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Schmierseifenfestes Packmaterial mit einer Gummschutzschicht Bei den
meisten Markenartikeln ist es längst gebräuchlich, in der Fabrik fertige Verkaufspackungen
herzustellen, damit der Kunde die Gewißheit hat, das von ihm gewünschte Erzeugnis
zu erhalten. Obgleich auch Schmierseife als Markenartikel hergestellt wird, stand
bisher der Abgabe in Kleinpackungen die Schwierigkeit entgegen, daß die üblichen
Packmaterialien von Schmierseife in kurzer Zeit angegriffen wurden, so daß einerseits
die Packung- unansehnlich wurde, andererseits unter Umständen auch die Schmierseife
selbst durch Teile des Packmaterials verunreinigt wurde. Diesem übelstand will die
Erfindung abhelfen.
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Gemäß der Erfindung wird .ein schmierseifenfestes Packmaterial geschaffen,
das aus auf einer Seite oder auf beiden . Seiten mit Chlorkautschuk imprägniertem
oder überzogenem Papier o. dgl. besteht. Das Packmaterial ;gemäß der Erfindung soll
dem Angriff der Schmierseife bedeutend besser standhalten als die bisher bekannten
Packmaterialien. Es kann in Form von Blättern hergestellt werden, die sich wie Papier
zu kleinen Packungen falten lassen, ohne dabei zu brechen.
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Für die Verpackung von sauren und alkalischen Stoffen, . auch für
diejenige von Schmierseife sind bereits verschiedene Vorschläge gemacht worden.
So hat man paraffiniertes Papier angewendet oder auch solches, das mit Paraffin
getränkt war. Es zeigte sich jedoch, daß Schmierseife auch diese Packungen angreift,
und zwar nicht nur durch ihren Alkaliüberschuß, ' sondern in besonders hohem Maße
durch ihre Emulgierungswirkung. Man hat weiter mit Paraffin getränkte Pappgußgefäß-e
angewendet. Diese sind natürlich erheblich teurer als Papierfaltpackungen. Trotzdem
hielten sie dem Angriff der Schmierseife auf die Dauer nicht stand. Man hat weitervorgeschlagen,
bei diesen Packungen dem Paraffin eine Säure zuzusetzen. Hierdurch wird aber das
Schutzmittel erheblich brüchiger, .als es an sich ist, so daß man in dieser Art
nur starke Pappgußpackungen herstellen kann, die sich beim Gebrauch nicht wesentlich
verbiegen und die` in der Herstellung entsprechend teurer sind. Die in die Haarrisse,
die auch in diesen starken Packungen entstehen, eindringende Schmierseife soll durch
die beigemischte Säure neutralisiert werden, was jedoch nur in geringem Umfange
und insbesondere nicht für die Dauer möglich ist. Außerdem wird bei diesen Packungen
durch den Säurezusatz die Schmierseife in der Nähe der Packungsoberfläche chemisch
verändert, was natürlich unerwünscht ist.
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Bituminöse Stoffe, die sonst vielen Chemikalien widerstehen, werden
von Schmierseife
angegriffen und verunreinigen diese; so daß auch
derartige Packungen nicht verwendbar sind.
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Das gleiche gilt für Mischungen von gumm: ähnlichen Harzen mit Paraffm
und andexeri Stoffen, die gleichfalls als Tränkungsmilt.e 1 für Schmierseifenpackmaterial
empfohlen wot=: den sind. Infolge des großen Emulgierungsvermögens der Schmierseife
mußten auch solche Packungen versagen, bei denen zur Bindung des Alkaliüberschusses
dem Tränkungsmittel Kalk oder Kalksalze beigefügt waren, die im übrigen auch die
Neigung haben, die Schutzschicht brüchig zu machen.
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Weiter sind Packmaterialien bekannt, bei denen mehrere Schutzschichten
übereinander angewendet werden, beispielsweise ein Film von Celluloseester mit Ricinuszusatz
und darunter ein Film aus Gelatine. Ein solches Packmaterial stellt sich naturgemäß
erheblich teurer als ein Packmaterial,- das mit nur einer Schicht aus Chlorkautschuk
überzogen oder getränkt ist, ohne dabei letzteres an Widerstandsfähigkeit bei Schmierseife
zu erreichen. Auch Papiere mit Kautschukzwischenlage, die gegen viele Stoffe widerstandsfähig
sind, halten dem Angriff von Schmierseife nicht stand und haben infolge der schwierigeren
Herstellung ,noch den Nachteil des höheren Preises gegenüber dein Material gemäß
der Erfindung.
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Überdies sind für- Schmierseife und ähnliche alkalihaltige Stoffe
Packungen mit einer Gummischutzschicht und aus reinem Gummi in Gestalt einer abbindbaren
Gummiblase in Vorschlag gebracht worden.
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Da alle bisherigen Versuche, ein schmierseifenfestes Packmaterialdurch
Tränkung oder Behandlung von Papier herzustellen, fehlgeschlagen sind, hat man schließlich
noch vorgescldagen, Därme zu verwiendear, die in.,umständlicher Weise vorbereitet
und schließlich mit einer Lösung getränkt werden, die Paraffin und biegsamen Asbest
enthält. Selbst wein dieses Packmaterial wirklich dem Angriff der Schmierseife längere
Zeit standhält, ist es doch in der Herstellung so teuer, daß es für kleine Packungen
von Schmierseife praktisch nicht in Frage kommt.
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Die Verwendung von Chlorkautschuk als Schutzmittel gegen Säure und
Alkalien ist bekannt.. Aus diesem Grunde hat man Chlorkautschuk ."als Rostschutz-
oder Anstrichmittel empfohlen. Stoffe, die gegen Säure und Alkali unempfindlich
sind, sind aber auch früher -,in .größerer Zahl bereits bekannt gewesen. @;"ß von
allen diesen gegen Säure und Alkali :.'@@pf.dlirhen Stoffen gerade Chlorkautächuk
gegen Schmierseife ,widerstandsfähig ist, war aber bisher nicht bekannt und infolgedessen
auch nicht, daß man mit seiner Hilfe ein gegen Schmierseife widerstandsfähiges,
wie Papier zu verarbeitendes Packmaterial herstellen kann.
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Für das Herstellen des Packmaterials gemäß der Erfindung wird ein
Bad bereitet, das aus einer Lösung von Chlorkautschuk in einem Lösungsmittel, z.
B. Benzol, besteht. Dieser Lösung wird in an sich bekannter Weise noch ein Öl -beigefügt,
damit der Kautschukfilm besser auf Papier haftet, z. B. Leinöl, Ricinusöl oder Türkischrotöl.
Diese Lösung wird von einer oder beiden Seiten in bekannter Weise auf das Papier
aufgestrichen, oder das Papier wird durch das Bad hindurchgezogen. Die Chlorkautschukschicht
erhärtet zu einem schmierseifenfesten _ Film, worauf das Papier verwendungsfähigist.
Aus diesem können Packungen für Schmierseife hergestellt werden, z. B. durch Zusammenfalten.
in Würfel- oder Quaderform, in welche die Schmierseife in flüssigem Zustand eingefüllt
wird. Nach Erkalten der Schmierseife können die in seifenfestem Papier gemäß der
Erfindung verpackten Schmierseifenstücke in die üblichen Pappschachteln gefüllt
und versandt werden.
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Das Packmaterial gemäß der Erfindung läßt sich naturgemäß außer zum
Verpacken für Schmierseife auch für andere stark alkalische und stark saure Stoffe
als Packmaterial verwenden, beispielsweise soll sich in Papierbehältern gemäß der
Erfindung 3ooöige NatronIauge aufbewahren lassen, ohne daß die Behälter beschädigt
werden.