DE639365C - Verfahren zur Herstellung zementartiger Produkte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung zementartiger Produkte

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DE639365C
DE639365C DEC48036D DEC0048036D DE639365C DE 639365 C DE639365 C DE 639365C DE C48036 D DEC48036 D DE C48036D DE C0048036 D DEC0048036 D DE C0048036D DE 639365 C DE639365 C DE 639365C
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B7/00Hydraulic cements
    • C04B7/12Natural pozzuolanas; Natural pozzuolana cements; Artificial pozzuolanas or artificial pozzuolana cements other than those obtained from waste or combustion residues, e.g. burned clay; Treating inorganic materials to improve their pozzuolanic characteristics
    • C04B7/13Mixtures thereof with inorganic cementitious materials, e.g. Portland cements

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Description

  • Verfahren zur Herstellung zementartiger Produkte Die Erfindung verfolgt den Zweck, zementartige Produkte (Beton-, Mauer-, Putz-, Stuckzemente usw.) mit überlegen günstigen physikalischen Eigenschaften und guter Anpassungsfähigkeit an die im Gebrauch zu stellenden Anforderungen bei geringeren Erzeugungskosten als bisher herzustellen. Wesentlich ist bei dem neuen Verfahren die Vermeidung des bei der Erzeugung von Portlandzement, hochwertigem Zement usw. unentbehrlichen Brennens; trotzdem sollen aber die neuen Zemente in ihren Eigenschaften den bekannten Zementen mindestens gleichwertig bzw. ihnen überlegen sein.
  • Man hat schon vorgeschlagen, zementartige Produkte -kalt, d. h. unter Vermeidung der hohen Brenntemperaturen, nämlich mit höchsten Behandlungstemperaturen von etwa 400 bis 6oo° C herzustellen. Ein bekanntes Verfahren dieser Art will auf solchem Wege gewisse bisher nicht benutzte Gesteine (Basalte, Trachyte, Porphyre; Lavagestein usw.) für die Zementherstellung nutzbar machen. Das Gestein wird gemahlen und mit hydratisiertem Kalk zusammen, der so langsam mit Wasser gelöscht wird, daß er ein sehr feines und trockenes Pulver bildet, in einer Kugelmühle so lange gemischt, bis das Produkt eine gewünschte Feinheit .erreicht. Es entsteht ein langsam abbindender Zement, der ohne weiteres Arwendbar sein soll. Bindet er jedoch allzu langsam ab, so wird dem Gemisch vor der Behandlung in der Kugelmühle Calciumaluminat oder ein sehr guter, langsam bindender Portlandzement in geringer Menge zugesetzt. Das Mischen in der Kugelmühle erfolgt also ohne Feuchtigkeitszusatz, denn andernfalls würde der fein gemahlene Portlandzementleiden. Das Verfahren ist außerordentlich langwierig, denn die Reaktion des Kalks mit dem Gesteinpulver kann nur sehr langsam verlaufen, weshalb auch nur satzweise und nicht fortlaufend gearbeitet werden kann. Das Produkt des älteren Verfahrens ist ferner im wesentlichen nicht zur Verwendung als Bindemittel bestirizmt, denn für seine Erhärtung ist vorgeschlagen, es entweder einem mechanischen Druck von goo kg/cm2 zu unterwerfen oder in einem Autoklaven 5 Stunden lang einem Druck von 8 bis io atü auszusetzen. Ohne diese Druckbehandlung bindet das Produkt sehr langsam ab und eignet sich daher nicht zur Herstellung von Mörtel, Beton usw.
  • Man hat ferner vorgeschlagen, einerseits Kalk und anderseits kieselsäurehaltige Körper (Ton, Sand, saure Schlacken) im Gewichtsverhältnis 3 : i als Pulver in trockenem -Zustande innig zu vermischen und dann Wasser zuzusetzen, um Formlinge herzustellen, die darauf in einem Autoklaven mit Wasserdampf von 8 bis 1a atü behandelt werden. Die Formlinge werden im Tunnelofen auf -40o bis 6oo° C erhitzt; bis sie noch 9 bis z= °% Hy dratwasser enthalten, und dann auf die Fein heit eines @-gewöhnlichen --Zementmehls ver mahlen. Es soll ein volumenbeständiger hydraulischer Kalk gewonnen werden. Auel hierbei kann nur satzweise und nicht fortlaufend gearbeitet werden.
  • Das zuerst beschriebene bekannte Verfahrer ist kostspieliger und liefert keinen für alle Bauzwecke verwendbaren Zement; das zweite Verfahren ist sehr verwickelt (Vormahlen, Mischen, Anfeuchten des Gemenges, Kneten und Formen der Ziegel, Autoklavenbehand lang, Trocknen der Ziegel, nochmaliges Vermahlen) und daher besonders kostspielig.. Die Erfindung schlägt demgegenüber einen neuen Weg zur sog. Kaltherstellung von Zement ein, der alle erwähnten Mängel vermeidet. Das neue Verfahren benutzt im allgemeinen die für die Erzeugung von Portlandzement bekannten Rohstoffe, nämlich Kalk, kieselsäurehaltige und tonerdehaltige Stoffe. Der Kalk kann als gebrannter Kalk, Ca0, oder als Löschkalk, Ca (0H)2, verwendet werden, während für die kieselsäure- und tonerdehaltigen . Stoffe außer den üblichen auch noch andere Ausgangsstoffe vorgeschlagen werden. Die Behandlung besteht in einem Mischen und Vermahlen in Anwesenheit von Feuchtigkeit und unter Aufrechterhaltung einer niedrigen Temperatur zwischen ungefähr roo und 400 ' C.
  • Der Gegenstand der Erfindung weist nun das Merkmal auf, daß der Zusatz an Wasser eine bestimmte neuartige Regelung erfährt. Während der ganzen Dauer er gegenseitigen Reaktionen zwischen dem Kalk und den Kieselsäureverbindungen des Gemisches soll eine kleine Menge freier Feuchtigkeit vorhanden sein, denn es wurde-gefunden, daß diese den Ablauf' der Reaktionen in überraschender Weise fördert. Sie darf nicht so groß sein, daß eine knetbare Masse entsteht oder eine spätere Trocknung oder Dehydratisierung notwendig wird, um das Produkt in eine brauchbare Form überzuführen. Die Menge an Feuchtigkeit soll vielmehr nur so groß sein, daß sie unter strenger Vermeidung hon Naßmahlbedingungen die gewünschten Reaktionen derart begünstigt, daß das Endprodukt sich in einem einzigen ununterbrochenen Zuge ohne weitere Hilfsmaßnahmen unmittelbar in handelsfertiger Form erzeugen läßt. Wenn das Gemenge mit gebranntem Kalk hergestellt wird, setzt man hiernach so viel Wasser oder Wasserdampf zu, daß der Kalk gelöscht wird und die gewünschte kleine Menge freier Feuchtigkeit übrigbleibt. Stellt man dagegen das Gemenge mit Löschkalk her, so wird nur so viel Wasser oder Wasserdampf zugesetzt, daß gerade die gewünschte Menge freier Feuchtigkeit vorhanden ist. Bei Anwesenheit einer beschränkten Menge Feuchtigkeit verlaufen die zur Umsetzung erforder-@chen Reaktionen zwischen dem Kalk und yä,.en Kieselsäureverbindungen innerhalb eines verhältnismäßig großen Temperaturgebietes rasch und vollständig, und zwar treten dieselben beispielsweise schon bei einer Temperatur von i2,o° C in verhältnismäßig kurzer Zeit ein. Es ist nicht notwendig bzw. unerwünscht, etwa q.oo° C zu überschreiten. Die angegebenen Temperaturen beziehen sich auf das fertig austretende Produkt; sie werden in der Reaktionszone selbst etwas höher sein.
  • Wegen der Beschleunigung der Umsetzung durch die geringe Menge Feuchtigkeit, die gemäß der Erfindung in der Reaktionszone dauernd vorhanden ist, kann man nunmehr den ganzen Arbeitsgang in einem ununterbrochenen Zuge fortlaufend, und zwar sogar in einer einzigen Vorrichtung, beispielsweise einer Rohrmühle, ausführen. Das neue Verfahren ist also auch durch seine überraschende Einfachheit und eine bedeutende Verringerung der Herstellungskosten den bekannten Arbeitsweisen erheblich überlegen. Dieser Erfolg wird gemäß der Erfindung noch dadurch gesteigert, daß die nichtkalkhaltigen Komponenten des Gemenges vor ihrer Vereinigung mit den kalkhaltigen Komponeten so fein zerkleinert werden, daß ungefähr 95 °lo der kieselsäure- und tonerdehaltigen Stoffe durch ein aoo-Maschen-Sieb oder ein noch feineres Sieb hindurchgehen. Diese Maßnahme führt eine weitere Beschleunigung der Umsetzung herbei, die es ermöglicht, den Arbeitsgang so zu leiten, daß infolge der Anwesenheit einer beschränkten Menge Feuchtigkeit und infolge des Feinheitsgrades der aufeinanderwirkenden Stoffe nur diejenigen Reaktionen hervorgerufen werden, die nötig sind, um das gewünschte Endprodukt zu erzielen.
  • Unter den angegebenen Bedingungen verlaufen die Reaktionen des Kalkes und der Kieselsäureverbindungen miteinander ferner so günstig, daß hinsichtlich der Auswahl der letzteren eine sehr große Freiheit besteht. Verwendet man übliche Stoffe, wie Sand, Ton usw., so ist zweckmäßig die Vermahlung eine besonders feine. Es sollen mindestens 95 °% durch ein 2oo-Maschen-Sieb hindurchgehen. Außerdem lassen sich aber gemäß der Erfindung als nichtkalkhaltige Komponenten auch noch.kieselsäurehaltige Erden, wie z. B. Kieselgur (Diatomeenerde oder Tripelerde), mit Vorteil verwenden. Sie werden so vermahlen, daß wenigstens go °/o durch ein zoo-Maschen-Sieb gehen, Evas bei diesen Stoffen nur eine sehr geringe Mahlarbeit erfordert, Das nach dem neuen Verfahren gewonnene Produkt zeichnet sich an sich schon durch ein verhältnismäßig geringes spezifisches Gewicht aus, und dieser Vorteil erhöht sich bei der Verwendung von Kieselgur o. dgl. weiterhin.
  • Gemäß der Erfindung kann man den kalkhaltigen und nichtkalkhaltigen Ausgangsrohstoffen auch noch Portlandzement oder fein gepulverte Portlandzementklinker in verschieden großer Menge zusetzen, und zwar geschieht das, nachdem der ganze gebrannte Kalk hydratisiert worden ist, worauf dann in Gegenwart der beschränkten Menge Feuchtigkeit und bei der niedrigen geregelten Temperatur die gemeinsame Weiterbehandlung durchgeführt wird. Man kann dabei so vorgehen, daß man gebrannten Kälk zunächst mit dem kieselsäurehaltigen Gut in Gegenwart von genügend Wasser mischt, um die Hydratisierung des Kalkes herbeizuführen, darauf diesem Gemisch den Portlandzement zusetzt und dann die gemeinsame Behandlung eintreten läßt.
  • Während bei dem obenerwähnten bekannten Verfahren- ein geringfügiger Zusatz (I bis 3 °1o) von Portlandzement lediglich den Zweck verfolgte, ein allzu langsam abbindendes Produkt zu verbessern, wird bei dem neuen Verfahren ein hiervon grundsätzlich abweichender Erfolg erzielt, denn man erreicht eine regelbare und bemerkenswerte Steigerung der Festigkeits- und sonstigen Eigenschaften des Produktes. Durch Hinzufügung geeigneter Mengen von Portlandzement zu den Ausgangsstoffen lassen sich nämlich Produkte mit physikalischen Eigenschaften erzeugen, die denen der sogenannten hochwertigen Zemente (Superzemente, Schmelzzemente) 'gleichkommen und in manchen Fällen sogar diese noch übertreffen. Schon geringe Zusätze verbessern die Brauchbarkeit des Produktes für die Verwendung als Mauer-, Stuck- und Putzzemente sehr erheblich.
  • Im allgemeinen zeichnet sich der gemäß der Erfindung hergestellte Zement weiterhin dadurch aus, daß z. B.. bei der Bereitung von Beton mit demselben nur etwa die halbe Wärmemenge bei, der Erhärtung frei wird, als wenn man einen gleichen Beton mit gewöhnlichem Portlandzement herstellt. Hierzu kommt dann noch der beachtliche Vorzug, daß alle Zemente, die man nach dem neuen Verfahren gewinnt, sich durch eine überlegene Plastizität (Formbarkeit, Knetbarkeit) auszeichnen und daß sie in der Färbung besonders gut und namentlich auch gleichmäßig ausfallen.
  • Die nachstehenden Beispiele erläutern die praktische Ausübung des neuen Verfahrens. Die Teile sind Gewichtsteile. Beispiel i 2 Teile gebrannter Kalk und i Teil Diatorneienerde (Trockengewicht) werden in eine Rohrmühle eingeführt und in gewöhnlicher Weise gemischt und gemahlen. Der Wassergehalt der Diatomeenerde ist ungefähr 40'1". Es wird genügend Wasser zugesetzt, um die Hydratisierung des Kalkes zu erreichen und eine beschränkte Menge freier Feuchtigkeit übrig zu behalten, die jedoch so gering sein muß, daß keinesfalls Naßmahlbedingungen entstehen. Wenn das Rohgut beim Einbringen eine Temperatur von ungefähr 22° C besitzt, erfolgt@die Regelung des Arbeitsganges so, daß das am Ende der Rohrmühle austretende Erzeugnis eine Temperatur von etwa 15o° C aufweist. Die Regelung läßt sich im wesentlichen durch einfaches Abstimmen des Einfüllens der Rohstoffe herbeiführen. Man setzt verschieden große Mengen Portlandzement zu, zieht davon Proben und untersucht sie im Vergleich mit reinem Portlandzement und mit Proben ohne Portlandzement. Hinsichtlich der Zugfestigkeit und Abbindezeit von Produkte dieses Beispiels enthaltenden Erzeugnissen wurden die nachstehenden Werte gefunden: Portland- Zugfestigkeit kg/cm2 zement (1:3 Sand) nach Tagen in der Probe I - j 7 28 ioo =6,5 23,9 28,4 @ 31,6 42,6 22,8 26,3 3I,4 1 36,9 7.1 4@3 7,6 18,3 33,2 0,0 3.3 , 2,81 6,41 23,6 Vergleich mit Abbindez?-it Portland- (Stunden und zement Minuten) °/o Anfang j Ende 100 - 2'00 4'20 116,7, o-i5 iloo 62,7 3'10 7-30 35,7 6'2o 162o Die Angaben der ersten Zeile beziehen sich auf einen anerkannt guten Portlandzement. Die Versuche sind mit Formstücken aus einem Gemisch i : 3 (Sand) angestellt worden. Die Angaben der zweiten Zeile beziehen sich auf ein Produkt gemäß dem Beispiel, bei dem den Rohstoffen nach dem Ablöschen des Kalkes 42,6'[" Portlandzement zugesetzt waren. Die Festigkeit ist rund 16 °1o größer als bei dem Portlandzement selbst; das Produkt entspricht also einem hochwertigen Zement. Bei einem Zusatz bis zu 5o °fo Portlandzemerit wächst die Festigkeit weiter. Die letzte Zeile bezieht sich auf ein Erzeugnis gemäß dem Beispiel ohne Zusatz von Portlandzement; es ist ein sehr guter Mauerzement und hochwertiger Verputzzement. Ein Zusatz von 5 bis io °1o Portlandzement liefert einen hochwertigen Mauerzement. Beispiel 2 2 Teile gebrannter Kalk und i Teil Tripelerde werden in einer Hydratisiervorrichtung (z. B. einem langen Schraubenförderer) mit Portland- Zugfestigkeit kg/cm" Vergleich mit Abbindezeit zement (c:3 Sand) nach Tagen Portland- (Stunden und in der Probe zement ) o% i - 3 71 28 °/o Anfang Ende -ioo 16,5 23,9 ' 28,4I 31,6 Zoo Voo 4-20 914 17,9 27,3 34,1 36,4 114,4 1;50 5.20 72,6 20,4 31,2 32,7 39,2 122,5 1-50 4-50 64,6 13,8 24,1 29,7 - 98,4 .2`20 5'45 50,0 - 12,2. 17,2 21,1 - 73,5 1'50 5'00 36,1 8,91 11,1: 15,4 - 51,4 2120 6-50 t i Auch diese Untersuchungen -wurden mit Gemischformstücken i : 3 (Sand) vorgenommen. Man gewinnt sehr befriedigende Mauer-und Stuckzementsorten. Bei etwa 65 °fo Zusatz von Portlandzement entsteht ein einem guten Pörtlandzement gleichwertiges Erzeugnis, und bei Zusatz von 7o bis 9ö °f, Portlandzement hat das Produkt die Merkmale eines hochwertigen Zements.
  • Nach dem ersten Beispiel läuft das ganze Arbeitsverfahren nur in einer einzigen Vorrichtung (Rohrmühle) ab; während nach dem zweiten Beispiel zwei Vorrichtungen (HydratisierungsvorrichtungundRohrmühle) benutzt werden. In jedem Falle sind die technischen Hilfsmittel für die Ausübung des neuen Verfahrens im Vergleich zu denen, die man für die bekannten Verfahren braucht, sehr einfach. Beispiel 3 Benutzt man z. B. luftgelöschten Kalk und Tripelerde, so kann man die Rohstoffe gleichfalls in einem Schraubenförderer mit Wasser mischen und dann in der Rohrmühle behandeln. Der Wasserzusatz ist aber dann nur so groß, daß die beschränkte Menge freier Feuchtigkeit gesichert ist, die in der Reaktionszone vorhanden sein soll. Bei einer Temperatur des fertig austretenden Erzeugnisses von etwa 15o° C und einem Kalk, der im Schachtofen gebrannt war und einen verhältnismäßig Wasser gemischt. Das fertige Gemisch aus Löschkalk und Tripelerde wird zweckmäßig sofort mit seiner Reaktionswärme in die Rohrmühle eingeführt. Der Wasserzusatz erfolgt mit einem solchen Überschuß, daß das Vorhandensein der geringen Menge freier Feuchtigkeit zur Begünstigung der Reaktionen schon beim Eintritt in die Rohrmühle gesichert ist. Die Arbeitsbedingungen werden ebenso wie beim ersten Beispiel geregelt. Zwecks Vergleiche setzt man wiederPortlandzement in verschieden großer Menge zu und entnimmt Proben. Die Ergebnisse waren folgende: hohen Gehalt an Kalksulfat - und Kalksulfid aufwies (im ersten und zweiten Beispiel handelt es sich um im Drehofen gebrannten Kalk mit nur Spuren von Schwefelverbindungen), zeigten sich Ergebnisse von teilweise besonderer Eigenart. Die Festigkeitsuntersuchung nach 7tägiger Aufbewahrung lieferte folgendes Ergebnis: Portlandzement Vergleich mit in- der Probe Portlandzement °(o °io 92,2 1340 42,6 127,0 22,2 88,0 0,0 447 Die größere Festigkeit gegenüber dem obigen Beispiel für dasselbe Gemisch dürfte zum Teil auf Calciumcarbonat (beim Luftlöschen des Kalks entstanden) und zum Teil auf den Schwefelgehalt des Kalks zurückzuführen sein. Ein Zusatz von etwa 30 °1o Portlandzement würde ein Produkt mit gleicher Festigkeit wie Portlandzement liefern; höhere Zusätze bringen die Festigkeit eines hochwertigen Zementes.
  • Alle Untersuchungen sind nach den in den Vereinigten Staaten von Amerika geltenden Vorschriften für die Prüfung von Portlandzement ausgeführt; den Mauer- üsw. Zementen kommen in Wirklichkeit höhere Werte zu. Versuche mit Ton und Flußsand haben ähnlich befriedigende Ergebnisse geliefert. Gewisse an sich bekannte Beschleuniger (Chlornatrium, Chlorcalcium, Natriumhydroxyd, Gerbsäure) führen bei dem neuen Verfahren eine überlegene Verbesserung der physikalischen Eigenschaften des Produktes (Festigkeit, Abbindezeit usw.) herbei. Man setzt sie am einfachsten dem zur Hydratisierung bzw. Befeuchtung dienenden Wasser zu. Die an sich schon guten Wasserdichtigkeitseigenschaften der neuen Zemente lassen sich gewünschtenfalls durch einen entsprechenden Zusatz noch verbessern. Dazu eignen sich z. B. Kolophonium (bis zu 2 °f, des Endproduktgewichtes) oder andere Harze oder organische Stoffe, die mit dem Kalk Resinate bilden können. Während gewöhnlicher Portlandzement ein spezifisches -Gewicht von 3,1 besitzt, ergibt sich bei den neuen Zementen, beispielsweise bei Tripelerde als nichtkalkhaltiger Komponente, ein solches von 2,6 und bei Diatomeenerde ein solches von nur 2,3.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung zementartiger Produkte, bei dem Kalk, kieselsäurehaltige und tonerdehaltige Stoffe, die als Rohstoffe zur Portlandzementerzeugung bekannt sind, gemischt oder gemischt und vermahlen werden, und zwar bei Anwesenheit von Feuchtigkeit unter Aufrechterhaltung einer ausreichenden Temperatur, z. B. ungefähr ioo bis 40o° C, wodurch gegenseitige Reaktionen zwischen dem Kalk und den Kieselsäureverbindungen des Gemisches hervorgerufen werden, dadurch gekennzeichnet, daß genügend Wasser zugesetzt wird, damit eine Hydratisierung des- ganzen anwesenden ungelöschten Kalkes erfolgt und eine kleine Menge freier Feuchtigkeit in der Reaktionszone während des ganzen Reaktionsprozesses verbleibt, die jedoch nicht genügt, um eine plastische Masse zu erzeugen, oder eine folgende Trocknung oder Dehydratisierung notwendig macht, um das Produkt in eine brauchbare Form -überzuführen, und daß das Mischen oder ?Mischen und Mahlen' unter den erwähnten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen so lange fortgesetzt wird, bis das Produkt die gewünschten Eigenschaften besitzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtkalkhaltigen Komponenten des Gemisches vor ihrer Vereinigung mit den kalkhaltigen Komponenten auf einen derartigen Feinheitsgrad gebracht werden, daß annähernd 95 °% des Gemisches durch ein 2oo-Maschen-Sieb oder ein noch feineres Sieb hindurchgehen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtkalkhaltigen Komponenten in Form von kieselsäurehaltigen Erden, z. B. Diatomeenerde oder Tripelerde, zugesetzt werden. q,. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß noch Portlandzementklinker mit dem Kalk und dem kieselsäurehaltigen Material unter den Feuchtigkeits-, Temperatur- und Druckbedingungen gemäß Anspruch i zugemahlen werden. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Portlandzement mit dem Kalk und den kieselsäurehaltigen Materialien unter den Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen gemäß Anspruch i erst gemischt wird, nachdem der ganze Ätzkalk hydratisiert worden ist. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet,-daß der Ätzkalk mit dem kieselsäurehaltigen Material in Gegenwart von genügend Wasser gemischt wird, um eine Hydratisierung des Kalkes zu bewirken, und daß die entstandene Mischung dann weiter mit Portlandzement unter den Temperatur-und Feuchtigkeitsbedingungen gemäß Anspruch i gemischt oder gemahlen wird.
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