DE638257C

DE638257C - Gluehkopfmotor, insbesondere fuer Steinkohlenteeroelbetrieb

Info

Publication number: DE638257C
Application number: DEL79074D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Fritz Huber
Original assignee: Heinrich Lanz AG
Current assignee: Heinrich Lanz AG
Priority date: 1931-08-11
Filing date: 1931-08-11
Publication date: 1936-11-12
Also published as: FR739773A

Description

Es ist bei Dieselmaschinen bekannt, den von der Wirbelkammer in den Zylinder führenden sog. Schußkanal flach auszubilden und ihn tangential in die Innenfläche der Wirbelkammer übergehen zu lassen.

Die Erfindung betrifft Glühkopfmotoren, insbesondere für Steinkohlenteerölbetrieb mit kugelförmig oder nahezu kugelförmig ausgebildetem, teilweise gekühltem Verbrennungsraum, auf dessen ungekühlten Wandungsteil der Brennstoff aufgespritzt wird. Sie verwendet den obenerwähnten flachen Schußkanal. Der ungekühlte Wandteil des Verbrennungsraumes ist größer bemessen als der gekühlte, und es ist eine Vorzündkammer vorgesehen, deren Wandung stärker ist als die Wandung des übrigen Teils des Verbrennungsraumes.

Durdi die Erfindung wird bei Glühkopfmotoren, die mit sehr schweren Brennstoffen, wie Steinkohlenteeröl, betrieben werden, verhindert, daß der auf den ungekühlten Teil des Verbrennungsraumes und in die Vorzündkammer am Anfang des Verdichtungshubes gespritzte Brennstoff dort während des Verdichtungshubes festbrennt und Verbrennungsraum und Vorzündkammer sehr bald mit Rückständen anfüllt.

Bei Dieselmaschinen wird bekanntlich der Brennstoff erst am Ende des Verdichtungshubes eingeblasen und sofort zur Entzündung gebracht. Es kommt deshalb das Gefahrenmoment, das die Erfindung an Glühkopfmotoren beseitigt, für Dieselmaschinen gar nicht in Betracht.

Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der Schußkanal, flach im Querschnitt, etwa kreissegmentförmig gestaltet wird und tangential in den Verbrennungsraum mündet, so daß die einströmende Verbrennungsluft gezwungen wird, die gesamte Oberfläche der ungekühlten und vom Brennstoffstrahl getroffenen Wandung möglichst vollständig und gleichmäßig zu bestreichen, hierbei die dort gelagerten Brennstoffteilehen abzuschälen und sich innig mit ihnen zu vermischen. Die Sehne des den Querschnitt des Schußkanals bildenden Segmentes ist dabei zweckmäßig angenähert gleich dem Durchmesser des Verbrennungsraumes und dem größten Durchmesser des Brennstoffkegels. Bei Glühkopfmotoren, die in bekannter Weise mit einer Vorzündkammer und mit einem ungekühlten, abnehmbaren Teil der Wandung des Verbrennungsraumes, auf die der Brennstoff aufgespritzt wird, ausgeführt sind, wird weiter noch der ungekühlte Wandteil größer als der gekühlte ausgebildet und die Wandung der Vorzündkammer stärker als die Wandung des übrigen Verbrennungsraumes bemessen. Hier- 6q

*j Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Fritz Huber in Mannheim.

durch wird die für schwere Steinkohlenteeröle verhältnismäßig hohe geeignete Temperatur des Zündkopfes aufrechterhalten, ohne daß die glühende Kalotte zundert. ■-.

Die Fig. ι und 2 der Zeichnung zeigen dein·; Gegenstand der Erfindung in zwei rechtwink-";; Hg zueinander, liegenden Vertikalschnitten. Fig. 3 stellt einen Schnitt nach der L,mie A-B-C der Fig. 1 dar. Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform.

