrecken durch entsprechende Ausbildung der Gitterspannungen, beispielsweise durch Vorsehung besonderer strom- oder spannungsabhängiger Zusatzspannungen, ermöglichen. Ferner ist es bekannt, durch, entsprechende Bemessung von Stromteileranordnungen, D oppelwicklungen auf dem speisenden Transformator usw. in den Hauptstromkreisen den Parallelbetrieb' voii Entladungsstrecken auch bei Vorhandensein von Gittern Z¹U erzwingen, wobei außerdem zweckmäßig zur Vermeidung von Entladungsbehinderungen die - Gitter parallel arbeitender Entladungsstrecken unmittelbar « miteinander verbunden sind.

Gegenstand der Erfindung ist eine andersartige, besonders einfache und wirksame Anas Ordnung zum ·Parallelbetrieb von gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken, bei denen in bekannter Weise vor jedem Steuergitter ein Strombegrenzungswiderstand angeordnet ist, d.h. die Steuergitter gerade nicht unmittelbar miteinander verbunden sind. Erfindungsgemäß werden die ein Einsetzen des Stromdurchganges in den Entladungsstrecken ermöglichenden betriebsmäßigen, steil ansteigenden Gitterspannungswerte unter Verkleinerung oder Weglassung der in den Anodenstromkreisen allenfalls vorgesehenen Stromteileranordnungen o. dgl. derart hoch positiv gewählt, z. B. um etwa eine Größenordnung höher als bei normal ausgebildeter Steuerung, daß der Einsatz der Entladung in einer Entladungsstrecke trotz der verringerten bzw. fehlenden Stromteilerwirkung in den Hauptstromkreisen auch dann noch sichergestellt ist, wenn parallel geschaltete Entladungsstrecken bereits leitend geworden sind.

Durch die Erfindung wird also ohne besondere verwickelte Zusatzeinrichtungen erreicht, daß der Parallelbetrieb der Entladungsstrecken auch bei Gittersteuerung sichergestellt ist und nicht von der Anoden- oder Hauptstromseite her allein erzwungen werden muß. Die, Erhöhung der Gitterspannung über das übliche Maß hinaus erlaubt die Erzwingung des Parallelbetriebes auch dann, wenn das von der Anodenspannung herrührende Feld vor der Kathode durch den Entladungseinsatz in parallelen Entladungsstrecken so weit zusammengebrochen ist, daß eine normale Gitterspannung nicht mehr zur Freigabe ausreichen würde. Die Erfindung berücksichtigt nämlich, daß nach dem Zusammenbruch, der Anodenspannung auf kleine Werte, im

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Hermann Fröndt in Zeuthen, Mark.

Grenzfalle völlig fehlender Stromteiler auf die Brennspannung, entsprechend dem sog. kritischen Zündspannungsdiagramm die Zündbedingung durch entsprechende Erhöhung der S Gitterspannung nach hohen positiven WerCerr hin erfüllt werden kann. Umgekehrt wiijtjj! durch die vorgeschlagene Maßnahme dife Möglichkeit gegeben, die im Anodenkreis normalerweise vorzusehenden Mittel zur Erzwingung der Parallelarbeit entweder zu ersparen oder doch zumindest sehr viel kleiner zu halten, z. B. lediglich mit Rücksicht auf die Aufrechterhaltung gleichmäßiger Stromverteilung auf parallel geschaltete Entladungsstrecken nach erfolgter Zündung. Das heißt, der Gitterkreis übernimmt die Aufgabe der Erzwingung des Parallelbetriebes ganz oder teilweise statt irgendwelcher in den Hauptstromkreisen angeordneter Einrichtungen, lediglich durch eine Erhöhung der zugeführten Spannungen. Die damit verbundene Leistungserhöhung im Gitterkreis kann in Kauf genommen werden. Denn die hierdurch etwa notwendige stärkere Bemessung der die Steuerspannungen liefernden Einrichtungen fällt angesichts der an sich verhältnismäßig sehr kleinen Leistungen der Gitterkreise nicht ins Gewicht gegenüber der Ersparnis an Kosten und Raumbedarf, welche durch die Verkleinerung der im Hauptstromkreis angeordneten Zusatzeinrichtungen erzielt wird.

Der Erfindungsgedanke ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt am Beispiel eines gittergesteuerten Gleichrichters, dessen Gleichspannung geregelt wird. Jedoch ist der Erfindungsgedanke auch auf Wechselrichterund Umrichter anwendbar. Das Drehstromnetz 1 speist über einen Haupttransformator 2 mit einer dreiphasigen Sekundärwicklung und über zwei mehranodige Gefäße 3' und 3" das Gleichstromnetz 5. An jede Phase des Wechselstromnetzes sind vier Entladungsstrecken angeschlossen, und zwar je zwei in dem einen und in dem anderen Gefäß. Den Gitterkreisen, deren Verbindungen gestrichelt gezeichnet sind, werden durch einen Drehregler 6, der willkürlich oder selbsttätig eingestellt wird, Wechselspannungen veränderlicher Phase zugeführt. Diese Wechselspannungen, die zumindest in den Zeitpunkten güäes Einsetzens der Anodenströme steil an-•istieigen, jedoch vorzugsweise eine wenigstens 'r&ftnähernd spitze Kurvenform aufweisen, sind •erfindungsgemäß derart hoch positiv zu wählen, daß das Einsetzen der Entladung in einer Entladungsstrecke auch dann noch gewährleistet ist, wenn parallel geschaltete Entladungsstrecken bereits leitend geworden sind. So sind z. B. bei Versuchen Gitterwechselspannungen von etwa 400 Volt bei Entladungsstrecken zur Anwendung gekommen, die bei sonstigem Betrieb mit höchstens Volt Wechselspannung gesteuert werden. Das Parallelarbeiten zwischen je zwei Entladungsstrecken kann durch Stromteilerdrossein 41', 41" bis 43', 43" unterstützt werden. Diese Stromteiler werden dabei jedoch gemäß der Erfindung entsprechend kleiner bemessen, da ihre Aufgabe zumindest teilweise von der Gittersteuerung übernommen wird.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Anordnung zum Parallelbetrieb von gittergesteuerten Dampf- oder Gasent-.ladungsstrecken mit Strombegrenzungswiderständen vor jedem Steuergitter, dadurch gekennzeichnet, daß die ein Einsetzen des Stromdurchganges in den Entladungsstrecken ermöglichenden betriebsmäßigen, steil ansteigenden Gitterspannungswerte unter Verkleinerung der allenfalls in den Anodenstromkreisen vorgesehenen Stromteüeranordnungen u. dgl. ■derart hoch positiv gewählt sind, beispielsweise um etwa eine Größenordnung höher als bei normal ausgebildeter Steuerung, daß der Einsatz der Entladung in einer Entladungsstrecke trotz der verringerten oder ganz fehlenden Stromteiler- 90 ' wirkung in den Hauptstromkreisen auch dann noch gesichert ist, wenn parallel geschaltete Entladungsstrecken bereits' leitend geworden sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen