DE63528C

DE63528C - Hand-Rauhapparat

Info

Publication number: DE63528C
Application number: DENDAT63528D
Authority: DE
Original assignee: C. FELLER in Efslingen
Anticipated expiration: 1912-01-03

Description

Patent-Ansρruch:

Ein Hand-Rauhapparat zum Aufrauhen getragener Kleider u. s. w., bestehend aus einer oder mehreren runden Stahldrahtkarden (B), deren Achsen (b) schräg liegend in einem Rahmen (A) drehbar gelagert sind und deren Zä'hnchen (c) bei Anwendung mehrerer Karden verschiedene -Spitzen - Abbiegungsrichtung erhalten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAM

Der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Hand-Rauhapparat ist ein vorwiegend für den Hausgebrauch bestimmtes Geräth, das dem Zwecke dienen soll, an getragenen Kleidern aus Loden, Cheviot, Strichwaaren u. dergl. die abgetragenen Stellen durch Aufrauhen derselben aufzufrischen und dadurch solchen Kleidern ein neues Aussehen zu geben.

In beiliegender Zeichnung ist der Apparat durch die Fig. 1 und 2 im Grundrifs und in der Seitenansicht abgebildet, während die Fig. 3 ■und 4 Details desselben, in gröfserem Mafsstab gezeichnet, darstellen.

Der Apparat besteht aus einem mit Handgriff α versehenen Rahmen A, in welchem rotirend zwei künstliche Stahldrahtkarden B in schräger Stellung mit ihren Achsen b drehbar gelagert sind. Die Zahnspitzen c der einen Karde B haben die umgekehrte Abbiegungsrichtung von derjenigen der anderen Karde.

Die rotirende Karde bedingt ein Heben des lose liegenden Wollhaares nach oben, wodurch ausgeschlossen ist, dafs z. B. der Cheviot Strich bekommt; ferner wird dadurch, sowie infolge der Elasticität der dünnen Stahldrahtzähnchen ein gewaltsames Aus- oder Abreifsen der Fäden vermieden. Durch die schräge Richtung der Kardenachsen wird das senkrechte Heben der Wollhaare erzielt, indem bei gerader Stellung der aufzurauhende Stoff durch Hinweggleiten . der Karde unberührt bleiben oder bei entgegengesetzter Handhabung Strich erhalten würde.

Die Handhabung des Apparates geschieht in der Weise, dafs der Rahmen A in der Richtung seiner Achsenträger mittelst des Handgriffes k auf dem Stoff hin- und herbewegt wird. Infolge der Schrägstellung beider Karden und der verschiedenen Umbiegungsrichtung der Zahnspitzen derselben rauht die eine Karde den Stoff in der Richtung nach rechts, die andere nach links bei der Handhabung in einer Richtung des Apparates, und beide Karden arbeiten in entgegengesetzter Weise, also nach links und rechts aufrauhend bei der Handhabung in entgegengesetzter Richtung. Je leichter der Apparat gehandhabt wird, desto gleichmäfsiger wird das Aufrauhen und Erneuern des Kleidungsstückes, das in keiner Weise an Qualität einbüfst, weil der Faden geschont und unangegriffen bleibt.

Schmale Stellen abgetragener Kleider, z. B. Falten, werden inwendig geeignet unterlegt, damit die nicht abgetragenen Stellen nicht ebenfalls aufgerauht werden. Bei einiger Uebung mittelst des Apparates ist auch dieses Unterlegen nicht mehr erforderlich. Es kann überhaupt in kürzester Zeit Jedermann die Handhabung des einfachen Apparates erlernen und dadurch seine Kleider ohne Mühe für längere Zeit brauchbar erhalten.

Soll der Stoff Strich bekommen, so wird die aufgefrischte Stelle nach der entsprechenden Seite nafs gebürstet und hierauf feucht gebügelt.