DE634752C

DE634752C - Drahtwalzenstrasse, bestehend aus mehreren hintereinanderliegenden Walzensaetzen

Info

Publication number: DE634752C
Application number: DEK133232D
Authority: DE
Original assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Current assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Priority date: 1934-02-19
Filing date: 1934-02-20
Publication date: 1936-09-03

Description

Drahtwalzenstraße, bestehend aus mehreren hintereinanderliegendenWalzensätzen Die Erfindung betrifft eine Drahtwalzenstraße, die aus mehreren hintereinanderliegenden Walzensätzen besteht, welche abwechselnd um etwa 9o° versetzt und gegeneinander geneigt sind. Die Walzgerüste sind mit fliegend angeordneten Kaliberwalzen versehen. Die Erfindung besteht darin, daß die eine Walze eines jeden Walzensatzes als Schleppwalze läuft und mit der angetriebenen Walze z. B. durch ein Riemen-, Seil- oder Reibradgetriebe verbunden ist und daß die Walzen zur selbsttätigen richtigen Einstellung des Kalibers axial verschiebbar eingerichtet sind. Nach dem Einlaufen des Walzgutes in das Kaliber wird die Oberwalze durch das Walzgut mitgenommen. Infolge der axialen Verschiebbarkeit der Walzen kann eine genaue Einstellung der Walzen durch das einlaufende Walzgut selbsttätig erfolgen. Auf diese Weise wird erreicht, daß das Kaliber dann stets die für den Walzprozeß erforderliche Genauigkeit hat. Durch die Erfindung werden Drahtstraßen mit hintereinanderliegenden Walzensätzen, die abwechselnd um 9o° versetzt und gegeneinander geneigt angeordnet sind, wesentlich verbessert und den heutigen an eine solche Walzenstraße zu stellenden Ansprüchen gerecht.
Es ist bei einer kontinuierlichen Walzenstraße mit elektrischem Einzelantrieb der einzelnen Walzensätze vorgeschlagen worden, bei leicht verarbeitbarem Walzgut den zweiten Walzring nicht anzutreiben, sondern die Walze als Schleppwalze laufen zu lassen. Beim Erfindungsgegenstand dagegen wird die Oberwalze angetrieben, sie läuft aber während des Walzvorganges als Schleppwalze.
Auch ist es bekannt, bei D uowalzwerken die Oberwalze als Schleppwalze laufen zu lassen. Der Antrieb der Schleppwalze muß dann ausgerückt werden. Beim Erfindungsgegenstand ist letzteres nicht notwendig; der vorgesehene Antrieb der Oberwalze reicht für den Walzprozeß nicht aus, gestattet aber ein Drehen der Walze durch das eingelaufene Walzgut. Die für den Antrieb des Walzwerkes vorgesehene Kraftquelle ist im wesentlichen nur so stark bemessen, als es zum Antrieb der unteren Walze während des Walzprozesses erforderlich ist; die Oberwalze wird nur im Leerlauf angetrieben und erfordert wenig Betriebskraft.
Ferner hat es als bekannt zu gelten, bei einem Duoschleppwalzwerk einen Riementrieb zu verwenden. Man hat auch Kaliberschleppwalzwerke mit einer Vorrichtung zum Anstellen der Schleppwalzen in axialer Richtung versehen, wobei nach Lösen von Anste11-schrauben das Kaliber sich selbsttätig einspielen kann.
Beim Erfindungsgegenstand sind die Walzen so gelagert, daß das Einspielen des Kalibers ohne weiteres selbsttätig erfolgen kann.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes darge-' stellt. Abh-. i zeigt die Walzenstraße in Ansicht mit vorderem Walzgerüst teilweise im Schnitt.
Abb. 2 zeigt den Antrieb der Oberwalze.
A und B bezeichxien zwei aufeinanderfol@: gende Gerüste einer Walzenstraße. Die de'-': rüste sind um 9o° gegeneinander geneig: Das Grundbett i des Gerüstes A ist um 4 geneigt angeordnet, desgleichen das GerüstB auf dem Grundbett 2, aber entgegengesetzt dazu. Beide Walzgerüste A -und B sind auf dem zugehörigen Grundbett i bzw. 2 verschiebbar gelagert, um einen Kaliberwechsel vornehmen zu können. 3, 4 bzw. 3', 4' sind die beiden Tragachsen für die fliegend angeordneten Kaliberwalzen 5, 6 bzw. 5', 6', die axial verschiebbar auf der sie tragenden Achse angeordnet sind. Jedes Walzgerüst A, B ist unten mit zwei Ansätzen 7, 8 versehen, in denen eine Stellspindel9 ruht. Die Spindel 9 ist mit Gewinde io versehen, das in das Innengewinde einer Büchse i i eingreift, die in dem Ansatz 8 gelagert ist. Die Spindel 9 hat einen Vierkantkopf 12. Durch Drehender Spindel 9 kann das Gerüst A auf dem geneigten Grundbett i bei notwendigem Kaliberwechsel entsprechend verschoben werden. In der gleichen Weise kann eine Verschiebung des Gerüstes B stattfinden. Ist das Kaliber I unbrauchbar geworden, so werden die Walzen 5, 6 des Gerüstes A in Pfeilrichtung x und die Walzen 5', 6' des Gerüstes B in Pfeilrichtung y so weit verschoben, bis die Kaliber II der Walzenpaare 5, 6 bzw. 5', 6' beider Gerüste A, B einander decken. Der Antrieb der Walzenpaare 5, 6 bzw. 5', 6' jedes Gerüstes-A und B erfolgt durch je einen Antriebsmotor 13 bzw. 131. Die Tragachse 3 der unteren Walze 5 ist unmittelbar mit dem Antriebsmotor 13 gekuppelt. Auf beiden Achsen 3, 4 sind beim Ausführungsbeispiel einander gegenüberstehende Riemenscheiben 14 und 15 befestigt. Ein Riemen 16, der die Antriebsriemenscheibe 14 umschlingt, ist mit seinem einen Trum über eie.:Riemenscheihe 15 gelegt, während der anq e Trum des Riemens über eine Ablenkrolle '*:läuft. Zum Spannen ist eine Spannrolle 18 örgesehen, die um die Achse i9 schwenkbar gelagert ist und unter der Wirkung eines verstellbar angeordneten Gewichtes 2o steht.
Bei diesem Antrieb sind die beim Walzen umlaufenden Schwungmassen so klein wie möglich, so daß sie bei einer notwendigen raschen Herabsetzung der Umlaufzahl der Walzen den Antriebsmotor nicht mitzureißen vermögen, wie dies bei der Verwendung schwerer Kammwalzen als Übersetzungsmittel zwischen den Walzenachsen der Fall ist.
Statt des Riemens können selbstverständlich auch andere Antriebsmittel, z. B. ein oderi mehrere Seile oder ein Reibradgetriebe, vorgesehen sein. Infolge der Verschiebbarkeit der Walzen können ortsfeste Ein- und Ausführungen verwendet werden, und Drallbüchsen sind entbehrlich. Die Stabführungen sind leicht zugänglich und übersichtlich. Die Walzgerüste haben alle gleiche Bauart.

Claims

PATENTANSPRUCH: Drahtwalzenstraße, bestehend aus mehreren hintereinanderliegenden Walzensätzen, die abwechselnd um 9o° versetzt und gegeneinander geneigt angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Walze eines jeden Walzensatzes als Schleppwalze läuft 'und mit der angetriebenen Walze durch ein Riemen-, Seil- oder Reibradgetriebe verbunden ist, -und daß die Walzen zur selbsttätigen richtigen Einstellung des Kalibers axial verschiebbar eingerichtet sind.