Der Zylinderraum α ist durch den Schußkanal b mit dem Verbrennungsraum c des Zylinderkopfes verbunden. Der Schußkanal b ist, wie Fig. 2 zeigt, zweckmäßig in die Breite gezogen und hat eine nahezu ebene Basis d. Der Verbrennungsraum hat angenähert oder vollständig kugelige Gestalt. Der Schußkanal b mündet in den Verbrennungsraum tangential ein und paßt sich in seiner Form der kugeligen Gestalt des Verbrennungsraumes so an, daß die Luft, "welche während des Verdichtungshubes durch den Kanal b hindurch in den Verbrennungsraum gedrängt wird, in der Pfeilrichtung an der Wandung des Verbrennungsraumes entlang streicht, wobei sie die, wie bei e angedeutet, in Verdampfung übergehenden Brennstoffteilchen von der Glühfläche abschält und sich innigst mit ihnen mischt. / ist die Düse, durch welche zu Beginn des Verdichtungshubes der Brennstoff eingespritzt wird. Die Achse der Vorzündkammer h liegt zur Achse der Düse geneigt, weil der aus dem Kanal b austretende Luftstrom den aus der Düse strömenden Brennstoffstrahl nach der Seite drückt. An der Innenfläche des Verbrennungsraumes sind alle Vorsprünge vermieden, damit das Luftgemisch' von der Glühfiäche nicht abgelenkt wird.

Um eine heißere Glühfläche zu erzielen, wird gemäß der Erfindung der Teil des •Verbrennungsraumes, der' durch die Glühhaube gebildet wird, bedeutend größer gehalten als der gekühlte Raum. Um jedoch einen raschen *5 Wärmeabfluß auf die Glühhaube zu erzielen und ein zu starkes Erhitzen₄ das eine Verzunderung hervorruft, zu vermeiden, wird die Wandung der Vorzündkammer h stärker bemessen als die Wandung des übrigen Verbrennungsraumes. Die Wärme des unteren Teiles der Glühhaube, etwa bei Punkt i, kann nun viel langsamer nach den Stellen (vgl. Punkt k) gelangen, von denen sie auf die wassergekühl-'ten Teile abgeleitet wird. Es tritt also eine '.fW-ärmestauung auf, und der Körper bleibt

% ; Die in der Zeichnung dargestellte kugelige '-•Form des Verbrennungsraumes und die zylindrische Form der Vorzündkammer h dienen nur als Ausführungsbeispiel. Der Verbrennungsraum nach Fig. I und 2 kann¹ auch eine abweichende Form mit etwa elliptischem Querschnitt erhalten. Ebenso kann die Vorzündkammer eine von der zylindrischen Form abweichende Gestalt besitzen.

Fig. 4 zeigt eine andere Ausführung des Erfindungsgegenstandes. Auch hier ist der Schußkanal b¹ wie bereits beschrieben ausgebildet und angeordnet, so daß auch hier die gewünschte Luftbewegung erzielt wird. Um zu vermeiden, daß die Verbrennungsgase stichflammenartig aus dem Schußkanal b bzw. b¹ in den Zylinderraum eintreten und dabei den Kolben örtlich zu sehr erhitzen, wird der Schußkanal an der Zylinderseite trichterförmig bei m- erweitert.

Claims

Patentansprüche:

i. Glühkopfmotor, insbesondere für Steinkohlenteerölbetrieb, mit kugelförmig oder nahezu kugelförmig ausgebildetem, nur teilweise gekühltem Verbrennungsraum, auf dessen ungekühlten Wandungsteil der Brennstoff aufgespritzt wird, gekennzeichnet durch einen an sich bekannten flachen, im Querschnitt etwa kreissegmentförmig gestalteten und tangential in den Verbrennungsraum mündenden Schußkanal, einen Verbrennungsraum, dessen ungekühlter Wandteil größer ist als der gekühlte, und eine Vorzündkammer (h), deren Wandung stärker bemessen ist als die Wandung des übrigen Teils des Verbrennungsraumes.
2. Glühkopfmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sehne des den Querschnitt des Schußkanals .(b) bildenden Segmentes angenähert dem Durchmesser des Verbrennungsraumes und dem too großen Durchmesser des Brennstoffkegels entspricht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen