DE637979C

DE637979C - Kurventriebfreier Vorgreiferantrieb fuer Druckmaschinen

Info

Publication number: DE637979C
Application number: DEB170234D
Authority: DE
Original assignee: RICHARD BERGER DR ING
Current assignee: RICHARD BERGER DR ING
Publication date: 1936-11-07

Description

Die Bewegung der Vorgreifer an Druckmaschinen erfolgt bisher allgemein durch ebene Kurventriebe. Ferner sind Antriebe bekannt, bei denen die Vorgreiferbewegung durch Schaltgabeln u.a.m. gesteuert wird. ■ Alle diese Antriebsarten haben jedoch den Nachteil, daß sie auf die Anwendung von Federn angewiesen sind. Das Spannen und Entspannen .dieser Federn trägt Unruhe in die betreffenden Getriebe hineih, die dann, besonders bei schnellaufenden Maschinen, Anlaß zu unruhigem Gang geben. Insbesondere treten bei Schnellauf Störungen im ansteigenden Teil von Kurventrieben auf. Zum Vermeiden dieser Störungen wurde erfindungsgemäß eine neuartige Lösung der Antrieb sauf gäbe gefunden, und zwar durch Ableitung des Antriebs und dessen Steuerung von einem Koppelpunkte aus, dessen Koppelkurve die gesamte Vorgreiferbewegung bestimmt. Die Abbildung stellt eine beispielsweise Ausführung eines solchen neuartigen Vorgreiferantriebs halbschematisch dar.

Die Zeichnung zeigt als eine Ausführungsform einer.Druckmaschine das Schema einer Flachdruckmaschine des Offsetprinzips, mit dem Formzylinder 1, dem Offsetzylinder 2 (mit Druckanstellung nach Patent 480160) und dem Druckzylinders. Die Zuführung der Druckbogen vom Anlegetisch 4 zu den Zylindergreifern 5 der dauernd umlaufenden Walze 3 ist durch schwingende Vorgreifer 6, 7 vorausgesetzt, die am Ende des Vorgreiferarmes 8, wie bekannt, angeordnet sind. Das Öffnen und Schließen der Greiferfinger 6 und 7 ist in üblicher Art durch die Kurvenscheibe 9, den Rollenhebel 10 und die Verbindungslasche 11 wiedergegeben.

Das zangenartige Öffnen und Schließen der beiden Vorgreifer 6 und 7 wird in der dargestellten Ausführungsform in an sich bekannter Weise bewirkt von einer Steuerscheibe 9 aus, die über die Rolle -des zweiarmigen angefederten Hebels 10 hinweg mit der angelenkten Verbindungslasche 11 auf den am Vorgreiferarm 8 drehbar gelagerten Vorgreifer 7 einwirkt.

Erfindungsgemäß neuartig innerhalb der Abbildung ist die Steuerung der Bewegungen des Vorgreiferarmes 8 durch die punktiert dargestellte Koppelkurve 12.

Diese brotförmige Koppelkurve 12 mit den zwei längeren Stillstandsbogen beschreibt der Punkt 13 auf der Koppel 14 eines Bogenschubkurbelgetriebes. Das Getriebe wurde baulich gebadet aus der Kurbel 15, die über das gestrichelt angedeutete Zwischenrad 16 mit der Drehzahl der Hauptwalzen 1, 2, 3 umläuft, und aus der Schwinge 17 am Maschinengestell. Der Antrieb vom Koppelpunkte 13 aus zum Drehpunkte 18 am Vorgreiferarm erfolgt am einfachsten durch den Lenker 19 formschlüssig.

Der Ersatz des verbindenden Lenkers 19 durch andere formschlüssig wirkende Getriebe ist an sich möglich, aber umständlich. Es liegt auch nahe, das Spiel der Greiferfinger 6 und 7 ebenfalls gemäß dem Erfindungsgedanken formschlüssig zusteuern; doch wurde dies zur Vereinfachung der Abbildung nicht mit dargestellt.· Dafür stellt die Abbildung beide Endlagen des Vorgreiferarmes 8 mit den Vorgreiferringern 6, 7 dar: in der Lage am Anlegetisch 4 beim Holen eines Bogens und in der gestrichelt angedeuteten Lage nach erfolgter Übergabe des Bogens an die Zylindergreifer 5.

Die neuartige Antriebsart bringt neben einer Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine eine Vereinfachung der Herstellung der Getriebeteile. An Stelle der problematischen Herstellung fehlerfrei ausgebildeter Kurventriebe tritt, nach erfolgter Bestimmung einiger weniger Drehpunkte, das Bohren von Löchern mit der einfachen Forderung lehrenhaltiger Abstände.

Claims

Patentansprüche:

1. Kurventriebfreier Vorgreiferantrieb für Druckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung des Vorgreif erarmes (8) von einer Koppelkurve

(12) abgeleitet wird, die von einem Punkte

(13) der Koppel (14) eines Bogenschubkurbelgetriebes (15, 17) erzeugt wird.

2. Vorgreiferantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Koppelkurve (12) beschreibende Punkt (13) z.B. durch einen Lenker (19) mit dem Vorgreiferarm (8) mittel- oder unmittelbar formschlüssig verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen