DE640472C - Verfahren zur Gewinnung eines reinen Gemisches von Kohlenoxyd und Wasserstoff - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung eines reinen Gemisches von Kohlenoxyd und WasserstoffInfo
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- C10B49/00—Destructive distillation of solid carbonaceous materials by direct heating with heat-carrying agents including the partial combustion of the solid material to be treated
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
13. JULI 1938
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 26 a GRUPPE
Theodor Lichtenberger in Stuttgart und Dr. Ludwig Kaiser in Herbede über Witten
Es ist bekannt, Brennstoffe in einem Salzschmelzbad
zu entgasen !und durch eingeblasenen überhitzten Wasserdampf zu vergasen,
wobei die gebildeten Gase im Gegeinstrom zu den eingebrachten Brennstoffen aufsteigen
und abgezogen werden.
■Es ist anderseits bekannt, die aus Brennstoffen in einem von außen erhitzten Schachtgenerator
gebildeten Gase nicht aufsteigen zu lassen, sondern durch die Brennstoffe unter eigenem Druck hindurchzutreiben, so daß. die
•Gase mit Hilfe von Wasserdampf mit den noch unzersetzten Brennstoffen weitere Umsetzungen
eingehen.
Das letztere Verfahren hat den Nachteil, daß die zur Einleitung der Umsetzung erforderliche
Wärme von außen zugeführt werden muß, was nur bei ganz kleinem .Durchmesser
des Schachtgenerators möglich ist, da die Schachtwand und der Brennstoff selbst als
schlechte Wärmeleiter die zur Reaktion erforderliche Wärme nur schwer zu übertragen
vermögen und anderseits das Material der · Schachtwand der gebotenen hohen Temperatur
nicht standhält.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnwng eines reinen
Gemisches von Kohlenoxyd und Wasserstoff. Dieses Verfahren stellt eine Kombination der
beiden obengenannten Verfahren dar; es ist dadurch gekennzeichnet, daß die in einem
Schachtgenerator aus hocherhitzten Brennstoffen und Wasserdampf gebildeten Gase
(Wasserstoff, Kohlenoxyd, Kohlensäure, Methan, schwere Kohlenwasserstoffe und lunzersetzter
Wasserdampf), nachdem sie in bekannter Weise unter ihrem eigenen Druck
durch die Brennstoffe hindurch nach unten geführt sind, durch eine in einer Reaktionskammer
befindliche Salzschmelze, in der die restlose Umwandlung aller Gasanteile mit Wasserdampf in Kohlenoxyd und Wasserstoff
vor .sich geht, hindurchgetrieben und aus dem in der Kammer befindlichen Gasabzug abgeleitet
werden.
Die in dem Schachtgenerator befindlichen Brennstoffe werden also durch die Salzschmelze
erhitzt und nicht wie bei dem bekannten Verfahren mittelbar durch die Generatorwand.
Bei dem Hindurchtreiben durch hocherhitzte Salzschmelze wird einerseits die Kohlensäure zu Kohlenoxyd reduziert, und
anderseits werden die schweren Kohlenwasserstoffe und das Methan in Wasserstoff und Kohlenoxyd aufgespalten. Für die Reduktion
der Kohlensäure und die Zerlegung der höheren Kohlenwasserstoffe und des Methans
liegen die Verhältnisse besonders günstig, "weil das Gasgemisch auf seinem Wege durch die
Brennstoffsäule und 'die Salzschmelze auf immer höhere Temperatur gebracht wird,
da 'die Salzschmelze als Wärmeüberträger stets eine höhere Temperatur als die im Schachtgenerator
befindliche Brennstoffsäule besitzt.
Bei dem eingangs erwähnten bekannten Salzschmelzverfahren wird, sofern man als
Kohlenstoff Koks anwendet, ein hauptsächlich aus Kohlenoxyd und Wasserstoff bestehendes
Gas gewonnen, abgesehen von dem im Koks selbst enthaltenen Gas. Bei nicht verkokten
Brennstoffen hat man dagegen mit ziemlich großen Mengen von anderen Gasten zu rechnen,
welche durch die Wärme des Salzbades ausgetrieben werden. Von diesem bekannten^
Salzschmelzverfahren unterscheidet sich das;; vorliegende Verfahren dadurch, daß diieS
Brennstoffe nicht nur ent- 'und vergast wer-'' den, sondern daß die entstandenen Gase mit
dem Brennstoff unter Zusatz von Wasserdampf in andere Gase, d.h. Kohlenoxyd und Wasserstoff, umgesetzt werden.
Die Anwendung der Salzschmelze bei dem
vorliegenden Verfahren bietet dien Vorteil, daß
die Salzschmelze den Brennstoff auflockert und zerteilt. Da die Brennstoff teilchen in der
Salzschmelze suspendiert bleiben oder auf ihr schwimmen, während die Verunreiniglungen,
weil sie schwerer als die Salzschmelze sind, in dieser niedersinken, werden die Brennstoffe
teilchen von den Verunreinigungen befreit und dem Angriff der Gase zugänglich gemacht.
Bei dem bekannten, im Schachtgenerator ohne Salzschmelze durchgeführten Verfahren
werden dagegen die unteren Briennstoffschichten von den zurückbleibenden Verunreinigungen
der vergasten oberen Schichten zugedeckt und dadurch unzugänglich gemacht. Da die
Temperatur nicht in allen Teilen gleich sein kann wie beim Salzschmelzverfahren, kann
eine Gewähr für ein gleichmäßiges Gas nicht gegeben werden.
Die bei dem vorliegenden Verfahren durch die Salzschmelze herbeigeführte Trennung
der angreifbaren von den unangreifbaren Teil chen ermöglicht eine praktisch restlose Umwandlung
der erzeugten Gase, Teerdämpfe und des Wasserdampfes. Durch die verkokten Brennstoffteilchen werden nicht nur die Kohlenwasserstoffe
und der Wasserdampf zerlegt, sondern auch die Kohlensäure reduziert. Auf diese Weise entsteht ein kohlensäuriefreies
Gemisch von Kohlenoxyd und Wasserstoff. Dieses reine Gemisch von Kohlenoxyd und
Wasserstoff eignet sich als sog. Synthesegas für die Herstellung· von Benzin. Wegen- der
Wichtigkeit der Gewinnung von Benzin aus Kohle bzw. den daraus erzeugten Gasen stellt
das neue Verfahren einen bedeutsamen Fortschritt gegenüber dem bisherigen Vergasungsverfahren
in der Salzschmelze dar, in welchem wohl ein Wassergas erzeugt wird, welches aber
nicht frei von Kohlensäure und Kohlenwasserstoffen ist.
Auf der Zeichnjung ist beispielsweise eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete
Anlage in senkrechtem Schnitt schematisch dargestellt.
Die Anlage besteht aus einem Ofen mit einer Heizkammer α und einer Reaktionskammer b, welche durch einen Kanal c mit-
'ej^nder in Verbindung stehen. Der untere
TeitMer Kammern α und b enthält eine SaIz-.,sciiruelze
d. In die Kammer ist ein Schacht- ^lberator gestellt, der in einem gewissen Abstand
von dem Boden der Reaktionskammer & endet. An das Oberende des Schachtgenerators
e schließt ein Zwischenbunker/ an, der mit einer Eintragschleuse g versehen ist, über
welcher sich ein Vorratsbunker h befindet. In der Decke der Reaktionskammer & ist ein
Gasabzug/ vorgesehen. Unterhalb des unteren sowie oberhalb des oberen Endes des Schachtgenerators e befinden sich die Dampf einlässe
k und /.
Der Brennstoff gelangt aus dem Vorratsbunker Λ durch die Eintragschleuse g in den
Zwischenbunker / !und den Schachtgenerator je1. Die in dem Schachtgenerator sich entwickelnden
Gase werden unter eigenem D.ruck durch die verbliebenen Brennstoffe und die Salzschmelze
hindurchgetrieben; dabei wird die Kohlensäure durch den Kohlenstoff zu Kohlenoxyd
reduziert, die schweren Kohlenwasserstoffe und das Methan durch den Wasserdampf in Kohlenoxyd und Wasserstoff umgewandelt,
so daß ein reines Gemisch von Kohlenoxyd und Wasserstoff verbleibt.
Die beschriebene Anlage ist für feste Brennstoffe, wie Braun- und Steinkohle, Torf
u.dgl., bestimmt. Bei entsprechender Anpassung der einzelnen Teile können auch flüssige und gasförmige Brennstoffe verarbeitet
werden. Für die Umsetzung der Gase ist eine Temperatur von mindestens 9000 C
erforderlich. .
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung eines reinen Gemisches von Kohlenoxyd und Wasserstoff aus Brennstoffen mit Hilfe eines Salz- ioo schmelzbades, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Schachtgenerator aus hocherhitzten Brennstoffen und Wasserdampf gebildeten Gase, nachdem sie in bekannter Weise unter ihrem eigenen Druck durch die Brennstoffe hindurch nach unten geführt sind, durch eine in einer Reaktionskammer befindliche Salzschmelze, in der die restlose Umwandlung aller Gasanteile mit Wasserdampf in Kohlenoxyd und Wasserstoff vor sich geht, hindurchgetrieben und aus dem in der Kammer befindlichen Gasabzug abgeleitet werden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL45687D NL45687C (de) | 1934-10-30 | ||
DEL86859D DE640472C (de) | 1934-10-30 | 1934-10-30 | Verfahren zur Gewinnung eines reinen Gemisches von Kohlenoxyd und Wasserstoff |
FR812376D FR812376A (fr) | 1934-10-30 | 1936-07-08 | Procédé de production d'un mélange pur, composé d'oxyde de carbone et d'hydrogène |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL86859D DE640472C (de) | 1934-10-30 | 1934-10-30 | Verfahren zur Gewinnung eines reinen Gemisches von Kohlenoxyd und Wasserstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE640472C true DE640472C (de) | 1938-07-13 |
Family
ID=7286170
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL86859D Expired DE640472C (de) | 1934-10-30 | 1934-10-30 | Verfahren zur Gewinnung eines reinen Gemisches von Kohlenoxyd und Wasserstoff |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE640472C (de) |
FR (1) | FR812376A (de) |
NL (1) | NL45687C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3434004A1 (de) * | 1984-09-15 | 1986-05-22 | Dornier System Gmbh, 7990 Friedrichshafen | Verfahren und vorrichtung zur muellvergasung |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3526478A (en) * | 1968-11-01 | 1970-09-01 | Black Sivalls & Bryson Inc | Generation of hydrogen from sulfurbearing carbonaceous fuel |
-
0
- NL NL45687D patent/NL45687C/xx active
-
1934
- 1934-10-30 DE DEL86859D patent/DE640472C/de not_active Expired
-
1936
- 1936-07-08 FR FR812376D patent/FR812376A/fr not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3434004A1 (de) * | 1984-09-15 | 1986-05-22 | Dornier System Gmbh, 7990 Friedrichshafen | Verfahren und vorrichtung zur muellvergasung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR812376A (fr) | 1937-05-08 |
NL45687C (de) |
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