DE636685C - Kerrzelle - Google Patents

Description

• Kerrzelle Bei Benutzung der üblichen Kerrzellen, besonders zur trägheitslosen Steuerung der Intensitätsschwankungen eines Lichtstrahlenbündels, wie für Zwecke der elektrischen Bildübertragung und des Fernsehens, treten Störungen auf. In diesen Kerrzellen werden Nitrobenzol als Füllflüssigkeit und Messingelektroden verwendet; beim Betrieb unter Anwendung hoher Feldstärken treten jedoch zwischen der Füllflüssigkeit und den Elektroden leicht chemische Reaktionen, Zerstäubung, Niederschlagsbildung, elektrolytische Vorgänge usw. auf, durch die eine Verschmutzung der Füllflüssigkeit und Störungen bei der Bildübertragung stattfinden.
• Diese Störungen können erfindungsgemäß behoben werden, wenn die zwischen dem Elektrodenrnaterial und der Füllflüssigkeit eintretenden Wechselwirkungen vermieden oder zum mindesten stark herabgesetzt werden. Dies wird durch entsprechende gegenseitige Anpassung der Kerrzellenmaterialien erreicht, und zwar einerseits der Elektroden, anderseits der Füllflüssigkeit. Edelmetalle, wie z: B. Pt, Au oder Ag, sind als Elektrodenmaterialien in vielen Flüssigkeiten, z. B. .Nitrobenzol, für diesen Zweck ungeeignet, da sie stark zur Zerstäubung unter Einfluß hoher Feldstärken neigen. Als besonders geeignet haben sich Ni-Elektroden erwiesen. Wie festgestellt werden konnte, reicht auch schon eine gute Vernickelung von Cu-Elektroden für die sen Zweck aus. Gleichzeitig muß aber dafür Sorge getragen werden, daß die Kerrzellenfüllflüssigkeit, d. h. das Nitrobenzol, durch vollständiges Fehlen von gelöstem H20 mit dem Elektrodenmaterial nicht in Wechselwirkung tritt. Auch ein Ausheizen der Elektroden und der Gefäßwandung im Hochvakuum zwecks Entfernung der absorbierten Wasserhaut ist förderlich. Die reinsten handelsüblichen Präparate von Nitrobenzol haben sich bei Verwendung als Kerrzellenflüssigkeit als nicht genügend rein erwiesen. Wiederholte Anwendung von Auspumpen dieser Flüssigkeit im Hochvakuum, ihrer fraktionierten Destillation (unter vermindertem Druck) und fraktionierten Kristallisation, getrennt oder kombiniert, gestattet, für den gegebenen Zweck geeignetes Nitrobenzol zu gewinnen; dieses weist nicht nur hohen Widerstand auf, sondern tritt auch nicht in Wechselwirkung mit wenig zerstäubendem Eletrodenmaterial, wie Nickel.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Kerrzelle, insbesondere für die Zwecke der elektrischen Bildübertragung und des Fernsehens, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektrodenmaterial Nickel bzw. vernickeltes Kupfer und als Füllflüssigkeit Nitrobenzol dient.