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Verfahren und Rundstrickmaschinen zum Trennen einzelner Stücke eines
Strickstranges Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum leichten,Trennen
einzelner Stücke eines Strickstranges, der fortlaufend mittels einer mit Haupt-
und Zusatzgarnzuführung versehenen Rundstrickmaschine für Rippengestricke hergestellt
wird; und auf Rundstrickmaschinen zur Durchführung dieses Verfahrens, z. B. solche
mit zwei Nadelzylindern übereinander.
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Auf Rundstrickmaschinen wird das Gestrick, z. B. Strümpfe, Socken
usw., gewöhnlich in Form eines fortlaufenden Stranges hergestellt, d. h. jedes Einzelstück
des Gestrickes ist mit dem unmittelbar vorhergehenden durch einige lose Maschen
verbunden. Es ist bekannt, sich bei dieser Verbindung eines Trenn- oder Zugfadens
zu bedienen;.jedoch zeigt es sich hierbei, daß bei der Trennung der einzelnen Stücke
eines Stranges ein krauser, ziemlich unansehnlicher Abschluß der Stücke entsteht.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein neuartiges und vorteilhaftes
Verfahren zum Einstricken des Trennfadens mit dem Ziel, die Trennung der Einzelstücke
leicht und bequem ausführen zu können und nach der Trennung der Einzelstücke eines
Stranges saubere, glatte Ränder zu erhalten.
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Erfindungsgemäß erfolgt das Einstricken des Zugfadens. in der Weise,
daß an der Hauptgarnzuführung durch beide Nadelsätze der Strickmaschine das Rippengestrick
und zugleich an der Zusatzgarnzuführung durch einen der Nadelsätze ein zur Trennung
der Einzelstücke dienender Zugfaden geeigneter Qualität, z. B. aus einem harten
Baumwollgarn, in dieses gestrickt wird. Der Zugfaden kann hierbei in einer oder
mehreren Runden eingestrickt -werden.
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Bei Anwendung eines einzigen Zugfadenstückes besteht eine Möglichkeit
für das besonders schnelle und einfache Herausziehen des Fadens aus dem Gestrick
in der Wahl eines geeigneten Materials für den Zugfaden; so kann dieser Faden beispielsweise,
wie erwähnt, aus einem harten Baumwollgarn bestehen, das keine zu feste Verbindung
mit dem Arbeitsgarn eingeht.
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Aus dem erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich der Vorteil, daß der
mit nur der Hälfte der Nadeln eingestrickte .Zugfaden bequem gelöst werden kann,
ohne daß er, wie bei dem bekannten Einstricken mit sämtlichen Nadeln, unter ReibungsschluB
fest in den Maschen des Gestrickes haften würde. Die Erfindung bedingt zugleich
einen Fortschritt gegenüber jenen Einrichtungen, bei denen ein Trennfaden, gleichgültig,
wie er eingestrickt ist, von der Hauptgarnzuführung aus gestrickt wird, da in letzterem
Falle das Gestrick an sich nicht fortgeführt werden kann, während der Trennfaden
gestrickt wird.
Bei erfindungsgemäßer Anwendung eines Zugfadens
auf ein mit einem Randstück versehenes Gestrick wird der Zugfaden vorteil haft unmittelbar
vor dem Stricken des Rp#l=
des selbst in das Gestrick eingearbeitet;? |
auf diese Weise der Rand einen Abschluß |
Stückes bildet, wenn der Zugfaden entfernt wird.
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Wenn das Gestrick auf Rippenstrickmaschinen hergestellt wird, so wird
der-Zugfaden vorteilhaft in das Gestrick durch nur einen der beiden Nadelkränze,
beispielsweise durch die Nadeln des unteren oder rechtsstrickenden Zylinders einer
Maschine mit übereinandergesetzten Zylindern eingestrickt. Der Zugfaden wird so
in die gerippte Ware nur durch jede zweite Nadel der Maschine eingestrickt. Nach
diesem Vorgang fertigt die Maschine den Rand in der üblichen Weise.
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Zu vorteilhaften Verhältnissen gelangt man, wenn der Zugfaden durch
die Art seines Stoffes oder durch seine Farbe von dem Arbeitsfaden abweicht, so
daß er leicht von ihm zu unterscheiden ist.
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Wird ein französischer oder Doppelrand gestrickt, so wird die eine
Lage dieses Randes von denjenigen Nadeln gearbeitet, die den Zugfaden stricken;
diese Lage kann dann aus demselben Garn wie der Zugfaden oder auch aus einem anderen
Garn bestehen, welches den Nadeln an der gleichen Stelle wie der Zugfaden zugeführt
wird. Zu gleicher Zeit wird die andere Lage des französischen Randes am Hauptgarnzuführungspunkt
durch den anderen der beiden Nadelsätze gestrickt. Nach zur Bildung der beiden Lagen
des Randes ausreichenden Runden kehrt die Maschine zu dem ifi-Rippen-Gestrick zurück,
wobei das Garn den beiden Nadelkränzen am üblichen Hauptgarnzufuhrpunkt zugeleitet
wird, während die Zuführung von Garn am Zuführungspunkt für den Zugfaden unterbrochen
wird.
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Wenn, wie oben angegeben wurde, der Zugfaden unterschiedlich, beispielsweise
von verschiedener Farbe gegenüber dem Arbeitsfaden ist und in den Rand eingearbeitet
wird, kann der so erzielte Unterschied zur Herstellung eines bunten Saumes dienen.
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Damit das äußere Ende der Schicht des Randes, die von dem von. der
Zugfadenzuführung zugeführten Garn gebildet wird, nicht äufgehen und dadurch in
dem Stück ein Loch lassen kann, wird dieses Ende des Randes vorteilhaft in dem Gestrick
dadurch verfestigt, daß die letzten wenigen ?adeln, die auf -diesem Teil arbeiten,
einige i/i-Rippen-Maschen bilden. Der Anfang dieses Teiles des Saumes kann in gleicher
Weise verankert werden, indem die ersten wenigen Nadeln, die auf diesem Teil arbeiten"einige
i/ i -Rippen-Maschen bilden; selbst für den Fall, daß der Saum von einer Fortsetzung
des Zugfadens gebildet wird, kann der Grenzpunkt zwischen @pm eigentlichen Zugfaden
und dem Rand @:ixcheinige wenige i/i-Rippen-Maschen be-,ichnet werden, die als Verriegelung
für dieses Ende des Randes dienen, wenn der Zugfaden abgeschnitten und aus dem Gestrick
herausgezogen ist.
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Diese genannten und andere Merkmale der Erfindung, die in den beiliegenden
Ansprüchen hervorgehoben sind, gehen für den Fachmann aus der nachfolgenden Beschreibung
klar hervor, die beispielsweise ein Verfahren entsprechend der Erfindung und eine
Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens zeigt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wiedergegeben, in der die genannte Vorrichtung auf eine Rundstrickmaschine mit übereinandergesetzten,
gleichachsig umlaufenden Nadelzylindern und feststehenden N ockenkästen oder Schloß,mänteln
angewendet ist, und zwar zeigen Fig. i und ia Ansichten der Maschine mit der eine
zusätzliche Garnzuführung bildenden Vorrichtung, mit der sie entsprechend der Erfindung
ausgerüstet ist, Fig. 2 einen Grundriß von in Fig. i gezeigten Teilen, Fig. 3 einen
Grundriß von in Fig. ia gezeigten Teilen, Fig. q. eine Seitenansicht in Richtung
des in Fig. ia gezeigten Pfeiles, Fig. 5 die abgewickelten Nocken der oberen und
unteren Nockenkästen von der Innenseite der genannten Kästen gesehen, Fig.6 ein
Schaubild eines Gestrickes mit einem Trenn- oder Zugfaden, das das Verfahren entsprechend
der Erfindung erläutert, den Zugfaden in das Gestrick einzustricken und den Zug-
und den Arbeitsfaden abzuschneiden, um eine leichte Trennung der im Strang hergestellten
Stücke zu ermöglichen, Fig.7 eine Seitenansicht von Teilen entsprechend Fig. i,
jedoch mit zwei Garnzuführungen und daneben angeordneter Klemm-und Schneidvorrichtung
für die Verwendung beim Verstricken eines Zugfadens und einer Lage eines französischen
oder doppelten Randes, Fig. 8 einen Grundriß der in Fig. 7 gezeigten Teile, Fig.
9 eine schaubildliche Wiedergabe von Teilen der in Fig. 7 und 8 gezeigten Klemm-und
Schneidvorrichtung,wobei die Teile auseinandergenommen sind, Fig. io- einen besonderen
Teil, auf den nachstehend Bezug genommen wird.
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Die Maschine wird, zunächst in ihrer Ausrüstung für das Einstricken
eines Trenn- oder
Zugfadens in das Gestrick beschrieben. In den
Zeichnungen: sind die oberen und unteren Nadelkränze der Maschine mit 1o und 12
bezeichnet (vgl. Fig. r). Für den Zugfaden ist die Maschine mit einer zusätzlichen
Garnzuführung bzw. Arbeitsstelle- versehen, die aus einer Stricknocke (Strickschloßteil)
14, einem Fadenleger 16 und einer Fadenklemmend -schneidvorrichtung 18 besteht.
Die zusätzliche Fadenzuführung ist an einem anderen Teil des Nadelkranzes in einiger
Entfernung von der üblichen Führung für das oder die Garne angeordnet, die gewöhnlich.
in das Gestrick eingestrickt werden (vgl. Fig. 5), die die von der Stricknocke 14
für den Zugfaden eingenommene Stellung zu den üblichen Stricknocken 2o und 22 zeigt,
die beim gewöhnlichen Arbeitsgang der Maschine beim Riundlauf sowie beim Hinundhergehen
während des Strickens eingenommen werden. Bei der vorliegenden Ausführungsform soll
der Zugfaden in das Gestrick unmittelbar vor der Bildung eines Randes beim rir-Rippen-Stricken
eingestrickt werden und wird nur von den Nadeln des unteren Nadelkranzes eingestrickt.
Die Stricknocke 14 für den Zugfaden ist deshalb in dem unteren Nockenkasten, d.
h. dem zu dem unteren Nadelkranz gehörenden Nockenkasten, angeordnet und als radial
verschiebbare Bolzennocke ausgebildet, die zu vorherbestimmten Zeiten durch eine
nachstehend beschriebene Vorrichtung in und außer Stellung gebracht werden kann,
in der sie die Nadeln des unteren Kranzes betätigt. In einer anderen Ausführungsform
kann die Stricknocke als festgestellte Nocke ausgebildet sein, mit der eine Bolzennocke
zusammenarbeitet, um die Nadeln abzulenken.
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In der vorliegenden Ausführungsform sind die die Nadeln betätigenden
Schloßteile oder Nocken für das Stricken des Zugfadens für Glatt- und Rippenstricken
und für. die Bildung von Ferse und Spitze und eines Randes in den -oberen und unteren
Nockenkästen angeordnet, und der Rand kann entweder von den Nadeln des unteren Nadelkranzes
oder von den Nadeln des Rippenkranzes gestrickt werden. In Fig. 5 ist der Weg, dem
die Füße der unteren Nadelplatinen während des Glattstrickens folgen, durch die
ausgezogene Linie 24 wiedergegeben. Wenn ein Zugfaden einzustricken ist, wird die
Stricknocke 14 nach innen gegen den Nadelkranz bewegt und veranlaßt die Füße, dem
durch die gestrichelten Linien 26 angedeuteten Wege zu folgen. Wenn der Rand von
den Nadeln des Rippenzylinders gestrickt werden soll, werden. zwei Nocken 28 und
30 aus dem Weg der Füße herausgezogen, so daß diese dann der strichpunktierten
Linie 32 folgen., wobei die Nadeln des unteren Kranzes zu dieser Zeit lediglich
ihre Maschen halten. Die Nocke 30 ist vorzugsweise eine Bolzennocke und wird
von einer Kontrolltrommelvorrichtung der Maschine betätigt. Die Nocke 28 ist so
angeordnet, daß sie um eine senkrechte Achse 34 schwingen kann, wird von einer Feder
nach außen von dem Nadelkranz fortgedrückt und nach innen in eine die Füße betätigende
Stellung von einem Arm o. dgl. der Nocke 14 gedrückt, die an dem auf der Außenseite
des Nockenkastens liegenden Teil der Nocke 14 angeordnet ist.
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Der Zugfadenleger 16 (Fig. z und 2) wird verstellbar durch eine Befestigungsschraube
36 in dem -oberen Ende einer Spindel 38 gehalten, die drehbar in einem röhrenförmigen
Teil des senkrechten Pfostens 4o befestigt ist, der seinerseits in einer Büchse
42 eines Gußstücks 44 beweglich angeordnet ist. Dieses Gußstück hat einen
geschlitzten Teil 46, der einen Teil von kleinerem Durchmesser 48 auf einem Gußstiick
5o umschließt, das .seinerseits von. einem feststehenden Teil 52 der Maschine getragen
wird. Der geschlitzte Teil 46 des Gußstücks 44 wird mittels einer in die Ohren 56
an dem geschlitzten Teil - fassenden Schraube 54 zusammengeschraubt, um den Teil
48 des Gußstücks 5o festzuklemmen. Der Fadenleger 16 wird in seine Arbeitsstellung,
die in Fig. 2 gezeigt ist, gegen die Wirkung einer Feder 58 mittels eines Bolzens
6o bewegt, der an der Zuführerspindel 38 befestigt ist. Dieser Bolzen faßt durch
einen Schlitz 62 in dem Pfosten 4Q und an einen Vorsprung 64 an. einem Nackenfingier
66, der in. einer Geradführung 68 an dem Gußstück 44 angebracht ist. Das Ende 7o
des Schlitzes 6z bildet einen Anschlag für den Bolzen 6o, so daß die Stellung des
Garnlegers 16 neben der Klemm- und Schneidvorrichtung 18 durch ein Verstellen des
Pfostens 4o an seinem Umfang geregelt werden kann, wobei eine Befestigungsschraube
72 dazu dient, diese Einstellung beizubehalten.
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Die Stricknocke 14 für den Zugfaden wird aus dem Nockenkasten durch
eine Feder 74 herausgepreßt, die sie gegen einen zweiten Nockenfinger 76 in der
Geradführung 68 drückt.
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Die Klemm- und Schneidvorrichtung z8 steht durch einen um den Punkt
8o auf der genannten Vorrichtung drehbaren Hebel 78 mit einem Nöckenfinger 82 in
der Geradführung 68 in wirksamer Verbindung, Zwobei eine Feder 84 den Hebel in Berührung
mit dem Finger zu halten strebt. Zwecks Einstellung betätigt der Hebel den Finger
nicht unmittelbar, sondern eine Schraube 86, die in dem Finger 82 eingeschraubt
ist.
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Die drei Nockenfinger 66, 76 und 82 fassen
auf die
drei Nocken 88, go und 92. Diese Nocken sind an dem oberen Ende einer senkrechten
Welle 94 angeordnet und werden zwischen Zwischenlegscheiben 96 von Schrauben 98
festgehalten. Das Ende der Welle 94, an dem die Nocken 88, 9o und 92 angeordnet
sind, hat einen D-förmigen Querschnitt infolge einer Abflachung. Die Zwischenlegscheiben
96 haben D-färmige Aussparungen, die auf die Welle passen, so daß ihre Drehung auf
der Welle verhindert wird. Die Nocken 88, 9o und 92 haben runde Bohrungen und können
auf ihrem Umfang auf der Welle 94 verstellt und in der gewünschten Stellung durch
Zwischenlegscheiben 96 und 98 festgehalten werden. Die Nocken sind doppelt ausgebildet,
so daß jede von ihnen betätigte Vorrichtung zweimal bei einer Umdrehung der senkrechten
Welle 94 betätigt wird. An dem unteren Ende der Welle 94 befindet sich ein Klinkenrad
ioo, das von einer in dem Punkt 1o4 (Fig. 3) auf dem Hebel 1o6 beweglichen Schaltklinke
1o2 betätigt wird. Eine Feder 1o8 (Fig. ia) strebt, die Schaltklinke in Eingriff
mit dem Klinkenrad zu halten. Der Hebel 1o6 ist bei 1o9 an einem Arm i io drehbar,
der mit dem festen Teil 52 verbunden ist. Der Hebel 1o6 wird durch eine Nocke 112
durch Vermittlung einer Stoßstange i i4betätigt. Die Nocke i i2 hat zwei Erhebungen
und Aussparungen und wird mit einem Teil der Maschine (einem Kegelrad 116) verbunden,
das mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Nadelkranz umläuft und so der senkrechten
Welle 94 zwei Schaltbewegungen auf je eine Umdrehung des Nadelkranzes erteilt. Die
Stoßstange 114 ist so angeordnet, daß sie in einer von einem Hebel 118 gebildeten
Führung gleiten kann, der auf einer in Lagern 122 auf einem festen Teil des Maschinenrahmens
gelagerten Welle 12o befestigt ist. Der Hebel 118 wird durch Verbindungsstücke zwischen
ihm und einer Nocke 124 (Fig. 4) auf der Kontrolltrommel 126 der Maschine betätigt,
so daß er zu vorherbestimmten Zeiten die Stoßstange 114 in und aus dem Wege der
Nocke i 12 bewegt. Die Ruhestellung für die Stoßstange 114 ist auf dem Umfang der
Nocke 112.. Die Verbindung zwischen der Kontrolltrommel 126 und dem Hebel i 18 besteht
aus einem an der Welle 12o befestigten Hebel 128 und einer Stoßstange 13o, die durch
ein Auge in dem Ende des Hebels 128 hindurchgeht und von der Nocke 124 auf der Kontrolltrommel
126 betätigt wird. Die Stoßstange 13o betätigt den Hebel 128 durch eine Feder 132
(Fig. 4), so daß, wenn die Nocke 124 (entweder wenn die Kontrolltrommel von Hand
oder auf andere Weise gedreht wird) betätigt wird, während die Stoßstange 114 in
ihrer Ruhestellung ist, d. h. auf dem Umfang der Nocke 14o, die Stoßstange 114 gegen
die Seite der Nocke 112 gepreßt und die Feder r32 zusammengedrückt wird, bis das
Ende der Nocke 112 an der Stoßstange 114 vorüber ist, worauf diese in den Weg der
Nocke i 12 schnellt. Eine Feder 13,4 (Fig. 4) dient dazu, die Stoßstange 114 in
ihre Ruhelage zurückzubringen, nachdem die gewünschte Anzahl Schaltungen der senkrechten
Welle 94 durch die eben beschriebenen Vorrichtungen erteilt sind.
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Um die fünf Bewegungen der senkrechten Welle 94 zu sichern, die das
ganze Arbeitsspiel für einen Einzugsfaden ausmachen, auch wenn die Kontrolltrommel
126 bewegt worden ist, so daß die Stoßstange 130 von der Nocke 124 freikommen
kann, werden zwei Kerben 136 auf dem Klinkenrad ioo im Abstand von fünf Zähnen (d.li.
also einander diametral gegenüber, da zehn Zähne auf dem Rad sind) eingeschnitten,
und ein Zahn 138 an einem Ende des Winkelhebels 14o kann in diese Kerben eingreifen,
während das andere Ende 1.42 des genannten Hebels neben einem Vorsprung 144 auf
dem Hebel i 18 liegt, wenn die Stoßstange 114 in diesem Hebel in ihrer Ruhestellung
ist. Der Hebel 14o ist bei 146 auf dem Arm iio schwenkbar angeordnet, und der Zahn
138 kann zum Zweck der Einstellung (wie gezeichnet) an einem Block 148 angebracht
sein, der mit dem Hebelende durch eine Schraube 15o verstellbar verbunden ist. In
der soeben beschriebenen Stellung kann die senkrechte Welle 94 nicht gedreht werden,
da der Vorsprung 144 den Hebel 14o an einer Schwenkung in der Richtung verhindert,
die den Zahn 138 aus der Kerbe 136 herausheben würde, in die er eingreift. Wenn
der Hebel 118 durch die Wirkung der Nocke 124 auf der Kontrolltrommel 126 iri Arbeitsstellung
gebracht wird, setzt die erste Bewegung des Klinkenrades ioo das Ende 142 des Hebels
14o hinter (d. h. wie in Fig. 3 gezeichnet) den Vorsprung 14.1.. Der Hebel 118 wird
dadurch in seiner Arbeitsstellung ohne Rücksicht auf die Stellung der Kontrolltrommel
126 gehalten, bis der Zahn 138 an dem Hebel 14o in eine Kerbe 136 durch die Wirkung
einer Feder 152 liegt. Die Stoßstange 11:I wird dann in ihre Ruhestallung durch
Vermittlung der Feder 134 zurückgeschnellt. Eine Feder 154 (Fig. 3), die mit dem
Hebel 1o6, und einem festen Teil 156 verbunden ist, strebt, den Hebel gegen die
Stoßstange 114 gedrückt zu halten.
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Um die Spannung der Feder 84 (Fig. 2), die auf den Hebel 78 der Klemm-
und Schneidvorrichtung 18 einwirkt, leicht zu verändern, wirkt ein Ende der Feder
84 auf eine Platte 16o, die mit dem Drehbolzen 8o durch
eine Schraube
162 verbunden ist, während das andere Ende der Feder auf den Hebel 78 wirkt. Wird
die Schraube i62 gelöst, so kann die Platte 16o gedreht werden, um die Spannung
der Feder 84 einzustellen, und dann die Spannung durch Wiederanziehen der Schraube
162 aufrechterhalten wenden.
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Eine ähnliche Anordnung kann in Verbindung mit den Federn io8 und
152 getroffen werden. Um ein Überdrehen des Klinkenrades ioo unter der Wirkung der
Klinke rot zu vermeiden, wird auf der Welle 94 unterhalb des Klinkenrades eine Reibungsvorrichtung,
bestehend aus einer Feder 164, Reibungsscheiben 166 und 168 und einer Mutter 170,
zum Einstellren des Spannungsgrades der Feder 164 angeordnet.
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Beim Arbeiten der Vorrichtung bewirkt die erste Bewegung der senkrechten
Welle 94 eine Bewegung der Stricknocke 14 durch die Nocke 9o in eine Stellung, in
der sie auf die langen Füße der Nadelplatinen, jedoch nicht auf die kurzen Füße
einwirken kann. (Die langen und kurzen Füße sind die, die in üblicher Weise in Verbindung
mit dem Stricken von Ferse und Spitze verwendet werden..) Diese Bewegung findet
statt, während die kurzen Füße an der Stricknocke 14 vorbeigehen. Die gleiche Bewegung
der senkrechten Welle 94 bewirkt ebenso, daß der Zugfadenleger 16 von der Nocke
88 in seine in Fig. 2 gezeichnete Arbeitsstellung bewegt wird. Der Zugfaden liegt
nun von dem Fadenleger 16 bis zu der Klemm- und Schneidvorrichtung 18 quer über
die Nadeln, wird jedoch von den Nadeln noch nicht ergriffen, da sie sich in diesem
Augenblick hinter den Fadenleger in gleicher Höhenstellung, d. h. ohne jede senkrechte
Bewegung betätigen. Sobald die erste Nadel, deren Platine einen langen Fuß hat,
die Stricknocke 14 erreicht,; geht diese Nadel abwärts 'und nimmt den Zugfaden in
ihrem Haken auf. Die folgenden Nadeln, deren Platinen ebenfalls lange Füße haben,
nehmen alle den Zugfaden auf. Nun erfolgt die zweite Bewegung der senkrechten Welle
94, und die Bolzennocke 14 wird dadurch weiterbewegt, so daß sie sowohl auf die
kurzen als auch auf die langen Platinenfüße einwirkt. Zur gleichen Zeit öffnet sich
die Klemm- und Schneidvorrichtung 18, um das Ende des Zugfadens freizugeben. Dies
erfolgt zu dem Zeitpunkt, sobald die erste Nadel, deren Platine einen kurzen Fuß
besitzt, den Zugfaden sicher erfaßt hat. Die Nadelkränze drehen sich weiter, und
die Nadeln stricken dabei den Zugaden ein,- und die Klemm- und. Schneidvorrichtung
18 bleibt weiterhin offen, bis die langen Füße wieder über die Stricknocke 14 gehen.
Eine weitere Bewegung der senkrechten Welle 94 erlaubt der Stricknocke 14, in eine
Stellung zu schnellen, in der sie weiter die langen Füße betätigt, jedoch nicht
die kurzen Füße. In diesem Punkt führt der Fadenleger 16 immer noch den Zugfaden
den Nadeln zu, und die Klemm- und Schneidvorrichtung 18 bleibt immer noch offen.
Die nächste Bewegung der senkrechten Welle 94 läßt den Fadenleger 16 sich in seine
Ruhestellung (d. h. neben der Vorrichtung 18) bewegen, sobald die letzte Nadel mit
langen Platinenf'üßen den Zugfaden eingestrickt hat. Der Faden wird von der letzten
Nadel, die ihn .einstrickte, und von dem Fadenleger 16 in die Klemm- 'und Schrieidvorrichtung
i8 gelegt, die dann infolge einer weiteren Bewegung der senkrechten Welle 94 sich
schließt, den Faden abschneidet und hält, und die Stricknocke 14 springt in ihre
Ruhestellung zurück. Die senkrechte Welle 94 stellt nunmehr ihre Bewegung ein, und
die, Vorrichtung bleibt untätig, bis ein anderer Zugfaden benötigt wird.
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Die Maschine, die während der oben beschriebenen Arbeitsgänge gerippte
Ware mit beiden l?adelkränzen an der üblichen Zuführungsstelle zugeführtem Garn
gestrickt hat, beginnt nunmehr das Stricken des Randes, indem das Stricken durch
Nadeln entweder im oberen oder unteren Kranz ausgeschaltet wird, je nachdem ein
Umschlagsaum oder ein gewöhnlicher Rand hergestellt werden soll. Es ist wünschenswert,
den Rand in unmittelbarem Anschluß an den Zugfaden herzustellen, so daß der Rand
einen vollständig sauberen Abschluß des Stückes bildet. Ein möglichst naher Anschluß
wird erhalten, wenn die auf die letzte den Zugfaden einstrickende Nadel folgende
Nadel die erste ist, die beim- Stricken des Randes aussetzt. Wenn dies geschehen
ist, nachdem der Zugfaden herausgezogen ist, ist das Garnende nur durch eine Masche
zu ziehen, und daniit wird ein Loch in dem Rand gebildet. Um das zu vermeiden, wird
die erste, beim Stricken des Randes aussetzende Nadel als die dritte oder vierte
Nadel nach der letzten gewählt, die den Zugfaden einstrickt. Auf diese Weise werden
einige wenige Maschen eines i/i-Rippen-Gestricks zwischen dem Ende des Zugfadens
und dem Anfang des Randes gebildet, und diese dienen dazu, das Ende des Garnes zu
befestigen.
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Obgleich in dem Vorangegangenen die zusätzliche Stricknocke, Garnleger
und Klemmvorrichtung als auf oder mit den Nadeln des unteren Kranzes arbeitend beschrieben
worden sind, können diese Vorrichtungen erforderlichenfalls auch für Nadeln des
Rippenkranzes angewendet werden, insbesondere wenn der Saum von Nadeln des Rippenkranzes
gebildet wird.
Fig.6 ist ein Schaubild eines Teiles des Gestrickes
mit einem Zugfaden, der entsprechend der vorliegenden Erfindung eingestrickt ist.
In diesem Schaubild, das die Bindung des Gestrickes an der Stelle nahe dem Ende
des Zugfadens und dem Anfang des Randes (vom Innern des Gestrickes aus gesehen)
zeigt, ist das Gestrick flach ausgebreitet und nicht in der Stellung wiedergegeben,
die es beim Stricken einnimmt, und die Längen der Maschen zur besseren Übersicht
übertrieben. Die Maschen einer jeden Reihe werden in der Richtung des Pfeiles aufeinanderfolgend
gebildet.
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Die Reihe Zoo ist i/i-Rippen-Gestrick, das an der Hauptzuführung hergestellt
wird, und der Zugfaden 2o2 wird an der zusätzlichen Zuführung in die rechten Maschen
(d, h. die von den Nadeln des unteren Kranzes gebildeten Maschen) der Reihe Zoo
eingestrickt. Wenn die Nadeln, die den Zugfaden 202 gestrickt haben, das nächste
Mal die Zuführung erreichen, wird wieder i/i-Rippen-Ware gestrickt und die Reihe
2o4 gebildet, in der die rechten Maschen durch die Maschen des Zugfadens gezogen
werden, und die Rippenmaschen (d. h. die von den Nadeln des Rippenkranzes geformten
Maschen) werden durch die Rippenmaschen der Reihe Zoo gezogen. Diese Arbeitsweise
wird für die ganze Länge des Zugfadens fortgesetzt, der in etwa 11/2 Reihen eingestrickt
wird. Während dieser Zeit stricken die unteren Nadeln zwei Reihen je eine an den
beiden Zuführungen, und die Rippennadeln stricken eine Reihe; das erklärt, warum
die Rippenmaschen länger als die ebenen Maschen erscheinen. Reihe 2o6 ist eine Fortsetzung
von Reihe 2o4, soweit das Ende des Zugfadens reicht. Um in dem Rand, .wie oben ausgeführt,
ein erscheinendes Loch zu vermeiden, bilden am Ende des Zugfadens einige Rippen
und untere Nadeln i/i-Rippen-Gestrick, dessen Rippenmaschen bei 208 gezeigt
sind. Das sichert den Anfang des Randes, dessen erste Masche bei 2io gezeigt ist.
Beim Trennen der Stücke von dem Strang wird der Zugfaden etwa bei dem Punkt a12
und die Reihen Zoo und 204 etwa in demselben Maschenstäbchen, beispielsweise bei
dem Punkte 2i4. bzw. 216; durchschnitten. Der Zugfaden 2o2 wird rechts von der Schnittstelle
212 herausgezogen, und die Reihe 200 rechts der Schnittstelle bei 214 und Reihe
2o4 links der Schnittstelle bei 214 werden dann ebenfalls herausgezogen, so daß
der Rand sauber mit einigen i/i-Maschen an seinem Anfang bleibt.
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Die Fig. 7 bis io der Zeichnungen zeigen zum Teil schaubildlich eine
abgeänderte Aus= führungsform, bei der bei der zusätzlichen Garnzuführung das Einstricken
eines Zugfadens und ebenso das Stricken einer von zwei Lagen eines französischen
oder Doppelrandes aus einem von dem für den Zugfaden verwendeten Faden unterschiedlichen
Faden oder Garn vorgesehen ist. Für diesen, Zweck ist ein zweiter Garnleger und
eine mit ihm verbundene Klemm- und Schneidvorrichtung vorgesehen, und die senkrechte
Welle 94 besitzt zwei zusätzliche Nocken zum Betätigen des Garnlegers und der Vorrichtung,
und die Regelung der einzelnen Teile ist etwas abgeändert, wie aus nachstehendem
hervorgeht.
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Bei dieser Ausführungsform ist der Garnleger 220 für den Zugfaden
verstellbar in einem geschlitzten Block 222 befestigt, der mittels einer Schraube
224 auf dem oberen Ende einer Hülse 226 befestigt ist. Die Hülse 226 ist drehbar
in dem röhrenförmigen Stück des senkrechten Pfostens 4o befestigt und hat einen
vorstehenden Dorn 2z8 (Fig. io), der durch einen Schlitz 230 in den Pfosten
40 faßt und auf die Oberfläche (nicht gezeichnet) eines Fingers 232 wirkt, der sich
gegen eine Nocke 234 auf der senkrechten Welle 94 legt. Eine Feder 236 (Fig. 8),
die mit dem Garnleger 22o und einem verhältnismäßig starren Teil der Maschine verbunden
ist, strebt, die Hülse 226 zu drehen und mittels des Bolzens 228 und der erwähnten
Oberfläche den Finger 232 in Eingriff mit .der Nocke 234 zu halten. Die Klemm-und
Schneidv orr ichtung 238 für den Zugfaden ähnelt der entsprechenden Vorrichtung
28.q. für den Faden des französischen Randes, die nunmehr beschrieben wird. Diese
Vorrichtung besteht bei dieser Ausführungsform aus einer Klinge 24o (Fig. 9) vorteilhaft
aus dünnem Federstahl, die in dem Aufbau der Teile in eine Nut 242 eines Teiles
2a4 gesetzt ist, der mit dem Hauptteil 245 der Vorrichtung mittels durch Bohrungen
246 in dem Stücke 244 fassender Schrauben verbunden ist. Schlitze 2.48 in der Klinge
240 dienen für den Durchtritt von Schrauben durch die Klinge und erlauben der Klinge
eine Vorwärtsbewegung. Die Klinge 240 wird durch einen Hebel 25o vorwärts bewegt,
der bei 252 mit dem Teil 245 gelenkig verbunden ist und durch eine in der
Klinge für ihn ausgesparte Bohrung 254, die seiner Größe entspricht, durchtritt.
Der entsprechende Hebel 251 für die Klemm- und Schneidvorrichtung 238 für den Zugfaden
wird von einer Nocke 256 an der senkrechten Welle 94 durch Vermittlung eines Nockenfingers
258 betätigt, der durch die Wirkung einer Feder 26o, die ihn in Verbindung mit dem
Finger hält, gegen die Nocke gedrückt wird. Beim Arbeiten zieht die Feder 26o, wenn
sie von der Nocke 256 freigegeben
wird, die Klinge 24o aus der in
Fig. 8 gezeigten Offenstellung in eine Stellung, in der die Kerbe 262 in der Klinge
innerhalb der Nut 242 liegt. Bei dieser Bewegung der Klinge 2401 wird der Faden,
der vorher in der Kerbe 262 gelegene hat, zunächst zwischen dem Teil 245 und dem
Klingenteil oberhalb der Kerbe festgeklemmt und dann abgeschnitten, indem er gegen
eine Schneide 264 des Teiles 244 gedrückt wird.
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Der Garnleger 268 für den Faden für den französischen Rand wird verstellbar
mit dem oberem Ende einer Spindel 270 verbunden, die drehbar in der Hülse
226 sitzt und einen vorstehenden Bolzen 272 besitzt, der durch einen Schlitz 274
in der Hülse 226 und ebenso durch einen Schlitz 276 in dem senkrechten Pfosten 4o
hindurchtritt. Der Bolzen 272 wirkt auf eine (nicht gezeichnet) Oberfläche eines
Nockenfingers 278, der gegen eine Nocke 28o auf der senkrechten Welle 9q. durch
die Wirkung einer Feder 282 gepreßt wird. Diese auf den Garnleger 268 wirkende Feder
strebt, die Spindel 270 zu drehen und dadurch den Bolzen a72 gegen die genannte
Oberfläche des Fingers 278 zu drücken. Die Klemm- und Schneidvorrichtung 2,84 für
den Faden für den französischen Rand wird durch einen Nockenfinger 29o und eine
Nocke 292 an der senkrechten Welle 94 betätigt; dabei strebt eine Feder 286, den
Hebel 25o gegen den Finger 29o gepreßt zu halten. Die Stricknocke 14 wird gegen
die Nadeln durch eine; Nocke 294 an der Welle 94 und einen mit der Nocke 14 in Verbindung
stehenden Nockenfinger 296 bewegt. Die fünf Nocken auf der senkrechten Welle 94
sind an ihr zu verstellen und werden in der entsprechenden Stellung durch Schrauben
98 und Zwischenlegscheiben 96 wie in der erstgenannten Ausführungsform gehalten.
In der nunmehr erwähnten(Ausführungsform wird die Nocke 28 (Fig. 5) anstatt von
der Stricknocke 14 wie bc:i der erstbeschriebenen Ausführungsform durch die Vorrichtung
betätigt, die mit dieser ersten Ausführungsform auf die Nocke 30 wirkt. Die Wirkungsweise
der wie beschrieben abgeänderten Maschine ist in Verbindung mit den Fig. 7 bis 1o
zum Einstricken eines Zugfadens in das Gestrick und Stricken eines französischen
Randes folgendermaßen: Der Zugfaden wird in das Gestrick bei den ersten beiden Bewegungen
der senkrechten Welle 94 eingebracht, wie bei der in Verbindung mit den Fig. r bis
5 beschriebenen Vorrichtung gezeigt ist, d. h. bei der ersten von beiden Bewegungen
wird der Zugfadenleger 22o in Arbeitsstellung gebracht und die Stricknocke 14 weit
genug bewegt, um nur auf die langen Füße der Nadelplatinen zu wirken. Bei der zweiten
der genannten Bewegungen wird die Klemm- und Schneidv orrichtung 238 geöffnet und
die Stricknocke 14 vollständig einwärts bewegt, um sowohl die kurzen als auch die
langen Füße der Nadelplatinen zu betätigen. Der Zugfaden wird bei seiner Zugführung
eingestrickt und i/i-Rippen-Gestrick bei der Hauptzuführung gebildet, wie bei der
ersten Ausführungsform beschrieben ist. Die dritte und vierte Bewegung der senkrechten
Welle 94 sind Leerläufe. Bei der fünften Bewegung der genannten Welle 94 wird der
Garnleger 268 für den französischen Rand in Arbeitsstellung gebracht, die Klemm-und
Schneidvorrichtung 284 geöffnet, um das Garn für den französischen Rand freizugeben,
und der Zugfadenleger 22o wird in seine Ruhestellung neben der Klemm- und Schneidvorrichtung
238 bewegt, die dann das Zugfadengarn fängt und abschneidet. Die Bewegungen der
beiden Garnleger 268 und 22o sind so geregelt, daß einige wenige Nadeln, beispielsweise
zwei oder drei, beide von diesen Legern zugeführte Garne erfassen. Die °Platinenfüße
dieser wenigen Nadeln werden durch die Nocke 28 betätigt, so daß diese Nadeln mit
den neben ihnen liegenden Rippennadeln zusammenwirken, um i/i-Rippen-Maschen bei
der Hauptzuführung zu stricken und dadurch . das Garnende, wie oben beschrieben,
zu verfestigen. Die Nocke 28 wird dann zurückgezogen. Die beiden Lagen des französischen
Randes werden nunmehr gestrickt, indem die unteren Nadeln nur eine Lage des Randes
bei der Zuführung des Zugfadens und die Rippennadeln nur die andere Lage des Randes
bei der Hauptzuführung stricken. Die senkrechte Welle 94, die ihre erste halbe Umdrehung
vollendet hat, verbleibt für eine durch die Zahl der für den Saum benötigten Reihen
bestimmte Zeit in Ruhe. Eire andere Nocke auf der Kontrolltrommel 126 (Fig. 4),
entsprechend der N ocke 124, beeinflußt nun die senkrechte Welle bei ihrer zweiten
halben Umdrehung, die sie in fünf Bewegungen vollendet. Die ersten drei dieser Bewegungen
sind Leerläufe, aber die vierte und fünfte dienen dazu, den Garnleger 268 in seine
Ruhestellung neben der Klemm-und Fangvorrichtung 284 zu führen und zu bewirken,
daß diese Vorrichtung das Garn des genannten Garnzuführers fängt und schneidet,
und die Stricknocke 14 aus dem Wege der Füße der Nadelplatinen herauszubewegen,
wie dies bereits in Verbindung mit dem Zugfadenleger der Vorrichtung nach Fig. r
bis 5 beschrieben ist.
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Wenn die Rippennadeln ohne Mitwirkung der unteren Nadeln arbeiten,
d. h. ihren besonderen Teil des Randes stricken, werden sie durch eine Einstellung
ihrer Stricknocke durch die üblichen, an Maschinen dieser Art
vorgesehenen
Vorrichtung gehoben, so daß ihren Maschen die notwendige Länge gegeben wird.
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Um die Spannung an dem Gestrick aufrechtzuerhalten, während die Rippennadeln
in dieser Weise stricken, kann die Maschine mit einer besonderen Abzugsvorrichtung
ähnlich der in der deutschen Patentschrift 554405 beschriebenen Vorrichtung versehen
werden und einen das Gestrick erfassenden Teil entsprechend dem Teil 16 dieser Patentschrift
erhalten, oder andererseits können die Rippennadeln beim Stricken durch Platinen
unterstützt werden, die in dem Rippenbett, wie in der deutschen Patentschrift 586
473 beschrieben ist, vorgesehen sind.
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Wenn der Zugfaden weiter in den Rand eingestrickt werden soll, so
wird nur ein zusätzlicher Fadenleger benötigt, und dieser verbleibt in Arbeitsstellung,
während das Fadenstück, das den eigentlichen Zugfaden bildet, eingestrickt und der
Rand gestrickt wird. Da dieser Faden selbstverständlich nur von den unteren Nadeln,
abgesehen von einer notwendig werdenden Befestigung, eingestrickt wird, so können
einige wenige Rippennadeln ihn einstricken.